Minolta Chipkartensystem: Protokoll und Spezifikationen?

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Andre Bialojahn

Guest
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Hallo, dse.

Nach der Lektüre Eurer FAQ und einigen Stunden intensiven Gurglens
bin ich zu der Auffassung gekommen, daß es keine FAQ ist und daß es
auch im Netz (weder Web noch Usenet) Informationen dazu gibt.

Sollte ich mit meiner Frage hier OT sein, dann würde ich um freund-
liche Zwangseinweisung in eine passende(re?) Gruppe bitten.

<Hintergrund>
Vielleicht kennen einige Mitleser ja die analogen Kleinbildspiegelre-
flexkameras der Minolta Dynax-Reihe.
Einige dieser Modelle (vornehmlich die obere Mittel- und die Ober-
klasse) kann man mit proprietären Chipkarten in ihrer Funktionsweise
umprogrammieren, indem man sie in einen dafür vorgesehenen Schacht
einführt und die Chipkarte zeitweilig in die Kameraelektronik einge-
bunden wird.
Früher vermutete ich, daß die Karten nur gewisse Funktionen in der
Kamera 'freischalteten', aber mittlerweile weiß ich, daß die Karten
einen eigenen Speicher haben müssen, da etliche Einstellungen auf der
Karte selbst vermerkt werden.
Ein reiner Speicher (flash?) kann es aber auch nicht sein, weil
zumindest irgendwo eine Kartensignatur abgelegt sein muß, die die
Karte der Kamer gegenüber eindeutig identifiziert.
</Hintergrund>

Nun ist es so, daß Minolta diese Chipkarten nicht mehr herstellt,
aber die ein oder andere heiß begehrt ist und mittlerweile auf z.B.
Ieh-Bäh für eine "Custom xi" Preise jenseits der 100,- Euro aufge-
rufen werden. (Der Neupreis dieser Karten lag 1991 bei 42,- DM.)
Ein gewisses Interesse an einem (ggf. PC-gestützten) "Kartenemu-
lator" dürfte somit seitens der Kamerabenutzer durchaus vorhanden
sein, zumal die Karten - je nach ihrer Funktion - nicht unbedingt
in der Kamera verbleiben müssen.

Ich gehe davon aus, daß niemand (hier) die Spezifikationen von
Hardware und Software dieser Karten in der Schublade liegen hat.
Sollte ich mich darin täuschen, würde ich mich selbstverständlich
freuen. ;-)

Was müßte man unternehmen, um das Kartensystem - zerstörungsfrei für
Karte und Kameragehäuse - zu 'reverse engineer'en und wie würdet Ihr
das angehen?

Sicherlich wird Minolta sich dafür kein eigenes Protokoll aus den
Rippen geschnitten, sondern irgend einen bereits existierenden Indu-
striestandard auf die eigenen Bedürfnisse angepaßt haben.
(Hoff' ich jetzt einfach mal, weil wohl die verwendeten Chips auch
bereits existierende Hardware sein werden. Obwohl ja auch in den
90ern ASICs schon nicht mehr so die Hölle Geld gekostet haben. :-\ )

Ich würde zuerst versuchen wollen, durch eine "Verlängerung", die
ich zwischen Kamera und Karte stecke an die Signale der zehn Signal-
Leitungen zu kommen, nach dem Pegel dann Takt und Signalfluß (per
Mehrkanal-Logic Analyzer? Gibt's sowas, oder wäre ein Oszilloskop
da eher angeraten?) das Protokolls zu decodieren und daraus irgendwie
auf die in den Karten selbst verwendete Hardware zurückzuschließen.
Ich hab' da schon so eine gewisse Vermutung (VCC, 8 * Data, GND),
aber mehr als eine erste Intuition aufgrund der Größe der Kontakt-
flächen ist das nicht.
Mein fachlicher Hintergrund läßt leider auch nicht sehr viel mehr
als Vermutungen zu und ich würde das Protokoll eines I2C-Busses
nicht erkennen, wenn er mir ins Gesicht spränge.

Gibt es da vielleicht irgendwelche Fußangeln, oder Werkzeuge, die
dabei behilflich sein könnten? Irgendwelche Schemata, wie man sowas
systematisch durchziehen könnte?

Überstehen die Leitungstreiber (sofern vorhanden) die zusätzliche
Last eines (vermutlich möglichst hochohmigen) Meßgerätes?
Was, wenn keine Treiberbausteine vorhanden sind? Für *eine* TTL-Last
sind die Chips ja meist spezifiziert und es soll ja auch außer genau
einer Karte zu genau einer Zeit ja auch nix Weiteres angeschlossen
werden.

Mit induktivem Signalabgriff werde ich da wohl nicht viel ausrichten
können, nehme ich mal an. Die Ströme, die da fließen werden, sind
sicherlich winzig und der Aufbau des Meßverstärkers überschritte
vermutlich meine Fähigkeiten.

Wenn das ein reines Softwareproblem wär', würd' ich mich nicht so
blöde anstellen, aber sobald Hardware da mit ins Spiel kommt, schau'
ich meist etwas sparsam. Und die Elektrotechnik-VLen, die ich als
Informatiker hören mußte, reichen da leider bei Weitem nicht mehr
aus.

Hat hier jemand sowas schon mal versucht, oder mal so eine (defekte)
Chipkarte auseinandergepult und kann mir ggf. mit Informationen in
dieser Richtung weiterhelfen? Wenn ich wüßte, was da für Chips in
den Karten drin sind, könnte ich ja vielleicht über die Datenblätter
der entsprechenden Hersteller schon was machen.
Gibt es vielleicht irgendwo Ressourcen im Netz, die in irgend einer
Art und Weise hilfreich sein könnten?

Danke für Eure Aufmerksamkeit und jedwede Form der Hilfe.

Gruß,
André
--
Auf Cantors Pfaden wandeln: "Es gibt eine Möglichkeit,
kein Element in der leeren Menge anzuordnen."
 
Andre Bialojahn wrote:
x-no-archive: yes

Hallo, dse.

[...]

Hat hier jemand sowas schon mal versucht, oder mal so eine (defekte)
Chipkarte auseinandergepult und kann mir ggf. mit Informationen in
dieser Richtung weiterhelfen? Wenn ich wüßte, was da für Chips in
den Karten drin sind, könnte ich ja vielleicht über die Datenblätter
der entsprechenden Hersteller schon was machen.
Gibt es vielleicht irgendwo Ressourcen im Netz, die in irgend einer
Art und Weise hilfreich sein könnten?

Danke für Eure Aufmerksamkeit und jedwede Form der Hilfe.

Gruß,
André
Hallo André!

Leider habe ich weder eine Kamera dieser Art, noch eine Chipkarte. Ich
habe diese Dinger aber schon ein apaar mal gesehen.
Jedenfalls wäre mein Ansatz diese Karte zu dekodieren folgender:

Es gibt einige dieser Chip-Card Verlängerungen, also Platinen im Format
einer langgezogenen SIM-Karte. Schau mal nach, ob die von den Abmaßen in
den Minolta-Slot passen. Diese legen den Slot sozusagen frei nach Außen.

Damit kannst Du jetzt einfach herausfinden, wo Spannungsversorgung und
Daten auf die Kontakte geführt werden. Dann die Daten auf einem Oszi
ansehen und feststellen, ob da I2C oder ISP verwendet wird.

Wahrscheinlicher ist I2C und wenn das der Fall ist, dann heißt es
einfach einen I2C lauscher dazwischen hängen und mitschneiden. Der Rest
ist FLeißarbeit.

Gruß,

--
Ulrich Prinz
----------------------------------------------------
"But befor you connect, be advised:
you are plugging into the supply from hell."
Datasheet LTC1625, Automotive Considerations, Linear Tech.
 
Ulrich Prinz <uprinz2@netscape.net> schrieb im Beitrag <bqfvu6$qf$05$1@news.t-online.com>...
Es gibt einige dieser Chip-Card Verlängerungen, also Platinen im Format
einer langgezogenen SIM-Karte. Schau mal nach, ob die von den Abmaßen in
den Minolta-Slot passen. Diese legen den Slot sozusagen frei nach Außen.

Das macht man aber doch, in dem auf so einer Karte in den Ecken auf
den PADs duenne Kupferlackdraehte angeloetet werden.
Dann passt die Originalkarte in den Slot, und die Litzen passen noch
durch jeden verbleibenden noch so kleinen Schlitz um im Logicanalyzer
zu verschwinden. So machte man es jedenfalls bei Telefonkarten mit dem
bloeden Einschubfach im Telefonhaeuschen.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Andre Bialojahn <ab.newsonly@freenet.de> wrote:

Ein reiner Speicher (flash?) kann es aber auch nicht sein, weil
zumindest irgendwo eine Kartensignatur abgelegt sein muß, die die
Karte der Kamer gegenüber eindeutig identifiziert.
Ohne das ich selber praktische Erfahrungen mit diesen Karten habe
wuerde ich vermuten das sie nur ein EEPROM enthalten. Ein Teil der
Bytes ist dann Identifikation und der Rest wird als Speicher
verwendet.

Ein gewisses Interesse an einem (ggf. PC-gestützten) "Kartenemu-
lator" dürfte somit seitens der Kamerabenutzer durchaus vorhanden
sein, zumal die Karten - je nach ihrer Funktion - nicht unbedingt
in der Kamera verbleiben müssen.
Ich denke mal jeder einigermassen faehige Bastler mit einem
Logicanalyzer sollte das Problem loesen koennen.

Das schlimmste was passieren koennte waere das so eine Karte auch
einen Prozessor enthaelt. Daran glaube ich aber nicht weil es diese
Karten ja schon recht lange gibt.

Allerdings wundert es mich das es im Internet noch nicht irgendwo eine
Seite gibt wo jemand genau das gemacht hat vondem du gerade
traeumst. Vielleicht gibt es ja doch noch einen Haken der mir gerade
nicht einfaellt.

Was müßte man unternehmen, um das Kartensystem - zerstörungsfrei für
Karte und Kameragehäuse - zu 'reverse engineer'en und wie würdet Ihr
das angehen?
Wie schon erwaehnt, du brauchst einen Logicanalyzer. Im einfachsten
und primitivsten Fall kann das sogar nur eine Software sein. Es gab
mal ein Programm fuer DOS welches den Druckerport verwendet hat um
daraus einen 4-Kanal Analyser zu machen. ICh vermute mal das dies
bereits ausreichen duerfte.
Ausserdem sollte man Erfahrung haben damit man aus dem Protokoll
erraten kann was da fuer ein IC drin ist.

Sicherlich wird Minolta sich dafür kein eigenes Protokoll aus den
Rippen geschnitten, sondern irgend einen bereits existierenden Indu-
striestandard auf die eigenen Bedürfnisse angepaßt haben.
Das sehe ich auch so. Ich wuerde mal auf ein 256Byte Eprom mit 3Wire
Bus tippen. Einfach deshalb weil es vom Alter ungefaehr hinkommen
duerfte.

Ich würde zuerst versuchen wollen, durch eine "Verlängerung", die
ich zwischen Kamera und Karte stecke an die Signale der zehn Signal-
Zehn Leitungen? Hm..das ist mehr als ich gedacht haette. Wundert mich
etwas.

Leitungen zu kommen, nach dem Pegel dann Takt und Signalfluß (per
Mehrkanal-Logic Analyzer? Gibt's sowas, oder wäre ein Oszilloskop
da eher angeraten?)
Du brauchst beides. Einen Oszi zuerst um den richtigen Pegel
rauszufinden. Vielleicht reicht auch ein Multimeter. Du kannst z.B mal
alle Leutungen im 200 Ohm bereich mit dem Masseanschluss im
Batteriefach durchmessen um erstmal Masse zu finden.

das Protokolls zu decodieren und daraus irgendwie
auf die in den Karten selbst verwendete Hardware zurückzuschließen.
Ich hab' da schon so eine gewisse Vermutung (VCC, 8 * Data, GND),
Nein. Du wuerdest noch mindestens eine R/W und eine Daten/Adress
Leitung brauchen. Entweder das laeuft 4Bit-Weise, oder es werden nicht
alle Leitungen benutzt und es geht seriell. 4Bit waer schlecht, da es
sehr ungewoehnlich waere. Nicht das dann wirklich ein 4Bit Prozessor
in der Karte ist.

Mein fachlicher Hintergrund läßt leider auch nicht sehr viel mehr
als Vermutungen zu und ich würde das Protokoll eines I2C-Busses
nicht erkennen, wenn er mir ins Gesicht spränge.
Das ist leider schlecht.

Gibt es da vielleicht irgendwelche Fußangeln, oder Werkzeuge, die
dabei behilflich sein könnten? Irgendwelche Schemata, wie man sowas
systematisch durchziehen könnte?
Tja, ohne Analyzer laeuft das nicht viel. Wichtiger ist aber dein
Gehirnschmalz.

Überstehen die Leitungstreiber (sofern vorhanden) die zusätzliche
Last eines (vermutlich möglichst hochohmigen) Meßgerätes?
Ja, schalte einfach einen 74HC04 als Puffer dazwischen. Vielleicht
reicht sogar ein 4xxxer. Die ganze Uebertragung wird nicht sehr
schnell sein weil die CPU in der Kamera eher langsam ist da dort keine
Geschwindigkeit notwendig ist, man aber andererseits Strom sparen
will.


Was, wenn keine Treiberbausteine vorhanden sind? Für *eine* TTL-Last
sind die Chips ja meist spezifiziert und es soll ja auch außer genau
einer Karte zu genau einer Zeit ja auch nix Weiteres angeschlossen
werden.
Also ich wuerde kein Standard-TTL dranhaengen. :)


Mit induktivem Signalabgriff werde ich da wohl nicht viel ausrichten
können, nehme ich mal an. Die Ströme, die da fließen werden, sind
sicherlich winzig und der Aufbau des Meßverstärkers überschritte
vermutlich meine Fähigkeiten.
Allein die Frage laesst vermute das dieses Projekt deine FAehigekeiten
ueberschreitet. Die Probleme liegen wirklich nicht in dem abgreifen
der Signale, sondern in deren interpretation.

Wenn das ein reines Softwareproblem wär', würd' ich mich nicht so
blöde anstellen, aber sobald Hardware da mit ins Spiel kommt, schau'
ich meist etwas sparsam. Und die Elektrotechnik-VLen, die ich als
Informatiker hören mußte, reichen da leider bei Weitem nicht mehr
aus.
http://www.eunet.bg/simtel.net/msdos/io_utils.html

Schau mal hier. ICh _glaube_ das Programm dlm140.zip oder lpt_io_4.zip
koennte dir fuer erste weiterhelfen. Leider nur vier Datenleitungen,
aber alles andere wird dann teuer.

Und schliesse bitte KEINESFALLS etwas direkt an den Druckerport an, da
muss noch IC als Puffer zwischen. Da du acht Datenleitungen hast
vielleicht ein 74HC244.

http://www.semiconductors.philips.com/pip/74HC244.html


Hat hier jemand sowas schon mal versucht, oder mal so eine (defekte)
Chipkarte auseinandergepult und kann mir ggf. mit Informationen in
dieser Richtung weiterhelfen?
Also reinschauen wird dir nicht weiterhelfen.

Olaf


--
D.i.e.s.S. (K.)
 
Andre Bialojahn wrote:

Nun ist es so, daß Minolta diese Chipkarten nicht mehr herstellt,
aber die ein oder andere heiß begehrt ist und mittlerweile auf z.B.
Ieh-Bäh für eine "Custom xi" Preise jenseits der 100,- Euro aufge-
rufen werden. (Der Neupreis dieser Karten lag 1991 bei 42,- DM.)
Verrückt, solche Preise lohnen sich max. vielleicht für Besitzer
des Topmodelles (9xi). Ansonsten kannst Du lieber gebraucht ein
anderes Gehäuse kaufen (z.B. die 800si).

Ein gewisses Interesse an einem (ggf. PC-gestützten) "Kartenemu-
lator" dürfte somit seitens der Kamerabenutzer durchaus vorhanden
sein, zumal die Karten - je nach ihrer Funktion - nicht unbedingt
in der Kamera verbleiben müssen.
Als ein Markt für eine kommerzielle Lösung würde ich eher nicht
sehen.

cu, Marco

--
S: Minolta: Winkelsucher (VN), VC-9

E-Mail: mb-news-b<ät>linuxhaven.de
Deutsches Linux HOWTO Projekt: http://www.linuxhaven.de
 
x-no-archive: yes

MaWin wrote:
Ulrich Prinz <uprinz2@netscape.net> schrieb ...

[Chip-Card Verlängerungen]

Das macht man aber doch, in dem auf so einer Karte in den Ecken auf
den PADs duenne Kupferlackdraehte angeloetet werden.
Danke, nein. <:)
Die einzige Chipkarte, die ich mein Eigen nenne, ist die hochseltene
"Custom xi". An der löt' ich genau nix rum.
Vielleicht sollte ich mir bei Ieh-Bäh mal ein paar Karten zum
Zerfummeln ordern.

Gruß,
André
--
No bits were harmed in the making of this message.
 
x-no-archive: yes

Ulrich Prinz wrote:
Andre Bialojahn wrote:
Hallo, dse.

[Rückentwickeln des Chipkartenprotokolls?]
Danke für Eure Aufmerksamkeit und jedwede Form der Hilfe.

Gruß,
André

Hallo André!

[...]
Jedenfalls wäre mein Ansatz diese Karte zu dekodieren folgender:

Es gibt einige dieser Chip-Card Verlängerungen, also Platinen im
Format einer langgezogenen SIM-Karte. Schau mal nach, ob die von
den Abmaßen in den Minolta-Slot passen. Diese legen den Slot so-
zusagen frei nach Außen.
Zur Not feil' ich mir bißchen Lochraster passend , oder zerschneide
eine alte Telefonkarte und papp' da Alufolie drauf.
Es muß ja nicht viele Steckzyklen überstehen und wenn es hinterher
tot sein sollte, wäre das nicht sonderlich schlimm.

Damit kannst Du jetzt einfach herausfinden, wo Spannungsversorgung
und Daten auf die Kontakte geführt werden.
Zumindest das Pinout der Karte sollte sich im Groben damit heraus-
finden lassen, ja.

Dann die Daten auf einem Oszi ansehen und feststellen, ob da I2C
oder ISP verwendet wird.
Und in genau dem Punkt fängt's dann an zu hängen.
* Zum Einen weiß ich nicht, was an geläufigen Protokollen zur Ver-
fügung steht
* Zum Anderen erkenne ich die Protokolle nicht anhand ihres Pegel-
verlaufs.

Insbesondere letzteren Punkt könnte ich durch Lesen von Doku ab-
stellen. So schwer kann es ja nicht sein. Das Protokoll auf der
Druckerschnittstelle ist ja auch kein Hexenwerk. Da hab' ich im
Praktikum mal eine Ansteuerschaltung bauen dürfen, die das Tages-
datum ausgab. Ja, das ist wirklich nix Besonderes.

Beim Ersteren wäre ich dann ggf. auf ein Brainstorming hier in der
Gruppe angewiesen.
Oder zumindest bräuchte ich von Euch ein paar Stichworte, mit denen
ich bei gurgle mal schauen kann. Der Rest wird sich dann sicherlich
irgendwo finden lassen.

Wahrscheinlicher ist I2C und wenn das der Fall ist, dann heißt es
einfach einen I2C lauscher dazwischen hängen und mitschneiden. [...]
Entschuldigung, wenn ich so saublöd frage, aber: ist das Software
oder ein separates Gerät?
Wenn's ein Gerät ist, kann ich das vermutlich eh knicken, weil ich
sowas nicht habe und mir auch - vermutlich - nicht zusammenleihen
kann.
Und es für diese eine Anwendung zu kaufen, wird vermutlich mein
Budget bei Weitem überschreiten. :-|

Der Rest ist FLeißarbeit.
Mich stellt mehr die (sorgsame) Beschaffung, als die Analyse der
Daten vor Schwierigkeiten.

Gruß,
André
--
Murphy war Optimist.
 
x-no-archive: yes

Olaf Kaluza wrote:
Andre Bialojahn wrote:

[...]
[Interesse an "Kartenemulator" für seltene Karten]

Ich denke mal jeder einigermassen faehige Bastler mit einem
Logicanalyzer sollte das Problem loesen koennen.
Das hatte ich gehofft.
Was man bauen kann, kann man meist auch rückentwickeln.

Das schlimmste was passieren koennte waere das so eine Karte auch
einen Prozessor enthaelt. Daran glaube ich aber nicht weil es diese
Karten ja schon recht lange gibt.
....und deren Anschaffungspreis auch nicht so irrsinnig hoch war.
Ich vermute nicht, daß Minolta wenig an den 42,- DM verdient hat...

Ich habe schon mal an einen ľC plus etwas Speicher als Inhalt gedacht,
das dann aber wieder verworfen, weil die ľC - siw - damals noch nicht
soo verbreitet und preiswert waren, wie heute.

Allerdings wundert es mich das es im Internet noch nicht irgendwo
eine Seite gibt wo jemand genau das gemacht hat vondem du gerade
traeumst.
Jip. Normalerweise findet man ja (fast) alles irgendwo. Da das aber
wohl patentrechtlich geschütztes, geistiges Eigentum von Minolta
ist, könnte ich mir vorstellen, daß etwaige Sites kurz nach dem
Bekanntwerden ihrer Existenz ratzfatz geschlossen worden sind.

Was müßte man unternehmen, um das Kartensystem - zerstörungsfrei für
Karte und Kameragehäuse - zu 'reverse engineer'en und wie würdet Ihr
das angehen?

Wie schon erwaehnt, du brauchst einen Logicanalyzer. Im einfachsten
und primitivsten Fall kann das sogar nur eine Software sein. Es gab
mal ein Programm fuer DOS welches den Druckerport verwendet hat um
daraus einen 4-Kanal Analyser zu machen. [...]
An PC mangelt es mir hier nicht. Ich könnte da mehrfach die 4 Bit
abgreifen. Problematisch würde wohl nur die Synchronisation. ;-)
Andernfalls gäbe es doch vielleicht die Möglichkeit, einen der
fortgeschritteneren Schnittstellenmodi (ECP/EPP) zu nutzen?
Die sollten doch dann 8bittig sein.
Vermutlich wird dann aber die (DOS-)Software nicht mehr damit zurecht
kommen.

Ausserdem sollte man Erfahrung haben damit man aus dem Protokoll
erraten kann was da fuer ein IC drin ist.
Gut, die fehlt mir halt völlig.

Das sehe ich auch so. Ich wuerde mal auf ein 256Byte Eprom mit 3Wire
Bus tippen. Einfach deshalb weil es vom Alter ungefaehr hinkommen
duerfte.
Vermutlich ist das mit den 256 Bytes ein bißchen knapp.
Eine der Karten läßt es zu, die Aufnahmedaten von 2 Filmen mit bis
zu 40 Aufnahmen zu speichern.
Ich weiß nichts über die interne Repräsentation der z.B. 38 möglichen
Verschlußzeiten, der - je nach Objektiv (auch da sitzen 8 Bit-CPU
und ein ROM drin) variierenden - Blendenwerte und solcher Gimmicks,
wie z.B. verwendete Belichtungskorrektur oder Objektivbrennweite,
aber ich vermute, daß sich das mit so wenig Speicher nicht machen
läßt.

Ich hab' hier ein Blockschaltbild von dem Gehäuse. Wenn das was
helfen würde, könnte ich das scannen und ins Netz stellen.

Das Chipkartensystem bei Minolta selbst allerdings ist schon etwas -
wenn auch nicht viel - älter. Das sollte - wimnt - etwa Mitte/Ende
der 80er aufgekommen sein.

Ich würde zuerst versuchen wollen, durch eine "Verlängerung",
die ich zwischen Kamera und Karte stecke an die Signale der zehn
Signal-

Zehn Leitungen? Hm..das ist mehr als ich gedacht haette. Wundert
mich etwas.
Mir ist - leider - nicht klar, ob die Karte wirklich "eigene Intelli-
genz" mitbringt, oder nur gewisse Funktionen in der Kamera aktiviert
und - notfalls - externen Speicherplatz zum (Ver-)Rechnen von Werten
zur Verfügung stellt, aber manche der Karten sind schon in der Lage,
auch komplexere Funktionen (wie bspw. Mittlung von 8 Belichtungs-
messungen, spezielle Priorisierungen auf bestimmte Zeit- oder Blenden-
werte für besondere photographische Effekte) zu bieten.

Du brauchst beides. Einen Oszi zuerst um den richtigen Pegel
rauszufinden. Vielleicht reicht auch ein Multimeter. Du kannst
z.B mal alle Leutungen im 200 Ohm bereich mit dem Masseanschluss
im Batteriefach durchmessen um erstmal Masse zu finden.
Wird zwar - erstmal ohne den Adapter - etwas fummelig, aber das
werd' ich mal machen. Dünner CuL ist in ausreichender Menge vor-
handen.
Die Kontaktfedern sitzen auf verschiedenen Höhen innerhalb des
Kartenfaches, so daß sie in einer bestimmten Reihenfolge Kontakt
mit der Karte bekommen, wenn man diese einschiebt.
(Ha! Haben die Nasenbären doch tatsächlich daran gedacht, da zuerst
einen Massekontakt herzustellen! :) )

das Protokolls zu decodieren und daraus irgendwie
auf die in den Karten selbst verwendete Hardware zurückzuschließen.
Ich hab' da schon so eine gewisse Vermutung (VCC, 8 * Data, GND),

Nein. Du wuerdest noch mindestens eine R/W und eine Daten/Adress
Leitung brauchen. Entweder das laeuft 4Bit-Weise, oder es werden nicht
alle Leitungen benutzt und es geht seriell. 4Bit waer schlecht, da es
sehr ungewoehnlich waere. Nicht das dann wirklich ein 4Bit Prozessor
in der Karte ist.
Nachdem im Gehäuse schon eine 16Bit CPU und in den Optiken zum Teil
8Bit CPUs sitzen, würde mich eigentlich genau nix mehr wundern.

Mein fachlicher Hintergrund läßt leider auch nicht sehr viel mehr
als Vermutungen zu und ich würde das Protokoll eines I2C-Busses
nicht erkennen, wenn er mir ins Gesicht spränge.

Das ist leider schlecht.
Ja, ich weiß. Das ist aber nichts, das man nicht abstellen könnte,
solange die entsprechenden Ressourcen aufm Netz frei zugänglich sind.
Niemand ist dazu verdammt, dumm zu sterben. ;-)

Gibt es da vielleicht irgendwelche Fußangeln, oder Werkzeuge, die
dabei behilflich sein könnten? Irgendwelche Schemata, wie man sowas
systematisch durchziehen könnte?

Tja, ohne Analyzer laeuft das nicht viel. Wichtiger ist aber dein
Gehirnschmalz.
Nunja - der Wille, eine gewisse Leidensfähigkeit und Durchhaltever-
mögen sind da.
Ich müßte halt nur die Pattern (z.B. vom I2C) kennen, auf die ich
matchen muß, um den Dingern ihre Geheimnisse zu entlocken, sonst
wird das arges Im-Nebel-Gestochere.

Überstehen die Leitungstreiber (sofern vorhanden) die zusätzliche
Last eines (vermutlich möglichst hochohmigen) Meßgerätes?

Ja, schalte einfach einen 74HC04 als Puffer dazwischen. Vielleicht
reicht sogar ein 4xxxer.
Sorry, aber bei der Typbezeichnung bräuchte ich etwas detailliertere
Angaben. Simek gibt die erste Stelle die Bauart des IC an.

Das hoffe ich auch.
Ich rechne mit einigen hundert kHz, bis einigen wenigen MHz.

weil die CPU in der Kamera eher langsam ist da dort keine
Geschwindigkeit notwendig ist, man aber andererseits Strom sparen
will.
Och, besonders sparsam ist man mit den teuren Lithiumblöcken nicht
gerade. Aber es sind ja auch genug Stromfresser in dem Ding drin.
Es ist halt ein tragbarer Großrechner, der nebenbei noch photo-
graphischen Film belichten kann. ;-)

Was, wenn keine Treiberbausteine vorhanden sind? Für *eine* TTL-Last
sind die Chips ja meist spezifiziert und es soll ja auch außer genau
einer Karte zu genau einer Zeit ja auch nix Weiteres angeschlossen
werden.

Also ich wuerde kein Standard-TTL dranhaengen. :)
Auch, wenn ich mich vielleicht - nein: sicherlich - nicht korrekt
ausdrücke, weil ich einfach nicht ausreichend in der Hardware drin
bin und deswegen vermutlich freudestrahlend in alle Eure Fettnäpfe
springe (mit beiden Füßen voran): Du weißt schon, was ich meine?

Mit induktivem Signalabgriff werde ich da wohl nicht viel ausrichten
können, nehme ich mal an. Die Ströme, die da fließen werden, sind
sicherlich winzig und der Aufbau des Meßverstärkers überschritte
vermutlich meine Fähigkeiten.

Allein die Frage laesst vermute das dieses Projekt deine FAehigekeiten
ueberschreitet.
Vermutlich, ja. Leider.

Die Probleme liegen wirklich nicht in dem abgreifen der Signale,
sondern in deren interpretation.
Gut. Dann machen wir doch ein Team. :)
Bei mir ist die Problemsituation eher andersherum.

Mein Fernziel wäre es, eine Art In-Circuit-Emulator für die Karten
zu haben. Das ganz ferne Fernziel wäre es dann, solche Karten sogar
klonen zu können. Einige wirken leider nur, solange sie im Gerät
sind.

Schau mal hier. ICh _glaube_ das Programm dlm140.zip oder lpt_io_4.zip
koennte dir fuer erste weiterhelfen. Leider nur vier Datenleitungen,
aber alles andere wird dann teuer.
Danke.
Die Keksnasen haben den Filenamen von "lpt_io_4.zip" nach
"lpt_io_5.zip" geändert. Kein Wunder, daß das nicht mehr auffindbar
war. :-(

Und schliesse bitte KEINESFALLS etwas direkt an den Druckerport an,
da muss noch IC als Puffer zwischen. Da du acht Datenleitungen hast
vielleicht ein 74HC244.

http://www.semiconductors.philips.com/pip/74HC244.html
Danke für die Info. Ich hab' mir das Datenblatt gezogen und muß
die Tage da mal reinschauen.
Verstehen sollte ich es wenigstens noch können. Das Application-
Handbook von Maxim hat mich jedenfalls nicht vor unlösbare Pro-
bleme gestellt, aber ich hab' halt mit dem Zeug jetzt schon et-
liche Jahre nix mehr gemacht.

mal so eine (defekte) Chipkarte auseinander-
gepult [...]?

Also reinschauen wird dir nicht weiterhelfen.
Ich hatte halt die zarte Hoffnung, nicht nur ein nacktes Die, sondern
vielleicht noch ein Gehäuse mit Typkennzeichnung darin vorzufinden.
Auch, wenn die Karte gerade mal 20x30x2 mm^3 'groß' ist.
Oder wenn schon Dies, dann wenigstens die Anzahl. Vielleicht ist
"ľC + Speicher" ja doch keine ganz falsche Vermutung.

Gruß,
André
--
Living in the now is a gift. That's why they call it the present.
 
Andre Bialojahn wrote:
Wahrscheinlicher ist I2C und wenn das der Fall ist, dann heißt es
einfach einen I2C lauscher dazwischen hängen und mitschneiden. [...]


Entschuldigung, wenn ich so saublöd frage, aber: ist das Software
oder ein separates Gerät?
I2C ist ein Bus(protokoll) mit 2 Bus-Leitungen. So einen "Lauscher" kann
man auch recht einfach selber bauen. Infos zum Bus sollte es eigentlich
bei Philips geben - glaube die haben den mal erfunden...
Den kann man zur Not auch mit einem 2-Kanal Logig-Analyser oder
Speicher-Oszi belauschen - und dann Bits zählen...

Ich würde allerdings bei Deiner beschreibung nicht auf I2C tippen - 8
Leitungen sing da 6 zuviel.
Aber auch deine Vermutung nach 8-Bit Daten hört sich nicht schlüssig an.
Ein nicht synchronisierter 8-Bit Bus - hab ich noch nie gesehen.
Vieleicht sowas wie 4-Bit + Enable + Read/Write + ???
 

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