Fuer Rentner: Netzgeraet aus dem fruehen Monolithikum versch

R

Rolf Bombach

Guest
Kleiner Schwank aus dem Lab. FĂźr Leser ab Baujahr ca. 1960 vĂśllig uninteressant.

Patient: Ein NIM-BIN-Crate-Netzteil von so ca. Anno 1980, Fabrikat Ortec
(vertrieben von EG&G undsoweiter) Typ 402H. Liefert ca. 130 W gesamt an
¹6V, ¹12V, ¹24V. Robuste, bewährte, stÜrarme 50 Hz-Technik. Der Traum des
Kugelgrillers. Stahlkappenschuhe beim Wechseln empfohlen.

Allein schon das System ist veraltet. Die Spannungen werden hauptsächlich
dafĂźr verwendet, sie in den Modulen weiter runterzuregeln.

Fehlerbild: Die +12V verhalten sich wie mit 5 Ohm Innenwiderstand. Das fĂźhrt
dann dazu, dass mit jedem Modul die Spannung um ca. 1 V abnimmt.
Vermutung: Bereits die gleichgerichtete Spannung vor dem Regler hat einen
Schlag weg.

Fehlersuche hoffnungslos, da Schaltplan unauffindbar. Schwierig ist der nicht,
es werden alles Standardbeschaltungen des MC1469R verwendet. Ob das jetzt
der Vorläufer oder Motorolas Antwort auf den 723 ist/war, keine Ahnung. Den Fehler
topographisch zu suchen/finden ist mir zu mßhsam. Drei Seiten des Gehäuses sind
mit KĂźhlkĂśrpern bedeckt, in deren Innenraum zahlreiche Leistungstransistoren
und BrĂźckengleichrichter stecken.

Die Regler sind auf drei direkt-Steckkarten aufgebaut; eine Packung Elkos auf
einer vierten. Dazu kommen noch weitere fettere Elkos, verstreut im Gehäuse.
Sogar welche von Frako. Auf den Reglerplatinen hat es weitere Elkos,
Spindel- und Rundtrimmer, sowie "Differenzverstärker" aus zwei aneinandergeklebten
Transistoren. Nach jedem Wackeln an den Platinen kommen andere Spannungen raus.
Erwartete Restlebensdauer wohl eh schon in den negativen Zahlen.
---> Tonne.
Massive Bauweise alleine mach noch keine Qualität. War aber sicher sauteuer.

--
mfg Rolf Bombach
 
Am 22.09.2018 um 20:20 schrieb Gerrit Heitsch:
On 09/22/2018 07:22 PM, Rolf Bombach wrote:

Erwartete Restlebensdauer wohl eh schon in den negativen Zahlen.
---> Tonne.

Hm? Wieso? Der Trafo ist garantiert noch gut und den Rest kann man ja
mit aktueller Technik neu aufbauen.

Einen solchen Trafo wirft man jedenfalls nicht weg.

 Gerrit

Genau, und Wackelkontakte auf der Platine findet man meisst.
Siebelkos, die wo es besonders war wird, kann man tauschen und die paar
Wendelpoti doch wohl auch.

Die Ceramik-R, die zur Strommessung/Begrenzung, wurden ev. zu warm fĂźr
die LĂśtstellen.


Kurt
 
On 09/22/2018 07:22 PM, Rolf Bombach wrote:

Erwartete Restlebensdauer wohl eh schon in den negativen Zahlen.
---> Tonne.

Hm? Wieso? Der Trafo ist garantiert noch gut und den Rest kann man ja
mit aktueller Technik neu aufbauen.

Einen solchen Trafo wirft man jedenfalls nicht weg.

Gerrit
 
On 2018-09-22 11:34, Kurt wrote:
Am 22.09.2018 um 20:20 schrieb Gerrit Heitsch:
On 09/22/2018 07:22 PM, Rolf Bombach wrote:

Erwartete Restlebensdauer wohl eh schon in den negativen Zahlen.
---> Tonne.

Hm? Wieso? Der Trafo ist garantiert noch gut und den Rest kann man ja
mit aktueller Technik neu aufbauen.

Einen solchen Trafo wirft man jedenfalls nicht weg.

Gerrit

Heute erledigt man ja fast alles mit Primaerschaltnetzteilen. Viele
meiner Trafos aus Jugendtagen luemmeln deshalb in der Garage rum.

Genau, und Wackelkontakte auf der Platine findet man meisst.

Das ist oft einfach: Die Potis. Auf jedes mit einem feinen Edding Stift
einen Punkt setzen, um die Stellung zu markieren. Dann ein paar mal
beherzt von Anschlag zu Anschlag und wieder auf die Ursprungsstellung
drehen.

Danach Karten und Stecker rausziehen und Kontakte ansehen. Falls siffig
oder auch nur irgendwie suspekt... pfssssst ... etwas Kontaktspray (aber
das milde wie Tuner 600) und wieder reinstecken.

Frontplatten-Potis und auch grosse offene Trim-Potis aus dem Pleistozaen
koennen mit einem Schuss Fader-Lube ins Schwung gebracht werden. Sowas
haben Alt-Rocker ja immer in der Werkzeugkiste.

So habe ich manches altes Analog-Scope wieder hinbekommen, was wir aus
der Rumpelkammer zerren mussten, weil der Kunde im Labor nur noch
digitales hatte und man damit ein Problem nicht gut diagnostizieren konnte.


Siebelkos, die wo es besonders war wird, kann man tauschen und die paar
Wendelpoti doch wohl auch.

Die Ceramik-R, die zur Strommessung/Begrenzung, wurden ev. zu warm fĂźr
die LĂśtstellen.

Ueber die Loetstellen sehen kann nicht schaden. Meist reicht aber schon
das oben beschriebene. Z.B. kann eine Spannungs-Drift, wie Rolf sie
beschrieb, durch ein Trim-Poti hervorgerufen werden. Der Schleifer hat
keinen Kontakt mehr und irgendwas hat damit keinen stabilen Arbeitspunkt
mehr.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Gerrit Heitsch schrieb:
On 09/22/2018 07:22 PM, Rolf Bombach wrote:

Erwartete Restlebensdauer wohl eh schon in den negativen Zahlen.
---> Tonne.

Hm? Wieso? Der Trafo ist garantiert noch gut und den Rest kann man ja mit aktueller Technik neu aufbauen.

Einen solchen Trafo wirft man jedenfalls nicht weg.

Ja, so was tut mir auch weh. Aber ich hab auch angeblich seltene
und gesuchte Trafos nie weggekriegt, darunter auch solche fĂźr
RÜhrengeräte. Im Gegenteil, die kriegt man bei AFu-Flohmärkten
eher nachgeschmissen.

Obiger "dreifach-Trafo" dĂźrfte eh keinen Verwendungszweck mehr finden.
Und alles neu aufbauen kostet mehr Zeit und Geld als ein neues altes
Teil von der Bucht. Ich hatte eh ein Reservegerät an Lager, das
ich schon frĂźher organisieren konnte.

--
mfg Rolf Bombach
 
On 2018-09-26 11:30, Rolf Bombach wrote:
Gerrit Heitsch schrieb:
On 09/22/2018 07:22 PM, Rolf Bombach wrote:

Erwartete Restlebensdauer wohl eh schon in den negativen Zahlen.
---> Tonne.

Hm? Wieso? Der Trafo ist garantiert noch gut und den Rest kann man ja
mit aktueller Technik neu aufbauen.

Einen solchen Trafo wirft man jedenfalls nicht weg.

Ja, so was tut mir auch weh. Aber ich hab auch angeblich seltene
und gesuchte Trafos nie weggekriegt, darunter auch solche fĂźr
RÜhrengeräte. Im Gegenteil, die kriegt man bei AFu-Flohmärkten
eher nachgeschmissen.

Geht mir auch so. Ich habe einige Dutzend Dutzend Trafos hier, einige
fette dabei. Heutzutage macht man ja alles mit Primaerschaltregler, da
haben sie einfach kaum noch Wert. Ich brauche nur mal einen, wenn ich
Flugzeugelektronik ueber den geforderten Frequenzbereich testen muss.


Obiger "dreifach-Trafo" dĂźrfte eh keinen Verwendungszweck mehr finden.
Und alles neu aufbauen kostet mehr Zeit und Geld als ein neues altes
Teil von der Bucht. Ich hatte eh ein Reservegerät an Lager, das
ich schon frĂźher organisieren konnte.

Drehe mal alle Trimpotis hin und her (Ursprungsposition markieren).
Manchmal wachen solche Altgeraete danach wieder mit korrekter Funktion auf.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Joerg schrieb:
Drehe mal alle Trimpotis hin und her (Ursprungsposition markieren). Manchmal wachen solche Altgeraete danach wieder mit korrekter Funktion auf.

Sicher. Aber eben, das Gerät ist alt und hat sicher sehr viele Betriebsstunden
drauf und auch ziemlich sicher bei erhÜhter Temperatur (Rack). Dann wäre
dieser Fehler vorßbergehend behoben, während die Elkos frÜhlich weiter
austrocknen und die thermische Wechselbeanspruchung an den Transistorbeinchen
rßttelt. Die Qualität ist fßr jene Zeit wirklich gut, so ungefähr damaliges
Tektronix-Niveau. Kein Pertinax, dafĂźr Keramiktrimmer, Spectrol-Spindeltrimmer,
diese merkwĂźrdigen Plastik-Hocker fĂźr die Transistoren, die ich nie verstanden
habe etc. Einige Bauteile sehen merkwßrdig europäisch aus, Elkos von Frako
und ITT, BCnnn-Transistoren usw.
Will nicht wissen, was das Ding ursprĂźnglich gekostet hat. Aber wer verwendet
Ăźberhaupt noch NIM-Module? Ist doch total veraltet, nur SRS verkauft noch welche.
Der Logikpegel "-20 mA an 50 Ohm" ist auch gewĂśhnungsbedĂźrftig und der Salat
an BNC-Kabeln ist enorm. CAMAC ist zwar filigraner mit den LEMO-00 Steckern,
Ăźberzeugt mich mit der Karten-Direktsteckung auch nicht.

--
mfg Rolf Bombach
 
Am 29.09.2018 um 23:11 schrieb Rolf Bombach:

diese merkwĂźrdigen Plastik-Hocker fĂźr die Transistoren, die ich nie
verstanden habe

AFAIR waren die Hocker dazu da, die Beine im Dreieck des
Platinen-Layouts anzuordnen, auch wenn sie aus dem Gehäuse in Reihe oder
vertauscht oder mit anderen Maßen herauskamen.

DoDi
 
On 2018-09-29 14:11, Rolf Bombach wrote:
Joerg schrieb:

Drehe mal alle Trimpotis hin und her (Ursprungsposition markieren).
Manchmal wachen solche Altgeraete danach wieder mit korrekter Funktion
auf.

Sicher. Aber eben, das Gerät ist alt und hat sicher sehr viele
Betriebsstunden
drauf und auch ziemlich sicher bei erhÜhter Temperatur (Rack). Dann wäre
dieser Fehler vorßbergehend behoben, während die Elkos frÜhlich weiter
austrocknen und die thermische Wechselbeanspruchung an den
Transistorbeinchen
rĂźttelt.

Transistorbeinchen sind mir nie thermisch kaputtgegangen. Elkos auch
selten, sofern es gute Qualitaet war. Selbst der dicke Becher-Elko in
der Hammond Orgel von 1961, den ein Intelligenzbolzen direkt neben der
knallheissen Gleichrichterroehre plaziert hat, tut immer noch seinen Dienst.


Die Qualität ist fßr jene Zeit wirklich gut, so ungefähr damaliges
Tektronix-Niveau. Kein Pertinax, dafĂźr Keramiktrimmer,
Spectrol-Spindeltrimmer,
diese merkwĂźrdigen Plastik-Hocker fĂźr die Transistoren, die ich nie
verstanden
habe etc.

Die Hocker hielte den Transistor auf Abstand, damit beim Loeten innen
nichts zu heiss wurde. Vielleicht sind noch Ge-Transistoren drin, da war
das Standard, weil sie weit weniger als Si aushalten..


Einige Bauteile sehen merkwßrdig europäisch aus, Elkos von Frako
und ITT, BCnnn-Transistoren usw.

Spaetestens seit es hier Franziskaner Hefeweizen gibt und Lederhosen
Jahrzehnte hielten (aber dann meist nicht mehr passten), wissen
Amerikaner, dass aus Europa viel "of the good stuff" kommt. Ein wenig
ist das immer noch so. A car should be German, a watch should be Swiss.
Wenn man die Kohle dafuer hat.


Will nicht wissen, was das Ding ursprĂźnglich gekostet hat. Aber wer
verwendet
Ăźberhaupt noch NIM-Module? Ist doch total veraltet, nur SRS verkauft
noch welche.

Echt, die verkaufen sowas noch? IME hat sich nur der europaeische VME
Standard wirklich durchgesetzt. Habe noch zwei Boxen fuer 1HE Boards,
aber ob ich noch jemals was damit mache, ist fraglich.


Der Logikpegel "-20 mA an 50 Ohm" ist auch gewĂśhnungsbedĂźrftig ...

Vielleicht ein Relikt aus der Zeit der Fernschreiber :)


... und der Salat
an BNC-Kabeln ist enorm. CAMAC ist zwar filigraner mit den LEMO-00
Steckern,
Ăźberzeugt mich mit der Karten-Direktsteckung auch nicht.

Koax-Salat war frueher ueblich, selbst zwischen Punkten auf derselben
Platine. Als ich 1986 bei meinem ersten grossen Industrie-Design
angesichts von 32 Kanaelen Transmission-Line Charakteristik auf der
Platine brauchte, gab das erstmal Diskussionen mit den Herstellern von
Leiterplatten. Einige nahmen an der Stelle tatsaechlich den Hut und
diese Firmen gibt es heute vermutlich nicht mehr. Hier sei Andus in
Berlin mal ein Lob ausgesprochen. Oder besser gesagt, ussjeprochen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 09/30/2018 04:28 PM, Joerg wrote:
On 2018-09-29 14:11, Rolf Bombach wrote:
Joerg schrieb:

Drehe mal alle Trimpotis hin und her (Ursprungsposition markieren).
Manchmal wachen solche Altgeraete danach wieder mit korrekter Funktion
auf.

Sicher. Aber eben, das Gerät ist alt und hat sicher sehr viele
Betriebsstunden
drauf und auch ziemlich sicher bei erhÜhter Temperatur (Rack). Dann wäre
dieser Fehler vorßbergehend behoben, während die Elkos frÜhlich weiter
austrocknen und die thermische Wechselbeanspruchung an den
Transistorbeinchen
rĂźttelt.


Transistorbeinchen sind mir nie thermisch kaputtgegangen. Elkos auch
selten, sofern es gute Qualitaet war. Selbst der dicke Becher-Elko in
der Hammond Orgel von 1961, den ein Intelligenzbolzen direkt neben der
knallheissen Gleichrichterroehre plaziert hat, tut immer noch seinen
Dienst.

Man könnte mal die Kapazität nachmessen. Es ist auch möglich, daß der
fast oder ganz trocken ist aber die Schaltung auch ohne Elko brauchbar
funktioniert.


Spaetestens seit es hier Franziskaner Hefeweizen gibt und Lederhosen
Jahrzehnte hielten (aber dann meist nicht mehr passten), wissen
Amerikaner, dass aus Europa viel "of the good stuff" kommt. Ein wenig
ist das immer noch so. A car should be German, a watch should be Swiss.
Wenn man die Kohle dafuer hat.

Elkos drĂźfen auch gerne aus Japan sein


Der Logikpegel "-20 mA an 50 Ohm" ist auch gewĂśhnungsbedĂźrftig ...


Vielleicht ein Relikt aus der Zeit der Fernschreiber :)

Käme hin, ja... Hier ein Schaltnetzteil fßr diesen Zweck aus den 40er
Jahren:

http://www.righto.com/2018/09/glowing-mercury-thyratrons-inside-1940s.html

Schau mal rein.

Gerrit
 
On 2018-09-30 07:42, Gerrit Heitsch wrote:
On 09/30/2018 04:28 PM, Joerg wrote:
On 2018-09-29 14:11, Rolf Bombach wrote:
Joerg schrieb:

Drehe mal alle Trimpotis hin und her (Ursprungsposition markieren).
Manchmal wachen solche Altgeraete danach wieder mit korrekter Funktion
auf.

Sicher. Aber eben, das Gerät ist alt und hat sicher sehr viele
Betriebsstunden
drauf und auch ziemlich sicher bei erhÜhter Temperatur (Rack). Dann wäre
dieser Fehler vorßbergehend behoben, während die Elkos frÜhlich weiter
austrocknen und die thermische Wechselbeanspruchung an den
Transistorbeinchen
rĂźttelt.


Transistorbeinchen sind mir nie thermisch kaputtgegangen. Elkos auch
selten, sofern es gute Qualitaet war. Selbst der dicke Becher-Elko in
der Hammond Orgel von 1961, den ein Intelligenzbolzen direkt neben der
knallheissen Gleichrichterroehre plaziert hat, tut immer noch seinen
Dienst.

Man könnte mal die Kapazität nachmessen. Es ist auch möglich, daß der
fast oder ganz trocken ist aber die Schaltung auch ohne Elko brauchbar
funktioniert.

Das nicht, denn man haette alsbald kernig Brumm im Lautsprecher. Es ist
der Netzteil-Elko hinter dem Gleichrichter, Ausgangsstufe ist Eintakt.

Spaetestens seit es hier Franziskaner Hefeweizen gibt und Lederhosen
Jahrzehnte hielten (aber dann meist nicht mehr passten), wissen
Amerikaner, dass aus Europa viel "of the good stuff" kommt. Ein wenig
ist das immer noch so. A car should be German, a watch should be
Swiss. Wenn man die Kohle dafuer hat.

Elkos drĂźfen auch gerne aus Japan sein

Klar, so wie Autos, die im Durchschnitt IMHO von noch besserer Qualitaet
als deutsche sind. Doch der Ruf ist eben Richtung deutscher Autos.

Der Logikpegel "-20 mA an 50 Ohm" ist auch gewĂśhnungsbedĂźrftig ...


Vielleicht ein Relikt aus der Zeit der Fernschreiber :)

Käme hin, ja... Hier ein Schaltnetzteil fßr diesen Zweck aus den 40er
Jahren:

http://www.righto.com/2018/09/glowing-mercury-thyratrons-inside-1940s.html

Schau mal rein.

Schoen! Haariger waren die Schaltnetzteile in oder vor frueheren
Autoradios. 6V auf Anodenspannung per Zerhackerpatrone. Die hielten
nicht ewig und wurden irgendwann unbeschaffbar. Selbst der Regler in
meiner 16PS Ente von 1969 arbeitete noch so. Nur hatte der keine
Patrone, sondern drei fette Relais, von denen eines staendig blau
feuerte. EMV war damals wohl noch kein Thema. Ich musste den Regler ohne
Abeckkappe betreiben, weil als Student die Knete fuer eine neue 6V
Batterie nicht drin lag und ich daher ohne Batterie fuhr. Vor dem
Ankurbeln musste ein hoelzerner Speiseeis-Stil reingedrueckt werden und
kurzfristig vier D-Zellen an die Zuendung.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Joerg schrieb:
On 2018-09-29 14:11, Rolf Bombach wrote:

Transistorbeinchen sind mir nie thermisch kaputtgegangen.

Es betrifft vorallem Leistungstransistoren oder Regler im Plastikgehäuse
wie TO220. Wenn die senkrecht eingelĂśtet werden, gibt es thermische
Spannungen. Und in den frßhen Jahrgängen war auch die Pressmasse
nicht so dauerhaft. Auch ICs sind dann nach ca. 25 Jahren durch
Eindiffusion von Wasser kaputt gegangen.

Will nicht wissen, was das Ding ursprĂźnglich gekostet hat. Aber wer
verwendet
Ăźberhaupt noch NIM-Module? Ist doch total veraltet, nur SRS verkauft
noch welche.

Echt, die verkaufen sowas noch? IME hat sich nur der europaeische VME Standard wirklich durchgesetzt. Habe noch zwei Boxen fuer 1HE Boards, aber ob ich noch jemals was damit mache, ist fraglich.

Ja, wahrscheinlich keine echte Konkurrenz dafĂźr da.
https://www.thinksrs.com/products/boxcar.html
Weia. OK, muss man mit leben. Rechneranbindung, falls Ăźberhaupt,
dann RS-232 oder IEEE-Gartenschlauch.

VME war AFAIK primär ein Rechnerbus fßr die Motorola-Prozessoren, später
auch fĂźr andere. NIM ist nur ein Spannungsversorgungs-Bus.

--
mfg Rolf Bombach
 
On 09/30/2018 05:40 PM, Rolf Bombach wrote:
Joerg schrieb:
On 2018-09-29 14:11, Rolf Bombach wrote:

Transistorbeinchen sind mir nie thermisch kaputtgegangen.

Es betrifft vorallem Leistungstransistoren oder Regler im Plastikgehäuse
wie TO220. Wenn die senkrecht eingelĂśtet werden, gibt es thermische
Spannungen. Und in den frßhen Jahrgängen war auch die Pressmasse
nicht so dauerhaft. Auch ICs sind dann nach ca. 25 Jahren durch
Eindiffusion von Wasser kaputt gegangen.

Eigentlich nur wenn sie selten benutzt wurden. Wenn sie oft genug im
Betrieb warm wurden, dann war da eher weniger Problem mit Wasser im Epoxy.

Allerdings gab es auch Probleme mit der Passivierung und Beschädigung
derselben beim Eingiessen in Epoxy.

Gerrit
 
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:
On 2018-09-22 11:34, Kurt wrote:
Am 22.09.2018 um 20:20 schrieb Gerrit Heitsch:
On 09/22/2018 07:22 PM, Rolf Bombach wrote:

Erwartete Restlebensdauer wohl eh schon in den negativen Zahlen.
---> Tonne.

Hm? Wieso? Der Trafo ist garantiert noch gut und den Rest kann man ja
mit aktueller Technik neu aufbauen.

Einen solchen Trafo wirft man jedenfalls nicht weg.

Gerrit


Heute erledigt man ja fast alles mit Primaerschaltnetzteilen. Viele
meiner Trafos aus Jugendtagen luemmeln deshalb in der Garage rum.

NIM Crates verwendet man fuer Messungen an Detektoren. Fast alle
Schaltnetzteile machen da auf die eine oder andere Art Problem.

Aber irgendwann macht es keine Spass mehr, die alten Dinger
zu reparieren...

--
Uwe Bonnes bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik Schlossgartenstrasse 9 64289 Darmstadt
--------- Tel. 06151 1623569 ------- Fax. 06151 1623305 ---------
 
Gerrit Heitsch <gerrit@laosinh.s.bawue.de> wrote:
Käme hin, ja... Hier ein Schaltnetzteil für diesen Zweck aus den 40er
Jahren:

http://www.righto.com/2018/09/glowing-mercury-thyratrons-inside-1940s.html
CuriousMarc (youtube) hat genau diese Netzteil in einem seiner Filme über
die Fernschreiberrestauration gezeigt. Lohnt sich!!

Norbert

--
ZX-12R '02 - 107,3
 
On 22-09-2018 19:22, Rolf Bombach wrote:
Kleiner Schwank aus dem Lab. FĂźr Leser ab Baujahr ca. 1960 vĂśllig
uninteressant.

Patient: Ein NIM-BIN-Crate-Netzteil von so ca. Anno 1980, Fabrikat Ortec
(vertrieben von EG&G undsoweiter) Typ 402H. Liefert ca. 130 W gesamt an

[snip]

Fehlersuche hoffnungslos, da Schaltplan unauffindbar. Schwierig ist der
nicht,

Schaltplan des 402A und 402D habe ich. Allerdings nicht vom 402H. Falls
du daran Interesse hast, lass es mich wissen.

> es werden alles Standardbeschaltungen des MC1469R verwendet. Ob das jetzt

Sind anscheinend aelter als das 402H, einen MC1469 kann ich beim
ueberfliegen des Schaltplaene vom 402A und 402D nicht finden.

Gruss
Klaus
 
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:

Heute erledigt man ja fast alles mit Primaerschaltnetzteilen. Viele
meiner Trafos aus Jugendtagen luemmeln deshalb in der Garage rum.

Zwei.
 
On 2018-09-30 08:40, Rolf Bombach wrote:
Joerg schrieb:
On 2018-09-29 14:11, Rolf Bombach wrote:

Transistorbeinchen sind mir nie thermisch kaputtgegangen.

Es betrifft vorallem Leistungstransistoren oder Regler im Plastikgehäuse
wie TO220. Wenn die senkrecht eingelĂśtet werden, gibt es thermische
Spannungen. Und in den frßhen Jahrgängen war auch die Pressmasse
nicht so dauerhaft. Auch ICs sind dann nach ca. 25 Jahren durch
Eindiffusion von Wasser kaputt gegangen.

TO220 senkrecht auf Kuehlkoerper bei rechtwinklig daran angeschraubter
Platine sollte man auch heute nur mit "Welle" in den Anschluessen
machen. Frueher gab es sogar eine Spezialzange fuer deren Formung. Oder
besser 90 Grad abgewinkelte Beinchen und Kuehlkoerper parallel zur
Platine. Ohne Entlastung der Zieh- und Schublast in Halbleiterbeinchen
geht kein Design aus meinem Buero.


Will nicht wissen, was das Ding ursprĂźnglich gekostet hat. Aber wer
verwendet
Ăźberhaupt noch NIM-Module? Ist doch total veraltet, nur SRS verkauft
noch welche.

Echt, die verkaufen sowas noch? IME hat sich nur der europaeische VME
Standard wirklich durchgesetzt. Habe noch zwei Boxen fuer 1HE Boards,
aber ob ich noch jemals was damit mache, ist fraglich.

Ja, wahrscheinlich keine echte Konkurrenz dafĂźr da.
https://www.thinksrs.com/products/boxcar.html
Weia. OK, muss man mit leben. Rechneranbindung, falls Ăźberhaupt,
dann RS-232 oder IEEE-Gartenschlauch.

SRS ist mir nie als herausragend vorgekommen. Wenn Ihr solche Anlagen
braucht, frage mal John Larkin, Highland Technology (s.e.design newsgroup:

https://www.highlandtechnology.com/
jjlarkin@highlandtechnology.com


VME war AFAIK primär ein Rechnerbus fßr die Motorola-Prozessoren, später
auch fĂźr andere. NIM ist nur ein Spannungsversorgungs-Bus.

Es scheint tatsaechlich noch neue NIM Bus Netzteile zu geben:

https://www.desk-gmbh.de/en/nim-camac-system/nim-power-supplies.html

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Uwe Bonnes schrieb:
NIM Crates verwendet man fuer Messungen an Detektoren. Fast alle
Schaltnetzteile machen da auf die eine oder andere Art Problem.

Aber irgendwann macht es keine Spass mehr, die alten Dinger
zu reparieren...

Solange ich Nachschub habe, eh nicht. Irgendwann ist ja die Lebensdauer
der Komponenten erreicht. Die genannte Kiste war ja fast 40 Jahre im
Einsatz.
Die NIM Crates hatten wohl ihre Zeit, wo Tl:NaI-Gammaspektroskopie und
dergleichen gemacht wurde. Nett waren auch die Time-to-pulse Height
und MCA-EinschĂźbe von ND, constant-fraction-discriminators usw.

Heute dĂźrften die Preamps eh im Detektor sein, bis hin zum Pixel-Detektor.

Da z.B. oft die Âą6V nicht gebraucht werden, verwende ich lieber
Crates, die diese gar nicht erst bereitstellen.

--
mfg Rolf Bombach
 
Klaus Bahner schrieb:
On 22-09-2018 19:22, Rolf Bombach wrote:
Kleiner Schwank aus dem Lab. FĂźr Leser ab Baujahr ca. 1960 vĂśllig uninteressant.

Patient: Ein NIM-BIN-Crate-Netzteil von so ca. Anno 1980, Fabrikat Ortec
(vertrieben von EG&G undsoweiter) Typ 402H. Liefert ca. 130 W gesamt an

[snip]

Fehlersuche hoffnungslos, da Schaltplan unauffindbar. Schwierig ist der nicht,

Schaltplan des 402A und 402D habe ich. Allerdings nicht vom 402H. Falls du daran Interesse hast, lass es mich wissen.

es werden alles Standardbeschaltungen des MC1469R verwendet. Ob das jetzt

Sind anscheinend aelter als das 402H, einen MC1469 kann ich beim ueberfliegen des Schaltplaene vom 402A und 402D nicht finden.

Danke fßrs Nachschauen. Die Pläne scheinen wirklich schwer auffindbar. Ich
muss auch annehmen, dass das Gerät vom SIN und nicht vom EIR beschafft wurde.
Das EIR hat bei Bestellungen darauf bestanden, dass a) das Manual im Doppel
beiliegt und b) der Schaltplan dazugehĂśrt. Ein Manual und der Schaltplan wurden
dann in der "Instrumentenzentrale" archiviert, zusammen mit Ersatzteilen usw.

Einige Firmen haben darauf Lieferung verweigert. So ein Pech aber auch.
Tektronix und dergleichen hatten damit nie ein Problem.

Egal, tempi passati. Auch fßr das genannte Gerät. Eine Regler-Steckkarte behalte
ich mal als MuseumsstĂźck.

--
mfg Rolf Bombach
 

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