Hochlastverhalten einer Autobatterie messen?

E

Emil Obermayr

Guest
Gibts eine Methode aus dem Hochlast- (Anlass-) Verhalten einer
Autobatterie auf ihren Gesamtzustand zu schliessen?

Wenn ich also über den Startvorgang des Motors Strom und Spannung an der
Batterie Zeit-aufgelöst aufnehme, kann ich dann eine Aussage treffen, wie
lange es die Batterie noch macht? Gibts da vielleicht sogar ein erprobtes
Meß/Auswerte-Verfahren? Ich habe von "Last-Prüfständen" gehört. Wie
arbeiten die? Mir schwebt eine Überwachungselektronik vor, die nach jedem
Startvorgang anzeigt, wie "gut" das Starten geklappt hat, so daß man
frühzeitig gewarnt wird und seine Kaufentscheidung entspannt treffen
kann.

"Dave, die Autobatterie wird in 17 Tagen einen Totalausfall erleiden.
Möchtest Du Sie jetzt schon in Ruhe auswechseln bevor Du an der Tanke
ohne Auswahl eine überteuerte Batterie kaufen mußt, Dave?"
 
Emil Obermayr wrote:
Gibts eine Methode aus dem Hochlast- (Anlass-) Verhalten einer
Autobatterie auf ihren Gesamtzustand zu schliessen?
Nein, auf ihren Innenwiderstand.

Wenn ich also über den Startvorgang des Motors Strom und Spannung an der
Batterie Zeit-aufgelöst aufnehme, kann ich dann eine Aussage treffen, wie
lange es die Batterie noch macht?
Nein. Höchstens daß sie es in der nächsten kalten Nacht nicht mehr
macht.

Gibts da vielleicht sogar ein erprobtes
Meß/Auswerte-Verfahren? Ich habe von "Last-Prüfständen" gehört. Wie
Geh einfach zu deiner Autowertstatt und laß den Innenwiderstand deiner
Batterie mit einem ganz normalen Gerät testen. Einfach nur zur Werkstatt
gehen und gut ist.

Lars
 
Emil Obermayr <nobs@tigress.com> writes:


[...]

"Dave, die Autobatterie wird in 17 Tagen einen Totalausfall erleiden.
Möchtest Du Sie jetzt schon in Ruhe auswechseln bevor Du an der Tanke
ohne Auswahl eine überteuerte Batterie kaufen mußt, Dave?"
Moechtest Du ein Auto, dass zuerst Deine beifahrer umbring und Dich
dann auch bei starkem Regen nicht mehr reinlaesst?
--
Dr. Juergen Hannappel http://lisa2.physik.uni-bonn.de/~hannappe
mailto:hannappel@physik.uni-bonn.de Phone: +49 228 73 2447 FAX ... 7869
Physikalisches Institut der Uni Bonn Nussallee 12, D-53115 Bonn, Germany
CERN: Phone: +412276 76461 Fax: ..77930 Bat. 892-R-A13 CH-1211 Geneve 23
 
Lars Mueller <lm@despammed.com> schrieb:

Emil Obermayr wrote:

Gibts eine Methode aus dem Hochlast- (Anlass-) Verhalten einer
Autobatterie auf ihren Gesamtzustand zu schliessen?

Nein, auf ihren Innenwiderstand.

Lars
Meine Autobatterien haben ihre Krankheit nur ganz kurz abgekündigt.
Der Starter war früh ein wenig müder als sonst und am Nachmittag war
sie leer (weil aktive Masse einen Kurzschluss an Boden verursacht
hat).
Da hätte auch der schönste Sensor wenig genutzt. Kaputt ist kaputt.
Oft sind auch mechanische Einwirkungen (Schlaglöcher) das Verhängnis.

Wer jedoch mit seinem Jeep in die Wüste fährt, sollte ein paar Monate
vorher besser eine neue einbauen ehe er DORT stehen bleibt.

Gruß Gerd
 
In de.sci.electronics Emil Obermayr <nobs@tigress.com> wrote:
Gibts eine Methode aus dem Hochlast- (Anlass-) Verhalten einer
Autobatterie auf ihren Gesamtzustand zu schliessen?
Nein, leider.
Meine letzte ist wie folgt verstorben:
- Fr morgen: Brrrumm (Karre an).
- Fr nach der Arbeit: Klack (häää?) - Denkende Pause - Brrrumm (Karre an).
- Sa zu Hause: Brrrumm (Karre an).
- Sa 3 Minuten später nach dem Zigarettenkauf an der Tankstelle,
Wagen genau vor der kleinen Werkstatt-Tür stehend: Klack (nix mehr).
- "Bitte eine neue Batterie da draußen einbauen!" (Aus Dankbarkeit,
dass die Kiste das genau an der Tanke gemacht hat, habe ich nicht
gezögert, das machen zu _lassen_.)

Wobei der bei "Brrrumm" schön kräftig ansprang, nicht etwa
mühsam kurbelnd, also vollen Strom lieferte.
Der Tod kann also plötzlich und unerwartet kommen...

mfg.
Gernot

--
<hifi@gmx.de> (Gernot Zander) www.kabelmax.de *Keine Mailkopien bitte!*
Don't drink and root.
[Detlef Neubauer at WRZ (Wohnzimmerrechenzentrum)]
 
On Mon, 10 May 2004 18:45:45 +0000, Gernot Zander wrote:

Wobei der bei "Brrrumm" schön kräftig ansprang, nicht etwa
mühsam kurbelnd, also vollen Strom lieferte.
Der Tod kann also plötzlich und unerwartet kommen...
Naja, deswegen halt genau die Idee, das bei jedem Start zu messen. Ich
denke halt, daß man daraus wie die Kurve beim Start verläuft halt besser
erkennen kann, wie "sicher" es wirklich geklappt hat. Hören tu ich nur, ob
sie überhaupt den nötigen Strom geliefert hat. Aber ob sich das bei nahezu
konstant bei 5V abgespielt hat oder bei Anfangs 4, die dann schnell auf 2V
gefallen sind; diesen Unterschied sehe ich höre ich halt nicht.
 
Hallo Emil,

die wohl beste Methode ist die des genauen Hinhörens beim Startvorgang.
Außer einer gewissen Konzentration bedarf es hier keiner weiteren
Hilsmittel. Messtechnisch wird man beispielweise das Minimum der
Klemmenspannung beim Anlassvorgang bestimmen oder eine Impedanzmessung (etwa
10 Milliohm) des Starterakkus vornehmen. Letztlich ist die genaue
Verschleißgrenze jedoch eine Definitionssache (üblicherweise 80% der
Nennkapazität). Eine exakte Vorhersage eines Ausfalls wird wohl ein
Wunschtraum bleiben.

Gruß
Hans Jürgen
 
Hans Jürgen Riehl <hans.riehl@t-online.de> schrieb im Beitrag <c7pv8c$kr6$01$1@news.t-online.com>...
die wohl beste Methode ist die des genauen Hinhörens beim Startvorgang.
Außer einer gewissen Konzentration bedarf es hier keiner weiteren
Hilsmittel. Messtechnisch wird man beispielweise das Minimum der
Klemmenspannung beim Anlassvorgang bestimmen oder eine Impedanzmessung (etwa
10 Milliohm) des Starterakkus vornehmen. Letztlich ist die genaue
Verschleißgrenze jedoch eine Definitionssache (üblicherweise 80% der
Nennkapazität). Eine exakte Vorhersage eines Ausfalls wird wohl ein
Wunschtraum bleiben.

In sehr vielen Faellen ist allerdings schon lange vor dem 'Ausfall'
(=er schafft es nicht mehr den Wagen zu starten) der Starterbatterie
in ihr eine Zelle defekt, und das KANN man sehr leicht messtechnisch
ermitteln (Ruhespannung), und, weil dann die anderen Zellen immer
ueberladen werden, geht der Akku dann auch recht schnell kaputt, es
ist also ein deutliches Warnzeichen.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Emil Obermayr schrieb:

Gibts eine Methode aus dem Hochlast- (Anlass-) Verhalten einer
Autobatterie auf ihren Gesamtzustand zu schliessen?

Wenn ich also über den Startvorgang des Motors Strom und Spannung an der
Batterie Zeit-aufgelöst aufnehme, kann ich dann eine Aussage treffen, wie
lange es die Batterie noch macht?
Das wird schon irgendwie gehen, aber eben nicht im Auto. Dafür
bräuchtest du eine festgelegte Temperatur weil die Batterie bei Kälte
auch weniger Strom liefert. Und zusätzlich dreht sich der Motor
schlechter. Deshalb sterben auch die meißten Batterien am Winteranfang.

Gibts da vielleicht sogar ein erprobtes
Meß/Auswerte-Verfahren? Ich habe von "Last-Prüfständen" gehört. Wie
arbeiten die?
Das Ding was ich mal gesehen habe war einfach ein Lastwiderstand und da
hat man dann die Spannung geprüft.

Mir schwebt eine Überwachungselektronik vor, die nach jedem
Startvorgang anzeigt, wie "gut" das Starten geklappt hat, so daß man
frühzeitig gewarnt wird und seine Kaufentscheidung entspannt treffen
kann.

"Dave, die Autobatterie wird in 17 Tagen einen Totalausfall erleiden.
Möchtest Du Sie jetzt schon in Ruhe auswechseln bevor Du an der Tanke
ohne Auswahl eine überteuerte Batterie kaufen mußt, Dave?"
So genau geht das nicht, allein schon weil dein Auto nicht weiß wie kalt
es morgen ist und ob du evtl. 3 mal Kurzstrecke fährst.
Abgesehen davon: Was soll so eine Auswertung ksoten und wieviel willst
du dadurch sparen? Eine Batterie hält Jahre, da kann man
schlimmstenfalls auch mal 15 Euro zuviel zahlen statt eine Elektronik
für 50 Euro einzubauen. Ud vor plötzlichem Batterieversagen schützt sie
auch nicht, mein Vectra startete immer zuverlässig, bis auf einen Morgen
als eine Zelle Kurzschluß hatte.

Da habe ich neulich so ein kleines Gerät in einer Sendung gesehen,
sollte 75 Euro kosten und hält die Batterie frisch. Das dürfte dann
wesentlich sinnvoller sein weil es der inneren Verrottung der Batterie
entgegenwirkt.

Grüße

Enrico
 
Emil Obermayr wrote:
Gibts eine Methode aus dem Hochlast- (Anlass-) Verhalten einer
Autobatterie auf ihren Gesamtzustand zu schliessen?
Weiss ich nicht, aber Varta soll an einer Batterie mit innenliegender
Elektronik/Sensorik forschen, die eben dies erkennen soll.
Stand schon vor einiger Zeit in der Elektronik-Zeischrift.

Gruß
Gunther
 
On Tue, 11 May 2004 22:26:12 +0200, Gunther Mannigel
<newsgroups@mannigel.net> wrote:

Emil Obermayr wrote:
Gibts eine Methode aus dem Hochlast- (Anlass-) Verhalten einer
Autobatterie auf ihren Gesamtzustand zu schliessen?

Weiss ich nicht, aber Varta soll an einer Batterie mit innenliegender
Elektronik/Sensorik forschen, die eben dies erkennen soll.
Stand schon vor einiger Zeit in der Elektronik-Zeischrift.
Wer weiß - emil.obermayr@varta.de :)
 
"Emil Obermayr" schrieb
so daß man
frühzeitig gewarnt wird und seine Kaufentscheidung entspannt treffen
kann.
Also, mir sind bis dato 3 Batterien kaputt gegangen. Bei 2en davon hat man
es schon ein halbes Jahr vorher gemerkt, ganz ohne Elektronik. Na ja, und
die 3. war mir aus einer Höhe von etwa einem Meter runtergefallen... als da
unten die Säure herauslief brauchte ich dann auch keine Elektronik um zu
merken das ich buchstäblich über Nach eine neue benötigen würde.
 
Emil Obermayr wrote:
Gibts eine Methode aus dem Hochlast- (Anlass-) Verhalten einer
Autobatterie auf ihren Gesamtzustand zu schliessen?

Wenn ich also über den Startvorgang des Motors Strom und Spannung an der
Batterie Zeit-aufgelöst aufnehme, kann ich dann eine Aussage treffen, wie
lange es die Batterie noch macht?
In der Richtung, ja.

Gibts da vielleicht sogar ein erprobtes
Meß/Auswerte-Verfahren?
R_i = (U_quell - U_last) / I_last

I_last und U_Last (aber bitte differentiel direkt an den Polen) willst
du messen, U_quell miß du einfach vorher, ohne Last.

Ich habe von "Last-Prüfständen" gehört. Wie
arbeiten die?
Im Prinzip genauso, nur daß da statt eines Analssers noch ein
Hochlastwiderstand drin ist, oder ein kleiner Trick.

Mir schwebt eine Überwachungselektronik vor, die nach jedem
Startvorgang anzeigt, wie "gut" das Starten geklappt hat, so daß man
frühzeitig gewarnt wird und seine Kaufentscheidung entspannt treffen
kann.
Du könntest den R_i dann z.B. bezogen auf die Herstellerangabe für die
neue Batterie anzeigen.



Gruß, Ingo
 
Gernot Zander wrote:
In de.sci.electronics Emil Obermayr <nobs@tigress.com> wrote:

Gibts eine Methode aus dem Hochlast- (Anlass-) Verhalten einer
Autobatterie auf ihren Gesamtzustand zu schliessen?

Nein, leider.
Meine letzte ist wie folgt verstorben:
- Fr morgen: Brrrumm (Karre an).
- Fr nach der Arbeit: Klack (häää?) - Denkende Pause - Brrrumm (Karre an).
- Sa zu Hause: Brrrumm (Karre an).
- Sa 3 Minuten später nach dem Zigarettenkauf an der Tankstelle,
Wagen genau vor der kleinen Werkstatt-Tür stehend: Klack (nix mehr).
_Genau_ dieselben Erfahrungen gemacht. Merkwürdige
Erholungen, dann Zusammenbruch nach kürzestem Abschalten.
Der Helligkeit der Innenbeleuchtung nach hat es eine
Zelle auf links gezogen, äh umgepolt. Mit letzter
Kraft hat es den Motor dann doch noch über den
Totpunkt geschleppt; der ist zum Glück angesprungen, uff...
Nachher funktionierte die Batterie wieder recht
gut, hab sie dann aber schleunigst austauschen lassen.
War leider einige Wochen nach Garantieende. Scheint
aber schon so zu sein, dass die grosszügigen Garantie-
leistungen ein Anzeichen dafür sind, den Kunden als
Endtester zu verwenden.

--
mfg Rolf Bombach
 
Enrico Dörre wrote:
Da habe ich neulich so ein kleines Gerät in einer Sendung gesehen,
sollte 75 Euro kosten und hält die Batterie frisch. Das dürfte dann
wesentlich sinnvoller sein weil es der inneren Verrottung der Batterie
entgegenwirkt.
So ein faustgrosser Plastikklumpen mit Schukostecker, Strippe
und Zigarettenanzünder-Stecker? Kommt abends an die Dose?
SCNR

--
mfg Rolf Bombach
 

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