Nachbehandlung Lötstellen

H

Heindorf

Guest
Hallo
ich habe mich nach allen Empfehlungen der NG dazu hinreißen lassen,
pitch 0,5mm zu löten-war zwar nicht ganz so easy wie manche beschrieben
haben, aber es geht. Als Flußmittel habe ich ERSA FMKANC32 genommen. Ist
wirklich gut. Allerdings bleibt nach dem Löten etwas weiches Flußmittel
zurück. Da mich nicht-feste Rückstände isolationsmäßig immer mißtrauisch
machen, habe ich versucht, mit Spiritus den Rest wegzuwaschen. Dabei
wird aber der Isolationslack stumpf. Sieht nicht schön aus. War Spiritus
falsch bzw gibt es bessere Mittel oder läßt man die Reste einfach drauf?
Ist dann die Isolation OK?
Rolf
 
Hallo Rolf,
| haben, aber es geht. Als Flußmittel habe ich ERSA FMKANC32 genommen.
Ist

Das Zeugs kenn ich nicht, aber wenns klappt...

| wirklich gut. Allerdings bleibt nach dem Löten etwas weiches
Flußmittel
| zurück. Da mich nicht-feste Rückstände isolationsmäßig immer
mißtrauisch
| machen, habe ich versucht, mit Spiritus den Rest wegzuwaschen. Dabei
| wird aber der Isolationslack stumpf.

Das sollten Reste vom Flußmittel sein, nachdem der Spiritus
abgedunstet ist, vergleichbar mit Kalkflecken, wenn hartes Wasser
wegtrocknet. Spiritus selbst macht eigentlich keine Lötstoplacke matt.

| Sieht nicht schön aus. War Spiritus
| falsch bzw gibt es bessere Mittel oder läßt man die Reste einfach
drauf?
| Ist dann die Isolation OK?

Kommt drauf an, in einem Ultra-Low-Power-System (z.B. 10 Jahre
Battreiebetrieb mit einer Knopfzelle) oder extrem hochohmigen
Sensoreingängen kann das schon stress machen. In einer 0815
Digitalschaltung machts sicher nix aus, dazwischen liegt die
Bandbreite der Realität.

Martin
 
Heindorf <heindorf@aeras.de> schrieb im Beitrag <40B2EE77.9F437827@aeras.de>...
Hallo
ich habe mich nach allen Empfehlungen der NG dazu hinreißen lassen,
pitch 0,5mm zu löten-war zwar nicht ganz so easy wie manche beschrieben
haben, aber es geht. Als Flußmittel habe ich ERSA FMKANC32 genommen. Ist
wirklich gut. Allerdings bleibt nach dem Löten etwas weiches Flußmittel
zurück. Da mich nicht-feste Rückstände isolationsmäßig immer mißtrauisch
machen, habe ich versucht, mit Spiritus den Rest wegzuwaschen. Dabei
wird aber der Isolationslack stumpf. Sieht nicht schön aus. War Spiritus
falsch bzw gibt es bessere Mittel oder läßt man die Reste einfach drauf?
Ist dann die Isolation OK?
Rolf

FMKANC32 ist no-clean, muss als in normalen Anwendungen nicht
entfernt werden. Es besteht aus Kolophonium, ist also nicht
wasserloeslich. Spititus war ok, andere Fettloeser wie Benzin
gehen auch, aber manchmal trocknet schon Spiritus alleine
mit weissem Schleier (der Muell wird auch immer schlechter,
schon welchen mit nur noch 92% Alkohol gesehen, Rest werden
ungereinigte Chemieabfaelle sein).
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
ich habe mich nach allen Empfehlungen der NG dazu hinreißen lassen,
pitch 0,5mm zu löten-war zwar nicht ganz so easy wie manche beschrieben
haben, aber es geht. Als Flußmittel habe ich ERSA FMKANC32 genommen. Ist
wirklich gut. Allerdings bleibt nach dem Löten etwas weiches Flußmittel
zurück. Da mich nicht-feste Rückstände isolationsmäßig immer mißtrauisch
machen, habe ich versucht, mit Spiritus den Rest wegzuwaschen. Dabei
wird aber der Isolationslack stumpf. Sieht nicht schön aus. War Spiritus
falsch bzw gibt es bessere Mittel oder läßt man die Reste einfach drauf?
Ist dann die Isolation OK?
Wir nehmen Isopropanol zur Reinigung von handgelöteten Prototypen. Dabei hat
sich folgende Prozedur bewährt:

Wir verwenden drei verschliessbare Kunststoffwannen mit unterschiedlichem
Reinheitsgrad. Im ersten Bad bleibt die Platine einige Minuten liegen, wird
dann mit einer Bürste (Zahnbürste ist gut geeignet) gereinigt und danach mit
Pressluft abgeblasen. Im zweiten Bad ebenfalls einige Zeit liegen lassen,
mit einer weichen Bürste nochmal reinigen und wieder abblasen. Im dritten
Bad (praktisch reines Isopropanol ohne gelöstes Flussmittel) wird die
Platine kurz eingetaucht, dann mit Pressluft sauber geblasen und mit einem
Fön getrocknet. Die Platinen sind dann ohne Rückstände und Schleier.

Georg
 
Wir nehmen Isopropanol zur Reinigung von handgelöteten Prototypen. Dabei hat
sich folgende Prozedur bewährt:
Ist die Suppe aus Isopropanol und geloestem Flussmittel dann eigentlich
Sondermuell oder darf man das in den Ausguss kippen? Ich tippe wohl eher
auf ersteres....

LG,

--
Bernhard Roessmann
Don't Fear The Penguins!
 
Ich würde das Zeug einfach verheizen.
Nicht auf einmal, sondern gezielt und in kleinen Portionen, um Gefahren zu
vermeiden.
Isopropanol brennt ja gut, ob mit oder ohne Flussmittel dürfte da egal sein.
 
Ist die Suppe aus Isopropanol und geloestem Flussmittel dann eigentlich
Sondermuell oder darf man das in den Ausguss kippen? Ich tippe wohl eher
auf ersteres....
Wenn das Isopropanol von der Erstwaschung ziemlich gelb ist, entsorgen wir
das Zeug als Sondermüll. Bleibt allerdings nicht viel übrig, das meiste
verdunstet durch die Waschungen.

Georg
 
Heindorf schrieb:
Hallo
ich habe mich nach allen Empfehlungen der NG dazu hinreißen lassen,
pitch 0,5mm zu löten-war zwar nicht ganz so easy wie manche beschrieben
haben, aber es geht. Als Flußmittel habe ich ERSA FMKANC32 genommen. Ist
wirklich gut. Allerdings bleibt nach dem Löten etwas weiches Flußmittel
zurück. Da mich nicht-feste Rückstände isolationsmäßig immer mißtrauisch
machen, habe ich versucht, mit Spiritus den Rest wegzuwaschen. Dabei
wird aber der Isolationslack stumpf. Sieht nicht schön aus. War Spiritus
falsch bzw gibt es bessere Mittel oder läßt man die Reste einfach drauf?
Ist dann die Isolation OK?
Rolf
Mit Kontakt LR von Kontakt Chemie runterwaschen, ist speziell dafür
gedacht und gemacht und funktioniert gut.
Greift gebräuchliche Lacke und Materialien nicht an,
ausser auf Polystyrol und Polycarbonat soll man es nicht anwenden.

Jorgen
 
Den ärgerlichen weißen Schleier kenne ich auch sehr gut. Wird wohl am Reinheitsgrad
liegen.


MaWin schrieb:

Heindorf <heindorf@aeras.de> schrieb im Beitrag <40B2EE77.9F437827@aeras.de>...
Hallo
ich habe mich nach allen Empfehlungen der NG dazu hinreißen lassen,
pitch 0,5mm zu löten-war zwar nicht ganz so easy wie manche beschrieben
haben, aber es geht. Als Flußmittel habe ich ERSA FMKANC32 genommen. Ist
wirklich gut. Allerdings bleibt nach dem Löten etwas weiches Flußmittel
zurück. Da mich nicht-feste Rückstände isolationsmäßig immer mißtrauisch
machen, habe ich versucht, mit Spiritus den Rest wegzuwaschen. Dabei
wird aber der Isolationslack stumpf. Sieht nicht schön aus. War Spiritus
falsch bzw gibt es bessere Mittel oder läßt man die Reste einfach drauf?
Ist dann die Isolation OK?
Rolf

FMKANC32 ist no-clean, muss als in normalen Anwendungen nicht
entfernt werden. Es besteht aus Kolophonium, ist also nicht
wasserloeslich. Spititus war ok, andere Fettloeser wie Benzin
gehen auch, aber manchmal trocknet schon Spiritus alleine
mit weissem Schleier (der Muell wird auch immer schlechter,
schon welchen mit nur noch 92% Alkohol gesehen, Rest werden
ungereinigte Chemieabfaelle sein).
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Klingt aufwendig aber einleuchtend. Haben leider keine Preßluft zur Verfügung.
Ohne das kommt man wohl nicht in alle Ecken.

Georg Meister schrieb:

ich habe mich nach allen Empfehlungen der NG dazu hinreißen lassen,
pitch 0,5mm zu löten-war zwar nicht ganz so easy wie manche beschrieben
haben, aber es geht. Als Flußmittel habe ich ERSA FMKANC32 genommen. Ist
wirklich gut. Allerdings bleibt nach dem Löten etwas weiches Flußmittel
zurück. Da mich nicht-feste Rückstände isolationsmäßig immer mißtrauisch
machen, habe ich versucht, mit Spiritus den Rest wegzuwaschen. Dabei
wird aber der Isolationslack stumpf. Sieht nicht schön aus. War Spiritus
falsch bzw gibt es bessere Mittel oder läßt man die Reste einfach drauf?
Ist dann die Isolation OK?

Wir nehmen Isopropanol zur Reinigung von handgelöteten Prototypen. Dabei hat
sich folgende Prozedur bewährt:

Wir verwenden drei verschliessbare Kunststoffwannen mit unterschiedlichem
Reinheitsgrad. Im ersten Bad bleibt die Platine einige Minuten liegen, wird
dann mit einer Bürste (Zahnbürste ist gut geeignet) gereinigt und danach mit
Pressluft abgeblasen. Im zweiten Bad ebenfalls einige Zeit liegen lassen,
mit einer weichen Bürste nochmal reinigen und wieder abblasen. Im dritten
Bad (praktisch reines Isopropanol ohne gelöstes Flussmittel) wird die
Platine kurz eingetaucht, dann mit Pressluft sauber geblasen und mit einem
Fön getrocknet. Die Platinen sind dann ohne Rückstände und Schleier.

Georg
 
Danke, werde ich mal probieren

Jorgen Lund-Nielsen schrieb:

Heindorf schrieb:

Hallo
ich habe mich nach allen Empfehlungen der NG dazu hinreißen lassen,
pitch 0,5mm zu löten-war zwar nicht ganz so easy wie manche beschrieben
haben, aber es geht. Als Flußmittel habe ich ERSA FMKANC32 genommen. Ist
wirklich gut. Allerdings bleibt nach dem Löten etwas weiches Flußmittel
zurück. Da mich nicht-feste Rückstände isolationsmäßig immer mißtrauisch
machen, habe ich versucht, mit Spiritus den Rest wegzuwaschen. Dabei
wird aber der Isolationslack stumpf. Sieht nicht schön aus. War Spiritus
falsch bzw gibt es bessere Mittel oder läßt man die Reste einfach drauf?
Ist dann die Isolation OK?
Rolf

Mit Kontakt LR von Kontakt Chemie runterwaschen, ist speziell dafür
gedacht und gemacht und funktioniert gut.
Greift gebräuchliche Lacke und Materialien nicht an,
ausser auf Polystyrol und Polycarbonat soll man es nicht anwenden.

Jorgen
 
Heindorf <heindorf@aeras.de> schrieb im Beitrag <40B43723.4684DB10@aeras.de>...

Klingt aufwendig aber einleuchtend. Haben leider keine Preßluft zur Verfügung.
Ohne das kommt man wohl nicht in alle Ecken.

Gibt's in Dosen.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Klingt aufwendig aber einleuchtend. Haben leider keine Preßluft zur
Verfügung.
Ohne das kommt man wohl nicht in alle Ecken.

Gibt's in Dosen.
Das ist nur Spielzeug. Kannste gerade mal 2 Platinen abblasen, wenn sie dann
nicht eh schon leer ist, ist die Dose zumindest so kalt, dass du sie nicht
mehr anfassen kannst.

Kleine Kompressoren gibts schon ab EUR 80 im Baumarkt deiner Wahl. Machen
zwar einen Höllenlärm, sind aber immer wieder praktisch.

Georg
 
In article <2hj4d1Fdk5k8U1@uni-berlin.de>,
"Georg Meister" <georg.meister@gmx.at> writes:
Klingt aufwendig aber einleuchtend. Haben leider keine Preßluft zur
Verfügung.
Ohne das kommt man wohl nicht in alle Ecken.

Gibt's in Dosen.

Das ist nur Spielzeug. Kannste gerade mal 2 Platinen abblasen, wenn sie dann
nicht eh schon leer ist, ist die Dose zumindest so kalt, dass du sie nicht
mehr anfassen kannst.

Kleine Kompressoren gibts schon ab EUR 80 im Baumarkt deiner Wahl. Machen
zwar einen Höllenlärm, sind aber immer wieder praktisch.

Der Ol/Wasserabscheider ist auch wichtig. Sonst hast du manchmal eine
OL-Wasser-pampe auf der Platine.

--
MFG Gernot
 
| > Ist die Suppe aus Isopropanol und geloestem Flussmittel dann
eigentlich
| > Sondermuell oder darf man das in den Ausguss kippen? Ich tippe
wohl eher
| > auf ersteres....
|
| Wenn das Isopropanol von der Erstwaschung ziemlich gelb ist,
entsorgen wir
| das Zeug als Sondermüll. Bleibt allerdings nicht viel übrig, das
meiste
| verdunstet durch die Waschungen.
|

Lass es offen im Freien stehen und warte bis die Soße die richtige
konsistenz hat, ist doch immer noch Flußmittel, oder?

Martin
 
G.Fink@gmx.net (Gernot Fink) schrieb:


Kleine Kompressoren gibts schon ab EUR 80 im Baumarkt deiner Wahl. Machen
zwar einen Höllenlärm, sind aber immer wieder praktisch.

Der Ol/Wasserabscheider ist auch wichtig. Sonst hast du manchmal eine
OL-Wasser-pampe auf der Platine.
Die Billigteile haben meist Kunststofflager und laufen nicht mit Öl.
Sind auch besser zum Lakieren geeignet. Daher benötigt man nur einen
Wasserabscheider.

Gruß
Jürgen

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