Festplattenmotor ansteuern

D

Dan Oprisan

Guest
Hallo,

Ich habe ein paar alte Festplatten geschlachtet und dachte es wäre ein
interessanter Versuch die Motoren (per uC) anzusteuern. Ich weiss nur
nicht genau wie das gemacht werden muss.

Der Spindelmotor ist ein 3-Phasenmotor, mit/ohne Mittelanzapfung,
mit/ohne Hall-Sensor. Kann man den als Synchronmotor direkt ansteuern
(und langsam hochfahren), oder muss man unbedingt die
Rotor-Positionbeachten (also den Hallsensor auswerten)?

Wie wird der Linearmotor für die Köpfe angesteuert? Ist die Position
der Köpfe von der angelegten Spannung abhängig (sieht nicht so aus...)
oder muss man da auch eine Rückkopplung haben?
 
Dan Oprisan schrieb:
Hallo,

Ich habe ein paar alte Festplatten geschlachtet und dachte es wäre ein
interessanter Versuch die Motoren (per uC) anzusteuern. Ich weiss nur
nicht genau wie das gemacht werden muss.

Der Spindelmotor ist ein 3-Phasenmotor, mit/ohne Mittelanzapfung,
mit/ohne Hall-Sensor. Kann man den als Synchronmotor direkt ansteuern
(und langsam hochfahren), oder muss man unbedingt die
Rotor-Positionbeachten (also den Hallsensor auswerten)?
Müßte schon gehen, Strom/Spannung/Widerstand mußt du halt
messen/schätzen.

Wie wird der Linearmotor für die Köpfe angesteuert? Ist die Position
der Köpfe von der angelegten Spannung abhängig (sieht nicht so aus...)
oder muss man da auch eine Rückkopplung haben?
Im Prinzip wie eine Lautsprecherspule, nur daß keine Membran/Sicke für
Rückstellkräfte sorgt. Die Kraft des "Motors" ist vom Strom abhängig,
nicht von seiner Position. Die Rückkopplung wird in der Platte über
Servoinformationen (Signale) auf der Magnetscheibe gemacht. Früher gab
es teilweise eine reservierte Seite einer Scheibe, die nur diese Infos
enthalten hat, heute ist das zw. den datenspuren versteckt.

Martin
 
"Martin Lenz" <m.lenz@kreuzgruber.com> schrieb im Newsbeitrag
news:4034DC25.AA3852C4@kreuzgruber.com...
Dan Oprisan schrieb:

Hallo,

Ich habe ein paar alte Festplatten geschlachtet und dachte es wäre
ein
interessanter Versuch die Motoren (per uC) anzusteuern. Ich weiss
nur
nicht genau wie das gemacht werden muss.

Der Spindelmotor ist ein 3-Phasenmotor, mit/ohne Mittelanzapfung,
mit/ohne Hall-Sensor. Kann man den als Synchronmotor direkt
ansteuern
(und langsam hochfahren), oder muss man unbedingt die
Rotor-Positionbeachten (also den Hallsensor auswerten)?

Müßte schon gehen, Strom/Spannung/Widerstand mußt du halt
messen/schätzen.
Ok. Das muss man halt probieren. Mal sehen wie viele Umdrehungen wir
schaffen :)

Wie wird der Linearmotor für die Köpfe angesteuert? Ist die
Position
der Köpfe von der angelegten Spannung abhängig (sieht nicht so
aus...)
oder muss man da auch eine Rückkopplung haben?

Im Prinzip wie eine Lautsprecherspule, nur daß keine Membran/Sicke
für
Rückstellkräfte sorgt. Die Kraft des "Motors" ist vom Strom
abhängig,
nicht von seiner Position. Die Rückkopplung wird in der Platte über
Servoinformationen (Signale) auf der Magnetscheibe gemacht. Früher
gab
es teilweise eine reservierte Seite einer Scheibe, die nur diese
Infos
enthalten hat, heute ist das zw. den datenspuren versteckt.
Hab ich mir gedacht. Naja, wenn man dann eine Rückstellfeder einbaut
ist die Ansteuerung einfacher.
 
Dan Oprisan schrieb:

Hab ich mir gedacht. Naja, wenn man dann eine Rückstellfeder einbaut
ist die Ansteuerung einfacher.
Nicht wirklich. Du kannst dann zwar etwas mit dem Kamm wedeln, aber
sinnvoll Spuren anfahen dürfte wesentlich schwieriger sein, da die Feder
nur Störgrößen ins System einkoppelt.


--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
V+49-172-6993141
 
Andreas Bockelmann <xotzil@gmx.de> wrote in message news:<c1aikf$1an$04$1@news.t-online.com>...
Dan Oprisan schrieb:

Hab ich mir gedacht. Naja, wenn man dann eine Rückstellfeder einbaut
ist die Ansteuerung einfacher.

Nicht wirklich. Du kannst dann zwar etwas mit dem Kamm wedeln, aber
sinnvoll Spuren anfahen dürfte wesentlich schwieriger sein, da die Feder
nur Störgrößen ins System einkoppelt.
Das ist nur sinnvoll wenn Du die Treiberelektronik gleich mit
extrahierts! Da aber keine Datenblätter der Käfer zu bekommen sind ist
deren Funktion (z.B. Schrittmotortreiber für Kopfbetätigung) im
Betrieb zu ermitteln. Dies setzt aber gute Kenntnisse einer
Schrittmotoransteuerung vorraus.
Ich habe das vor Jahren öfter gemacht, weil zwar hier im Inst. Zeit
vorhanden war, aber wenig Geld. Diese etxrahierten Bauteile (mit
Heißluft, SMD) habe ich auf eine AT Bus Karte gelötet und angesteuert.
Seit Jahren werden damit Heuschrecken (direkt auf der Welle gehaltert)
gedreht um Richtungs- Hörversuche an Studenten Arbeitsplätzen zu
betreiben. Ein professioneller, gekaufter Laborplatz währe unbezahlbar
gewesen. Die kompletten Unterlagen sind in Eagle 3.02 noch vorhanden
wenn's interssiert.

MfG Manfred Glahe
 
"Manfred Glahe" <mglahe@gwdg.de> schrieb im Newsbeitrag
news:9a443068.0402230040.3fa07440@posting.google.com...
Andreas Bockelmann <xotzil@gmx.de> wrote in message
news:<c1aikf$1an$04$1@news.t-online.com>...
Dan Oprisan schrieb:

Hab ich mir gedacht. Naja, wenn man dann eine Rückstellfeder
einbaut
ist die Ansteuerung einfacher.

Nicht wirklich. Du kannst dann zwar etwas mit dem Kamm wedeln,
aber
sinnvoll Spuren anfahen dürfte wesentlich schwieriger sein, da die
Feder
nur Störgrößen ins System einkoppelt.

Das ist nur sinnvoll wenn Du die Treiberelektronik gleich mit
extrahierts! Da aber keine Datenblätter der Käfer zu bekommen sind
ist
deren Funktion (z.B. Schrittmotortreiber für Kopfbetätigung) im
Betrieb zu ermitteln. Dies setzt aber gute Kenntnisse einer
Schrittmotoransteuerung vorraus.
Ich habe das vor Jahren öfter gemacht, weil zwar hier im Inst. Zeit
vorhanden war, aber wenig Geld. Diese etxrahierten Bauteile (mit
Heißluft, SMD) habe ich auf eine AT Bus Karte gelötet und
angesteuert.
Seit Jahren werden damit Heuschrecken (direkt auf der Welle
gehaltert)
gedreht um Richtungs- Hörversuche an Studenten Arbeitsplätzen zu
betreiben. Ein professioneller, gekaufter Laborplatz währe
unbezahlbar
gewesen. Die kompletten Unterlagen sind in Eagle 3.02 noch vorhanden
wenn's interssiert.
Vielen Dank! Kling spannend, aber ich hatte eigentlich nur vor zu
spielen. Bzw. nicht ich, sondern ich will es Studenten vorschlagen,
die ab und zu hier auftauchen und hobbymäßig was basteln wollen.

Danke, Dan

PS. Was für Heuschrecken denn? Lebendige?
 
"Dan Oprisan" <dandy1313@yahoo.com> wrote in message news:<c1ci1b$miu$1@rzsun03.rrz.uni-hamburg.de>...
"Manfred Glahe" <mglahe@gwdg.de> schrieb im Newsbeitrag
news:9a443068.0402230040.3fa07440@posting.google.com...
Andreas Bockelmann <xotzil@gmx.de> wrote in message
news:<c1aikf$1an$04$1@news.t-online.com>...
Dan Oprisan schrieb:

Hab ich mir gedacht. Naja, wenn man dann eine Rückstellfeder
einbaut
ist die Ansteuerung einfacher.

Nicht wirklich. Du kannst dann zwar etwas mit dem Kamm wedeln,
aber
sinnvoll Spuren anfahen dürfte wesentlich schwieriger sein, da die
Feder
nur Störgrößen ins System einkoppelt.

Das ist nur sinnvoll wenn Du die Treiberelektronik gleich mit
extrahierts! Da aber keine Datenblätter der Käfer zu bekommen sind
ist
deren Funktion (z.B. Schrittmotortreiber für Kopfbetätigung) im
Betrieb zu ermitteln. Dies setzt aber gute Kenntnisse einer
Schrittmotoransteuerung vorraus.
Ich habe das vor Jahren öfter gemacht, weil zwar hier im Inst. Zeit
vorhanden war, aber wenig Geld. Diese etxrahierten Bauteile (mit
Heißluft, SMD) habe ich auf eine AT Bus Karte gelötet und
angesteuert.
Seit Jahren werden damit Heuschrecken (direkt auf der Welle
gehaltert)
gedreht um Richtungs- Hörversuche an Studenten Arbeitsplätzen zu
betreiben. Ein professioneller, gekaufter Laborplatz währe
unbezahlbar
gewesen. Die kompletten Unterlagen sind in Eagle 3.02 noch vorhanden
wenn's interssiert.

Vielen Dank! Kling spannend, aber ich hatte eigentlich nur vor zu
spielen. Bzw. nicht ich, sondern ich will es Studenten vorschlagen,
die ab und zu hier auftauchen und hobbymäßig was basteln wollen.

Danke, Dan

PS. Was für Heuschrecken denn? Lebendige?
@Dan,

Ja natürlich, tote hören ja nichts mehr. Mittlerweile werden die auch
an Diplomanten Plätzen eingesetzt.
Das geht so: eine Piäzzo Lautsprecher Stereo Quelle erzeugt Sinustöne
einer artgerechten Frequenz. Die Lautsprecher stehen fest und die
Heuschrecke wird mit dem Schrittmotor (an welchem sie mit Wachs
befestigt ist) in Winkelschritten zur linken oder rechten Sinusquelle
gedreht. Die aus dem Körper abgeleiteten Aktionspotentiale werden
ausgewertet und führen zu neuen Erkenntnissen in der
Richtungswarnehmung.
So weiß man z.B. daß die Richtungserkennung aus akkustischen
Laufzeitunterschieden von der Quelle zum Gehör abgeleitet werden. Das
könnte man nun technisch verwenden.

MfG Manfred Glahe
 
"Manfred Glahe" <mglahe@gwdg.de> schrieb im Newsbeitrag
news:9a443068.0402232323.6b264714@posting.google.com...
"Dan Oprisan" <dandy1313@yahoo.com> wrote in message
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"Manfred Glahe" <mglahe@gwdg.de> schrieb im Newsbeitrag
news:9a443068.0402230040.3fa07440@posting.google.com...
Andreas Bockelmann <xotzil@gmx.de> wrote in message
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Dan Oprisan schrieb:

Hab ich mir gedacht. Naja, wenn man dann eine Rückstellfeder
einbaut
ist die Ansteuerung einfacher.

Nicht wirklich. Du kannst dann zwar etwas mit dem Kamm wedeln,
aber
sinnvoll Spuren anfahen dürfte wesentlich schwieriger sein, da
die
Feder
nur Störgrößen ins System einkoppelt.

Das ist nur sinnvoll wenn Du die Treiberelektronik gleich mit
extrahierts! Da aber keine Datenblätter der Käfer zu bekommen
sind
ist
deren Funktion (z.B. Schrittmotortreiber für Kopfbetätigung) im
Betrieb zu ermitteln. Dies setzt aber gute Kenntnisse einer
Schrittmotoransteuerung vorraus.
Ich habe das vor Jahren öfter gemacht, weil zwar hier im Inst.
Zeit
vorhanden war, aber wenig Geld. Diese etxrahierten Bauteile (mit
Heißluft, SMD) habe ich auf eine AT Bus Karte gelötet und
angesteuert.
Seit Jahren werden damit Heuschrecken (direkt auf der Welle
gehaltert)
gedreht um Richtungs- Hörversuche an Studenten Arbeitsplätzen zu
betreiben. Ein professioneller, gekaufter Laborplatz währe
unbezahlbar
gewesen. Die kompletten Unterlagen sind in Eagle 3.02 noch
vorhanden
wenn's interssiert.

Vielen Dank! Kling spannend, aber ich hatte eigentlich nur vor zu
spielen. Bzw. nicht ich, sondern ich will es Studenten
vorschlagen,
die ab und zu hier auftauchen und hobbymäßig was basteln wollen.

Danke, Dan

PS. Was für Heuschrecken denn? Lebendige?

@Dan,

Ja natürlich, tote hören ja nichts mehr. Mittlerweile werden die
auch
an Diplomanten Plätzen eingesetzt.
Das geht so: eine Piäzzo Lautsprecher Stereo Quelle erzeugt
Sinustöne
einer artgerechten Frequenz. Die Lautsprecher stehen fest und die
Heuschrecke wird mit dem Schrittmotor (an welchem sie mit Wachs
befestigt ist) in Winkelschritten zur linken oder rechten
Sinusquelle
gedreht. Die aus dem Körper abgeleiteten Aktionspotentiale werden
ausgewertet und führen zu neuen Erkenntnissen in der
Richtungswarnehmung.
Ach so. Ich dachte die Heuschrecken zirpen und die Studenten hören .
Warum nimmt man Heuschrecken? Mann könnte ja gleich die Studenten
festleimen und drehen :)
Aha, und dann legt man an den Heuschrecken auch Elektroden an? So eine
Art EEG?
 
Hallo,

"Dan Oprisan" <dandy1313@yahoo.com> schrieb:


Seit Jahren werden damit Heuschrecken (direkt auf der Welle
gehaltert)
gedreht um Richtungs- Hörversuche an Studenten Arbeitsplätzen zu
betreiben.
[...]

Ach so. Ich dachte die Heuschrecken zirpen und die Studenten hören .
Warum nimmt man Heuschrecken? Mann könnte ja gleich die Studenten
festleimen und drehen :)
Keine schlechte Idee...aber leider würden dann die notwendigen
Schrittmotoren nebst Ansteuerung etwas unhandlicher ausfallen...

Ciao

Gerd
 
Gerd Röthig <dac324@wh8.tu-dresden.de> wrote in message news:<h9bn30hsh9upv049h7uvuh7jqcdnnducl3@4ax.com>...
Hallo,

"Dan Oprisan" <dandy1313@yahoo.com> schrieb:


Seit Jahren werden damit Heuschrecken (direkt auf der Welle
gehaltert)
gedreht um Richtungs- Hörversuche an Studenten Arbeitsplätzen zu
betreiben.

[...]

Ach so. Ich dachte die Heuschrecken zirpen und die Studenten hören .
Warum nimmt man Heuschrecken? Mann könnte ja gleich die Studenten
festleimen und drehen :)

Keine schlechte Idee...aber leider würden dann die notwendigen
Schrittmotoren nebst Ansteuerung etwas unhandlicher ausfallen...

Ciao

Gerd
Nicht nötig, die Studenten rotieren von selbst!

MfG Manfred Glahe
 

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