Mittelzeittimer

C

Christof Rueß

Guest
Hallo NG!

Ein Besucher meiner Homepage hat mich gefragt, wie man einen kleinen
Mittelzeittimer bauen kann, der (möglichst einstellbar) alle 3-5Minuten
schalten sollte.

Mir fiel zu Timer spontan Astabile Kippstufe und der NE555 ein, wobei die
beiden vermutlich wegen Ungenauigkeit (bei der Kippstufe) und zu kurzen
Schaltzeiten (man bräuchte beim NE555 eine ewiggroßen Elko) herausfallen.

Dan kam ich drauf, dass man dem NE555 ein Schieberegister hinten anhängen
könnte, dem man einen kleinen Flipflop hinterherschaltet.

Ist die Idee gut, oder gibts für solche Zeiten was günstigeres?
(Ich habe auch schon bei Conrad geguckt und einen Bausatz gefunden, der
allerdings zu grob einstellbar ist - Ich habe auch im dse-faq geguckt und
unter Langzeittimer nur ICs gefunden, zu denen ich kein Datenblatt ergoogeln
kan.)

MfG

Chris
--
http://www.hobby-elektronik.de.vu
ICQ: 176979879
 
Die Eingangsgates des CD4060 Zählers kann man als
RC-Oszillator beschalten. Je nachdem welche Pulse man
braucht muß man an die parallelen Ausgänge noch Logik
hängen.

Ich habe auch im dse-faq geguckt
Würde vermuten, das da sowas steht.

MfG JRD
 
In article <bdtoat$10pusg$1@id-193171.news.dfncis.de>,
"Christof Rueß" <chrissprivat@gmx.de> writes:
Mir fiel zu Timer spontan Astabile Kippstufe und der NE555 ein, wobei die
beiden vermutlich wegen Ungenauigkeit (bei der Kippstufe) und zu kurzen
Schaltzeiten (man bräuchte beim NE555 eine ewiggroßen Elko) herausfallen.
Dann schau dir mal das Datenblatt von den C-Mos varianten an:

7555 oder tlc555 usw.

Was hast du denn für anforderungen an die genauigkeit?

--
MFG Gernot
 
Hallo Chris!

Schau dir mal den 4541 an. Der Bauteil ist zwar ein Saurier, aber geht
super. Grundsätzlich sind für längere Zeiten Timerbausteine mit
Teilern einzusetzen, denn hier gibt es weniger Probleme mit den
Bauteilen (Hochohmigkeit, ...)

lg
Peter
 
"Christof Rueß" schrieb:

Mir fiel zu Timer spontan Astabile Kippstufe und der NE555 ein, wobei die
beiden vermutlich wegen Ungenauigkeit (bei der Kippstufe) und zu kurzen
Schaltzeiten (man bräuchte beim NE555 eine ewiggroßen Elko) herausfallen.
Der 555 ist für Zeiten von einigen Minuten kaum mehr geeignet.


Dan kam ich drauf, dass man dem NE555 ein Schieberegister hinten anhängen
könnte, dem man einen kleinen Flipflop hinterherschaltet.
Irgendeinen Zähler aus der 4xxx-Reihe.


Ist die Idee gut, oder gibts für solche Zeiten was günstigeres?
(Ich habe auch schon bei Conrad geguckt und einen Bausatz gefunden, der
allerdings zu grob einstellbar ist - Ich habe auch im dse-faq geguckt und
unter Langzeittimer nur ICs gefunden, zu denen ich kein Datenblatt ergoogeln
kan.)
555 weglassen und direkt einen 4060 mir RC-Oszillator?


Gruß Dieter
 
Christof Rueß schrieb in der newsgroup de.sci.electronics:

Dan kam ich drauf, dass man dem NE555 ein Schieberegister hinten
anhängen
könnte, dem man einen kleinen Flipflop hinterherschaltet.
Sowas gabs (oder gibts) noch: einen 555-ähnlichen Zeitgeber mit einigen
integrierten Teilerstufen.

Von Telefunken gabs vor ca. 10 Jahren noch Timer für Kühlerlüfter in
Autos, da konnte man mühelos mehrere Stunden mit realisieren.

Winfried Büchsenschütz
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de
 
Winfried Buechsenschuetz schrieb in der newsgroup de.sci.electronics:

Sowas gabs (oder gibts) noch: einen 555-ähnlichen Zeitgeber mit einigen
integrierten Teilerstufen.
XR2240


WB
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de
 
"Christof Rueß" <chrissprivat@gmx.de> wrote:
: Hallo NG!

: Ein Besucher meiner Homepage hat mich gefragt, wie man einen kleinen
: Mittelzeittimer bauen kann, der (möglichst einstellbar) alle 3-5Minuten
: schalten sollte.
Wenn der Timer über ein NT aus dem normalen 230 V Netz versorgt werden
soll, dann wäre ein CMOS Ripplecounter wie 4020 oder 4040 geeignet.
Bei 50 Hz wäre beim 4020 ca. 5min (327.68 s) Verzögerung drin.

Schaltung in etwa:
Reset über Pullup an +
Alle Ausgänge über Mäuseklavier (=DIP Schalter) und je 1 Diode an
Reset ( Qn -<|---- Reset), also alle Anoden nach Reset.
An Reset wird noch ein MF, mit Trigger auf positiver Flanke
angeschlossen, das dann den Schaltpuls erzeugt.
Wenn abwechselnd EIN/AUS gewünscht ist, muß es natürlich ein FF sein.
 
Hallo Christof!

Christof Rueß schrieb:
Hallo NG!

Ein Besucher meiner Homepage hat mich gefragt, wie man einen kleinen
Mittelzeittimer bauen kann, der (möglichst einstellbar) alle
3-5Minuten schalten sollte.

Mir fiel zu Timer spontan Astabile Kippstufe und der NE555 ein, wobei
Mir fiel "Quarz" und "Counter" ein. Ob es vielleicht eine "RTC" (Real
Time Clock) gibt, die ohne viel Programmiererei den gewünschten
"Interrupt" (= Schaltimpuls) herausrückt, weiss ich nicht.

die beiden vermutlich wegen Ungenauigkeit (bei der Kippstufe) und zu
kurzen Schaltzeiten (man bräuchte beim NE555 eine ewiggroßen Elko)
herausfallen.

Dan kam ich drauf, dass man dem NE555 ein Schieberegister hinten
anhängen könnte, dem man einen kleinen Flipflop hinterherschaltet.

Ist die Idee gut, oder gibts für solche Zeiten was günstigeres?
Günstiger: Den Takt mit einem 40106 (pin-kompatibel mit 74HC14, aber
gutmütiger) aufbauen: Zwischen Eingang (z.B. Pin 1) und GND einen
Kondensator von 100 pF - 1ľF (mikroF), zwischen Eingang und Ausgang (Pin
2) einen Widerstand (bzw. Potentiometer) von 50kOhm - 1 MOhm, zwischen
Ausgang und nächstem Eingang (Pin 3) eine direkte Verbindung und Signal
beim Ausgang (Pin 4) abgreifen. Die anderen Eingangs-Pins müssen mit GND
verbunden werden. Nach der Theorie müsste ein Kondensator von 10 nF und
ein Widerstand von 120 kOhm ziemlich genau ein Sekundensignal ergeben,
mit den gleichen Einschränkungen wie beim NE555: Es kommt auf die
Genauigkeit der Bauteile an.

Besser: Das Sekundensignal mit einem Quarz und dem CMOS-IC 4521
aufbauen:


||C1
GND-||-----o -----o----o
|| | | | ____
| .-. | -o| |o-VCC
Xtal1_-_ R1||| | GND-o| |o--->S2
|___| |-| | GND-o| |o--->S1
- '-' o------o|4521|o-
|| | | VCC-o| |o-
GND-||-----o--- --o-----------o| |o-
||C2 -o| |o-
GND-o|____|o-GND


created by Andy?s ASCII-Circuit v1.22.310103 Beta www.tech-chat.de

Legende
VCC: 5V
GND: 0V
C1: Keramik-Kondensator 33 pF
C2: Keramik-Kondensator 33 pF
Xtal1: Quarz 2,097152 MHz (teuer) oder 4,194304 MHz (evtl. übertaktet)
R1: Widerstand 10 MOhm
S1: Ausgang Sekundensignal bei 2,097152 MHz
S2: Ausgang Sekundensignal bei 4,194304 MHz

Nachdem man nun einen Sekundentakt hat, kann man dahinter einen Zähler
installieren, der die Sekunden abzählt. Ziemlich idiotensicher ist ein
Mikroprozessor dafür. Den Sekundentakt schließt man an einen
Interrupt-Eingang an und läßt eine Interrupt-Routine zählen. Dafür kann
man sogar den 40106 als Oszillator verwenden, indem man Pin4 des 4521
(OUT2) mit einem Eingang des 40106 verbindet und den Ausgang als
Taktgeber zum Mikroprozessor führt (Quarze sind so empfindlich, dass ein
direktes Abgreifen sie total durcheinander bringt).

Weniger idiotensicher, aber interessanter ist eine Kaskade von
74HC191-IC's. Mit zweien davon kann man 256 Takte abzählen (im
Sekundentakt etwas über 4 Minuten), mit dreien über 4 Millionen Takte
(47 Tage). Die dazugehörige Schaltung findet sich im Datenblatt von
Philips:

http://www.semiconductors.philips.com/acrobat/datasheets/74HC_HCT191_CNV
_2.pdf

unter Fig. 7. Die IC's zählen am besten down. Beim Carry des letzten
Counters muss gleichzeitig ein Load ausgeführt werden. Beim Einschalten
muss der Load-Pin ein kleines bisschen länger low sein, als der IC. Das
erreicht man durch eine RC-Schaltung am Load-Pin (Pin 11): Kondensator
mit 100 nF an GND und Widerstand mit 1 MOhm an VCC. Die D-Pins sind die
Zahl für den Load, diese könnte man mit Jumpern setzen oder löschen.
Jeder dieser Pins muss entweder mit VCC oder mit GND verbunden sein -
unbenutzt lassen, güldet nicht. Dass jeder Input eindeutig geschaltet
sein muss, gilt übrigens bei allen IC's (auch TTL).

Alle IC's sollten mit 100nF-Kondensatoren gestützt werden - also
zwischen VCC und GND ein solches Teil einbauen.

(Ich habe auch schon bei Conrad geguckt und einen Bausatz gefunden,
der allerdings zu grob einstellbar ist - Ich habe auch im dse-faq
geguckt und unter Langzeittimer nur ICs gefunden, zu denen ich kein
Datenblatt ergoogeln kan.)
Es gibt kaum Datenblätter in Deutsch. Du musst also in Google das Wort
"datasheet" und dann das Bauteil angeben. Bei den meisten Herstellern
gibt es auch sehr gute Suchmaschinen (auf englisch: Part-Nr-Search).
Auch Schaltpläne von Digitalschaltungen sind in Deutschland rar - Du
musst Dich also mit technischem Englisch anfreunden.

viele grüße
ralph
 
Ralph 'rkhb' Bauer schrieb:
Sekundentakt etwas über 4 Minuten), mit dreien über 4 Millionen Takte
(47 Tage). Die dazugehörige Schaltung findet sich im Datenblatt von
Nachtzeit, Tatterich und blindes Vertrauen in den Taschenrechner - es
sind nicht 4 Millionen sondern 4 Tausend Takte, also 68 Minuten.
 
Hallo Ralph!

Dann wird es doch "ziemlich" genau.
Ich denke, dass es wohl auf den 4060 herauslaufen wird...
Wenn die Genauigkeit ausreicht, werde ich den RC-Oszi verwenden.

An den Taktausgang werde ich dann wohl ein Schieberegister. Was ist da denn
besser geeignet? Binär oder Dezimal?

MfG

Chris
 
"Ralph 'rkhb' Bauer" <rkhbng@gmx.de> wrote in message news:<bdvn9e$1184l0$1@ID-103786.news.dfncis.de>...
Nachdem man nun einen Sekundentakt hat, kann man dahinter einen Zähler
installieren, der die Sekunden abzählt. Ziemlich idiotensicher ist ein
Mikroprozessor dafür. Den Sekundentakt schließt man an einen
Interrupt-Eingang an und läßt eine Interrupt-Routine zählen. Dafür kann
man sogar den 40106 als Oszillator verwenden, indem man Pin4 des 4521
(OUT2) mit einem Eingang des 40106 verbindet und den Ausgang als
Taktgeber zum Mikroprozessor führt (Quarze sind so empfindlich, dass ein
direktes Abgreifen sie total durcheinander bringt).

Weniger idiotensicher, aber interessanter ist eine Kaskade von
74HC191-IC's. Mit zweien davon kann man 256 Takte abzählen (im
Sekundentakt etwas über 4 Minuten), mit dreien über 4 Millionen Takte
(47 Tage). Die dazugehörige Schaltung findet sich im Datenblatt von
Philips:

http://www.semiconductors.philips.com/acrobat/datasheets/74HC_HCT191_CNV
_2.pdf

unter Fig. 7. Die IC's zählen am besten down. Beim Carry des letzten
Counters muss gleichzeitig ein Load ausgeführt werden. Beim Einschalten
muss der Load-Pin ein kleines bisschen länger low sein, als der IC. Das
erreicht man durch eine RC-Schaltung am Load-Pin (Pin 11): Kondensator
mit 100 nF an GND und Widerstand mit 1 MOhm an VCC. Die D-Pins sind die
Zahl für den Load, diese könnte man mit Jumpern setzen oder löschen.
Jeder dieser Pins muss entweder mit VCC oder mit GND verbunden sein -
unbenutzt lassen, güldet nicht. Dass jeder Input eindeutig geschaltet
sein muss, gilt übrigens bei allen IC's (auch TTL).

Alle IC's sollten mit 100nF-Kondensatoren gestützt werden - also
zwischen VCC und GND ein solches Teil einbauen.

(Ich habe auch schon bei Conrad geguckt und einen Bausatz gefunden,
der allerdings zu grob einstellbar ist - Ich habe auch im dse-faq
geguckt und unter Langzeittimer nur ICs gefunden, zu denen ich kein
Datenblatt ergoogeln kan.)

Es gibt kaum Datenblätter in Deutsch. Du musst also in Google das Wort
"datasheet" und dann das Bauteil angeben. Bei den meisten Herstellern
gibt es auch sehr gute Suchmaschinen (auf englisch: Part-Nr-Search).
Auch Schaltpläne von Digitalschaltungen sind in Deutschland rar - Du
musst Dich also mit technischem Englisch anfreunden.

viele grüße
ralph
Wenn man einen einigermassen präzisen Sekundentakt braucht, schlachtet
man am besten einen der überall billig angebotenen Analogwecker aus.
Die beiden Ausgänge der Steuerelektronik lifern abwechselnd im Sek.Takt
einen Impuls, mit dem man nach Pegelwandlung leicht entsprechende Zähler
ansteuern kann. Wenn man vor Abbau und Entsorgung der Mechanik den Wecker
einige Tage laufen lässt, kann man vorher auch gut die Genauigkeit
kontrollieren.
Gruss
Harald
 

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