Erfahrungen mit Alu-Lot?

S

Stefan Hundler

Guest
Moin!

Hat hier jemand Löterfahrungen mit dem Alu-Sol von Multicore?

Ich komm damit irgendwie nicht klar.
Trotz wirklich reichlicher Löterfahrung mit Normalo-Zinn weiß man bei dem
Zeug nicht an welche Seite man den Kolben halten soll.

Konkret geht es darum Lithiumpolymer-Zellen (Lipos) mit Kupferverbindern zu
verlöten.

Eine gute Zunderfreie Lötspitze nimmt nach 1-2 Lötungen gar kein Zinn mehr
an. Nur mit einer selbstgedrehten aus Messing kann man erträglich löten.

Generell hat das Zinn eine komische Konsistenz. Glänzende Oberflächen sind
generell nicht drin. Oft bemerke ich sogar, dass man in einem mattgrauen
Zinnsuppe feste "Böckchen" hin und her schieben kann.
Bei den Temperaturen habe ich 280-450°C alles versucht.

Den Alu-Pol von Akku habe ich zuvor komplett verzinnt. Dieses Alu-Sol fließt
dabei nicht wie normales Lot selber über die Fläche. Auch ein "hin und
herschieben" von Zinn gelinkt nicht. Man muß unter ständiger Zinnzugabe die
gesamte Fläche verlöten. Nach wegnehmen der Hitze erstarrt die gesamte
Fläche mattgrau.

Die Seuche bei der Sache ist. Löte ich später den Kupferwerbinder drauf (mit
normalen oder Alu-Lot) gibt es auffällig viele "Flecken" wo das Zinn
verschwindet. Diese Stellen kann man dann auch nur selten wieder mit Alu-Lot
neu verzinnen.

Öfters kann ich bei einer gut aussehen Lötstelle die Lasche von Akku mit
etwas Kraft vom Zinn wieder abziehen. - Also irgendwie mehr geklebt als
gelötet. Gerell sind alle Lötstellen so schlecht, dass ich bei normalen Zinn
grade noch mal von vorne anfangen würde ... aber es geht irgendwie nicht
besser.

Viel versuchen kann man aber nicht, da die Laschen von den Akkus nur 0,2mm
Dick sind und selbige auch etwas Geld kosten.

Ist das Zeug wirklich wiederlich in der Verarbeitung oder gibt es da noch
ein paar Tricks?

CU Stefan
 
Stefan Hundler schrieb:

Hat hier jemand Löterfahrungen mit dem Alu-Sol von Multicore?
Ja, aber bevor ich darüber berichte erlaube ich mir die Frage ob du das
Datenblatt dazu gelesen hast?


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann <Dieter.Wiedmann@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag:

Moin!

Hat hier jemand Löterfahrungen mit dem Alu-Sol von Multicore?
Ja, aber bevor ich darüber berichte erlaube ich mir die Frage ob du
das Datenblatt dazu gelesen hast?
Ja. - Auf was genau spielst Du an?

CU Stefan
 
Hey Stefan,

Sorry, mit dem Alu-Lot habe ich keine Ahnung, aber ein anderer Punkt
hat mein Interesse geweckt - woher hast Du die Akkus!? Wir (Mitbewohner
und ich) wollte ein Notebook wieder brauchbar machen, aber es gibt
nirgendwo LiIon oder LiPo Akkus zu kaufen. Irgendwelche Tipps?

Danke und Gruß, Torsten
 
Bluehorn schrieb:

und ich) wollte ein Notebook wieder brauchbar machen, aber es gibt
nirgendwo LiIon oder LiPo Akkus zu kaufen. Irgendwelche Tipps?
Das stimmt so ja nun nicht, eBay ist voll mit ominösen Zellen.
Ansonsten z.B.
http://www.rc-lipoly.de
http://www.mamo-modelltechnik.de

Bernd
 
Stefan Hundler schrieb:

Ja. - Auf was genau spielst Du an?
Man braucht die 350°C wirklich, damit auch eine verdammt hohe
Heizleistung. Mit einem 80W-Kolben ist da nicht viel auszurichten.


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann <Dieter.Wiedmann@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag:

Moin!

Man braucht die 350°C wirklich, damit auch eine verdammt hohe
Heizleistung. Mit einem 80W-Kolben ist da nicht viel auszurichten.
Ähmmm ... verstehs nich falsch ... aba das ist alles? :)

Das Zeug habe ich eh mit 400°C gelötet.
Wieso mit die Spitze zunderfreie Spitze weggammelt ist mir nicht klar.

Mein Lötkolben hat "nur" 60W. Ist aber ein innenbeheizter (Keramisch).

Die Lötfahnen der Akkus haben mit 10x0,2mm nicht sehr viel Wärmekapazität.

Beim verlöten der Kupferstreifen kam eine Hammespitze (als was zum
Inlinelöten von Akkus zur Anwendung.

Und wieso das Zeug von den Lötfahnen wieder abperlt verstehe ich auch nicht.

Bisher kenne ich nur Aussagen, dass man nach dem verzinnen mit Alulot mit
normalen Löt weiterlöten könnte.

CU Stefan
 
Hallo

Um es zu konkretisieren: mit "Löten" meinst Du jetzt "Weichlöten" mit
einem
"Zinn oder Zinnlegierungs" Lot?

Mit Deinem speziellen Lot habe ich keine Erfahrung. Aber ich habe schon
Alu mit "normalem" SN60Pb40 gelötet. Toll ist das allerdings alles
nicht.......

Meine Vorgehensweise: Lötstelle zum verzinnen sehr gut schmirgeln.
Dabei das Schmirgelpapier mit Balistol (Schutzöl) tränken, damit nach
Abschmirgeln sich nicht sofort eine neue Oxydschicht bildet. Achtung:
WIRKLICH SEHR GUT SCHMIRGELN!
Die Oxyd/Eloxalschicht ist dicker als Du denkst.
Dann Verzinnen, mit großem, sehr heissem Lötkolben und viel
Flußmittel.........(Kolophonium in Isopropanol).

Trozdem gingen oft Lötstellen daneben, und richtig, es war nicht immer
zu sehen.
Ein weiteres Manko war, das die Lötstellen Temperaturwechsel nicht
mochten.......

Ein weiterer Punkt ist das Alu selber, sprich die Legierung.

Ich habe das mit Alu-Knetlegierungen gemacht, sprich mit 8-10mm
Alurörchen aus dem Baumarkt. Das ging so einigermassen.
Alu-Külkörper sind schlimmer.....die kriegst Du nicht richtig warm.
Dafür kann man aber dann auch besser Löcher reinbohren und
Gewindeschneiden zum kontaktieren. Aber Zierleisten aus dem
Automobielbereich waren so z.B. auch nicht weichlötbar.

Was mir nie gelungen ist zu verlöten ist Alu-Folie (die normale
Haushaltsfolie). Das ist wohl eine spezielle Legierung. Schade, ich
suche immer noch nach einer möglichkeit, solche Folie "gut" zu
Kontaktieren. Mit Schrauben und Karosseriescheiben anpressen
gefällt mir nicht.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.l02.de


Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.

Echter Wettbewerb ist immer ruinös. Darum beruht jede funktionierende
Wirtschaft auf Schiebung.
 
Stefan Hundler schrieb:

Das Zeug habe ich eh mit 400°C gelötet.
Wie hast du die Temperatur des Aluminiums gemessen?


Die Lötfahnen der Akkus haben mit 10x0,2mm nicht sehr viel Wärmekapazität.
Schon, aber mit Kolben hat man ehr wenig Kontaktfläche. Nimm doch zum
Üben Streifen von einer Grillschale. Pech wäre es wenn der
Akkuhersteller eine schlecht lötbare Alulegierung verwendet hat.


Beim verlöten der Kupferstreifen kam eine Hammespitze (als was zum
Inlinelöten von Akkus zur Anwendung.
Ja, da brauchts ebenfalls ordentlich Dampf, sonst sind die Dichtungen
der NiCd/NiMH-Akkus hinüber.


Bisher kenne ich nur Aussagen, dass man nach dem verzinnen mit Alulot mit
normalen Löt weiterlöten könnte.
Wenns, wie hier, weniger auf mechanische Festigkeit der Löstelle ankommt
stimmt das auch.


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann <Dieter.Wiedmann@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag:

Moin!

Das Zeug habe ich eh mit 400°C gelötet.
Wie hast du die Temperatur des Aluminiums gemessen?
Ich hab es an der großen blau hinterleuchten Anzeige von der Lötstation
abgelesen. :)

Mal im Ernst ... ich hab es ja auch mal mit 450° versucht.
Besser ist es nicht geworden.
Im Blatt schreiben dies was mit einem Gas-Brenner ... aber ich möchte keine
Alu-Platten bzw. Kühlkörper löten sondern nur so ein Fitzelchen an der
Lipo-Zelle.


Schon, aber mit Kolben hat man ehr wenig Kontaktfläche. Nimm doch zum
Üben Streifen von einer Grillschale. Pech wäre es wenn der
Akkuhersteller eine schlecht lötbare Alulegierung verwendet hat.
Mhpf ... ich benutz keine Grillschalen. Entweder offene Flamme oder
Mikrowelle. :)
Die Zellen haben ja einen Lötfähig Blech-Tab angepreßt/geschweißt(?) Dies
ist aber nur von der einen Seite und ziemlich weit weg von der Zelle, dass
man nur sehr schlecht damit einen Akku konfektionieren kann.


Ja, da brauchts ebenfalls ordentlich Dampf, sonst sind die Dichtungen
der NiCd/NiMH-Akkus hinüber.
Eben ... da habe ich > 1000 Zellen durch und ohne heute noch mit der Wimper
zu zucken.


Inzwischen habe ich an einem Alublech mit 0,5mm noch Versuche gemacht.
Hier merke ich natürlich Temperaturprobleme. Wenn man das Zinn aber nicht
mit dem Lötkolben aufstreicht sondern das Zinn direkt sichtbar auf dem Alu
schmelzen läßt, sieht man deutlich ob es eine gute Lötstelle wird.
Erstaunlich war hier, wie gut die Lötstelle wird. Belastbar und ziemlich
ähnlich wie normales Zinn auf Kupfer.
Mhhhh ... scheint wohl doch an den Akkufahnen zu liegen. :-(
Habe also nur einen teuren Pack mit geklebten Verbindungen.
Das wegperlen von schon einer intakten Lötstelle macht mir am meisten sorgen
....

Die andere Sache ist: Welches Material verwendet mal für die Lötspitzen.
Zunderfreie sind in dem Fall für die Füße. Die selbstgedrehte aus Messing
ist ebenfalls nicht optimal auch wegen der Wärmeleitung ...

Und sag jetzt bitte nicht Alu ... :)

CU Stefan

PS: Was könnte es sein, wenn man auf einem heißen Kolben im flüssig Zinn
Brocken hat?
 
Hallo

PS: Was könnte es sein, wenn man auf einem heißen Kolben im flüssig Zinn
Brocken hat?
Stichwort: "mehrphasige Legierung"?

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.l02.de


Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.

Jeder echte Wettbewerb ist ruinös. Darum beruht jede funktionierende
Wirtschaft auf Schiebung.
 
Stefan Hundler schrieb:

Ich hab es an der großen blau hinterleuchten Anzeige von der Lötstation
abgelesen. :)
Ist halt nicht die Temperatur des Alus.


Entweder offene Flamme oder Mikrowelle. :)
Mens Kitchen;-)


Inzwischen habe ich an einem Alublech mit 0,5mm noch Versuche gemacht.
Hier merke ich natürlich Temperaturprobleme. Wenn man das Zinn aber nicht
mit dem Lötkolben aufstreicht sondern das Zinn direkt sichtbar auf dem Alu
schmelzen läßt, sieht man deutlich ob es eine gute Lötstelle wird.
Man lässt das Lot immer auf dem Werkstück schmelzen, nie am Kolben.


Erstaunlich war hier, wie gut die Lötstelle wird. Belastbar und ziemlich
ähnlich wie normales Zinn auf Kupfer.
Mhhhh ... scheint wohl doch an den Akkufahnen zu liegen. :-(
Sieht dann so aus, wenn die (aus mir unerfindlichen Gründen)
siliziumhaltiges Aluminium verwendet haben geht mit Alusol nichts, da
muss man dann unter Schutzgas schleifen und löten.


Die andere Sache ist: Welches Material verwendet mal für die Lötspitzen.
Zunderfreie sind in dem Fall für die Füße. Die selbstgedrehte aus Messing
ist ebenfalls nicht optimal auch wegen der Wärmeleitung ...
Und sag jetzt bitte nicht Alu ... :)
Kupfer, blank. Verschleiss ist halt hoch.


PS: Was könnte es sein, wenn man auf einem heißen Kolben im flüssig Zinn
Brocken hat?
Metallische? Glaub ich nicht, das sind wohl irgendwelche Mischoxide.


Gruß Dieter
 
Stefan Hundler wrote:

Die andere Sache ist: Welches Material verwendet mal für die Lötspitzen.
Zunderfreie sind in dem Fall für die Füße. Die selbstgedrehte aus
Messing ist ebenfalls nicht optimal auch wegen der Wärmeleitung ...
Ich habe eine normale Weller-Spitze benutzt. Ist auch egal, da die
Spitze in diesem Falle gar nicht mit dem Zinn in Berührung kam.
Die Lipo-Tabs waren bei mir mit Alusol vollkommen problemlos zu löten:

Den Tab auf die Lötkolbenspitze gelegt, von oben Alusol zugeführt,
verläuft zischend auf dem Alutab.

Bernd
--
np: Bruford Levin Upper Extremities - Fin de Siecle
 
Hallo Bernd,

Wiebus wrote:
[...]
Was mir nie gelungen ist zu verlöten ist Alu-Folie (die normale
Haushaltsfolie). Das ist wohl eine spezielle Legierung. Schade, ich
suche immer noch nach einer möglichkeit, solche Folie "gut" zu
Kontaktieren. Mit Schrauben und Karosseriescheiben anpressen
gefällt mir nicht.
hab ich vor langer Zeit für Abschirmzwecke mal gemacht mit ganz normalem
Lötzinn und 50W-Wellerlötkolben, wahrscheinlich 8er-Spitze. Ich mußte
das Aluoxyd nur richtig wegkratzen, sonst verfloß und verband sich das
nicht. Nur war die Spitze hinterher kaputt, sie nahm überhaupt kein
Lötzinn mehr an und Abfeilen ist da wohl auch nicht so gut. Wegen der
höheren Wärmekapazität hab ich Spitzen mit Curiepunkt genommen, weil die
voll sind und nicht hohl, wie die von den stufenlos regelbaren.

mfg. Winfried
 
"Stefan Hundler" <Stefan-News05@gmx.de> schrieb:

Die andere Sache ist: Welches Material verwendet mal für die
Lötspitzen. Zunderfreie sind in dem Fall für die Füße. Die
selbstgedrehte aus Messing ist ebenfalls nicht optimal auch wegen
der Wärmeleitung ...

Und sag jetzt bitte nicht Alu ... :)
Genau das habe ich durchaus dafür verwendet. Das Lot war/ist aber das
Cadmium-haltige, das es mal in der DDR zu kaufen gab. Vermutlich wie
alles, was gut funktioniert, in diesem Lande verboten. :)) Aber die
Alu-Spitze hat tatsächlich getan.

--
Jörg Wunsch

"Verwende Perl. Shell will man können, dann aber nicht verwenden."
Kristian Köhntopp, de.comp.os.unix.misc
 
Wiebus wrote:
[snip]
Was mir nie gelungen ist zu verlĂśten ist Alu-Folie (die normale
Haushaltsfolie). Das ist wohl eine spezielle Legierung. Schade, ich
suche immer noch nach einer mĂśglichkeit, solche Folie "gut" zu
Kontaktieren. Mit Schrauben und Karosseriescheiben anpressen
gefällt mir nicht.
[snip]

Gar nicht schwierig mit Alu-sol. Ich habe weniger Erfolg mit Alu-Blech
gehabt, aber Alu-Folie aus der Kueche ist leicht zu loeten. Es macht auch
viel spass!
 

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