Netzteil absichern

M

Martin Kerner

Guest
Hallo erstmal,

ich leg gerade ein Netzteil mit 160W,30V Ringkerntrafo aus,
und da sind zwei Punkte noch unklar. Daher meine Fragen an
euch:

Auf dem Stromnetz sind wohl manchmal Spannungsspitzen mit hoher
Amplitude drauf (bei Blitzschlag o.ä). Wieviel von diesen Spitzen
kommt hinter einem fetten Trafo noch an? Ist es sinnvoll, an der
Sekundärseite mit einem Varistor abzusichern, damit der Gleichrichter
und die Kondensatoren keine Überspannung abbekommen? Welche Leistung
(500W,1500W,...) sollte der Varistor haben?

Der Trafo wird üblicherweise mit unter 160W betrieben, trotzdem
kann ich nicht ausschließen, daß der Anwender höhere Leistung abnimmt.
Daher möchte ich einen Überlastschutz einbauen, der relativ träge auf
zu hohe Ausgangsströme reagiert. Bisher fällt mir nichts besseres ein
als eine selbstrückstellende Sicherung, die bei etwa dem doppelten
Strom nach ca. 15sec abschaltet. Gibt es bessere Lösungen?

Gruß und vielen Dank,
Martin.
 
In article <60b21534.0404060105.3a64f2ab@posting.google.com>,
martin_kerner@web.de (Martin Kerner) writes:
Hallo erstmal,

Auf dem Stromnetz sind wohl manchmal Spannungsspitzen mit hoher
Amplitude drauf (bei Blitzschlag o.ä). Wieviel von diesen Spitzen
kommt hinter einem fetten Trafo noch an?
Blitzschlag ist doch aber sicher so steil das die Kernverluste
einen Großteil auffressen.

Der Trafo wird üblicherweise mit unter 160W betrieben, trotzdem
kann ich nicht ausschließen, daß der Anwender höhere Leistung abnimmt.
Warum nicht?

Daher möchte ich einen Überlastschutz einbauen, der relativ träge auf
zu hohe Ausgangsströme reagiert.
Dann miss doch den Strom und bau dir eine Regelung die träge
reagiert. Am besten aber so das sie bei viel zu hohem Strom sofort
abschaltet.
Ich würde warscheinlich die Spannung über einem Shunt tiefpassfiltern
und dann mit einem Komperator bzw. Schmitttrigger Überstrom bestimmen.

Wenn bei dir sehr Träge aber natürlich in Größenordnungen von mehreren
Sekunden liegt würde ich was zweistufiges machen. Einerseits der
Regelkreis welcher so langsam ist und dazu eine schnelle Abschaltung
bei Kurzschluss.

Wenn der Kondensator den du im Tiefpass verwendest dann auch noch
einen geringen Leckstrom hat kannst du damit u.U. auch ein zu schnelles
wiedereinschalten verhindern.

Da du uns aber nicht verraten hast ob du nun Gleichstrom oder
Wechselstrom für die Last benötigst und wir nur raten können wofür
du den Trafo brauchst und ob du evt. Phasenverschiebung
berücksichtigen musst kann ich natürlich mit meinen Vorschlägem
auch total daneben liegen.

Evt. solltest du noch eine Temperaturüberwachung des Trafos vorsehen
wenn du vorhast ihn über längere Zeit mit mehr als den zweifachen
Nennleistung zu betreiben.

Bisher fällt mir nichts besseres ein
als eine selbstrückstellende Sicherung, die bei etwa dem doppelten
Strom nach ca. 15sec abschaltet. Gibt es bessere Lösungen?
Naja .. warum nicht.

Tschüss
Martin L.
 
Martin Laabs wrote:

In article <60b21534.0404060105.3a64f2ab@posting.google.com>,
martin_kerner@web.de (Martin Kerner) writes:

Auf dem Stromnetz sind wohl manchmal Spannungsspitzen mit hoher
Amplitude drauf (bei Blitzschlag o.ä). Wieviel von diesen Spitzen
kommt hinter einem fetten Trafo noch an?

Blitzschlag ist doch aber sicher so steil das die Kernverluste
einen Großteil auffressen.
In dem Fall wirkt der Trafo wunderbar als Kondensator und leitet die
Überspannung eben so weiter.
Blitzschutz kann nicht mal eben schnell ein ein Gerät reindesignen, das
muss immer ein Konzept aus Grob-/Mittel-/Feinschutz sein welches beim
Hauptverteiler anfängt.
Ein Bekannter kann davon ein Lied singen; alle seine Stereo- und
Videogeräte wurden durch einen 1km entfernten Blitzschlag zerstört. Der
Großteil der Geräte war dabei *ausgeschaltet*.

Ein Schutz gegen "mildere" Überspannung ist wohl am sinnvollsten per
Varistor, evtl. mit Thermosicherung vor dem Trafo zu machen.

Gruss,
Michael
 
In article <c4u160$2kovrs$1@id-25863.news.uni-berlin.de>,
Michael Hofmann <westbound@gmx.net> writes:
Martin Laabs wrote:

In article <60b21534.0404060105.3a64f2ab@posting.google.com>,
martin_kerner@web.de (Martin Kerner) writes:

In dem Fall wirkt der Trafo wunderbar als Kondensator und leitet die
Überspannung eben so weiter.
Stimmt. Daran hatte ich nicht gedacht. Gerade bei den Ringkerntrafos
wird dieser Effekt besonders auftreten.

Blitzschutz kann nicht mal eben schnell ein ein Gerät reindesignen, das
muss immer ein Konzept aus Grob-/Mittel-/Feinschutz sein welches beim
Hauptverteiler anfängt.
Aber was das kostet ... diese Funkenstrecken muss man ja für jede
Phase kaufen und die nicht besonders preiswert.


Ein Bekannter kann davon ein Lied singen; alle seine Stereo- und
Videogeräte wurden durch einen 1km entfernten Blitzschlag zerstört. Der
Großteil der Geräte war dabei *ausgeschaltet*.
Blitzschlag in die Oberleitung oder nur wegen der Induktion?
Kann man im ersten nicht sein Stromversorgunsunternehmen haftbar
machen?

Tschüss
Martin L.
 
Martin Laabs wrote:

In article <c4u160$2kovrs$1@id-25863.news.uni-berlin.de>,
Michael Hofmann <westbound@gmx.net> writes:

Blitzschutz kann nicht mal eben schnell ein ein Gerät reindesignen, das
muss immer ein Konzept aus Grob-/Mittel-/Feinschutz sein welches beim
Hauptverteiler anfängt.

Aber was das kostet ... diese Funkenstrecken muss man ja für jede
Phase kaufen und die nicht besonders preiswert.
Ebend. Deshalb verlassen sich die meisten Haushalte darauf dass schon
nichts passieren wird bzw. auf Steckdosenleisten mit
Überspannungsschutz. Soll mir recht sein, das ist ein Teil unseres
Geschäftes :)

Ein Bekannter kann davon ein Lied singen; alle seine Stereo- und
Videogeräte wurden durch einen 1km entfernten Blitzschlag zerstört. Der
Großteil der Geräte war dabei *ausgeschaltet*.

Blitzschlag in die Oberleitung oder nur wegen der Induktion?
Kann man im ersten nicht sein Stromversorgunsunternehmen haftbar
machen?
Oberleitungen gibt's da nicht. AFAIK haftet das EVU nur für
selbstverursachte Überspannungen. Also kann man mit sowas nur seine
Versicherung belästigen, sofern man eine dafür hat. Er hatte nicht...

Gruss,
Michael
 
Michael Hofmann <westbound@gmx.net> schrieb:

Martin Laabs wrote:

In article <c4u160$2kovrs$1@id-25863.news.uni-berlin.de>,
Michael Hofmann <westbound@gmx.net> writes:

Blitzschutz kann nicht mal eben schnell ein ein Gerät reindesignen, das
muss immer ein Konzept aus Grob-/Mittel-/Feinschutz sein welches beim
Hauptverteiler anfängt.

Aber was das kostet ... diese Funkenstrecken muss man ja für jede
Phase kaufen und die nicht besonders preiswert.

Ebend. Deshalb verlassen sich die meisten Haushalte darauf dass schon
nichts passieren wird bzw. auf Steckdosenleisten mit
Überspannungsschutz. Soll mir recht sein, das ist ein Teil unseres
Geschäftes :)

Aus Erfahrung wird man klüger.
Unser Blitzeinschlag hatte einen Lieferwagen voll Elektrogeräte als
"Geschäftserfolg" in einer Straße.
Hautsächlich betroffen waren Schaltnetzteile, Tuner, Telefone,
Heizungscomputer.
Ein eingebauter Blitzschutz ist jedoch die schlechtere Variante, da
man im Schadensfall große Geräte zur Reparatur bringen muß.
Besser wären Blitzschutzstecker, die man bei Defekt einfach wegwirft.

HTH Gerd
 

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