Lötkolben reinigen

C

Christof Straß

Guest
Hallo!

Ich habe hier einen guten alten Ersa 30 Lötkolben.

Seit ich den aber neulich missbraucht habe um Kunststoff zu zerteilen (ich
habe eine Aldi-billig-Fahrradlampe auf Leuchtdioden umgerüstet) ist er ein
wenig bockig was Lötzinn angeht. Sprich die Spitze (wenn man das bei dem
Stumpf so nennen kann ;-) nimmt es nur noch an einigen Stellen an.

Gibt es da eine Möglichkeit die Spitze wieder zu reinigen? Ich wollte mir
zwar eh eine neue, spitzere zulegen, aber es wäre ja schön, wenn die Alte
trotzdem wieder einsatzfähig ist.
Gibt es Hoffnung oder ist die Patientin verloren?

Viele Grüße

Christof

PS: Mit Küchenpapier abwischen hat die Leiden gelindert, aber nicht ganz
behoben.
 
Am Donnerstag, 26 Februar 2004 22:36, _Christof Straß_ schrieb:

Gibt es da eine Möglichkeit die Spitze wieder zu reinigen? Ich wollte mir
zwar eh eine neue, spitzere zulegen, aber es wäre ja schön, wenn die Alte
trotzdem wieder einsatzfähig ist.
Gibt es Hoffnung oder ist die Patientin verloren?
Nimm ein altes Handtuch. Wenn das nichts funktioniert eine Feile.

Lutz
 
Lutz Illigen wrote:

Nimm ein altes Handtuch. Wenn das nichts funktioniert eine Feile.
Ich meine mal gelesen zu haben, dass letzteres nicht gut sei, da die Spitzen
beschichtet seien. Oder diese Spitze ganz sicher nicht (mehr)?

Gruß

Christof
 
Lutz Illigen <newsgroups@lutz-illigen.de> wrote in message news:<c1mf6n.tc.1@lutz-illigen.myfqdn.de>...
Am Donnerstag, 26 Februar 2004 22:36, _Christof Straß_ schrieb:

Gibt es da eine Möglichkeit die Spitze wieder zu reinigen? Ich wollte mir
zwar eh eine neue, spitzere zulegen, aber es wäre ja schön, wenn die Alte
trotzdem wieder einsatzfähig ist.
Gibt es Hoffnung oder ist die Patientin verloren?

Nimm ein altes Handtuch. Wenn das nichts funktioniert eine Feile.

Lutz
Eine Feile würde die Spitze wohl endgültig ruinieren. Falls kräftiges
Abreiben der (warmen) Spitze mit einem Baumwolllappen und Neuverzinnen
mit Beigabe von viel kolophonium nichts bringt, würde ich es höchstens
mit feinem Schmirgelleinen versuchen.
Gruss
Harald
 
Hallo Christof,

wenig bockig was Lötzinn angeht. Sprich die Spitze (wenn man das bei dem
Stumpf so nennen kann ;-) nimmt es nur noch an einigen Stellen an.
Gibt es da eine Möglichkeit die Spitze wieder zu reinigen?
bei eingeschaltetem Lötkolben von den Stellen ausgehend, die noch
Lötzinn annehmen, unter Zugabe von Lötfett oder Lötzinn mit Kolophonium
vorsichtig frei kratzen (Cutter). Wenn Du allerdings einen echten
"Stumpf" hast, die Lötspitze also "Krater" aufweist oder irgendwie
"angenagt" aussieht, dann kannst Du die nur noch wegschmeissen (oder zur
Kunststoffbearbeitung zur Seite legen ;o).

Gruß,

Ed
 
Am Freitag, 27 Februar 2004 09:19, _Harald Wilhelms_ schrieb:

Eine Feile würde die Spitze wohl endgültig ruinieren.
Muss nicht sein. Da Christof so oder so eine neue Spitze haben wollte würde
ich als letzten Versuch die Feile nehmen.

Lutz
 
Lutz Illigen wrote:

Am Freitag, 27 Februar 2004 09:19, _Harald Wilhelms_ schrieb:

Eine Feile würde die Spitze wohl endgültig ruinieren.

Muss nicht sein. Da Christof so oder so eine neue Spitze haben wollte
würde ich als letzten Versuch die Feile nehmen.

Lutz
Man bekommt jede Spitze wieder hin.
Lötspitze ausbauen, mit einer Feile oder an einem Schleifstein
reinigen, mit einem Hartlöt- oder Scheissaperat anwärmen und mit
Silberhartlot (zB. ROTHENBERGER ROLOT 606) überziehen.
Zu Not tut ein auch ein gutes Kupferlot (zB. Silfos 94 L-CuP6).

Übrigens kann man so auch selbst Spitzen herstellen, die nur
Pfennige kosten.

--
Mit besten Gruessen
Robert
 
Robert Dietrich wrote:
Scheissaperat

Das habe ich mir bei meinem alten Lötkolben auch ab und zu gedacht...

SCNR,
Michael
 
"Lutz Illigen" schrieb...
Am Freitag, 27 Februar 2004 09:19, _Harald Wilhelms_ schrieb:

Eine Feile würde die Spitze wohl endgültig ruinieren.

Muss nicht sein. Da Christof so oder so eine neue Spitze haben wollte
würde
ich als letzten Versuch die Feile nehmen.
Wenn es eine beschichtete Spitze ist, ist es nachher natürlich eine
unbeschichtete Spitze mit all ihren Nachteilen.
Da ich selbst auch nur einfache Kupferspitzen verwende, befeile ich diese im
kalten (!) Zustand wenn sie zu stark verzundert sind.
Wenn ich dann den Lötkolben erwärme, drücke ich die blanke Kupferspitze so
lange ins Kolophonium, bis dieses schmilzt und sich über die Spitze legt.
Dadurch verhindert man die Oxidation des Kupfers, was ein Verzinnen so gut
wie unmöglich machen würde.
Jetzt sollte man sofort mit dünnem Lötzinn an die Spitze gehen und es dort
verreiben, ehe das Kolophonium verbrennt. Das dauert natürlich einige
Sekunden bis die Temperatur der Spitze so hoch ist, daß sich dann auch das
Zinn an der Spitze verreiben läßt.

Das Befeilen sollte aber nur als die letzte Reinigungsmöglichkeit angesehen
werden. Normalerweise tuts ein feuchter feiner Schwamm.
Verzundert eine Spitze immerwieder und viel zu schnell, ist die Temperatur
zu hoch, bzw. die Spitze zu kurz.

W.
 
On Fri, 27 Feb 2004 12:22:48 +0100, Robert Dietrich
<chaang@t-online.de> wrote:

Lutz Illigen wrote:

Am Freitag, 27 Februar 2004 09:19, _Harald Wilhelms_ schrieb:

Eine Feile würde die Spitze wohl endgültig ruinieren.

Muss nicht sein. Da Christof so oder so eine neue Spitze haben wollte
würde ich als letzten Versuch die Feile nehmen.

Lutz

Man bekommt jede Spitze wieder hin.
Lötspitze ausbauen, mit einer Feile oder an einem Schleifstein
reinigen, mit einem Hartlöt- oder Scheissaperat anwärmen und mit
Silberhartlot (zB. ROTHENBERGER ROLOT 606) überziehen.
Zu Not tut ein auch ein gutes Kupferlot (zB. Silfos 94 L-CuP6).

Übrigens kann man so auch selbst Spitzen herstellen, die nur
Pfennige kosten.
Der Tip ist richtig gut.

Wie hoch sind denn die Investitionskosten um an ROTHENBERGER ROLOT 606
und einen Hartlötgerät zu kommen?

mfg Ottmar
--
*ACHTUNG* E-mails mit der Adresse im Header wandern ungelsen in den Muell
Wer mich per Mail erreichen will, der muss "yyyyyyy" gegen
"emacher" ersetzen. Die Spamflut machte diese Maßnahme notwendig.
 
"Wolfgang Puffe" <vitacola@hotmail.com> schrieb im Newsbeitrag
news:c1nffg$o5h$01$1@news.t-online.com...
Wenn ich dann den Lötkolben erwärme, drücke ich die blanke Kupferspitze so
lange ins Kolophonium, bis dieses schmilzt und sich über die Spitze legt.
Dadurch verhindert man die Oxidation des Kupfers, was ein Verzinnen so gut
wie unmöglich machen würde.
Jetzt sollte man sofort mit dünnem Lötzinn an die Spitze gehen und es dort
verreiben, ehe das Kolophonium verbrennt. Das dauert natürlich einige
Sekunden bis die Temperatur der Spitze so hoch ist, daß sich dann auch das
Zinn an der Spitze verreiben läßt.
Das Verzinnen jeder Lötspitze sollte bei einer Temperatur geschehen, die
deutlich unter der normalen Löttemperatur liegt. Am besten so kalt, dass das
Zinn gerade so fliesst. Bei grösseren Lötkolben zieht man dazu einfach den
Stecker aus der Steckdose, sobald das Zinn schmilzt.

--
Wolfgang Horejsi
 
Christof Straß wrote:

Danke für die ganzen Tips! Ich bin leider nur ein kleiner Student der gerade
ausgezogen ist und Papa einen Lötkolben gemopst hat - deshalb habe ich weder
Geräte zum Hartlöten oder Hartlot oder Kolophonium hier.

Ich habe mir deshalb heute eine neue Spitze (die diesen Namen auch wieder
verdient) gekauft und werde die Alte für weiteren Missbrauch beseite legen.

Mein Elektronik-Höker meinte, es sei eine bessere Spitze und bei einem Preis
von 4,70Fragezeichen will ich da auch nicht meckern.

Viele Grüße

Christof
 
"Harald Wilhelms" <Harald.Wilhelms@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:37257252.0402270019.1699ec6c@posting.google.com...
Eine Feile würde die Spitze wohl endgültig ruinieren. Falls kräftiges
mit feinem Schmirgelleinen versuchen.
Also Schmirgel oder Feile schenkt sich nix. beide sind auf Materialabtrag
konzipiert. und gut kontrollieren lässt sich beides nicht. Mit viel
Kolophonium hilft bei einer richtig plastikverschmorten Spitze auch nicht
weiter, das kokelt höchstens noch mit drauf.

Ich hab meine Wellerspitzen auch schon zum Plastikschweissen misbraucht, und
danach, wenns richtig reingebrannt war mit einem Messerchen ganz ganz sachte
den Dreck abgestreift. Mit viel Gefühl und nur so wenig Druck wie nötig kann
man so den Härteunterschied ausnutzen und den Dreck abschaben, ohne die
Spitze zu beschädigen. Bewährt hat sich die Bruchseite einer Abbrechklinge,
die ist ein wenig scharf, aber nicht zu sehr.
Die Behandlung hat meine Spitze nun schon ca 5 mal überstanden, ohne dass
sich am der Spitze etwas negatives erkennen ließe.


Martin
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top