Grundausstattung zum Löten

T

Thomas Müller

Guest
Also, wie bereits erwähnt bin ich Anfänger in der Elektronik, habe jetzt ein
paar Bücher, und will mal Anfangen zu basteln. Ich bin gerade dabei eine
Einkaufsliste mithilfe der FAQ zusammenzustellen, und mir ist nicht klar,
was davon ich wirklich brauche.

100g bleihaltiges Elektroniklötzinn 1mm, 1.7m Entlötlitze 2.5mm,
Flussmittel als Stift oder Kolophonium (http://www.conrad.de/ 813419) in
Spiritus auflösen.
1. Lötzinn 1mm, ist die Dicke wirklich wichtig, oder kann ich auch 0.8mm
verwenden, falls ich kein 1mm kriege?
2. Was ist eine Entlötlitze? Nachdem ich eh ein Experimentierbrett kaufen
will, und nur die funktionierenden Schaltungen löten würde, glaube ich,
brauche ich für den Anfang garnichts zum Entlöten, aber wie funktioniert so
eine Entlötlitze? Ist das zusätzlich zu einem Entlötgerät oder als Ersatz?
3. In dem Anfängerbuch "Spaß&Spiel mit Elektronik" von Franzis' wird zwar
beschrieben wie man Lötet, aber Flussmittel wird nicht verwendet. Ich hab
gegoogelt, für was man das braucht, aber braucht man das auch bei
primitiven Blink-LED-Schaltungen mit niedriger Frequenz?

4. Es gibt bei Pollin das Experimentier-Board SH-10, mir ist nicht ganz
klar, wie das funktioniert. Sind die einzelnen Löcher irgendwie miteinander
verbunden, oder kann ich ihn ein Loch zwei Drahtstücke stecken? Genauso mit
den vorgelochten Platinen, ist da jeweils eine komplette Reihe.
Gibt es sowas ähnliches auch bei Reichelt oder Conrad? Würde meine anderen
Sachen gerne dort bestellen, Conrad gibts eh in München, hab dort aber
nichts gefunden.

Danke für Antworten&Hilfe

Thomas




--
gnuPG key: 0x012CF58B
 
Thomas Müller schrieb:

Also, wie bereits erwähnt bin ich Anfänger in der Elektronik, habe jetzt ein
paar Bücher, und will mal Anfangen zu basteln. Ich bin gerade dabei eine
Einkaufsliste mithilfe der FAQ zusammenzustellen, und mir ist nicht klar,
was davon ich wirklich brauche.


100g bleihaltiges Elektroniklötzinn 1mm, 1.7m Entlötlitze 2.5mm,
Flussmittel als Stift oder Kolophonium (http://www.conrad.de/ 813419) in
Spiritus auflösen.


1. Lötzinn 1mm, ist die Dicke wirklich wichtig, oder kann ich auch 0.8mm
verwenden, falls ich kein 1mm kriege?
Ja. Ich verwende sogar öfter 0.5mm.

2. Was ist eine Entlötlitze? Nachdem ich eh ein Experimentierbrett kaufen
will, und nur die funktionierenden Schaltungen löten würde, glaube ich,
brauche ich für den Anfang garnichts zum Entlöten, aber wie funktioniert so
eine Entlötlitze? Ist das zusätzlich zu einem Entlötgerät oder als Ersatz?
Das ist feines Kupferdrahtgeflecht, mit Flußmittel getränkt, so daß es
geschmolzenes Lötzinn leicht aufsaugt. Braucht man.

3. In dem Anfängerbuch "Spaß&Spiel mit Elektronik" von Franzis' wird zwar
beschrieben wie man Lötet, aber Flussmittel wird nicht verwendet. Ich hab
gegoogelt, für was man das braucht, aber braucht man das auch bei
primitiven Blink-LED-Schaltungen mit niedriger Frequenz?
Flußmittel ist normalerweise im Lötzinn mit drin (es handelt sich
nämlich genau genommen nicht um Draht, sondern um ein Röhrchen, das mit
Flußmittel gefüllt ist). Extra Flußmittel braucht man selten.

4. Es gibt bei Pollin das Experimentier-Board SH-10, mir ist nicht ganz
klar, wie das funktioniert. Sind die einzelnen Löcher irgendwie miteinander
verbunden, oder kann ich ihn ein Loch zwei Drahtstücke stecken? Genauso mit
den vorgelochten Platinen, ist da jeweils eine komplette Reihe.
Gibt es sowas ähnliches auch bei Reichelt oder Conrad? Würde meine anderen
Sachen gerne dort bestellen, Conrad gibts eh in München, hab dort aber
nichts gefunden.
Gibt's ähnlich auch bei Conrad etc. Normalerweise sind 5 Löcher in einer
Reihe verbunden. Zwei Drähte in ein Loch ist keine so gute Idee.

Vorgelochte Platinen gibt's in allerlei Varianten. Ohne Kupfer,
einseitig nur Lötaugen, die nicht miteinander verbunden sind, oder
streifenförmig verbunden, oder in komplizierteren Mustern. Muß man
angucken. Das Grundmaterial kann Hartpappe (Pertinax) oder
glasfasergefülltes Epoxidharz sein. Ersteres ist gelblich-orange,
billig, leicht zu bearbeiten (brechen, sägen, ritzen etc.) und nicht so
robust (Lötaugen lösen sich beim Löten leicht ab). Letzteres ist
stabiler, teurer und schwerer zu bearbeiten. Es kommt meist in
grünlichen oder bläulichen Farben.

Für Prototypen auch nicht zu verachten sind ungebohrte Rohplatinen mit
einseitiger Kupferfolie. Die Kupferfläche nutzt man als Massefläche und
baut die Schaltung "freischwebend" darüber auf.

--
Cheers
Stefan
 
Stefan Heinzmann wrote:

Thomas Müller schrieb:

2. Was ist eine Entlötlitze? Nachdem ich eh ein Experimentierbrett kaufen
will, und nur die funktionierenden Schaltungen löten würde, glaube ich,
brauche ich für den Anfang garnichts zum Entlöten, aber wie funktioniert
so eine Entlötlitze? Ist das zusätzlich zu einem Entlötgerät oder als
Ersatz?

Das ist feines Kupferdrahtgeflecht, mit Flußmittel getränkt, so daß es
geschmolzenes Lötzinn leicht aufsaugt. Braucht man.
Braucht man aber nur zum Entlöten, wenn ich festgelötete Dinger wieder
rauslöten will, ja?

Flußmittel ist normalerweise im Lötzinn mit drin (es handelt sich
nämlich genau genommen nicht um Draht, sondern um ein Röhrchen, das mit
Flußmittel gefüllt ist). Extra Flußmittel braucht man selten.
Muss das auf dem Lötzinn mit draufstehen, oder kann ich davon ausgehen, dass
es auch in billigem Lötzinn drin ist?

Gibt's ähnlich auch bei Conrad etc. Normalerweise sind 5 Löcher in einer
Reihe verbunden. Zwei Drähte in ein Loch ist keine so gute Idee.
Nach welchem Begriff müsste ich bein Conrad suchen? Experimentierbrett o.
Eperimentierboard haben nichts gebracht.


Ansonsten danke für die hilfreichen Antworten
Thomas

--
gnuPG key: 0x012CF58B
 
On Sat, 31 Jan 2004 20:56:48 +0100, Thomas Müller <spam@elfstone.de>
wrote:

Hi...

Also, wie bereits erwähnt bin ich Anfänger in der Elektronik, habe jetzt ein
paar Bücher, und will mal Anfangen zu basteln. Ich bin gerade dabei eine
Einkaufsliste mithilfe der FAQ zusammenzustellen, und mir ist nicht klar,
was davon ich wirklich brauche.
....und viel Spaß beim neuen Hobby!

100g bleihaltiges Elektroniklötzinn 1mm, 1.7m Entlötlitze 2.5mm,
Flussmittel als Stift oder Kolophonium (http://www.conrad.de/ 813419) in
Spiritus auflösen.

1. Lötzinn 1mm, ist die Dicke wirklich wichtig, oder kann ich auch 0.8mm
verwenden, falls ich kein 1mm kriege?
Ich kenne 1mm und 0,5mm und benutze meist das mit 1mm, da man bei
0,5mm mehr "nachführen" muss. Gehen tut alles, wo "Elektronik-Lot"
draufsteht.

2. Was ist eine Entlötlitze?
Das ist ein Geflecht aus dünnen Kupferdrähten und ein wenig
Flussmittel. Man drückt sie mit dem Lötkolben auf die Lötstelle, und
sie saugt das Lot auf.

Ich persönlich nutze aber lieber eine Entlötsaugpumpe, kenne aber
viele Leute, die diese Dinger hassen wie die Pest. Nachdem ich aber
schon viele billige Pumpen in der Hand hatte, kann ich auch
nachvollziehen, warum:

- Viele Pumpen sind außen aus Plastik und dementsprechend leicht.
Durch den Rückstoß des Kolbens (Metall) kann man mit der Spitze
schonmal ne Leiterbahn abreißen.
- Bei vielen Pumpen ist der Kolben schlecht abgedichtet, miserable
Saugleistung.
- Eigentlich alle Pumpen haben einen kleinen "Stößel" vorn am Kolben,
der beim Spannen das alte Lot aus der Spitze drückt. Mit diesem
Stößel in der Spitze kann man diese aber nicht richtig über die
Lötstelle "stülpen".

Meine Pumpe ist schon ziemlich alt, und vollständig aus Metall. Durch
ihr Eigengewicht fängt sie den Großteil ihres Rückstoßes selber ab.
Der Kolben hat einen O-Ring, den man auch mal austauschen kann. Ein
Tropfen Öl rein, und es flutscht! Hält man sie vorne zu, braucht sie
etwa 20 Sekunden, bis der Kolben in der Ausgangsposition ist - sie ist
also ordentlich dicht. Den Stößel hab ich schon lange demontiert. Ist
die Spitze zu, drücke ich das Lot mit einem Schraubendreher durch und
gut is.
Diese Pumpe haben mir meine Eltern vor bestimmt 15 Jahren geschenkt,
und mit ein bisschen Pflege hin und wieder (Kolben raus, reinigen,
wieder rein, Tropfen Öl) flutscht sie wie am ersten Tag. Leider steht
kein Hersteller drauf, und so schleppe ich sie jetzt immer zwischen
zuhause und Arbeit hin und her, da ich so eine Pumpe nie wieder
gesehen habe (und die Unbrauchbarkeit der üblichen kenne).

3. In dem Anfängerbuch "Spaß&Spiel mit Elektronik" von Franzis' wird zwar
beschrieben wie man Lötet, aber Flussmittel wird nicht verwendet. Ich hab
gegoogelt, für was man das braucht, aber braucht man das auch bei
primitiven Blink-LED-Schaltungen mit niedriger Frequenz?
Das Flussmittel, was _Du_ brauchst, ist im Elektronik-Lot schon drin.

Wenn Du eines Tages mal SMD (surface mouted device, die ohne Loch in
der Platine) löten willst, am besten noch ICs mit vielen kleinen Pins
(schau mal auf Deine Grafikkarte oder so), _dann_ brauchst Du extra
Flussmittel. Aber nicht für "normale" Sachen.

4. Es gibt bei Pollin das Experimentier-Board SH-10, mir ist nicht ganz
klar, wie das funktioniert. Sind die einzelnen Löcher irgendwie miteinander
verbunden,
Kenne ich nicht, nehme ich aber an.

den vorgelochten Platinen, ist da jeweils eine komplette Reihe.
Ich mag die Reihen (Streifenraster) nicht. Hatte _einmal_ was drauf
aufgebaut und prompt vergessen, eine Verbindung zu trennen - und schon
ist der magische Rauch, mit dem die Bauteile funktionieren, aus ihnen
entwichen. Ich mag lieber Punktraster. Aber ist Geschmackssache.

Gruß,
Michael.
 
Thomas Müller <spam@elfstone.de> schrieb im Beitrag <bvh17f$v30$02$1@news.t-online.com>...
1. Lötzinn 1mm, ist die Dicke wirklich wichtig,
Nicht wirklich. Manche wollen bei SMD nur 0.35mm oder 0.5mm dickes, andere sagen
das es egal ist und nehmen auch 1.5mm, also Geschmackssache. Fuer normale
Elektronikbauteile auf normalen Platinen passt 1mm ganz gut und ist auch das billigste,
aber

oder kann ich auch 0.8mm verwenden, falls ich kein 1mm kriege?
wenn du nur 0.8mm bekommst, dann kannst du das auch nehmen.

2. wie funktioniert eine Entlötlitze?
Auf Loetstelle drauflegen, mit Loetkolben heiss machen, Loetzinn weg.

Ist das zusätzlich zu einem Entlötgerät
Nein. Das braucht man eher nicht, wenn man Entloetlitze hat.

Bei dem Preis (-.79ct) kann man sich eine Rolle in den Keller legen.

3. aber Flussmittel wird nicht verwendet.
Ist ja auch im Elektronikloetzinn schon drin. Man braucht es nur, wenn man merkt,
das es schon verdampft ist, oder man SMD loetet oder sonstwie eine aeltere Loetung
nachloeten will ohne neu Loetzinn aufzubringen.

Hat man kein Flussmittel, kann man einfach noch mehr Loetzinn auf die Loetstelle
bringen. Also braucht man Flussmittel nicht unbedingt. Andererseits: Warum sollte
man mehr Loetzinn auf eine Loetstelle tun, wenn dort schon genug Loetzinn ist ?
Bloss weil man kein Flussmittel einzeln da hat ?...

Nun, da es recht teuer ist, spart man es, so lange man kein SMD loeten wird.

4. Sind die einzelnen Löcher irgendwie miteinander verbunden
Ja, in 5er Gruppen.

oder kann ich ihn ein Loch zwei Drahtstücke stecken?
Nein, keinesfalls.

Genauso mit den vorgelochten Platinen
Streifenraster ? Da ist eine ganze Reihe zusammen, und man muss trennen.

Lochraster mit Punkten ? Da setzt man Loetzinntropfen auf jedes Pad der 'Leiterbahn'
und verschmilzt die (Loetzinn leitet ausreichend gut). Das geht schneller als auftrennen,
wenn man es geuebt hat (in der Berefsschule lernt man so was...)

Gibt es sowas ähnliches auch bei Reichelt oder Conrad?
Sicher. Alles gibt es (guenstig) bei Reichelt.

Conrad gibts eh in München, hab dort aber nichts gefunden.

Aeh. Warst du drin ? Hast du gefragt ? Am Tresen ?
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
On Sat, 31 Jan 2004 21:25:05 +0100, Thomas Müller <spam@elfstone.de>
wrote:

Hi!

[Entlötlitze]

Braucht man aber nur zum Entlöten, wenn ich festgelötete Dinger wieder
rauslöten will, ja?
Ja. Gerade als Anfänger wirds Dir aber schonmal passieren, daß Du was
falsch zusammenbrätst, und ganz ohne Litze oder Pumpe ists dann
schwierig. Du kannst dann zwar auch die Lötstelle heißmachen und das
Bauteil einfach rausziehen, falls es nur ein Widerstand oder so ist
(bei ICs wirds schwierig). Dann ist die Lötstelle aber meist "zu" und
Du kannst das neue Bauteil nicht durchstecken. Oder nur mit Gewalt,
und dann löst sich die Leiterbahn. Ich finde das Zeug zwar übertrieben
teuer, ist aber ein kleiner Preis für den ersparten Frust, daß sich
Deine erste Platine grad schon wieder auflöst :)

Flußmittel ist normalerweise im Lötzinn mit drin (es handelt sich
nämlich genau genommen nicht um Draht, sondern um ein Röhrchen, das mit
Flußmittel gefüllt ist). Extra Flußmittel braucht man selten.

Muss das auf dem Lötzinn mit draufstehen, oder kann ich davon ausgehen, dass
es auch in billigem Lötzinn drin ist?
Wenn "Elektronik" draufsteht, ist Flussmittel drin. Bei "Sanitär"
nicht.

Gruß,
Michael.
 
Thomas Müller schrieb:

Stefan Heinzmann wrote:


Thomas Müller schrieb:


2. Was ist eine Entlötlitze? Nachdem ich eh ein Experimentierbrett kaufen
will, und nur die funktionierenden Schaltungen löten würde, glaube ich,
brauche ich für den Anfang garnichts zum Entlöten, aber wie funktioniert
so eine Entlötlitze? Ist das zusätzlich zu einem Entlötgerät oder als
Ersatz?

Das ist feines Kupferdrahtgeflecht, mit Flußmittel getränkt, so daß es
geschmolzenes Lötzinn leicht aufsaugt. Braucht man.


Braucht man aber nur zum Entlöten, wenn ich festgelötete Dinger wieder
rauslöten will, ja?
Ja, insbesondere um Lötaugen wieder frei zu kriegen für die nächste
Lötung. Glaub' nicht daß Du alles gleich richtig machen wirst und nie
was zu ändern brauchst...

Flußmittel ist normalerweise im Lötzinn mit drin (es handelt sich
nämlich genau genommen nicht um Draht, sondern um ein Röhrchen, das mit
Flußmittel gefüllt ist). Extra Flußmittel braucht man selten.


Muss das auf dem Lötzinn mit draufstehen, oder kann ich davon ausgehen, dass
es auch in billigem Lötzinn drin ist?
Elektroniklötzinn sollte das immer haben. Klempnerlötzinn nicht.

Gibt's ähnlich auch bei Conrad etc. Normalerweise sind 5 Löcher in einer
Reihe verbunden. Zwei Drähte in ein Loch ist keine so gute Idee.


Nach welchem Begriff müsste ich bein Conrad suchen? Experimentierbrett o.
Eperimentierboard haben nichts gebracht.
Äh...
Die Conrad-Webseite ist so schrecklich daß ich sie schon ewig nicht mehr
benutzt habe...
Im Katalog sagen sie Steckplatinen dazu. z.B. 526835-77

--
Cheers
Stefan
 
Thomas Müller schrieb:

: 1. Lötzinn 1mm, ist die Dicke wirklich wichtig, oder kann ich auch 0.8mm
: verwenden, falls ich kein 1mm kriege?

Das kannst Du halten, wie Du willst. Je dicker der Draht, desto mehr Zinn
kommt in einem Rutsch auf die zu verlötenden Materialien. Bei fitzeligen
Angelegenheiten ist "Lötzinn in Massen" aber wahrscheinlich nicht unbedingt
das, was Du haben möchtest.

Ich für meinen Teil bevorzuge mittlerweile 0,5mm. 1mm ist auch ok, dicker
sollte es auf keinen Fall werden.

: 2. Was ist eine Entlötlitze? Nachdem ich eh ein Experimentierbrett kaufen
: will, und nur die funktionierenden Schaltungen löten würde, glaube ich,
: brauche ich für den Anfang garnichts zum Entlöten, aber wie funktioniert so
: eine Entlötlitze? Ist das zusätzlich zu einem Entlötgerät oder als Ersatz?

Weder noch. Entlötlitze ist ein mit Flußmittel getränktes Kupfergeflecht,
nichtmal einen Millimeter dick, je nach Ausführung ein bis drei Millimeter
breit. Drückst Du das mit dem Lötkolben auf eine Lötstelle, saugt es
sämtliches Lötzinn _restlos_ auf. Derart gesäuberte Lötstellen bekommt
man IMHO mit keiner anderen Methode hin.
Für sehr Grobes benutze ich eine Entlötsaugpumpe, anschließend die Litze.
Ansonsten nur Litze. Spezielle elektrische Entlötstationen sind
rausgeworfenes Geld (falls es sich nicht gerade um wirklich spezielle
Spezialstationen für SMD-Tausendfüssler handelt).

: 3. In dem Anfängerbuch "Spaß&Spiel mit Elektronik" von Franzis' wird zwar
: beschrieben wie man Lötet, aber Flussmittel wird nicht verwendet. Ich hab
: gegoogelt, für was man das braucht, aber braucht man das auch bei
: primitiven Blink-LED-Schaltungen mit niedriger Frequenz?

Separates Flußmittel benötigst Du überhaupt nicht, sofern Du Elektroniklot
verwendest - da ist das Zeug nämlich schon drin, außen Zinn, innen Flußmittel.

Davon mal abgesehen hat das nicht viel mit den elektrischen Eigenschaften
der Schaltung zu tun. Es geht lediglich darum, daß der Schmutz vom zu lötenden
Metall weggeschwemmt wird, weil sonst das Lötzinn nicht haftet.

: 4. Es gibt bei Pollin das Experimentier-Board SH-10, mir ist nicht ganz
: klar, wie das funktioniert. Sind die einzelnen Löcher irgendwie miteinander
: verbunden, oder kann ich ihn ein Loch zwei Drahtstücke stecken? Genauso mit
: den vorgelochten Platinen, ist da jeweils eine komplette Reihe.

Das Experimentierteil kenne ich nicht. Bei normalen Lochrasterplatinen hast
Du die Wahl zwischen Kupferpunkten und Kupferbahnen. Bei ersteren sitzt rund
um die Löchern jeweils ein Kupferkreis, d.h. die einzelnen Löcher sind
elektrisch nicht miteinander verbunden. Bei Kupferbahnen ziehen sich ähnlich
wie bei liniertem Papier über die ganze Platine besagte Kupferbahnen; jeweils
eine Reihe Löcher ist also elektrisch verbunden.

Um sinnvoll mit Kupferbahnen arbeiten zu können, brauchst Du einen scharfen
Gegenstand, mit dem die Bahnen nach Bedarf aufgetrennt werden können. Es
gibt bei Conrad auch ein kleines Werkzeug dafür.
Das ganze Prinzip finde ich eher nicht so praktisch, aber das ist sicher
Geschmackssache.

Bei Kupferpunkten werden die Verbindungen zwischen den Bauteilen über
Silberdraht hergestellt, der auf der Kupferseite der Platine entlang der
Löcher gelegt/gelötet wird.

: Gibt es sowas ähnliches auch bei Reichelt oder Conrad? Würde meine anderen
: Sachen gerne dort bestellen, Conrad gibts eh in München, hab dort aber
: nichts gefunden.

Du weißt, daß Conrad extrem teuer und vergleichsweise langsam ist?

Gruß,
soenk.e

--
Der Hamburger Kino-Fahrplan - Montags frisch! http://kino-fahrplan.de
 
On 31 Jan 2004 20:37:00 GMT, "MaWin" <me@privacy.net> wrote:

Hi!

Lochraster mit Punkten ? Da setzt man Loetzinntropfen auf jedes Pad der
'Leiterbahn' und verschmilzt die (Loetzinn leitet ausreichend gut).
Bei benachbarten Punkten mache ich das auch so. Sind längere Strecken
zu überwinden, nehme ich Schaltdraht, also blanken verzinnten Kupfer-
Draht 0,5..0,8mm. An Thomas: Gleich mitbesorgen, könnte auch für das
Steckbrett zu gebrauchen sein.
Keine gute Idee ist es, Drähte zB von Widerständen an der Lötstelle
gleich in Richtung des nächsten Bauteils abzuknicken. Wunderbar bequem
beim Aufbauen, aber das rächt sich doppelt und dreifach, wenn man das
Bauteil mal wieder entlöten muss.

Gruß,
Michael.
 
MaWin schrieb:

: Lochraster mit Punkten ? Da setzt man Loetzinntropfen auf jedes Pad der
'Leiterbahn'
: und verschmilzt die (Loetzinn leitet ausreichend gut). Das geht schneller als
auftrennen,
: wenn man es geuebt hat (in der Berefsschule lernt man so was...)

In welcher Berufsschule war das denn? Bei uns wärest Du mit so einem Pfusch
hochkant rausgeflogen ;)

Gruß,
soenk.e

--
Der Hamburger Kino-Fahrplan - Montags frisch! http://kino-fahrplan.de
 
Sönke Tesch wrote:

Thomas Müller schrieb:

Du weißt, daß Conrad extrem teuer und vergleichsweise langsam ist?
War mir bisher nicht bewusst, ich habe halt einen Conrad in München, bei dem
ich direkt vorbeishoppen könnte, aber bei den Experimentierbrettern ist es
mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Bei Reichelt 3,- bei Conrad in der
Größe 8,-. Zugegeben, ein paar Leiterbahnen mehr, aber trotzdem.
Werde ich wohl doch alles bei Reichelt bestellen, was geht, aber gerade als
Anfänger ist das Schlendern durch den Shop doch ganz gut, weil man die
Dinger dann mal _sieht_ die man kaufen will.

Thomas

--
gnuPG key: 0x012CF58B
 
Stefan Heinzmann wrote:

Thomas Müller schrieb:

Stefan Heinzmann wrote:


Nach welchem Begriff müsste ich bein Conrad suchen? Experimentierbrett o.
Eperimentierboard haben nichts gebracht.

Äh...
Die Conrad-Webseite ist so schrecklich daß ich sie schon ewig nicht mehr
benutzt habe...
Im Katalog sagen sie Steckplatinen dazu. z.B. 526835-77
Okay, damit hab ichs gefunden. Aber deutlich teurer als bei Polin, und bei
Reichelt finde ich auch mit dem Begriff Steckplatinen nichts. Haben die das
wirklich nicht, oder find ichs einfach nicht?

Thomas


--
gnuPG key: 0x012CF58B
 
Thomas Müller <spam@elfstone.de> schrieb:

War mir bisher nicht bewusst, ich habe halt einen Conrad in München, bei dem
ich direkt vorbeishoppen könnte, aber bei den Experimentierbrettern ist es
mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Bei Reichelt 3,- bei Conrad in der
Größe 8,-. Zugegeben, ein paar Leiterbahnen mehr, aber trotzdem.
Werde ich wohl doch alles bei Reichelt bestellen, was geht, aber gerade als
Anfänger ist das Schlendern durch den Shop doch ganz gut, weil man die
Dinger dann mal _sieht_ die man kaufen will.
Irgendwie scheint es bei den Brettern wohl aber Qualitäsunterschiede
zu geben. Welche denn nun am besten sind und wo der Unterschied leigt,
sollte hier aber jemand sagen können.

CU, Oliver
 
"Michael Eggert" <m.eggert.nul@web.de> schrieb:

Braucht man aber nur zum Entlöten, wenn ich festgelötete Dinger wieder
rauslöten will, ja?

Ja. Gerade als Anfänger wirds Dir aber schonmal passieren, daß Du was
falsch zusammenbrätst, und ganz ohne Litze oder Pumpe ists dann
schwierig. Du kannst dann zwar auch die Lötstelle heißmachen und das
Bauteil einfach rausziehen, falls es nur ein Widerstand oder so ist
(bei ICs wirds schwierig). Dann ist die Lötstelle aber meist "zu" und
Du kannst das neue Bauteil nicht durchstecken. Oder nur mit Gewalt,
und dann löst sich die Leiterbahn. Ich finde das Zeug zwar übertrieben
teuer, ist aber ein kleiner Preis für den ersparten Frust, daß sich
Deine erste Platine grad schon wieder auflöst :)
In not-Zeiten hab ich auch schon irgendwelche Plastik-folien
(zb. Frischhalte-Folie) zu einer dünnen Wurst verdrillt,
als Entlöt-"litze" verwendet. Den flüssigen Lot einfach
abtupfen, so das dieser an der Folie kleben bleibt ;)
(Die Folie wird kurzzeitig zähflüssig und hält den Lot fest).

Greetz
A.
 
Stefan Heinzmann <stefan_heinzmann@yahoo.com> wrote:
Thomas Müller schrieb:

[...Entloetlitze...]
Braucht man aber nur zum Entlöten, wenn ich festgelötete Dinger wieder
rauslöten will, ja?

Ja, insbesondere um Lötaugen wieder frei zu kriegen für die nächste
Lötung. Glaub' nicht daß Du alles gleich richtig machen wirst und nie
was zu ändern brauchst...
Um Loetaugen wieder durchlaessig zu bekommen, ist besser ein Druckbleistift
mit duenner Mine (Graphit) brauchbar, vorausgesetzt man hat die Loetaugen
nicht durch zu langes Brutzeln bereits verbrannt. Man streift die Loetspitze
auf einem Schwamm ab, so dass sie dann bei Kontakt mit dem Lot auf dem
Auge einen Teil des Lots bereits wegnimmt (ggf. wiederholen) und drueckt
dann die Mine durch das Loetloch. Weil das Graphit kein Lot annimmt, bleibt
der Kanal dann frei (das Bauteil hat man natuerlich schon vorher vorsichtig
rausgezogen!). Beim Neuloeten schwimmt etwaiges uebriges Graphit dann auf
dem Flussmittel weg, weil es leichter ist. Die Platine sollte allerdings
am Ende gereinigt werden, weil Graphit ein Leiter ist.

Holger
 

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