Fragen zum LM317 als Konstantstromquelle

B

Bernd Maier

Guest
Hallo,

Wie kann man den LM317 als Konstantstromquelle mit einem Mikrocontroller
ein- bzw. ausschalten?

Mein erster Ansatz ist ein Relais vor dem IN. Funktioniert sicher, ist aber
nicht besonders elegant.
An Stelle des Relais könnte man auch einen Transistor nehmen, der müsste
aber recht kräftig sein, da einige Watt verbraten werden.

Dann habe ich die Konstruktion auf
http://www.angelfire.com/electronic/hayles/charge1fig3.html
gefunden, bei der ADJ per Kleintransistor auf GND gezogen wird. Diese
Schaltung ist aber nicht im Datenblatt zu finden.
Was macht der 1k Widerstand zwischen OUT und ADJ und warum wird die Regelung
dadurch nicht beeinflusst?

Ausserdem wird der Linearregler dadurch auch nicht vollständig abgeschaltet.
Ich möchte am ADJ am liebsten gar keine Spannung haben, notfalls könnte ich
mit max 3 mA leben.
Oder reicht eine Spannung unter 0,7 Volt, weil die folgende Diode nichts
mehr durchlässt?

Noch eine Frage: als Spannungsregler kann der LM317 eine minimale Spannung
von 1,2 Volt. Welche Folgen hat das für den Betrieb als Stromquelle?

Dankeschön!
Grüsse Bernd
 
Bernd Maier wrote:

Hallo,

Wie kann man den LM317 als Konstantstromquelle mit einem Mikrocontroller
ein- bzw. ausschalten?

Mein erster Ansatz ist ein Relais vor dem IN. Funktioniert sicher, ist aber
nicht besonders elegant.
An Stelle des Relais könnte man auch einen Transistor nehmen, der müsste
aber recht kräftig sein, da einige Watt verbraten werden.
Der Transistor muss nur die Leistung verbraten, die über ihn anfällt,
also der Strom mal die an ihm selbst abfallende Spannung. Wenn der
Transistor als reiner Schalter genutzt wird sollte diese Leistung also
minimal sein.
Dann habe ich die Konstruktion auf
http://www.angelfire.com/electronic/hayles/charge1fig3.html
gefunden, bei der ADJ per Kleintransistor auf GND gezogen wird. Diese
Schaltung ist aber nicht im Datenblatt zu finden.
Was macht der 1k Widerstand zwischen OUT und ADJ und warum wird die Regelung
dadurch nicht beeinflusst?
Der LM317 regelt die Spannung, indem er die Ausgangsspannung über einen
SPannungsteiler auf den Adj zurückführt. Dieser Eingang wird über eine
OP-Schaltung mit der internen Referenzspannung verglichen (1.2V). Willst
Du also eine bestimmte Spannung am Ausgang, muss Dein Spannungsteiler
daraus 1.2V machen und auf Adj zurückführen.

Im Datenblatt ist durchaus die Schaltung zu finden. Bei National
Semiconductor wird im LM117.pdf auf Seite 14 der Slow-Turn-On Reguzlator
beschrieben. Der macht nix anderes als den Adj eine Zeit lang auf Masse
zu halten und dann langsam hochzufahren. Wenn der Transistor dann
komplett sperrt, wirkt nur noch R2, der in diesem Fall zusammen mit dem
R1 eine Spannung von 15V einstellt.
Die Diode sorgt lediglich für eine Entladung des C1 beim Abschalten der
Applikation.

Ausserdem wird der Linearregler dadurch auch nicht vollständig abgeschaltet.
Ich möchte am ADJ am liebsten gar keine Spannung haben, notfalls könnte ich
mit max 3 mA leben.
Anstatt nun per C1 langsam die Spannung anzuheben, kannst Du mit dem
Transistor auch die ganze Schaltung hinter dem LM317 einschalten. Aber,
und das hast Du korrekt erkannt, am LM317 liegt auch im abgeschalteten
Zustand immer mind. eine Spannung von 1.2V an. Das liegt am internen
Aufbau des Bausteins und seiner Orientierung an seiner Referenz.

Oder reicht eine Spannung unter 0,7 Volt, weil die folgende Diode nichts
mehr durchlässt?

Noch eine Frage: als Spannungsregler kann der LM317 eine minimale Spannung
von 1,2 Volt. Welche Folgen hat das für den Betrieb als Stromquelle?
Keine, solange die Spannungsdifferenz zwischen Eingang und Ausgang des
LM317 >= 1.2V ist.

Wenn du z.B. drei paar Leuchtdioden mit konstanten 20mA versorgen
willst, die in Reihe hinter dem LM317 hängen, dann rechnest DU folgendes:
Dioden brauchen 1.2V also zusammen 3.6V. Der Regler braucht 1.2V musst
also 4.8V mind. am Eingang der Schaltung anlegen, dann kann der LM317
als Stromregler für 20mA genutzt werden.
Ist ein blödes beispiel, weil die Dioden in rot auch 1.2V brauchen,
kannst das aber mit grünen LEDs noch mal durchrechnen das sind dann 1.4V
pro LED. :)

Ich fürchte, Du wirst für Deine Entwicklung noch ein paar Grundlagen
mehr lernen müssen.

Was sollst denn nun letzendlich werden, was Du da baust?

Gruß

--
Ulrich Prinz
----------------------------------------------------
"But befor you connect, be advised:
you are plugging into the supply from hell."
Datasheet LTC1625, Automotive Considerations, Linear Tech.
 
Bernd Maier <gagalus@directbox.com> schrieb im Beitrag <btuqtv$anp22$1@ID-68715.news.uni-berlin.de>...
Dann habe ich die Konstruktion auf
http://www.angelfire.com/electronic/hayles/charge1fig3.html
gefunden, bei der ADJ per Kleintransistor auf GND gezogen wird. Diese
Schaltung ist aber nicht im Datenblatt zu finden.
Was macht der 1k Widerstand zwischen OUT und ADJ und warum wird die Regelung
dadurch nicht beeinflusst?

Wenn man ADJ an Masse geschaltet wird (per Transistor) kommt
an OUT eine Spannung von 1.5V raus. Ueber die Dioden (-0.7V)
fliesst also nur dann Strom, wenn der Akku weniger als 0.8V hat,
also im Normalfall kein Strom (es muesste ein total leerer = intern
kurzgeschlossener Akku aus nur einer Zelle sein, denn selbst ein
leerer Akku hat mehr als 1V.

Noch eine Frage: als Spannungsregler kann der LM317 eine minimale Spannung
von 1,2 Volt. Welche Folgen hat das für den Betrieb als Stromquelle?

Das weitere 1.2V 'verloren' gehen. Er erzeugt also nur 1.25A so lange die
Akkuspannung (drop out + 1.25V =) 3,75V unter der Betriebsspannung
liegt.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
MaWin <me@privacy.net> schrieb im Beitrag <01c3d94d$011a0ee0$0100007f@amdk6-300>...
Wenn man ADJ an Masse geschaltet wird (per Transistor) kommt
an OUT eine Spannung von 1.5V
Muss 1.2V heissen

raus. Ueber die Dioden (-0.7V) fliesst also nur dann Strom,
wenn der Akku weniger als 0.8V hat,
Muss 0.5V heissen.

(Du gedenkst hoffebtlich nicht den Lader nachzubauen,
nimm liebver einen fertigen Chip, wie MAX713 oder ICS1700,
siehe
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
)
--
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Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
"Ulrich Prinz" schrieb:

Ich fürchte, Du wirst für Deine Entwicklung noch ein paar Grundlagen
mehr lernen müssen.
Ganz sicher sogar. Aber meine "Entwicklungen" sollen auch nur diesem Zweck
dienen.


Was sollst denn nun letzendlich werden, was Du da baust?
Ein Lader für eine NiMh Zelle. Also eher ein Lerngerät als was funktionales.

MfG Bernd
 
"MaWin" schrieb:

(Du gedenkst hoffebtlich nicht den Lader nachzubauen,
Also nicht ganz genau diese Schaltung. Eher in der Richtung
Konstantstromquelle 1,25 A, eine NiMh Zelle um 1,6 Ah, einen Pic der auf
dV/dt lauert und zur Sicherheit noch einen Temperatursensor.
Wäre ein lm317 dazu ungeeignet?

nimm liebver einen fertigen Chip, wie MAX713 oder ICS1700,
Dann könnte ich ja auch gleich meinen Charge Manager von der Stange
nehmen... wie langweilig ;)

MfG Bernd
 
Bernd Maier <gagalus@directbox.com> schrieb im Beitrag <btv5s2$boceo$2@ID-68715.news.uni-berlin.de>...
einen Pic der auf
dV/dt lauert und zur Sicherheit noch einen Temperatursensor.
Dann könnte ich ja auch gleich meinen Charge Manager von der Stange
nehmen... wie langweilig ;)

Dein PIC wird nicht besser laden, und wenn es keine Supersonderfeatures
sein muessen faehrt man mit den MAX/ICS billiger als mit Fertigkisten.

Wäre ein lm317 dazu ungeeignet?
Na ja, Schaltregler sind effektiver. Siehe FAQ Schaltung mit ICS1700.
--
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