Kupferlackdrähte löten

M

Markus Gronotte

Guest
Hallöchen,

Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte? Gibt es spezielle Säuren
oder so zum Eintunken, damit der Lack an der Lötstelle abgeht?
Ich habe jedenfalls ernsthafte Probleme so eine einfache selbstgewickelte
Spule anzubringen. habe jetzt in der Eile einfach mit einem Feuerzeug
die Enden kurz weggebrannt, aber dadurch oxidiert ja das Kupfer
und der Widerstand etc. ändert sich geringfügig. Außerdem wird
der Draht auf diese Weise porös.

lg,

Markus
 
Hi Markus

Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte? Gibt es spezielle Säuren
Ich bringe einfach ein wenig Lötzinn auf die Lötspitze auf und halte den
Draht ein paar Sekunden da rein...

Gruss, Edi
 
Markus Gronotte schrieb:
Hallöchen,

Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte? Gibt es spezielle Säuren
oder so zum Eintunken, damit der Lack an der Lötstelle abgeht?
Ich habe jedenfalls ernsthafte Probleme so eine einfache selbstgewickelte
Spule anzubringen. habe jetzt in der Eile einfach mit einem Feuerzeug
die Enden kurz weggebrannt, aber dadurch oxidiert ja das Kupfer
und der Widerstand etc. ändert sich geringfügig. Außerdem wird
der Draht auf diese Weise porös.

lg,

Markus
Bisher hab ich hauptsächlich ganz normales Flussmittel + relative hohe
Löttemperatur benutzt. Wichtig dabei ist es halt, dass man die Enden
zuerst verzinnt bevor man es anlöten will :)

Was besseres ist mir bis jetzt auch nicht eingefallen.

MfG
-Fufi-
 
"Eduard Iten"

Hi,

Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte? Gibt es spezielle Säuren

Ich bringe einfach ein wenig Lötzinn auf die Lötspitze auf und halte den
Draht ein paar Sekunden da rein...
Hmmm... Vielleicht bin ich zu ungeduldig oder hab zu wenig Fett genommen.
Bei 0,3mm Durchmesser vom Draht tu ich mich möglicherweise etwas schwer
als Anfänger. Naja ;) Ich werde es beim nächsten mal testen wie gut das geht.
Da bei Google darüber nichts zu finden ist muss das wohl eine normale
Methode sein.

lg,

Markus
 
Markus Gronotte wrote:

Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte? Gibt es spezielle Säuren
Was spricht gegen einfaches Abkratzen mit einem Stanleymesser, Skalpell,
Taschenfeitl oder was halt sonst gerade herumliegt?
 
Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte? Gibt es spezielle Säuren

Hallo,

Säuren beim Löten von Elektronik zu benutzen bedeutet sich
Langzeitprobleme mit Korrosion einzuhandeln.

Bye
 
Michael Förtsch schrieb:
Was spricht gegen einfaches Abkratzen mit einem Stanleymesser, Skalpell,
Taschenfeitl oder was halt sonst gerade herumliegt?

Hallo,

wenn man es so macht das der Draht nirgendwo eingekerbt wird, ansonsten
hat man eine schöne Sollbruchstelle.
Es gibt auch spezielle Lackabzieh-Pinzetten dafür mit zwei
auswechselbaren Messern.

Bye
 
"Eduard Iten" schrieb:

Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte?

Ich bringe einfach ein wenig Lötzinn auf die Lötspitze auf und
halte den Draht ein paar Sekunden da rein...
Das geht aber nur bei "lötfähigen" Lackdrähten. Es gibt auch
Lacksorten, bei denen dass nicht funktioniert, da muß man den Lack
vorher mit einem Messer oder Schleifpapier entfernen.

MFG, Andy
 
Markus Gronotte wrote:

Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte?
Ein altes Bastelbuch beschreibt noch einen guten Trick zum Entlacken
von Kupferlackdraht, der vor allem bei dünnen Drähten oder HF-Litze
besser ist als mechanische Verfahren: Abbrennen in der Spiritusflamme.

Wichtig ist dabei die richtige Technik: man brennt ein wenig Spiritus
in einen kleinen Gefäß (z.B. Bierflaschen-Verschluß) an. Dann hält man
das Drahtende in die Flamme und wartet, daß der Lack abbrennt. Dann den
noch heißen Draht in den Spiritus tauchen und seitlich rausziehen.
Der kalte Spritus reduziert dabei entstandenes Kupferoxid wieder zu
blankem Kupfer so daß der Draht sich gut verzinnen läßt.


XL
 
Hallo,

"Markus Gronotte" <lliillii@gmx.net> schrieb:

Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte? Gibt es spezielle Säuren

Ich bringe einfach ein wenig Lötzinn auf die Lötspitze auf und halte den
Draht ein paar Sekunden da rein...
Das funktioniert bei Drähten mit "lötfähigem" Lack. Der Lack ist nicht
wirklich lötfähig, schmilzt aber bei Lötkolbentemperatur und gestattet
darurch das Verzinnen.

Hmmm... Vielleicht bin ich zu ungeduldig oder hab zu wenig Fett genommen.
Um Gottes Willen kein Lötfett! Das Zeug ist hygroskopisch (zieht
Wasser an) und bringt Deine Drähte spätestens nach einem halben Jahr
zum "Blühen", da es Rückstände hinterläßt, die die Korrosion fördern.

Bei 0,3mm Durchmesser vom Draht tu ich mich möglicherweise etwas schwer
als Anfänger. Naja ;) Ich werde es beim nächsten mal testen wie gut das geht.
Da bei Google darüber nichts zu finden ist muss das wohl eine normale
Methode sein.
Ich mach meist folgendes:

1. Drahtenden über einer Kerzenflamme erhitzen, bis der Lack wegbrennt
(in manchen älteren Büchern wird eine Spiritusflamme empfohlen, aber
mit Spiritus mach ich nicht allzu gerne auf dem Arbeitsplatz 'rum)

2. Lackrückstände (wenn noch vorhanden) mit einem Messer von den
Drähten schaben (dazu die Enden auf eine feste Unterlage legen und
leicht schaben (Drähte sollen nicht verformt werden oder gar abreißen)

3. (heißen) Lötkolben gut verzinnen und die Spitze in einen
Kolophoniumblock tauchen, so dass um die Spitze herum eine Pfütze
geschmolzenen Kolophoniums entsteht.

4. Da die abgeschabten Drahtenden eintauchen und mit dem Lötkolben
verzinnen (ist im übrigen eine gute Möglichkeit, die Lötzinnspäne aus
der Entlötsaugpumpe wieder zu verwenden :) )

5. Wenn sie verzinnt sind (beidseitig...), kann man die Drahtenden
auch wieder verdrillen. Wenn man vor dem Verzinnen verdrillt, geht das
Verzinnen schlechter (meine Erfahrung).

Viel Spaß

Gerd
 
Hi Markus

Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte? Gibt es spezielle Säuren

Ich bringe einfach ein wenig Lötzinn auf die Lötspitze auf und halte den
Draht ein paar Sekunden da rein...

Gruss, Edi
Hallo,
ich hab schon viel, sehr viel mit 0,3mmCu Lackdraht gemacht.
http://www.planet-interkom.de/tobias.bremer/
Meine Erfahrung ist:
Temperatur an der Spitze des Lötkolben 415°C.
Den Draht mit der Spitze, also mit der Schnittfläche an die Lötkolben
halten, wobei eine kleine Zinnperle die Wärmeleitung unterstützt.
Nach ca.2s rollt sich die Isolierung 2-3mm zurück. Das reicht in
fast jedem Fall eine ausreichend gute Verbindung zu bekommen.
Auf keinen Fall Flußmittel bevor der Draht abisoliert ist.
Danach den Draht in etwas Löthonig tunken und ganz normal löten.
Hilfreich ist es wenn die Pins der Platine schon vorher gelötet wurden.

Gruß Tobias
 
Am Thu, 29 Jul 2004 17:40:56 +0200 hat FunkyFish <FunkyFish@gmx.net>
geschrieben:

Markus Gronotte schrieb:
Hallöchen,

Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte? Gibt es spezielle Säuren
oder so zum Eintunken, damit der Lack an der Lötstelle abgeht?
Ich habe jedenfalls ernsthafte Probleme so eine einfache
selbstgewickelte
Spule anzubringen. habe jetzt in der Eile einfach mit einem Feuerzeug
die Enden kurz weggebrannt, aber dadurch oxidiert ja das Kupfer
und der Widerstand etc. ändert sich geringfügig. Außerdem wird
der Draht auf diese Weise porös.

Ja es gibt da so ein zeug, Ein Lösemittelgemisch mit Methylenchlorid und
teilw. NaOH oder HF, vertrieben von einer schweizer Firma
"Strip....irgendwas" oder so.

Aber bis jetzt ist es immer noch mit dem heissen (!) Lötkolben gegangen.
--
Martin
 
"Tobias Bremer"

ich hab schon viel, sehr viel mit 0,3mmCu Lackdraht gemacht.
Einen MP3 Player auf einer Rasterplatine. Du hast meinen Respekt :)
 
Markus Gronotte wrote:
"Tobias Bremer"

ich hab schon viel, sehr viel mit 0,3mmCu Lackdraht gemacht.

Einen MP3 Player auf einer Rasterplatine. Du hast meinen Respekt :)
Wenn du wüsstest, was da noch alles auf Rasterplatinen aufgebaut wird ;)
Normalerweise ist die erreichbare Packungsdichte bei der Fädeltechnik
höher als mit einer nomalen zweilagig geätzten Platine. An der Uni haben
wir Tonnenweise TTL-Gräber in Fädeltechnik mit ähnlicher Packungsdichte
gehabt, teilweise auf grossen 4 und 8(?)-Fach Euroformatplatinen.

--
thomas.kindler@gmx.de, www.kreapc.de
 
Hallo!

Eduard Iten wrote:
Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte? Gibt es spezielle Säuren

Besonders die größeren Drahtdurchmesser lassen sich nicht immer direkt
verzinnen, weil hochtemperaturfest lackiert.

Ich sag mal, wie ich das in so einem Fall mache:

Ich erhitze den Draht mit einem Kartuschengasbrenner (Baumarkt) bis zur
rotglut, knapp bis zum Schmelzpunkt des Kupfers.

Wenn der letzte Rest der Kohle des Lackes verbrannt ist, tauche ich den
noch heißen Lackdraht rasch in ein kleines Gefäß mit Spiritus, das die
Oxidschicht des Kupfers reduziert.

Dass man äußerst vorsichtig sein muss, weil der Spiritus sich jederzeit
entzünden kann, liegt auf der Hand.

Man darf nur ein ganz kleines, standsicheres und leicht abzudeckendes
Gefäß für den Alkohol nehmen. 2 ml Inhalt reichen. (Fingerhut)


Das mache ich deshalb so, weil ich beim Bau meines letzten Netzteiles
(1,8-kW-Labornetzteil) mit anderen Methoden fast verzweifelte, als ich
Bündel von dünnadrigen Lackdrähten verzinnen musste (hunderte
Einzeldrähte!).

Mit meiner Methode hat es dann super geklappt, und deshalb mache ich es
bei nichtlötbaren Lackdrähten heute nicht mehr anders.


Gruß,
Ulrich Lukas
 
"Markus Gronotte schrieb"

"Tobias Bremer"

ich hab schon viel, sehr viel mit 0,3mmCu Lackdraht gemacht.

Einen MP3 Player auf einer Rasterplatine. Du hast meinen Respekt :)
Hallo,
danke, aber der MP3 Player ist Fädeltechnisch nicht die große
Herausforderung gewesen. Anspruchsvoller war da das Projekt
mit dem Z180. VGA im CPLD XC95108, Floppy, IDE, CPU,
RAM ROM, Real Time, AT Tastatur, RS232 alles auf einer Euro Platine.
Das gleiche hatte ich auch auf 2 Lagen mit Eagle gemacht, und die war
dann doppelt so groß. Die Packungsdichte ist bei Fädeltechnik schon
ganz o.k.

Gruß Tobias
http://www.planet-interkom.de/tobias.bremer/
 
| > Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte? Gibt es spezielle
Säuren
|
| Ich bringe einfach ein wenig Lötzinn auf die Lötspitze auf und halte
den
| Draht ein paar Sekunden da rein...

Ich hab mir irgendwann ein Datenblatt angeschaut und dann meinen
Lötkolben auf 450 °C hochgezogen, dann geht das wunderbar, wenn er zu
kalt ist, dann schmilzt der Lack nicht, sondern wird vom heißen
Flußmittel angelöst, aber eben nur, wenn genug davon da ist und dafür
ist mir Zinn zu kostbar.

MArtin
 
Michael Förtsch <michael.foertsch@tuwien.ac.at> wrote:
Markus Gronotte wrote:

Wie lötet ihr eigentlich Kupferlackdrähte? Gibt es spezielle Säuren

Was spricht gegen einfaches Abkratzen mit einem Stanleymesser, Skalpell,
Taschenfeitl oder was halt sonst gerade herumliegt?
Bei H-Drähten nur schwer möglich; da müssen Abbeizmittel eingesetzt
werden.

Servus,
Dietrich
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top