Kondensator in Schaltnetzteil

D

Dan Ludley

Guest
Hallo liebe NG,

Vor ein paar Tagen gab mein 5 Jahre alter SONY Multiscan Monitor plötzlich
seinen Geist auf. Nachdem ich ihn geöffnet hatte, fand ich (neben der
durchgebrannten Gerätesicherung) im Schaltnetzteil einen fetten Kondensator
(400V,85GradC,330müF), welcher ziemlich aufgebläht war und unter dem
Kunststoffmantel einen "bröseligen" Eindruck machte.

Nachdem ich diesen ersetzt habe, läuft der Monitor wieder einwandfrei.

Da Netzteile nicht so mein Spezialgebiet sind, wollte ich hier mal
nachhorchen, ob sowas einfach vorkommen kann, oder ob davon auszugehen ist,
dass der Kondensator nur als Folgeerscheinung eines anderen Defekts kaputt
gegangen ist. Wie gesagt, nach dem Austausch scheint wieder alles sauber zu
funktionieren.

Ich hatte schonmal bei google mal geschaut, aber nichts adäquates zum Thema
gefunden.

Viele Grüsse

Dan
 
Dan Ludley wrote:

Da Netzteile nicht so mein Spezialgebiet sind, wollte ich hier mal
nachhorchen, ob sowas einfach vorkommen kann
Gealterte Elektrolytkondensatoren sind die Ausfallursache Nummer 1 bei
Schaltnetzteilen. Allerdings ist es recht selten, daß es die fetten
Siebelkos zuerst trifft. Üblicherweise stirbt das Netzteil lange vorher
wegen der diversen kleineren Elkos auf der Primärseite.

oder ob davon auszugehen ist,
dass der Kondensator nur als Folgeerscheinung eines anderen Defekts kaputt
gegangen ist.
Wenig wahrscheinlich. Eher wahrscheinlich als Ursache für das Ableben
der Siebelkos ist ein stark mit Hochspannungsimpulsen verseuchtes Netz.
Irgendwelche größeren Industrieanlagen in der Nähe?
 
Oh, das geht ja schnell, schon 3 Antworten. Schonmal vielen Dank.

Ich habe die anderen in der Nähe befindlichen Kondensatoren manuell und
visuell kontrolliert, konnte aber dort keine offensichtlichen Mängel
feststellen. Nun ist die Kiste schon wieder zu, sonst hätte ich Euren Rat
befolgt, gleich die drumherum befindlichen mit zu wechseln. Naja, mal sehen,
wielange er jetzt wieder läuft ...

"Heiko Nocon" <Heiko.Nocon@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag
news:tecfhvsjuufu14nd1v8g6kqv7qabog6b48@4ax.com...
Wenig wahrscheinlich. Eher wahrscheinlich als Ursache für das Ableben
der Siebelkos ist ein stark mit Hochspannungsimpulsen verseuchtes Netz.
Irgendwelche größeren Industrieanlagen in der Nähe?
Eigentlich nicht. Leider ist dies ein Rechner, der nicht an der USV im
Keller hängt (die bügelt den Strom ein wenig), sondern direkt am
öffentlichen Netz. Aber da wir in einem reinen Wohngebiet wohnen, kann es
eigentlich nichts mit großen Spikes auf dem Netz zu tun haben. Allerdings
gab es in letzter Zeit häufiger Gewitter in unmitelbarer Nähe (der Ausfall
des Monitor war allerdings an einem schönen (und sehr heissen) Tag.

Viele Grüsse

Dan
 
Carsten Schaudel <VHXBXADOKGSR@spammotel.com> schrieb im Beitrag <bf8bvq$c9dru$1@ID-61591.news.uni-berlin.de>...
5 Jahre sind so eine typische Kritische Zeit für Elkos mit höheren
Spannungen. Du solltest durchaus damit rechnen das es in absehbarer Zeit
noch weitere 'erwischt'. Im allgemeinen empfiehlt es sich bei einer solchen
Gelegenheit gleich alle Elkos mit höheren Spannungen (höher = ab 50 V) zu
tauschen und hier möglichst auch gleich Hochtemperaturtypen zu verwenden.

Nicht wirklich, denn man muss nicht bloss auf die Temperatur,
sondern im SNT auch auf ESR der Elkos achten, und der steht nicht drauf
(also ins Datenblatt des Elkos beim Hersteller reinschauen)
und man bekommt vergleichbare kaum (bei Conrad, Reichelt & Co).
Also besser drinlassen...
Siehe de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx.net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Dan Ludley schrieb:

Vor ein paar Tagen gab mein 5 Jahre alter SONY Multiscan Monitor plötzlich
seinen Geist auf. Nachdem ich ihn geöffnet hatte, fand ich (neben der
durchgebrannten Gerätesicherung) im Schaltnetzteil einen fetten Kondensator
(400V,85GradC,330müF), welcher ziemlich aufgebläht war und unter dem
Kunststoffmantel einen "bröseligen" Eindruck machte.
[...]

Wenn der Elko primaeseitig liegt, koennte es eine eine defekte Eingangs-
spannungsumschaltung sein. Die Graetz-Bruecke arbeitet dann als
Verdoppler -> frueher oder spaeter peng.

Kay
 
Kay-Uwe Loebel <dm2kl@darc.de> schrieb im Beitrag <3F17C265.94632DF1@darc.de>...
Wenn der Elko primaeseitig liegt, koennte es eine eine defekte Eingangs-
spannungsumschaltung sein. Die Graetz-Bruecke arbeitet dann als
Verdoppler -> frueher oder spaeter peng.

Dazu waeren 2 250V Elko in Reihe notwendig.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx.net
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MaWin schrieb:
Kay-Uwe Loebel <dm2kl@darc.de> schrieb im Beitrag <3F17C265.94632DF1@darc.de>...

Wenn der Elko primaeseitig liegt, koennte es eine eine defekte Eingangs-
spannungsumschaltung sein. Die Graetz-Bruecke arbeitet dann als
Verdoppler -> frueher oder spaeter peng.

Dazu waeren 2 250V Elko in Reihe notwendig.
Nicht unbedingt. Bei vielen Schaltnetzteilen liegt zu dieser Reihen-
schaltung noch ein 220...470u/400V-Elko parallel.

Kay
 
"Dan Ludley" <LordWhopper@gmx.net> wrote:

Da Netzteile nicht so mein Spezialgebiet sind, wollte ich hier mal
nachhorchen, ob sowas einfach vorkommen kann, oder ob davon auszugehen ist,
dass der Kondensator nur als Folgeerscheinung eines anderen Defekts kaputt
gegangen ist. Wie gesagt, nach dem Austausch scheint wieder alles sauber zu
funktionieren.
Sowas kommt schonmal vor. Elkos sind eine der Hauptfehlerquellen in
Schaltnetzteilen.

Ich würde Dir übrigens empfehlen, den Elko gegen einen Low-ESR-Typ mit
105Grad auszutauschen. Die 85Grad-Typen sind in dieser Anwendung
sowohl in Sachen Temperatur als auch in Sachen Impulsbelastung hart am
Anschlag.

Hergen
 
Hergen Lehmann wrote:
Ich würde Dir übrigens empfehlen, den Elko gegen einen Low-ESR-Typ mit
105Grad auszutauschen. Die 85Grad-Typen sind in dieser Anwendung
sowohl in Sachen Temperatur als auch in Sachen Impulsbelastung hart am
Anschlag.
Das ist der primaere Siebelko im Netzteil. Versuch den mal ueberhaupt
zu bekommen und dann noch nach Low-ESR und 105 Grad zu fragen.

Gerrit
 
Hergen Lehmann <hlehmann.expires.311203@snafu.de> schrieb im Beitrag <rlnlu-2ni.ln1@hergen.dyndns.org>...
Ich würde Dir übrigens empfehlen, den Elko gegen einen Low-ESR-Typ mit
Besser nicht LowESR, die Primaergleichrichterdioden werden's dir danken...
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx.net
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Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Gerrit Heitsch <gerrit@laosinh.s.bawue.de> wrote:

Das ist der primaere Siebelko im Netzteil. Versuch den mal ueberhaupt
zu bekommen und dann noch nach Low-ESR und 105 Grad zu fragen.
Steht bei Segor im Katalog. Der 85Grad-Typ ist Lagerware, 105Grad
können bestellt werden (mit 11.40Eur aber nicht gerade preiswert).

Hergen
 
"Hergen Lehmann" <hlehmann.expires.311203@snafu.de> schrieb im Newsbeitrag
news:rlnlu-2ni.ln1@hergen.dyndns.org...
Ich würde Dir übrigens empfehlen, den Elko gegen einen Low-ESR-Typ mit
105Grad auszutauschen. Die 85Grad-Typen sind in dieser Anwendung
sowohl in Sachen Temperatur als auch in Sachen Impulsbelastung hart am
Anschlag.
Das mit den 105 Grad wusste ich gar nicht, ich habe einfach im nächstbesten
Elektroladen einen gleichwertigen Ersatz besorgt, und war ob des Preises von
um die 9 Euro schon irritiert genug um nicht noch nach einem "Upgrade" auf
höhere Temperaturbeständigkeit zu fragen ...

Was hat es mit "Low-ESR" auf sich, also will meinen, wo sind die Vorteile ?

Gruss Dan
 
Hergen Lehmann wrote:

Wenn vorher ein 85Grad-Typ drin war, wirds auch irgendwie (knapp)
reichen...
Die primaeren Elkos in Schaltnetzteilen haben keine so hohe
Last zu ertragen und werden nicht besonders warm. Da findet
man oft Typen fuer 85 Grad die das auch Jahre problemlos
mitmachen.


In Schaltnetzteilen werden die Elkos mit hohen, impulsförmigen Strömen
belastet.
Die sekundaeren ja, die primaeren nicht. Verglichen mit der
Sekundaerseite sind die primaer fliessenden Stroeme harmlos.
(Dafuer sind es die Spannungen nicht :)).

Gerrit
 
MaWin schrieb:
Kay-Uwe Loebel <dm2kl@darc.de> schrieb im Beitrag <3F17E7E1.13E3FC34@darc.de>...

Dazu waeren 2 250V Elko in Reihe notwendig.

Nicht unbedingt. Bei vielen Schaltnetzteilen liegt zu dieser Reihen-
schaltung noch ein 220...470u/400V-Elko parallel.

Zeigen..
Sony GDM-1962B

Kay
 

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