LED-Dimmer dimmt nicht auf 0%...

M

Manuel Reimer

Guest
Hallo,

von eBay habe ich drei Dimmer-Platinen bestellt:

https://www.ebay.de/itm/174351097810

Die Schaltung die verwendet wird scheint nahezu 1:1 das hier zu sein:

http://www.talkingelectronics.com/projects/50%20-%20555%20Circuits/images/LED-Dimmer.gif

Die Versorgung der Schaltung kommt aus einem 7805 um den
Eingangsspannungbereich auszuweiten (auf der Platine steht 4,5-35V) und
der 1K-Widerstand von Pin 6 nach VCC fehlt.

Bei zwei von den Platinen kann ich die angeschlossenen LED wie gewünscht
von fast 0% auf 100% dimmen.

Ein Modul hat erst garnicht funktioniert. Beim Drüberschauen ist eine
schlechte Lötstelle an einer Diode und ein komplett deplatzierter
Keramikkondensator aufgefallen. Nach Reparatur dieser offensichtlichen
Fehler dimmt die Schaltung jetzt aber nur gefühlt von 50% bis 100%. Aus
einem mir nicht ersichtlichen Grund komme ich nicht auf 0%.

Die Schaltung an sich verstehe ich nicht. Ich komme weder drauf wie die
funktionieren soll (was sollen die antiparallelen Dioden da am Poti...)
noch wo mein Fehler herkommen kann.

Jemand einen spontanen Tipp? Ansonsten versuche ich jetzt mein Glück mit
einer Reklamation beim Versender...

Gruß

Manuel
 
Am 23.08.2020 um 14:11 schrieb Manuel Reimer:

> (was sollen die antiparallelen Dioden da am Poti...)

Die sind nicht antiparallel. Und sie dienen dazu den Lade- und den
Entladestrom getrennt zu führen. Mit den Poti kann man dann wie bei der
Stereo-Balance einstellen.


> Jemand einen spontanen Tipp?
Poti auf Mittelstellung, und dann die Dioden in Circuit prüfen.
 
On 23.08.20 14:29, Sebastian Wolf wrote:
Die sind nicht antiparallel. Und sie dienen dazu den Lade- und den
Entladestrom getrennt zu führen. Mit den Poti kann man dann wie bei der
Stereo-Balance einstellen.

OK. Wäre ich nie drauf gekommen...

Jemand einen spontanen Tipp?
Poti auf Mittelstellung, und dann die Dioden in Circuit prüfen.

Hatte das Poti schon komplett raus und die Dioden dann auch gleich geprüft.

Beide OK.

Gruß

Manuel
 
Nachtrag: Mit dem vom 555 generierten Signal stimmt beim \"defekten\"
Modul auch irgendwas nicht.

Ich hab mal auf das Signal vor dem MOSFET bei einem \"guten\" Modul mit
dem Oszi draufgeschaut. Das ist kein sehr stabiler PWM sondern die
Frequenz ändert sich beim Dimmen mit. Es ist aber wenigstens ein
gleichmäßiger Verlauf. Signal wechselt von etwa 0V auf etwas über 4V.
Pegel beibt über die komplette Poti-Schleifbahn etwa gleich. Nur die
Signalform ändert sich.

Beim \"defekten\" Modul sieht das Signal eher wie ein Rauschen aus.
Kleinste Potistufe: Rauschen im Bereich von 0V bis 2V.
Mittelstellung: Rauschen im Bereich von 2V bis 4V
Maximum: Rauschen um 4V
Also alles andere als eine \"PWM-ähnliche Signalform\". Ich haue jetzt den
großen Elko nochmal runter das ich besseren Blick auf dem 555-Timer
habe. Vielleicht gibt es doch noch eine schlechte Lötstelle

Gruß

Manuel

On 23.08.20 14:33, Manuel Reimer wrote:
On 23.08.20 14:29, Sebastian Wolf wrote:
Die sind nicht antiparallel. Und sie dienen dazu den Lade- und den
Entladestrom getrennt zu führen. Mit den Poti kann man dann wie bei
der Stereo-Balance einstellen.

OK. Wäre ich nie drauf gekommen...

Jemand einen spontanen Tipp?
Poti auf Mittelstellung, und dann die Dioden in Circuit prüfen.

Hatte das Poti schon komplett raus und die Dioden dann auch gleich geprüft.

Beide OK.

Gruß

Manuel
 
Am 23.08.2020 um 14:55 schrieb Manuel Reimer:
Nachtrag: Mit dem vom 555 generierten Signal stimmt beim \"defekten\"

Beim \"defekten\" Modul sieht das Signal eher wie ein Rauschen aus.
Kleinste Potistufe: Rauschen im Bereich von 0V bis 2V.
Mittelstellung: Rauschen im Bereich von 2V bis 4V
Maximum: Rauschen um 4V
Also alles andere als eine \"PWM-ähnliche Signalform\". Ich haue jetzt den
großen Elko nochmal runter das ich besseren Blick auf dem 555-Timer
habe. Vielleicht gibt es doch noch eine schlechte Lötstelle

Das ist der frequenzbestimmende Kondensator im Eimer, die PWM läuft
deshalb auf irre hoher Frequenz.
 
On 23.08.20 15:07, Sebastian Wolf wrote:
Das ist der frequenzbestimmende Kondensator im Eimer, die PWM läuft
deshalb auf irre hoher Frequenz.

Ich hab mal bei zwei Platinen die Kondensatoren in der Schaltung
gemessen (ja, die Werte sind dann nur Schätzwerte) und der Kondensator
der nicht richtig verlötet war auf der defekten Platine weicht deutlich
von dem auf einer guten ab. Also nicht nur falsch verlötet sondern auch
defekt oder falscher Wert?

Später löte ich den Kondensator mal von beiden Platinen ab und rüste den
von der guten auf die schlechte Platine. Mal sehen ob das was bringt.

Gruß

Manuel
 
On 23.08.20 15:21, Manuel Reimer wrote:
Später löte ich den Kondensator mal von beiden Platinen ab und rüste den
von der guten auf die schlechte Platine. Mal sehen ob das was bringt.

Es ist der Kondensator. Entweder der war schon kaputt oder ich habe ihn
beim Umsetzen kaputt gemacht. Original-Wert ist so um 600pF.

Von Schrottplatinen auf die Schnelle am ehesten passend ist ein
2nF-Kondensator. Mit dem komme ich auf 4kHz PWM-Takt. Besser wäre wohl
1nF aber das Auslöten und Rausmessen dieser SMD-Krümel ist echt ein
Gedultsspiel. Ich lasse das wohl erstmal so und bestelle beim nächsten
Mal bei Reichelt einige 1nF SMD-Kondensatoren mit.

Gruß

Manuel
 
Manuel Reimer <manuel.nulldevice@nurfuerspam.de> schrieb:

und der Kondensator
der nicht richtig verlötet war auf der defekten Platine weicht deutlich
von dem auf einer guten ab. Also nicht nur falsch verlötet sondern auch
defekt oder falscher Wert?

Was heißt \"deutlich\"? Und \"falscher Wert\": steht da auf den
Kondensatoren nichts drauf? Vielleicht ist da ja \"nur\" ein 1n oder 10n
drin statt 100n.
--
Dietrich Lotze
d.lotze@NOSPAM.online.de
(remove NOSPAM. if replying)
 
On 23.08.20 16:42, Dietrich Lotze wrote:
Was heißt \"deutlich\"? Und \"falscher Wert\": steht da auf den
Kondensatoren nichts drauf? Vielleicht ist da ja \"nur\" ein 1n oder 10n
drin statt 100n.

Gute Platine war knapp unter 1nF. Schlechte so eher 0,01nF. Der
Kondensator war an einer Seite angebrochen. Beim Auslöten ist eine der
Kontaktierungsflächen auf der Platine geblieben.

Es sind so kleine SMD-Krümel. Leider haben die ja keinen Code. Und da
mein Lager an SMD-Kram eher übersichtlich ist bin ich da für eine
schnelle Reparatur auf Schrottplatinen angewiesen. Also SMD-Krümel
runterlöten und messen. Mangels SMD-Messpinzette gestaltet sich auch das
Messen als nicht wirklich einfach. Mit zwei Messspitzen hat man immer so
eine gewisse Chance das einem das Teil weghüpft.

Gruß

Manuel
 
Am 23.08.2020 um 16:38 schrieb Manuel Reimer:

Von Schrottplatinen auf die Schnelle am ehesten passend ist ein
2nF-Kondensator. Mit dem komme ich auf 4kHz PWM-Takt. Besser wäre wohl
1nF aber das Auslöten und Rausmessen dieser SMD-Krümel ist echt ein
Gedultsspiel. Ich lasse das wohl erstmal so und bestelle beim nächsten
Mal bei Reichelt einige 1nF SMD-Kondensatoren mit.

Weshalb so hohe PWM-Frequenz für die LEDs?
 
On 23.08.20 17:04, Sebastian Wolf wrote:
Von Schrottplatinen auf die Schnelle am ehesten passend ist ein
2nF-Kondensator. Mit dem komme ich auf 4kHz PWM-Takt. Besser wäre wohl
1nF aber das Auslöten und Rausmessen dieser SMD-Krümel ist echt ein
Gedultsspiel. Ich lasse das wohl erstmal so und bestelle beim nächsten
Mal bei Reichelt einige 1nF SMD-Kondensatoren mit.

Weshalb so hohe PWM-Frequenz für die LEDs?

Dachte wegen \"flackerfrei\". Aber das ist mit 4kHz eigentlich auch gegeben.

Die Original-Schaltung macht 16kHz und ist eigentlich für Motoren gedacht.

Auf jeden Fall laufen jetzt alle 3 Dimmer und weil die Frequenz
eigentlich ausreicht werde ich da jetzt auch erstmal nichts mehr dran
ändern.

Danke für die Tipps!

Gruß

Manuel
 

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