Melodiengong spukt

G

Gerd Schweizer

Guest
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Hallo,
gestern habe ich den Melodiengong von Lidl montiert und stelle absolut
seltsames Verhalten fest. Der Standort ist unser Windfang, dessen Licht
über eine Wechselschaltung betrieben wird. Nun kommts: manchmal legt der
Gong los, wenn das Licht (egal welcher Schalter) ausgeschaltet wird. Das
Licht ist eine ganz normale Glühbirne.
Also Leitung anbohren schliesse ich aus, da ohmsch unendlich ist und der
FI-Schalter auch nicht reagiert.
Nun kommts nochmal: Nebenan in der Toilette habe ich einen 230 V
Ventilator. Beim Ausschalten kommt der Gong auch manchmal.
Hat jemand eine Idee ausser zurückgeben?
Danke, Gerd
--
homepage mit der Satelliten FAQ, PC-Tipps, Mopped, Katzen:
http://home.t-online.de/home/gerd.j.schweizer/ oder
http://www.gerd.digitv-online.info
 
Gerd Schweizer schrieb:

Hat jemand eine Idee ausser zurückgeben?
Hallo,

ja, wegschmeissen, verschenken, entsorgen... ;-)

Im Ernst, das Ding ist offenbar nicht störsicher aufgebaut und deshalb
ziemlich unbrauchbar. Einlöten von Kondensatoren an der richtigen Stelle
lohnt den Aufwand des Suchens nicht recht.

Bye
 
Gerd Schweizer wrote:
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Hallo,
gestern habe ich den Melodiengong von Lidl montiert und stelle absolut
seltsames Verhalten fest. Der Standort ist unser Windfang, dessen Licht
über eine Wechselschaltung betrieben wird. Nun kommts: manchmal legt der
Gong los, wenn das Licht (egal welcher Schalter) ausgeschaltet wird. Das
Licht ist eine ganz normale Glühbirne.
Also Leitung anbohren schliesse ich aus, da ohmsch unendlich ist und der
FI-Schalter auch nicht reagiert.
Nun kommts nochmal: Nebenan in der Toilette habe ich einen 230 V
Ventilator. Beim Ausschalten kommt der Gong auch manchmal.
Hat jemand eine Idee ausser zurückgeben?
Danke, Gerd
Hallo Gerd!

Diese Melodiegongs setzten auf Chips, die über möglichst presiwerte
Anschaltungen versorgt werden. Bei Niedervolt-Versorgung also einfacher
Gleichrichter, Kondensator und dann über einen kleinen Linearregler in
die Logik. Bei den 230V Modellen ist statt aufwendigem Trafo oft nur
eine Kapazitive Ankopplung direkt an 230V vorhanden. Störeinflüsse
werden damit so gut wie garnicht gefiltert. Dabei entstehen Störungen ja
nicht nur, wenn ein Verbraucher an der gleichen Leitung eingeschaltet
wird, sondern sie werden auch zwischen parallel verleufenden Leitungen
übertragen.
Das Einzige was Du jetzt machen kannst, ist den Gong zu entstören. Bei
Niedervolt kannst Du es mal mit ein oder zwei kleinen Spulen in der
Versorgung direkt an der Gong-Versorgung probieren, ggf. noch einen
Kondensator dazu.
Ein weiterer anfälliger Punkt ist der Klingeleingang des Gongs, er wird
vermutlich über einen einfache Z-Dioden-Schaltung geschützt aber nicht
gefiltert. Also auch hier direkt am Gong eine kleine Spule einsetzen.

L1
Klingeltaster ------#####--------------- Gong Eingang
--.
|
| L2
Trafo ------#####----+---------- Gong Versorgung
| |
| ---
| --- C
| L3 |
--+---#####----+----------

An sonsten hilt nur öffnen des Gongs um nachzusehen, wie er elektrisch
beschaltet ist. Eventuell befindet sich am Gong-Chip ein Pull-Up
Widerstand, der bei offenem Klingeltaster dem Chip einen Pegel vorgibt.
Wenn dieser Widerstand zu groß gewählt ist, um den
Standby-Stromverbrauch so niedrig wie möglich zu halten, dann kann man
diesen verkleinern. Damit zieht er dann kräftiger und läßt sich durch
eingestreute Spannungsspitzen nicht mehr so leicht übertölpeln.

Überlege halt einfach, welche der Leitungen zu den 230V Leitungen am
ehesten parallel verläuft und setzte dort mit der Entstörung an. Es kann
ja sein, dass eine einzelne Spule das Problem schon löst.

Gruß
--
Ulrich Prinz
----------------------------------------------------
"But befor you connect, be advised:
you are plugging into the supply from hell."
Datasheet LTC1625, Automotive Considerations, Linear Tech.
 
Hallo,

Gerd Schweizer wrote:

[...]
Nun kommts nochmal: Nebenan in der Toilette habe ich einen 230 V
Ventilator. Beim Ausschalten kommt der Gong auch manchmal.
Hat jemand eine Idee ausser zurückgeben?
Ein Kondensator, so 100-470nF, zwischen Klingelleitung und Masse sollte
für Beruhigung sorgen. Aber bitte direkt am Gerät.


--
Marcel Müller
 
verschenken,
An Schwiegermutter ?

entsorgen... ;-)
ebay.

Wetten, daß das Teil ein CE-Papperl hat ?
Womit formal ein gewisses Maß Störfestigkeit
gegen Einstrahlung "garantiert" wird.
Ich vermute allerdings, daß der Gong auf Batterie
läuft und das Auslösesignal durch Übersprechen
zum Klingeltaster parallel geführter 220V-Leitung
bekommt ( gäbs auch ne Norm: 30cm Abstand,
rechtwinklige Kreuzung usw. ).
Fürs Übersprechen auf die Zuleitung passt dann
wieder keine Meßanordnung a la CE, sodaß
entsprechende Prüfung entfällt.
Praxisuntauglich aber normgerecht, der
CE/DIN-Normfall eben.

MfG JRD
 
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Rafael Deliano wrote:
Wetten, daß das Teil ein CE-Papperl hat ?
Womit formal ein gewisses Maß Störfestigkeit
gegen Einstrahlung "garantiert" wird.
Ich vermute allerdings, daß der Gong auf Batterie
läuft und das Auslösesignal durch Übersprechen
zum Klingeltaster parallel geführter 220V-Leitung
bekommt ( gäbs auch ne Norm: 30cm Abstand,
rechtwinklige Kreuzung usw. ).
Fürs Übersprechen auf die Zuleitung passt dann
wieder keine Meßanordnung a la CE, sodaß
entsprechende Prüfung entfällt.
Praxisuntauglich aber normgerecht, der
CE/DIN-Normfall eben.
Danke, Rafael angeschlossen an Klingeltrafo mit 9V.
Also die Kreuzung mit dem Ventilator ist gar nicht über eine Leitung
möglich. Vermutlich sind eher die postings von Ulrich und Marcel
treffend.
Ciao, Gerd

--

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Ulrich Prinz wrote:

L1
Klingeltaster ------#####--------------- Gong Eingang
--.
|
| L2
Trafo ------#####----+---------- Gong Versorgung
| |
| ---
| --- C
| L3 |
--+---#####----+----------

An sonsten hilt nur öffnen des Gongs um nachzusehen, wie er elektrisch
beschaltet ist. Eventuell befindet sich am Gong-Chip ein Pull-Up
Widerstand, der bei offenem Klingeltaster dem Chip einen Pegel vorgibt.
Wenn dieser Widerstand zu groß gewählt ist, um den
Standby-Stromverbrauch so niedrig wie möglich zu halten, dann kann man
diesen verkleinern. Damit zieht er dann kräftiger und läßt sich durch
eingestreute Spannungsspitzen nicht mehr so leicht übertölpeln.

Überlege halt einfach, welche der Leitungen zu den 230V Leitungen am
ehesten parallel verläuft und setzte dort mit der Entstörung an. Es kann
ja sein, dass eine einzelne Spule das Problem schon löst.

Hallo Ulrich, erst mal vielen Dank für die Mühe, die Du dir für uns
gemacht hast. Das Poti innen hat nichts gebracht (aufschrauben,
verstellen, zuschrauben, einhängen, probieren...) mal nach links, mal
nach rechts, das war vielleicht eine Pfriemelei. Dann habe ich Deinen
Hinweis mit dem Ko aufgenommen. Da hatte ich so einen 0,22 mü zum
Probieren, Spulen habe ich keine. Hat auch nichts gebracht. Dann habe
ich meine Logik eingeschaltet und kam zu dem Schluss: eigentlich muss
die Schmutzspitze doch auf den Schalteingang gehen. Da habe ich den Ko
zwischen den was Du Klingeltaster genannt hast und die Zuleitung
geklemmt. Seitdem hat der Gong nicht mehr unmotiviert geläutet.
Jetzt wage ich nicht zu behaupten das wars, aber wenn jetzt ein paar
Tage Ruhe ist, behalten wir das Ding. Wenn ich dann noch irgendwo "Horch
was kommt von draussen rein" als wav Datei kriege, lade ich diese
Melodie mit dem PC rein.
Nochmal danke, Gerd
--

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Marcel Müller wrote:

Ein Kondensator, so 100-470nF, zwischen Klingelleitung und Masse sollte
für Beruhigung sorgen. Aber bitte direkt am Gerät.
Hallo Marcel, vielen Dank.
Erst jetzt nachdem ich Ulrich geantwortet habe, sehe ich hier nochmal
"Klingelleitung" von Dir. Vielleicht war dann Dein Tipp unterschwellig
"meine Logik". Nachdem Masse für mich gleich Erde ist und ich keine Erde
in der Nähe habe, hatte ich nur die Hinweise von Ulrich abgearbeitet.
Vielen Dank, Marcel
--

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Marcel Müller <nospam.m.mueller@comspe.com> wrote in message news:<6hbfd1-nuu.ln1@ID-65721.user.dfncis.de>...
Hallo,

Ein Kondensator, so 100-470nF, zwischen Klingelleitung und Masse sollte
für Beruhigung sorgen. Aber bitte direkt am Gerät.
Hier ausprobiert: Der Eingang des Gongs ist zu hochohmig. Alle
Störungen, die in die Klingelleitung einstreuen, lösen den Gong aus.
Bei mir ging er immer los, wenn es bei den Nachbarn klingelte.
Abhilfe: Belasten. Wir simulieren eine herkömmliche Klingel, indem wir
dem Gong einen Widerstand parallel schalten. Der Widerstand schliesst
die Störspannungen kurz. Irgendwas zwischen 5 und 100 Ohm sollte es
tun. Bei mir geht es mit 8,2 Ohm, die gerade rumlagen.

Gruß

PeterOinDO
 
Am Mittwoch, 14 Januar 2004 11:06, _Gerd Schweizer_ schrieb:

Danke, Rafael angeschlossen an Klingeltrafo mit 9V.
Es gibt keine Klingeltrafos mit 9 V, entweder 8 oder 12 V~. Es sei denn Du
meinst ein Netzgerät.

Lutz
 
Am Donnerstag, 15 Januar 2004 08:38, _Gerd Schweizer_ schrieb:

Erst jetzt nachdem ich Ulrich geantwortet habe, sehe ich hier nochmal
"Klingelleitung" von Dir. Vielleicht war dann Dein Tipp unterschwellig
"meine Logik". Nachdem Masse für mich gleich Erde ist und ich keine Erde
in der Nähe habe, hatte ich nur die Hinweise von Ulrich abgearbeitet.
Masse=Bezugpotential der Gleichspannung. Erde=Schutzleiter=PE

Lutz
 
Am Mittwoch, 14 Januar 2004 09:44, _Ulrich Prinz_ schrieb:

Diese Melodiegongs setzten auf Chips, die über möglichst presiwerte
Anschaltungen versorgt werden. Bei Niedervolt-Versorgung also einfacher
Gleichrichter, Kondensator und dann über einen kleinen Linearregler in
die Logik. Bei den 230V Modellen ist statt aufwendigem Trafo oft nur
eine Kapazitive Ankopplung direkt an 230V vorhanden. Störeinflüsse
werden damit so gut wie garnicht gefiltert. Dabei entstehen Störungen ja
nicht nur, wenn ein Verbraucher an der gleichen Leitung eingeschaltet
wird, sondern sie werden auch zwischen parallel verleufenden Leitungen
übertragen.
Ich tippe hier auf Spannungsspikes durch den Schaltvorgang. Ein VDR zur
Betriebspannung sollte helfen.

Lutz
 
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Lutz Illigen wrote:
Am Mittwoch, 14 Januar 2004 11:06, _Gerd Schweizer_ schrieb:

Danke, Rafael angeschlossen an Klingeltrafo mit 9V.

Es gibt keine Klingeltrafos mit 9 V, entweder 8 oder 12 V~. Es sei denn Du
meinst ein Netzgerät.
Schon gut, Lutz, weiss ich auch. Nur hat der Klingeltrafo (den darf ich
schon weiter so nennen ;-) bei dem Abgriff 8V die Spannung von 14,8V
geboten. Da hatte sich dann was aufgeladen und im Zeitraum von einer
halben Stunde ging der Gong so auch los. Der Gong ist für 8-12 V und
daher habe ich den Klingeltrafoabgriff 5V verwendet. Der liefert jetzt
die erwähnten 9 V. Nur tausche ich deswegen den 30 Jahre alten 3-5-8
Klingeltrafo nicht aus.
Ciao, Gerd
--

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Lutz Illigen wrote:
Am Donnerstag, 15 Januar 2004 08:38, _Gerd Schweizer_ schrieb:

Erst jetzt nachdem ich Ulrich geantwortet habe, sehe ich hier nochmal
"Klingelleitung" von Dir. Vielleicht war dann Dein Tipp unterschwellig
"meine Logik". Nachdem Masse für mich gleich Erde ist und ich keine Erde
in der Nähe habe, hatte ich nur die Hinweise von Ulrich abgearbeitet.

Masse=Bezugpotential der Gleichspannung. Erde=Schutzleiter=PE

Danke für die Begriffe.
Hier habe ich keine Gleichspannung.
Kannst Du mir noch den Begriff VDR zur Betriebsspannung übersetzen?
Danke, Gerd
--

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http://www.gerd.digitv-online.info
 
Gerd Schweizer <gerd.schweizer@siemens.com> schrieb im Beitrag <4007AFE8.C7EEA391@siemens.com>...

Schon gut, Lutz, weiss ich auch. Nur hat der Klingeltrafo (den darf ich
schon weiter so nennen ;-) bei dem Abgriff 8V die Spannung von 14,8V
geboten. Da hatte sich dann was aufgeladen und im Zeitraum von einer
halben Stunde ging der Gong so auch los. Der Gong ist für 8-12 V und
daher habe ich den Klingeltrafoabgriff 5V verwendet. Der liefert jetzt
die erwähnten 9 V. Nur tausche ich deswegen den 30 Jahre alten 3-5-8
Klingeltrafo nicht aus.
Klingeltrafos haben im Leerlauf immer eine hoehere Spannung,
das mss der Gong aushalten.
Nur bei Nennlast (1A?) kommen die 8V~ aus dem Trafo.
Dafuer ist er auch kurzschlussfest (also beo 2.5A kommen nur
noch 0V raus :)
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Gerd Schweizer wrote:

Kannst Du mir noch den Begriff VDR zur Betriebsspannung übersetzen?
VDR = Voltage Dependent Resistor (Spannungsabhängiger Widerstand).
(IT and Telecommunications abbreviations v3)


BTW: Für Windows ist 'Babylon' hilfreich als z.B. per Strg&Rechtsklick
aufrufbares Progrämmchen, das per OCR Text auf dem Bildschirm entziffert
und in geladenen Wörterbüchern nachschlägt. Vielleicht findest du eine
alte Version 3.x, die war noch kostenlos.
Wöterbücher ('glossaries', kostenlos) auf www.babylon.com

Gruss, Fridtjof

--
the gloomy future of computing: TCPA/TCG/Palladium/NGSCB/DRM FAQ

- english (original) http://www.cl.cam.ac.uk/~rja14/tcpa-faq.html
- deutsch (transl.) http://moon.hipjoint.de/tcpa-palladium-faq-de.html
 

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