Maximale Kabellänge MIDI (und andere)

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Christian Wiesner

Guest
Hallo,

wie begründet sich die maximale Kabellänge von 10 - 15m eines MIDI[1]-
(oder auch seriellen-) Kabels elektrisch?

Mein erster Verdacht fiel auf den zunehmenden Widerstand des Kabels bei
zunehmender Kabellänge. Nachdem ich nach der Formel

R_Kabel = l * Rho / A

den Widerstand eines 15m langen MIDI-Kabels ausgerechnet habe (A = 0,2mm^2)
komme ich auf 1,3 Ohm, welches sich in Anbetracht der verwendeten
Widerstände kaum auszuwirken scheint.

In welche Richtung könnte ich denn noch suchen?

Danke,
Christian

[1]: <http://www.midi.org/about-midi/electrical.shtml>
--
"It's not stupid! It's advanced!" - The Almighty Tallest
 
Christian Wiesner schrieb:

-
(oder auch seriellen-) Kabels elektrisch?
mit der zunehmenden Signalverfälschung

Mein erster Verdacht fiel auf den zunehmenden Widerstand des Kabels bei
zunehmender Kabellänge. Nachdem ich nach der Formel

R_Kabel = l * Rho / A

den Widerstand eines 15m langen MIDI-Kabels ausgerechnet habe (A = 0,2mm^2)
komme ich auf 1,3 Ohm, welches sich in Anbetracht der verwendeten
Widerstände kaum auszuwirken scheint.
richtig - du machst aber einen grundsätzlichen Denkfehler. Hier geht
es nicht Gleichspannung. Denn sonst könnten die Kabel viele kilometer
lang sein.

In welche Richtung könnte ich denn noch suchen?
Wechselspannung, Leitungskapazität, Wellenwiderstand ....

Gruss Wolfgang
--
No reply to "From"! - Keine Antworten an das "From"
Keine privaten Mails! Ich lese die NGs, in denen ich schreibe.
Und wenn es doch sein muss, dann muss das Subjekt das Wort NGANTWORT enthalten.
 
Christian Wiesner wrote:

-
(oder auch seriellen-) Kabels elektrisch?
Verinfacht ausgedrückt: Aus den digitalen Rechtecksignalen auf dem Kabel
werden nach einigen Metern analoge "Rundecksignale". Je länger das
Kabel, desto größer die Verfälschung, desto weniger bleibt vom
ursprünglichen Signal übrig. Irgendwann ist eine Grenze erreicht und der
Empfänger kann das verfälschte Signal nicht mehr korrekt interpretieren.
 
Wolfgang Gerber schrieb:

Christian Wiesner schrieb:

wie begründet sich die maximale Kabellänge von 10 - 15m eines MIDI[1]-
(oder auch seriellen-) Kabels elektrisch?

mit der zunehmenden Signalverfälschung
Hallo Wolfgang,
wenn ich das Midi-Signal mit der Bandbreite eines DSL-Signals
vergleiche, welches auch über viele Kilometer läuft, wundern
mich solche Restriktionen allerdings auch.
Gruss
Harald
 
Michael Roth <mroth@nessie.de> wrote:

Aus den digitalen Rechtecksignalen auf dem Kabel werden nach
einigen Metern analoge "Rundecksignale". Je länger das Kabel, desto
größer die Verfälschung, desto weniger bleibt vom ursprünglichen
Signal übrig. Irgendwann ist eine Grenze erreicht und der Empfänger
kann das verfälschte Signal nicht mehr korrekt interpretieren.
Abhilfe? Ich habe in unserer Kirche über 11 m zwischen Orgel und
Rechner. Wir wollten auch MIDIs aufzeichen mittels Notationsoftware.

Lutz
--
E-Mail an Adresse im FROM wird ungelesen gelöscht
 
Lutz Illigen schrieb:

Ich habe in unserer Kirche über 11 m zwischen Orgel und
Rechner. Wir wollten auch MIDIs aufzeichen mittels Notationsoftware.
Sollte noch kein Problem sein. Wenns länger gehen soll nimmt man
MIDI/RS-422-Wandler und STP-Leitung.


Gruß Dieter
 
Harald Wilhelms schrieb:

wenn ich das Midi-Signal mit der Bandbreite eines DSL-Signals
vergleiche, welches auch über viele Kilometer läuft, wundern
mich solche Restriktionen allerdings auch.
Dabei solltest Du aber auch den Aufwand betrachten, der jeweils
betrieben wird. Bei MIDI sind es ein simpler Treiber sowie ein billiger
Optokoppler auf Empfängerseite, bei DSL hingegen ist einiges an
Signalverarbeitung im Spiel um die Leitungseinflüsse zu kompensieren.

Viele Grüße,
Holger
 
Am Wed, 05 Oct 2005 11:19:56 +0200 schrieb Michael Roth:

Verinfacht ausgedrückt: Aus den digitalen Rechtecksignalen auf dem Kabel
werden nach einigen Metern analoge "Rundecksignale"
Vielen Dank an alle.

Christian
--
"It's not stupid! It's advanced!" - The Almighty Tallest
 
Dieter Wiedmann <Dieter.Wiedmann@t-online.de> wrote:

Sollte noch kein Problem sein. Wenns länger gehen soll nimmt man
MIDI/RS-422-Wandler und STP-Leitung.
Danke für die Infos. Weisst Du zufällig ob es dazu irgendwo eine
Bauanleitung gibt? google hat mir auf die schnelle nicht geholfen.
Bin mir nicht sicher wo das Rohr in der Bodenplatte herläuft, es
könnten auch mehr als 15 m sein. Werde aber mal mit einem Zugband
versuchen nach zu messen.

Lutz
--
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Dieter Wiedmann schrieb:

Lutz Illigen schrieb:


Ich habe in unserer Kirche über 11 m zwischen Orgel und
Rechner. Wir wollten auch MIDIs aufzeichen mittels Notationsoftware.



Sollte noch kein Problem sein. Wenns länger gehen soll nimmt man
MIDI/RS-422-Wandler und STP-Leitung.


Midi basiert auf einer 5 mA Current-Loop. Dadurch der Umladestrom
(näherungsweise) konstant ist
werden die Flanken mit zunehmender Kabelkapazität immer verschliffener.

"Umsetzer" Midi/422 würde ich mit RS-485 Tranceivern machen, die sind
besser erhältlich
4 x LTC-485 (oder 75176 oder weiter 684 kompatible ) je einer für Sende
und Empfang pro Seite.
Speisung bei PCs aus den 5V für den Joystick, sonst Steckernetzteil oder
aus dem Gerät

Oder zwei LTC490 nehmen, gibts beide beim R***elt

Butzo
 
Klaus Butzmann wrote:

Oder zwei LTC490 nehmen, gibts beide beim R***elt
^^^^^^^

Reichelt, http://www.reichelt.de

Und die zwei ICs habe ich auch rausgesucht:

http://www.reichelt.de/artikeldruck.html?ARTIKEL=LTC%20485%20CN8
http://www.reichelt.de/artikeldruck.html?ARTIKEL=LTC%20490%20CN8

Seriennummern sind "LTC 485 CN8" und "LTC 490 CN8"

Gruß,
Johannes
 
Klaus Butzmann <k.usenetspam.butzmann@m-group.de> wrote:

"Umsetzer" Midi/422 würde ich mit RS-485 Tranceivern machen, die
sind besser erhältlich
4 x LTC-485 (oder 75176 oder weiter 684 kompatible ) je einer
für Sende und Empfang pro Seite.
Speisung bei PCs aus den 5V für den Joystick, sonst
Steckernetzteil oder aus dem Gerät

Oder zwei LTC490 nehmen, gibts beide beim R***elt
Danke.

Lutz
--
E-Mail an Adresse im FROM wird ungelesen gelöscht
 
Am Thu, 06 Oct 2005 13:33:19 +0200 schrieb Johannes Bauer:

http://www.reichelt.de/artikeldruck.html?ARTIKEL=LTC%20485%20CN8
http://www.reichelt.de/artikeldruck.html?ARTIKEL=LTC%20490%20CN8

Seriennummern sind "LTC 485 CN8" und "LTC 490 CN8"
Ich stehe gerade auf dem Schlauch: Wo schliesse ich MIDI-IN und MIDI-OUT
an? Vor mir liegt das LTC Datenblatt Bild 5 und ich sehe auf jeder Seite
nur einen PIN.

Lutz
 
Hallo!

http://www.reichelt.de/artikeldruck.html?ARTIKEL=LTC%20485%20CN8
http://www.reichelt.de/artikeldruck.html?ARTIKEL=LTC%20490%20CN8

Seriennummern sind "LTC 485 CN8" und "LTC 490 CN8"

Ich stehe gerade auf dem Schlauch: Wo schliesse ich MIDI-IN und MIDI-OUT
an? Vor mir liegt das LTC Datenblatt Bild 5 und ich sehe auf jeder Seite
nur einen PIN.
MIDI und RS-485 Tranceiver?! Das ist zwar moeglich aber von weit geholt und
eigentlich mit keinem MIDI-Geraet direkt kompatibel.

Eine MIDI-Schnittstelle ist hardwaremaessig eine galvanisch entkoppelte
serielle Schnittstelle mit 31.5kbod (Schicht 0). Das Bitprotokoll (Schicht
1) ist eine asynchrone Datenuebertragung wie bei jedem Standard-UART: mit
Start-Bit, 8 bit Daten-Bits, 1 Stop-Bit, ohne Paritaet-Bit. Das heisst, man
koennte MIDI von einer RS-232-Schnittstelle eines PCs (COM-Port) simulieren
lassen, falls der COM-Port auf die besagten 31.5kbod eingestellt werden
wuerde. Dann nehme man einen RS-232 auf RS-485 Wandler, und du hast MIDI,
das ueber RS-485 laeuft. Nur wird das Ganze absolut eigenartig und
eigentlich kein MIDI mehr, was du mit MIDI-Geraeten (z.B. Keyboard) direkt
verwenden kannst.

Vermutlich bezieht sich deine Frage auf irgendeinen Beitrag zur Uebertragung
der MIDI-Daten ueber laengere Distanzen (ich konnte die fruehere Diskussion
noch nicht finden). Fuer diesen Fall kann man tatsaechlich das Paar
"Sender-Empfaenger" mit RS-485 bauen, wobei der Sender ein Standard-MIDI-In
und der Empfaenger - Standard-MIDI-Out haben sollen, und beim Sender ist es
ohne einen Optokoppler (wie z.B. H11L1 Schmitt-Trigger-Optokoppler oder
CNY17 Opto-Transistor) kaum moeglich, eine vernuenftige Signalverarbeitung
zu machen, da der MIDI-Ausgang keinen Masse-Potenzial hat. Der Sender
koennte dann folgendermassen aussehen:

Wir nehmen CNY17-Optokoppler.

Sender:

MIDI-Out eines MIDI-Geraets, Kontakt 4 der DIN-Buchse, geht ueber einen
220..470 Ohm Widerstand auf den Pin 1 von CNY17 (LED-Anode) und vom Pin 2
von CNY17 (LED-Cathode) auf den Kontakt 5 der DIN-Buchse von MIDI-Out des
MIDI-Geraets. Somit bildeten wir einen Current-Loop.

Pins 6 und 4 von CNY17 werden mit einem 330K Widerstand untereinander
verbunden, wobei der Pin 4 auch auf GND der Schaltung aufgelegt wird.

Pin 5 von CNY17 wird auf den Pin 4 (DI) von LTC485 aufgelegt, wobei noch ein
2K2..5K1 Widerstand zwischen dem Pin 5 CNY17/Pin 4 LTC485 und der
Spannungsversorgung +5V des Senders gesetzt wird.

Weitere Anschluesse von LTC485:

Pin 1 - frei
Pin 2 - auf GND oder +5V
Pin 3 - auf +5V
Pin 5 - auf GND
Pin 6 - Signal Data+ zum RS-485 Kabel
Pin 7 - Signal Data- zum RS-485 Kabel
Pin 8 - +5V

Empfaenger:

Der LTC485:
Pin 2 - auf GND
Pin 3 - auf GND
Pin 4 - auf GND
Pin 5 - auf GND
Pin 6 - Signal Data+ zum RS-485 Kabel
Pin 7 - Signal Data- zum RS-485 Kabel
Pin 8 - +5V

Der Pin 1 geht ueber einen Widerstand von ca. 220..470 Ohm an den Kontakt 5
von MIDI-In des Geraets, +5V des Empfaengers - an Kontakt 4 von MIDI-In und
GND des Empfaengers - auf Kontakt 2 von MIDI-In.


Igor.
 
"Igor \"Knight\" Ivanov" <knightigor@hotmail.com> wrote:

[...]

Danke für deine Antwort, ich werd mich daran versuchen. Die MID von
damals habe ich heute morgen irgendwie nicht reingekriegt.

Lutz
 

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