Lichtmaschine

A

Andreas Neuzner

Guest
Hallo NG!

Für unsere Abitur-Verabschiedungsfeier bereiten wir gerade eine Reihe
"Showversuche" vor. Unter anderem soll dabei eine "Energiekette" entstehen:

Ein Radfahrer wandelt auf einem Rad "reinste chemische Energie" (Pizza) in
mechanische Energie um. Eine Lichtmaschine am Hinterrad wandelt diese in
elektrische um. In einem Wasserzersetzungsapparat wird durch Abscheidung von
Wasserstoff und Sauerstoff wieder chemische Energie gewonnen. Und das Stück
Pizza schließlich als Knallgas in Schall und Rauch aufgelöst.

Die Lichtmaschine ist auch bereits am Rad befestigt und man kann ohne
Größere Anstrengung 120W elektrische Leistung rausholen. Jetzt habe ich
jedoch ein Problem mit dem Betrieb eines 230V-Wechselrichters an der LiMa.
Der 30Eur-Wechselrichter von EBay zeigt beim Einschalten stets "überhöhte
Eingangsspannung" an. Ein Messgerät bestätigt, dass sich ohne Belastung eine
Spannung von bis zu 25V an der Lima aufbaut. Belaste ich die Maschine mit
einem 12V-Dremel (etwa 20W), sinkt die Spannung auf knapp 15V ab. Dennoch
lässt sich der Wechselrichter nicht starten - scheinbar gibt es Spitzen, die
das Messgerät nicht erfassen kann. Also habe ich 4mF Elkos an die Lima
gehängt - auch kein Erfolg. An meiner Autobatterie läuft der Wechselrichter
jedoch ohne Probleme.

Komme ich nicht drumrum, einen Bleiakku an die Lima zu hängen? Wieso bilden
sich im Leerlauf Spannungen von bis zu 25V? Braucht der Regler eine
Mindestlast, um ordentlich zu arbeiten?

Es handelt sich um eine 65A Valeo-Lichtmaschine, wie sie in Golf I (+II?)
eingebaut war.

Grüße
Andreas
 
Andreas Neuzner wrote:

Komme ich nicht drumrum, einen Bleiakku an die Lima zu hängen?
Soviel ich über Lichtmaschinen weiß, ja. Paßt nicht so ganz zu
Elektronik...

Wieso
bilden sich im Leerlauf Spannungen von bis zu 25V?
Heutige Lichtmaschinen erzeugen Drehstrom, der gleichgerichtet wird.
Dann muß er geglättet werden, was halt der Akku erledigt. Deine
verwendeten 4 mF reichen offenbar nicht aus (was mich persönlich
allerdings wundert).

Braucht der Regler
eine Mindestlast, um ordentlich zu arbeiten?
Glaub ich nicht.

Es handelt sich um eine 65A Valeo-Lichtmaschine, wie sie in Golf I
(+II?) eingebaut war.
Die alten Käfer hatten noch Gleichstromlichtmaschinen. Wenn Du an sowaas
rankämst, könnte es gehen.

Viele Grüße
Steffen
 
Andreas Neuzner wrote:
Hallo NG!

Für unsere Abitur-Verabschiedungsfeier bereiten wir gerade eine Reihe
"Showversuche" vor. Unter anderem soll dabei eine "Energiekette"
entstehen:

Ein Radfahrer wandelt auf einem Rad "reinste chemische Energie"
(Pizza) in mechanische Energie um. Eine Lichtmaschine am Hinterrad
wandelt diese in elektrische um. In einem Wasserzersetzungsapparat
wird durch Abscheidung von Wasserstoff und Sauerstoff wieder
chemische Energie gewonnen. Und das Stück Pizza schließlich als
Knallgas in Schall und Rauch aufgelöst.

Die Lichtmaschine ist auch bereits am Rad befestigt und man kann ohne
Größere Anstrengung 120W elektrische Leistung rausholen. Jetzt habe
ich jedoch ein Problem mit dem Betrieb eines 230V-Wechselrichters an
der LiMa. Der 30Eur-Wechselrichter von EBay zeigt beim Einschalten

Mal 'ne ganz blöde Frage: was braucht der Wasserzersetzer an
Eingangsspannung, bzw. warum muß da ein 230V-Wechselrichter dazwischen?

Oder anders gesagt: gerüchteweise läßt sich ein SON-Nabendynamo
(www.son.de) auch als Walzendynamo mißbrauchen und liefert dann seine
500 mA an bis zu 230V...

Gruß
Markus
 
Am Fri, 28 May 2004 16:03:05 +0200 hat Steffen Buehler
<steffen.buehler@freenet.de> geschrieben:

Andreas Neuzner wrote:

Komme ich nicht drumrum, einen Bleiakku an die Lima zu hängen?

Soviel ich über Lichtmaschinen weiß, ja. Paßt nicht so ganz zu
Elektronik...

Wieso
bilden sich im Leerlauf Spannungen von bis zu 25V?

Heutige Lichtmaschinen erzeugen Drehstrom, der gleichgerichtet wird.
Dann muß er geglättet werden, was halt der Akku erledigt. Deine
verwendeten 4 mF reichen offenbar nicht aus (was mich persönlich
allerdings wundert).
Der Drehstrom ergibt nach Gleichrichtung aber schon recht schönen
Gleichstrom mit nicht zu großer Welligkeit. Wahrscheinlich macht dir aber
der Regler (mech. oder elektronisch?) einen Strich durch die Rechnung.
Spez. die Mech. machten eine sehr langsame PWM des Erregerstromes (ca.
200Hz, ist für einen mech. Kontakt eh schon flott). Die elektronischen
machen auch PWM, ev. noch mit stärkeren Schaltspitzen des Thyristors.
Du kannst so einen 1F Autihifi Pufferkondensator probieren. Im Leerlauf
wirds aber eher nicht gut gehen - etwas grundlast könnte da helfen ->
Ausprobieren. Wenn das alles nicht hilft, dann entweder Wechselrichter mit
größerem Eingangsspannungsbereich (12V..24V Modell) oder einen anderen
Regler basteln. Wofür ist der WR überhaupt nötig?

Braucht der Regler
eine Mindestlast, um ordentlich zu arbeiten?
Der Regler hat seine Nennlast (das polrad) aber die Lima wird eine
Mindestlast brauchen. Mech. Regler läßt immer einen Mindesterregerstrom
fließen, elektronischer: keine Ahnung.

Glaub ich nicht.

Es handelt sich um eine 65A Valeo-Lichtmaschine, wie sie in Golf I
(+II?) eingebaut war.

Die alten Käfer hatten noch Gleichstromlichtmaschinen. Wenn Du an sowaas
rankämst, könnte es gehen.

Da sehe ich keinen prinzipiellen Unterschied (der Gleichricher ist halt
mechanisch, statt elektronisch) aber die alten DC LiMas brauchten höhere
Drehzahlen damit der Regler richtig arbeitete.

--
Martin
 
Mal 'ne ganz blöde Frage: was braucht der Wasserzersetzer an
Eingangsspannung, bzw. warum muß da ein 230V-Wechselrichter dazwischen?
Die Lichtmaschine soll nicht nur einen Wasserzersetzer antreiben - um zu
demonstrieren, dass da überhaupt Saft rauskommt, wollen wir div. andere
Geräte anschließen. Wahrscheinlich kämen wir auch mit den 12V aus - aber
davon abgesehen wäre aus auch für mich persönlich eine hübsche Spielerei.

Grüße
Andreas
 
"Andreas Neuzner" <andreas.neuzner-weglassen-@t-online.de> schrieb im
Newsbeitrag news:c97gav$sb$00$1@news.t-online.com...
Die Lichtmaschine ist auch bereits am Rad befestigt und man kann ohne
Größere Anstrengung 120W elektrische Leistung rausholen. Jetzt habe ich
jedoch ein Problem mit dem Betrieb eines 230V-Wechselrichters an der LiMa.
Vor dem Drehstromgleichrichter ist Wechselstrom. Kannst du den nicht
abgreifen und direkt auf einen Trafo geben?

--
Wolfgang Horejsi
 
Vor dem Drehstromgleichrichter ist Wechselstrom. Kannst du den nicht
abgreifen und direkt auf einen Trafo geben?
Dann wäre aber wohl kein Regler mehr drin und die Spannung (auch nach dem Trafo)
wäre stark drehzahlabhängig. Bei einem 12V:230V Trafo kommt bei doppelter
Eingangsspannung (24V) auch die doppelte Ausgangsspannung raus (460V), was wohl
für die meisten 230V-Geräte tödlich wäre.

Gruß
Thomas

--
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Dann wäre aber wohl kein Regler mehr drin und die Spannung (auch nach dem
Trafo)
wäre stark drehzahlabhängig.
Nicht wenn man den Regler in der Maschine lassen würde. Ein moderner
Lichtmaschinenregler ist kein Linearregler, sondern regelt den Strom durch
die Erregerwicklung, daher kann drehzahlunabhängig eine konstante Spannung
eingehalten werden und gleichzeitig die Regelverluste (z.B. gegenüber einem
Linearregler) minimiert werden.

Ob man die Spannung nun vor oder hinter der Gleichrichterplatte abgreift,
sollte den Regler nicht stören. Insofern eine klasse Idee, danke!

Grüße
Andreas
 

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