Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?...

P

Peter Heitzer

Guest
Kann ich Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?
Im Baumarkt bekomme ich z.B. 7 m mit 1mm Durchmesser um 2.55 EUR.
Laut Datenblatt hat dieser Edelstahl ein rho von ca. 0.7 ggü. 0.0178 bei Kupfer.
Damit wäre mit den 7 Metern ein Lastwiderstand von ca. 6 Ohm realisierbar.
Bei einer angenommenen Strombelastbarkeit von 5 A wären das 150 W. Zudem könnte
ich durch verschiedene Anzapfungen auch kleinere Widerstandswerte abgreifen.
Der Raumbedarf eines solchen Lastwiderstand ist natürlich etwas grösser; auf
ein Isolierrohr mit 5 cm Durchmesser aufgewickelt dürfte sich eine Länge um
die 10 cm ergeben. Interessant wäre allerdings, ob so ein Edelstahldraht für
diesen Verwendungszweck taugt. Hat das schon jemand mal probiert?

--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, peter.heitzer@rz.uni-regensburg.de
 
Am 27.06.2022 um 12:33 schrieb Peter Heitzer:
Kann ich Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?
Im Baumarkt bekomme ich z.B. 7 m mit 1mm Durchmesser um 2.55 EUR.
Laut Datenblatt hat dieser Edelstahl ein rho von ca. 0.7 ggü. 0.0178 bei Kupfer.
Damit wäre mit den 7 Metern ein Lastwiderstand von ca. 6 Ohm realisierbar.
Bei einer angenommenen Strombelastbarkeit von 5 A wären das 150 W. Zudem könnte
ich durch verschiedene Anzapfungen auch kleinere Widerstandswerte abgreifen.
Der Raumbedarf eines solchen Lastwiderstand ist natürlich etwas grösser; auf
ein Isolierrohr mit 5 cm Durchmesser aufgewickelt dürfte sich eine Länge um
die 10 cm ergeben. Interessant wäre allerdings, ob so ein Edelstahldraht für
diesen Verwendungszweck taugt. Hat das schon jemand mal probiert?

Warum sollte der Edelstahldraht nicht funktionieren - nur Anzapfungen
löten ist übel.

:)
 
Leo Baumann <ib@leobaumann.de> wrote:
Am 27.06.2022 um 12:33 schrieb Peter Heitzer:
Kann ich Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?
Im Baumarkt bekomme ich z.B. 7 m mit 1mm Durchmesser um 2.55 EUR.
Laut Datenblatt hat dieser Edelstahl ein rho von ca. 0.7 ggü. 0.0178 bei Kupfer.
Damit wäre mit den 7 Metern ein Lastwiderstand von ca. 6 Ohm realisierbar.
Bei einer angenommenen Strombelastbarkeit von 5 A wären das 150 W. Zudem könnte
ich durch verschiedene Anzapfungen auch kleinere Widerstandswerte abgreifen.
Der Raumbedarf eines solchen Lastwiderstand ist natürlich etwas grösser; auf
ein Isolierrohr mit 5 cm Durchmesser aufgewickelt dürfte sich eine Länge um
die 10 cm ergeben. Interessant wäre allerdings, ob so ein Edelstahldraht für
diesen Verwendungszweck taugt. Hat das schon jemand mal probiert?

Warum sollte der Edelstahldraht nicht funktionieren - nur Anzapfungen
löten ist übel.

:)
Das dürfte aber bei Widerstandsdraht auch nicht anders sein. Bei einem Lastwiderstand
wäre weichlöten sowieso suboptimal.

--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, peter.heitzer@rz.uni-regensburg.de
 
Peter Heitzer schrieb:
Leo Baumann <ib@leobaumann.de> wrote:
Am 27.06.2022 um 12:33 schrieb Peter Heitzer:
Kann ich Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?
Im Baumarkt bekomme ich z.B. 7 m mit 1mm Durchmesser um 2.55 EUR.
Laut Datenblatt hat dieser Edelstahl ein rho von ca. 0.7 ggü. 0.0178 bei Kupfer.
Damit wäre mit den 7 Metern ein Lastwiderstand von ca. 6 Ohm realisierbar.
Bei einer angenommenen Strombelastbarkeit von 5 A wären das 150 W. Zudem könnte
ich durch verschiedene Anzapfungen auch kleinere Widerstandswerte abgreifen.
Der Raumbedarf eines solchen Lastwiderstand ist natürlich etwas grösser; auf
ein Isolierrohr mit 5 cm Durchmesser aufgewickelt dürfte sich eine Länge um
die 10 cm ergeben. Interessant wäre allerdings, ob so ein Edelstahldraht für
diesen Verwendungszweck taugt. Hat das schon jemand mal probiert?

Warum sollte der Edelstahldraht nicht funktionieren - nur Anzapfungen
löten ist übel.

:)
Das dürfte aber bei Widerstandsdraht auch nicht anders sein. Bei einem Lastwiderstand
wäre weichlöten sowieso suboptimal.

In solchen Fällen denke ich eher ans Crimpen als ans Löten.


--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
 
Andreas Bockelmann <xotzil@gmx.de> wrote:
Peter Heitzer schrieb:
Leo Baumann <ib@leobaumann.de> wrote:
Am 27.06.2022 um 12:33 schrieb Peter Heitzer:
Kann ich Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?
Im Baumarkt bekomme ich z.B. 7 m mit 1mm Durchmesser um 2.55 EUR.
Laut Datenblatt hat dieser Edelstahl ein rho von ca. 0.7 ggü. 0.0178 bei Kupfer.
Damit wäre mit den 7 Metern ein Lastwiderstand von ca. 6 Ohm realisierbar.
Bei einer angenommenen Strombelastbarkeit von 5 A wären das 150 W. Zudem könnte
ich durch verschiedene Anzapfungen auch kleinere Widerstandswerte abgreifen.
Der Raumbedarf eines solchen Lastwiderstand ist natürlich etwas grösser; auf
ein Isolierrohr mit 5 cm Durchmesser aufgewickelt dürfte sich eine Länge um
die 10 cm ergeben. Interessant wäre allerdings, ob so ein Edelstahldraht für
diesen Verwendungszweck taugt. Hat das schon jemand mal probiert?

Warum sollte der Edelstahldraht nicht funktionieren - nur Anzapfungen
löten ist übel.

:)
Das dürfte aber bei Widerstandsdraht auch nicht anders sein. Bei einem Lastwiderstand
wäre weichlöten sowieso suboptimal.


In solchen Fällen denke ich eher ans Crimpen als ans Löten.
Oder Schrauben. Braucht halt etwas mehr Platz als eine Crimpverbindung ist aber
flexibler.



--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, peter.heitzer@rz.uni-regensburg.de
 
Am 27.06.2022 um 12:33 schrieb Peter Heitzer:
Kann ich Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?
[...]

Können schon. Aber ich würde mit einem deutlich höheren
Temperaturkoeffizienten für den Widerstandswert rechnen. (Wenn ich mich
bei meiner Quick\'n\'Dirty-Googlerecherche nicht vertan habe, so im
Bereich Faktor 100.)
Das musst Du selbst wissen, ob das für Deinen Einsatzzweck relevant ist.


HTH,

Sebastian
 
Sebastian Suchanek <sebastian.suchanek@gmx.de> wrote:
Am 27.06.2022 um 12:33 schrieb Peter Heitzer:
Kann ich Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?
[...]

Können schon. Aber ich würde mit einem deutlich höheren
Temperaturkoeffizienten für den Widerstandswert rechnen. (Wenn ich mich
bei meiner Quick\'n\'Dirty-Googlerecherche nicht vertan habe, so im
Bereich Faktor 100.)
Das musst Du selbst wissen, ob das für Deinen Einsatzzweck relevant ist.
Es soll nur für einen Lastwiderstand Verwendung finden; 5-10 % Genauigkeit
sind ausreichend.


--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, peter.heitzer@rz.uni-regensburg.de
 
Am 27.06.22 um 12:33 schrieb Peter Heitzer:

> Kann ich Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?

Warum nicht, wenn der Temperaturkoeffizient egal ist?

auf
ein Isolierrohr mit 5 cm Durchmesser aufgewickelt dürfte sich eine
Länge um die 10 cm ergeben.

Die Maße könnten sich im Betrieb noch ändern.
Ebenso wie der Widerstand... ;-)

Interessant wäre allerdings, ob so ein Edelstahldraht für
diesen Verwendungszweck taugt. Hat das schon jemand mal probiert?

Ich habe mit als Schüler eine Heizmatte für mein Ätzbad aus
Wäscheleine (mit Edelstahlverstärkung) gebaut.
Hat funktioniert. Bis es einmal trocken gelaufen ist...

O.J.
 
On 06/27/2022 12:33, Peter Heitzer wrote:
Kann ich Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?
Im Baumarkt bekomme ich z.B. 7 m mit 1mm Durchmesser um 2.55 EUR.
Laut Datenblatt hat dieser Edelstahl ein rho von ca. 0.7 ggü. 0.0178 bei Kupfer.
Damit wäre mit den 7 Metern ein Lastwiderstand von ca. 6 Ohm realisierbar.
Bei einer angenommenen Strombelastbarkeit von 5 A wären das 150 W. Zudem könnte
ich durch verschiedene Anzapfungen auch kleinere Widerstandswerte abgreifen.
Der Raumbedarf eines solchen Lastwiderstand ist natürlich etwas grösser; auf
ein Isolierrohr mit 5 cm Durchmesser aufgewickelt dürfte sich eine Länge um
die 10 cm ergeben. Interessant wäre allerdings, ob so ein Edelstahldraht für
diesen Verwendungszweck taugt. Hat das schon jemand mal probiert?

Ja, Schraubensicherungsdraht, aber nur 5 cm lang.
Die Enden habe ich in Messing-Kontakthülsen gesteckt und
mit der stumpfen Schneide an der Kombizange eingequetscht.

Richtige Widerstände gehen aber bis über 400 Grad.
Bei Edelstahldraht sollten solche Betriebstemperaturen vermieden werden.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/rand.htm http://www.schellong.de/htm/dragon.c.html
 
Am 27.06.2022 um 13:35 schrieb Peter Heitzer:
Leo Baumann <ib@leobaumann.de> wrote:
Am 27.06.2022 um 12:33 schrieb Peter Heitzer:

Kann ich Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?
[...]

Warum sollte der Edelstahldraht nicht funktionieren - nur Anzapfungen
löten ist übel.

Das dürfte aber bei Widerstandsdraht auch nicht anders sein. Bei einem Lastwiderstand
wäre weichlöten sowieso suboptimal.

Sofern man vorher schon weiß, welche Anzapfungen man benötigt (und die
sich hinterher wahrscheinlich auch nicht mehr ändern), würde ich gar
nicht löten, sondern an der Stelle der Anzapfung eine Drahtschlaufe
lassen und die in sich verdrillen.


Tschüs,

Sebastian
 
Sebastian Suchanek schrieb:
Am 27.06.2022 um 12:33 schrieb Peter Heitzer:
Kann ich Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?
[...]

Können schon. Aber ich würde mit einem deutlich höheren Temperaturkoeffizienten für den Widerstandswert rechnen. (Wenn ich mich bei meiner Quick\'n\'Dirty-Googlerecherche nicht vertan habe, so im
Bereich Faktor 100.)
Das musst Du selbst wissen, ob das für Deinen Einsatzzweck relevant ist.

Hast du da einen Link?

Reinmetalle haben Temperaturkoeffizienten in der Gegend von PTAT,
meist 0.35%/K bis vielleicht 0.8%/K bei pathologischen Fällen.

Legierungen meist viel tiefer. Bei Edelstahl hätte ich eher auf 0.0xyz%/K
getippt.
https://www.tugraz.at/fileadmin/user_upload/Institute/IEP/Thermophysics_Group/Files/Masterarbeit_Romirer_V1.0.pdf

Bereits das als nicht sehr genau geltende Manganin hat nur 0.004%/K oder besser,
Hat viel Widerstand und damit auch geringe Wärmeleitfähigkeit und gilt daher
als \"universell\" (womöglich auch von den Kosten her).

--
mfg Rolf Bombach
 
Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:
Sebastian Suchanek schrieb:
Am 27.06.2022 um 12:33 schrieb Peter Heitzer:
Kann ich Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?
[...]

Können schon. Aber ich würde mit einem deutlich höheren Temperaturkoeffizienten für den Widerstandswert rechnen. (Wenn ich mich bei meiner Quick\'n\'Dirty-Googlerecherche nicht vertan habe, so im
Bereich Faktor 100.)
Das musst Du selbst wissen, ob das für Deinen Einsatzzweck relevant ist.

Hast du da einen Link?
https://www.scottprecisionwire.com/technical-data/alloy-data-sheets/stainless-steel-304l/

habe ich gefunden. Dort steht 0.001/K im Bereich von 20-100 Grad. Das macht 10% bei
100 K Erwärmung.

Reinmetalle haben Temperaturkoeffizienten in der Gegend von PTAT,
meist 0.35%/K bis vielleicht 0.8%/K bei pathologischen Fällen.

Legierungen meist viel tiefer. Bei Edelstahl hätte ich eher auf 0.0xyz%/K
getippt.
https://www.tugraz.at/fileadmin/user_upload/Institute/IEP/Thermophysics_Group/Files/Masterarbeit_Romirer_V1.0.pdf

Bereits das als nicht sehr genau geltende Manganin hat nur 0.004%/K oder besser,
Hat viel Widerstand und damit auch geringe Wärmeleitfähigkeit und gilt daher
als \"universell\" (womöglich auch von den Kosten her).

--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, peter.heitzer@rz.uni-regensburg.de
 
Am 27.06.2022 um 12:55 schrieb Leo Baumann:

Warum sollte der Edelstahldraht nicht funktionieren - nur Anzapfungen
löten ist übel.

Geht aber mit entsprechenden Flussmitteln problemlos.

--
Servus
Christoph Müller
www.astrail.de
 
27 Jun 2022 10:33:48 GMT, Peter Heitzer:
>Kann ich Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?

Kommt darauf an. Der Widerstand wird halt nicht unerhebliche Abhängigkeit
von der Temperatur haben.

>Hat das schon jemand mal probiert?

Ich habe das Problem, dass die Saugleitung von meiner Regenwasserzisterne
zur im Haus montierten Pumpe auf 2m Länge zu dicht unter der Erdoberfläche
liegt. Bei mehrern Tagen Dauerfrost friert die Leitung ein. Ich habe
deshalb den Saugschlauch mit Edelstahl-Schweißdraht 0.8mm umwickelt und
alles mit Isolierband elektrisch im Leerrohr isoliert. Wenn der dort
angebrachte Sensor Temperaturen unter 0.5 °C mißt (Sensor ist kalibriert),
heize ich den Draht mit 20 Watt. Elektrisch kontaktiert habe ich den
Heiz-Draht momentan schlicht mit Lüsterklemmen.

Das ist nun seit ca. 12 Monaten installiert. Diesen Winter war es
allerdings dort nie kälter als 2°C. Test-Heizbetrieb funktioniert aber
immer noch einwandfrei.

Andreas
 
Andreas Oehler <andreas.oehler@gmx.de> wrote:
27 Jun 2022 10:33:48 GMT, Peter Heitzer:
Kann ich Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?

Kommt darauf an. Der Widerstand wird halt nicht unerhebliche Abhängigkeit
von der Temperatur haben.
Wie schon von mir geschrieben, ist das in diesem Fall ziemlich egal.
Der Widerstand ist nur zum Testen von Netzteilen oder Trafos gedacht.
Da sind 10% Abweichung kein Problem.

--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, peter.heitzer@rz.uni-regensburg.de
 
Andreas Oehler <andreas.oehler@gmx.de> schrieb:

Ich habe das Problem, dass die Saugleitung von meiner Regenwasserzisterne
zur im Haus montierten Pumpe auf 2m Länge zu dicht unter der Erdoberfläche
liegt. Bei mehreren Tagen Dauerfrost friert die Leitung ein.

Soweit nachvollziehbar.

Ich habe deshalb den Saugschlauch mit Edelstahl-Schweißdraht 0.8mm umwickelt und
alles mit Isolierband elektrisch im Leerrohr isoliert.
?

Du hast blanken Edelstahldraht um den Saugschlauch gewickelt und dann
darüber eine Lage Isolierband (wie lang das wohl hält?). Dann hast Du
den Saugschlauch in ein ehemaliges Leerrohr gesteckt, das nun, da der
Saugschlauch darin liegt, nicht mehr leer ist.

Richtig so?

> Wenn der dort

(also irgendwo in dem ehemals leeren Rohr)

angebrachte Sensor Temperaturen unter 0.5 °C mißt (Sensor ist kalibriert),
heize ich den Draht mit 20 Watt. Elektrisch kontaktiert habe ich den
Heiz-Draht momentan schlicht mit Lüsterklemmen.

Das ist nun seit ca. 12 Monaten installiert. Diesen Winter war es
allerdings dort nie kälter als 2°C. Test-Heizbetrieb funktioniert aber
immer noch einwandfrei.

Wenn es noch nie so kalt war, daß Du die Heizung gebraucht hättest -
woher willst Du wissen, daß im echten Bedarfsfall die Heizleistung
reicht?
 
Peter Heitzer schrieb:
Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:
Sebastian Suchanek schrieb:
Am 27.06.2022 um 12:33 schrieb Peter Heitzer:
Kann ich Edelstahldraht als Widerstandsdraht verwenden?
[...]

Können schon. Aber ich würde mit einem deutlich höheren Temperaturkoeffizienten für den Widerstandswert rechnen. (Wenn ich mich bei meiner Quick\'n\'Dirty-Googlerecherche nicht vertan habe, so im
Bereich Faktor 100.)
Das musst Du selbst wissen, ob das für Deinen Einsatzzweck relevant ist.

Hast du da einen Link?
https://www.scottprecisionwire.com/technical-data/alloy-data-sheets/stainless-steel-304l/

habe ich gefunden. Dort steht 0.001/K im Bereich von 20-100 Grad. Das macht 10% bei
100 K Erwärmung.

Das ist immer noch einen Faktor 4 weniger als Kupfer. Bei Kupfer machen 100 K
Erwärmung fast 50% mehr Widerstand aus.

Legierungen meist viel tiefer. Bei Edelstahl hätte ich eher auf 0.0xyz%/K
getippt.

OK, für 304L korrigiere ich auf 0.1%/K :)

Hier noch gefunden:

http://en.techinfodepot.shoutwiki.com/wiki/Temperature_Coefficient_of_Resistance

Nickel 0.006
Nichrome 0.0004
NiFe30 0.00320
304 Stainless Steel 0.00105
316 Stainless Steel 0.000915
316L Stainless Steel 0.000920
317 Stainless Steel 0.000875
314L Stainless Steel 0.000880

Wegen der Wasserstoffversprödung hatten wir immer 316L angewendet.

--
mfg Rolf Bombach
 
Andreas Oehler schrieb:
Ich habe das Problem, dass die Saugleitung von meiner Regenwasserzisterne
zur im Haus montierten Pumpe auf 2m Länge zu dicht unter der Erdoberfläche
liegt. Bei mehrern Tagen Dauerfrost friert die Leitung ein. Ich habe
deshalb den Saugschlauch mit Edelstahl-Schweißdraht 0.8mm umwickelt und
alles mit Isolierband elektrisch im Leerrohr isoliert. Wenn der dort
angebrachte Sensor Temperaturen unter 0.5 °C mißt (Sensor ist kalibriert),
heize ich den Draht mit 20 Watt. Elektrisch kontaktiert habe ich den
Heiz-Draht momentan schlicht mit Lüsterklemmen.

Wer viel Geld hat (Kauf und Betrieb): Es gibt PTC-Begleitheizband,
welches selber seine Temperatur regelt. Allerdings meistens auf
ziemlich warm.

Bei dir rächt es sich nun, dass steinloser Stahl einen sehr kleinen
Temperaturkoeffizienten hat. Ansonsten könnte Elektronik ja die
Temperatur des Heizdrahtes messen. Bei Brückenschaltung sogar im
Betrieb. (Siehe auch constant temperature hot wire anemometer.)

Das ist nun seit ca. 12 Monaten installiert. Diesen Winter war es
allerdings dort nie kälter als 2°C. Test-Heizbetrieb funktioniert aber
immer noch einwandfrei.

Also hat es funktioniert. Ist ja egal, warum.

--
mfg Rolf Bombach
 
Tue, 28 Jun 2022 21:19:08 +0200, Martin Gerdes:

Andreas Oehler <andreas.oehler@gmx.de> schrieb:

Ich habe das Problem, dass die Saugleitung von meiner Regenwasserzisterne
zur im Haus montierten Pumpe auf 2m Länge zu dicht unter der Erdoberfläche
liegt. Bei mehreren Tagen Dauerfrost friert die Leitung ein.

Soweit nachvollziehbar.

Ich habe deshalb den Saugschlauch mit Edelstahl-Schweißdraht 0.8mm umwickelt und
alles mit Isolierband elektrisch im Leerrohr isoliert.

Du hast blanken Edelstahldraht um den Saugschlauch gewickelt und dann
darüber eine Lage Isolierband (wie lang das wohl hält?). Dann hast Du
den Saugschlauch in ein ehemaliges Leerrohr gesteckt, das nun, da der
Saugschlauch darin liegt, nicht mehr leer ist.

Dort war der Saugschlauch auch vorher schon. Ich wollte nur deutlich
machen, dass der Schlauch nicht im Erdreich vergraben ist sonder nin einem
HT-Rohr verläuft.

Wenn der dort

(also irgendwo in dem ehemals leeren Rohr)

angebrachte Sensor Temperaturen unter 0.5 °C mißt (Sensor ist kalibriert),
heize ich den Draht mit 20 Watt. Elektrisch kontaktiert habe ich den
Heiz-Draht momentan schlicht mit Lüsterklemmen.

Das ist nun seit ca. 12 Monaten installiert. Diesen Winter war es
allerdings dort nie kälter als 2°C. Test-Heizbetrieb funktioniert aber
immer noch einwandfrei.

Wenn es noch nie so kalt war, daß Du die Heizung gebraucht hättest -
woher willst Du wissen, daß im echten Bedarfsfall die Heizleistung
reicht?

Ich habe bei kräftigem Nacht-Frost im vergangenen Winter und länger
unbewegt im Saugschlauch stehenden Wasser ca. 2 °C am Sensor gemessen.
Wenn ich dann die Heizung für ne Minute einschalte, steigt die Temperatur
relativ schnell an und bleibt auch höher (fällt dann gaaanz langsam von
5°C wieder ab), wenn ich die Heizung wieder ausschalte und eine Weile
warte. Von daher gehe ich davon aus, dass das so reicht. Es war ja bisher
auch nur in der allerkältesten Woche eines Winters ein Problem. Ich gehe
davon aus, dass die 20 Watt üppig reichen um auch bei längeren
Dauerfrostperioden die Leitung automatisch frostfrei zu halten.

Gerechnet habe ich nicht - da waren mir gar zu viele Unbekannte im System.

Andreas
 
Tue, 28 Jun 2022 22:26:39 +0200, Rolf Bombach:

Andreas Oehler schrieb:

Ich habe das Problem, dass die Saugleitung von meiner Regenwasserzisterne
zur im Haus montierten Pumpe auf 2m Länge zu dicht unter der Erdoberfläche
liegt. Bei mehrern Tagen Dauerfrost friert die Leitung ein. Ich habe
deshalb den Saugschlauch mit Edelstahl-Schweißdraht 0.8mm umwickelt und
alles mit Isolierband elektrisch im Leerrohr isoliert. Wenn der dort
angebrachte Sensor Temperaturen unter 0.5 °C mißt (Sensor ist kalibriert),
heize ich den Draht mit 20 Watt. Elektrisch kontaktiert habe ich den
Heiz-Draht momentan schlicht mit Lüsterklemmen.

Wer viel Geld hat (Kauf und Betrieb): Es gibt PTC-Begleitheizband,
welches selber seine Temperatur regelt. Allerdings meistens auf
ziemlich warm.

Das würde mich ärgern - da unnötig Erdreich und Wasser mit Strom u heizen.
Von daher habe ich einen Regler der auf zehntel Grad genau einstellbar
ist, eine einstellbare Hysterese hat und es erlaubt den Sensor zu
kalibrieren (ich habe ihn halt in auftauendes Eiswasser gesteckt). So kann
ich sicher sein erst ganz knapp vor dem Einfrieren loszuheizen.

Das ist nun seit ca. 12 Monaten installiert. Diesen Winter war es
allerdings dort nie kälter als 2°C. Test-Heizbetrieb funktioniert aber
immer noch einwandfrei.

Also hat es funktioniert. Ist ja egal, warum.

Für meinen Bastlerstolz wäre es halt herzerwärmend gewesen, wenn die
Heizung wirklich im Einsatz gewesen wäre...

Andreas
 

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