Der langsame Tod einer SSHD...

R

Rolf Bombach

Guest
Ich wünsche ein gutes neues Jahr.

Ich hoffe, dies wird kein Fortsetzungsroman.

Vorgeschichte: Die Freude am neuen PC hielt nicht lange an.
Das lag allerdings an überalterten Komponenten, die ich
provisorisch zwecks Kopieren eingebaut hatte:

Die kurze Bootzeit von eigen Sekunden verlängerte sich
von Woche zu Woche. Mit Bootzeit meine ich die Phase,
in der auf dem Schirm das blaue Windows und darunter die
rotierende Waschmaschine zu sehen ist.
Das ging von 10 Sekunden über die halbe Minute zur ganzen.
Bei anderthalb Minuten (nach etwa einem Monat) werden die
unbewusst durchgeführten Extrapolationen sehr düster :-]

Bemerkenswert war, dass während der Wartezeit das Disk-
active-Lämpchen ununterbrochen leuchtete.

CrystalDiskInfo, Speccy und andere SMART-Ausleser haben sich
nicht speziell aufgeführt, lediglich Auslogics fand, dass
2 End-to-End-Errors (Wert 98, Schwelle 99) auf END OF LIFE
deuten, in roter Schrift. Im Internet wird das, äh, ebenfalls
unterschiedlich bewertet.

SSHD: ST2000DX001-1CM164.
16 kh (noch 82 Lebenspunkte, 30 minimum), 3750 Starts.
Data code 15086, was, je nach Meinung, 24-Aug-2014 bedeuten könnte.

SSHD (Hard disk mit SSD-Cache) war vor 10 Jahren der hot shit.
Jetzt offenbar der dead shit.

Panik wäre verfrüht, die Daten sind immer noch lesbar¹. Ich nehme an,
dass alle Daten eh immer auch auf dem HDD-TEil sind.
Ich habe danndie Disk ausser Betrieb genommen.
Nach einem halben Jahr (vor wenigen Wochen also) habe ich die
Disk nochmals gestartet. Wartezeit etwa eine Minute, Daten OK.

Ein Firmware-\"Upgrade\" zur Überbrückung des SSD-Teils wäre nett,
aber auch mittlerweile eher sinnlos.

¹und eh gebackupt oder wie auch immer. War sowieso \"nur\" Systemdisk.

--
mfg Rolf Bombach
 
On 2022-01-02, Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:
Ein Firmware-\"Upgrade\" zur Überbrückung des SSD-Teils wäre nett,
aber auch mittlerweile eher sinnlos.

Kenne ich - wir hatten mehrere 2.5\"-SSHD mit diesem Symptom in der Firma.

Nach einem Secure Erase[1] laufen die erstmal wieder unauffällig - ich nehme
die nur noch für Test- und Bastelsysteme.

cu
Michael

[1] https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/SSD_Secure_Erase
 
On Sun, 2 Jan 2022 17:33:49 +0100, Rolf Bombach wrote:
Vorgeschichte: Die Freude am neuen PC hielt nicht lange an. Die kurze
Bootzeit von eigen Sekunden verlängerte sich von Woche zu Woche.
Bemerkenswert war, dass während der Wartezeit das Disk-
active-Lämpchen ununterbrochen leuchtete.
SSHD: ST2000DX001-1CM164.

Die ist dann wohl hinüber. Frage: Brauchst Du die 2TB im täglichen,
dauernden, lokalen Zugriff? Dann wirst Du wohl um die 400 Steinchen für
eine entsprechend große Samsung 860 Pro locker machen und den Kram
umkopieren müssen, solange noch Gelegenheit ist.

Ansonsten eben die kleinstmögliche SSD kaufen, die noch ~50% Reserve
bietet und die selten genutzten Daten auf mehrere externe Platten
und/oder ein NAS mit akzeptablem RAID-Level auslagern.

Das Betriebssystem mit der Waschmaschine (ich nehme an, Du meinst
Windows 10) bei der Gelegenheit auch entsorgen, sonst dürfte die
Datenmigration nicht ohne ein wenig Magie mit der \"System Reserved\"
Partition, dem Wiederherstellungsmedium, dem Clonetool Deines
geringsten Mißtrauens und zahlreichen Reboots abgehen.

16 kh (noch 82 Lebenspunkte, 30 minimum), 3750 Starts.
Data code 15086, was, je nach Meinung, 24-Aug-2014 bedeuten könnte.

Schall und Rauch. Meine SSD war angeblich auch noch topfit, nur eben
schnarchlangsam.

Panik wäre verfrüht, die Daten sind immer noch lesbar¹. Ich nehme an,
dass alle Daten eh immer auch auf dem HDD-TEil sind. Ich habe danndie
Disk ausser Betrieb genommen. Nach einem halben Jahr (vor wenigen
Wochen also) habe ich die Disk nochmals gestartet. Wartezeit etwa
eine Minute, Daten OK.

*DAS* hingegen täte ich mit einer SSD eher nicht. Die ist aber auch zu
schade, um sie in irgendeiner Schublade zu vergessen.

> ¹und eh gebackupt oder wie auch immer. War sowieso \"nur\" Systemdisk.

Wiewaswo? 2TB für \"System\"? Poweruser? Schellongvirus aufgeschnappt?

Volker
 
On 2 Jan 2022 16:43:12 GMT, Michael Schwingen wrote:
On 2022-01-02, Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:
Ein Firmware-\"Upgrade\" zur Überbrückung des SSD-Teils wäre nett,
aber auch mittlerweile eher sinnlos.
Nach einem Secure Erase[1] laufen die erstmal wieder unauffällig - ich nehme
die nur noch für Test- und Bastelsysteme.

War bei meiner Nur-SSD nicht der Fall. Zumindest nicht für meine
Vorstellungen von \"unauffällig\", d. h. mit der nominalen, vor einigen
Monaten selbst gemessenen Datenrate.

Volker
 
Am 02.01.22 um 17:33 schrieb Rolf Bombach:
SSHD: ST2000DX001-1CM164.
16 kh (noch 82 Lebenspunkte, 30 minimum), 3750 Starts.
Data code 15086, was, je nach Meinung, 24-Aug-2014 bedeuten könnte.

SSHD (Hard disk mit SSD-Cache) war vor 10 Jahren der hot shit.
Jetzt offenbar der dead shit.

SSHD war eigentlich schon immer Mist.
Nicht weil das Prinzip per se doof ist, sondern weil man es gemacht hat,
um Geld zu sparen. Und genau aus diesem Grund ist der SSD-Cache viel zu
klein, um sinnvoll etwas zu bewirken.
Das gilt vor allem wenn dann noch ein heute aktuelles Windows mit
ordentlich installierten Zeug darauf läuft, was eben auf deutlich mehr
Daten zugreift, als der Cache zu bieten hat. Dazu kommt, dass Windows
den Start mindestens mal seit Win10 selbst deutlich optimiert. Das
wiederum kann den SSHD-Cache endgültig durcheinander bringen, weil er
jetzt die /falschen/ Daten drin hat. Er muss ja letztlich raten, worauf
der Anwender wartet und was nur zufällig gerade mal im Hintergrund
gelesen wird. Und damit fällt die SSHD auf das Niveau der üblicherweise
extralangsamen Festplatte zurück. Wenn die dann noch gut fragmentiert
ist, kommt endgültig 486-er-Feelinmg auf.

Dazu kommt noch ein anderer Punkt. Wenn der Cache immer andere Daten
hält, weil er zu klein ist, dann wird dieser auch viel öfter
geschrieben, als bei denselben Daten auf einer echten SSD. Deshalb kann
man diesen Cache nicht ohne weiteres als preiswerteres MLC o.ä.
ausprägen. Nach heutigem Stand könnte also die selbe Menge Flash-Zellen,
wenn sie /nicht/ als SSHD-Cache genutzt wird, die vierfache Datenmenge
fassen.
Wenn die Firmware ein bisschen schonender mit dem Cache umgeht, schmeißt
sie die Daten ständig wieder raus und ersetzt sie ständig durch neue.
Das wiederum sorgt endgültig dafür dass fast nur unbrauchbares im Cache
steht. Spätestens nach ein paar Updates stehen erst mal die falschen
DLLs im Cache. Und das Windows jede System-DLL zwanzig mal an
unterschiedlicher Stelle als eigene Datei speichert, gibt der Sache
endgültig den Rest, weil jetzt verschiedene Daten gelesene werden,
obwohl es eigentlich dieselben sind. - Schöne Grüße von den Side by Side
Assemblies alias WinSxS.

Naja, und last but not least bringt natürlich bei einem Cache auch Trim
nichts. Typischerweise liegen ja nicht unbedingt die gerade gelöschten
Daten darin, sonder idealerweise oft benötigte. Das führt dazu, dass der
immer knallvoll ist, was bekanntermaßen die SSD-Performance negativ
beeinträchtigt, weil dann die Daten in den Erase-Blöcken stark
fragmentieren. Gerade bei oft gelesenen /und/ geschriebenen Blöcken, die
natürlich im Cache gut aufgehoben wären, muss der Cache die ja bei jedem
Schreibzugriff woanders hin schreiben. Problematisch wird es, wenn
zwischendurch auch immer wieder lange benötigte Daten geschrieben
werden, weil dann eben die Erase-Blöcke der Flash-Chips nicht frei
werden. So etwas könnte die Firmware im Zuge des Wear-Leveling auch
wieder entflechten, aber die Algorithmen waren zur Hochzeit der SSHDs
noch nicht so gut. Man war schon froh, wenn die Daten nicht
irgendwelchen Firmware-Bugs zum Opfer gefallen sind.


Panik wäre verfrüht, die Daten sind immer noch lesbar¹. Ich nehme an,
dass alle Daten eh immer auch auf dem HDD-TEil sind.

Ich weiß nicht, ob die immer mit Write-Through arbeiten, aber in jedem
Fall ist die Blockadressierung auf die HDD bezogen, sonst würde die ja
grenzenlos fragmentieren. Zumindest wäre ein allgemeines Write-Through
ziemliches Aging für den Cache. Deshalb vermute ich, dass es wenn dann
nur bei Blöcken passiert, die schon im Cache liegen.


Ein Firmware-\"Upgrade\" zur Überbrückung des SSD-Teils wäre nett,
aber auch mittlerweile eher sinnlos.

Möglicherweise bist du schon auf diesem Geschwindigkeitsniveau
angekommen. ;-)

Man vergisst heutzutage gerne, wie langsam Platten als
Betriebssystemgrundlage sind. So eine aktuelle Notebookplatte schafft
vielleicht mal 40-50 IOPS. Mein 486-er hatte von ca. 30 Jahren 70 IOPS.
Wo ist der Fehler?


Marcel
 
Am 02.01.22 um 17:33 schrieb Rolf Bombach:
SSHD: ST2000DX001-1CM164.
16 kh (noch 82 Lebenspunkte, 30 minimum), 3750 Starts.
Data code 15086, was, je nach Meinung, 24-Aug-2014 bedeuten könnte.

SSHD (Hard disk mit SSD-Cache) war vor 10 Jahren der hot shit.
Jetzt offenbar der dead shit.

Ich habe dann die Disk ausser Betrieb genommen.
Nach einem halben Jahr (vor wenigen Wochen also) habe ich die
Disk nochmals gestartet. Wartezeit etwa eine Minute, Daten OK.

Ein Firmware-\"Upgrade\" zur Überbrückung des SSD-Teils wäre nett,
aber auch mittlerweile eher sinnlos.

Hallo,

es gibt wohl ein Firmwareupdate von Seagate:
https://www.seagate.com/support/internal-hard-drives/desktop-hard-drives/desktop-solid-state-hybrid-drive/


Bernd Mayer
 
Am 02.01.2022 um 21:38 schrieb Volker Bartheld:
On Sun, 2 Jan 2022 17:33:49 +0100, Rolf Bombach wrote:
Vorgeschichte: Die Freude am neuen PC hielt nicht lange an. Die kurze
Bootzeit von eigen Sekunden verlängerte sich von Woche zu Woche.
Bemerkenswert war, dass während der Wartezeit das Disk-
active-Lämpchen ununterbrochen leuchtete.
SSHD: ST2000DX001-1CM164.

Die ist dann wohl hinüber. Frage: Brauchst Du die 2TB im täglichen,
dauernden, lokalen Zugriff? Dann wirst Du wohl um die 400 Steinchen für
eine entsprechend große Samsung 860 Pro locker machen und den Kram
umkopieren müssen, solange noch Gelegenheit ist.

wenn
https://geizhals.de/samsung-ssd-870-evo-2tb-mz-77e2t0b-a2458802.html?hloc=at&hloc=de
auch reicht, ca. 220€

oder
https://geizhals.de/sandisk-ultra-3d-2tb-sdssdh3-2t00-g25-a1649852.html?hloc=at&hloc=de
(ca. 160€, auch TLC)
....
> Wiewaswo? 2TB für \"System\"? Poweruser? Schellongvirus aufgeschnappt?

Ich habe privat derzeit nur SSD bis 1TB im Gebrauch, aber mit noch
stärkerer Verwendung von Virtualisierungen könnte man auch bald 2TB
gebrauchen. Mediadaten und Dokumente liegen bei mir nie (dauerhaft)
lokal, weitere Trennungen in unterschiedliche lokale Datenträger oder
Partitionen nehme ich seit kurz seit der Kreidezeit nicht mehr selbst
vor. Das mag auch mit an der Verwendung von Laptops liegen.
Ver-partitionierte HDDs hatten früher vor allem eines: viel verteilten
Platz auf den dann falschen Partitionen.

Im RZ ist natürlich alles anders.
--
Thomas
 
On Mon, 3 Jan 2022 10:24:02 +0100, Thomas Einzel wrote:
Am 02.01.2022 um 21:38 schrieb Volker Bartheld:
On Sun, 2 Jan 2022 17:33:49 +0100, Rolf Bombach wrote:
SSHD: ST2000DX001-1CM164. [kaputt]
Brauchst Du die 2TB im täglichen, dauernden, lokalen Zugriff? Dann
wirst Du wohl um die 400 Steinchen für eine entsprechend große
Samsung 860 Pro locker machen und den Kram umkopieren müssen,
solange noch Gelegenheit ist.
wenn
https://geizhals.de/samsung-ssd-870-evo-2tb-mz-77e2t0b-a2458802.html?hloc=at&hloc=de
auch reicht, ca. 220¤

Natürlich. SLC-TLC-MLC. Muß jeder selber wissen. Ich lasse mein
Betriebssystem auf einer \"Pro\" rumrödeln, die Daten müssen sich mit der
\"Evo\" begnügen. Weiß nicht, wie das bei den aktuellen Evo-Modellen so
ist, aber die transparente Hardwareverschlüsselung mit der man die
Platte innerhalb eines Wimpernschlags sicher löschen kann, fand ich
auch nicht unattraktiv.

Klar, der Aluhutträger wird behaupten, NSA/CIS/MI5/BND hätten da sowieso
ein Hintertürchen drinnen, aber irgendwas ist ja immer.

Wiewaswo? 2TB für \"System\"? Poweruser? Schellongvirus aufgeschnappt?
Ich habe privat derzeit nur SSD bis 1TB im Gebrauch, aber mit noch
stärkerer Verwendung von Virtualisierungen könnte man auch bald 2TB
gebrauchen.

Möglich. Meine Videoprojekte sind bisher immer mit zweistelligen
Gigabytevolumina ausgekommen, ich drehe aber auch keine zwei Stunden
lange Pornos in 8K.

Mediadaten und Dokumente liegen bei mir nie (dauerhaft)
lokal, weitere Trennungen in unterschiedliche lokale Datenträger oder
Partitionen nehme ich seit kurz seit der Kreidezeit nicht mehr selbst
vor.

Mußt Du dann ja auch nicht zwingend, wenn Du den Status Quo jederzeit
schmerzfrei wiederherstellen kannst. Beim Ableben meiner schon etwas
anachronistischen 840er Evo (120GB) fand ich es recht praktisch, daß da
nur das OS drauf war. Image zurückgespielt, Wiederherstellungs-CD für
den Bootloader (Danke, Windows!) und die Sache war geritzt. Keine
nervenzerfetzende Warterei, bis ich vom NAS irgendwelche Datensätze
zurückgespielt habe. Keine teure Anschaffung eines übergroßen Speichers.

Wenn ich auf Linux umziehe, würde ich die Lösung mit den zwei SSDs
beibehalten. Meine Betriebssysteminstallationen schaffen es selten über
50GB, warum also dafür eine unnötig große SSD kaufen? Wenn mir die
Daten über den Kopf wachsen, kann ich immer noch zweigleisig aufrüsten.

Bleibt aber natürlich jedem selbst überlassen, im Jahre 2022 ist weder
dieses noch jenes ein großer Aufwand.

Volker
 
Volker Bartheld schrieb:
On Sun, 2 Jan 2022 17:33:49 +0100, Rolf Bombach wrote:
Vorgeschichte: Die Freude am neuen PC hielt nicht lange an. Die kurze
Bootzeit von eigen Sekunden verlängerte sich von Woche zu Woche.
Bemerkenswert war, dass während der Wartezeit das Disk-
active-Lämpchen ununterbrochen leuchtete.
SSHD: ST2000DX001-1CM164.

Die ist dann wohl hinüber. Frage: Brauchst Du die 2TB im täglichen,
dauernden, lokalen Zugriff? Dann wirst Du wohl um die 400 Steinchen für
eine entsprechend große Samsung 860 Pro locker machen und den Kram
umkopieren müssen, solange noch Gelegenheit ist.

Ah, Moment, ich habe mich unvollständig ausgedrückt. Diese SSHD hatte
ich im neuen Rechner nur zum Kopieren der Daten, nicht als Systemdisk.
Ich kann diese Disk jetzt eh ohne jede Konsequenz rausreissen und wegwerfen.

Im neuen Rechner habe ich als Systemdisk eine 980 PRO \"500 GB\", also 465 GB
echten Platz an NVMe 4, ansonsten wären ja die 4 Sek Bootzeit nicht möglich.
Und wie du schon sagtest, das Leben sieht jetzt anders aus :)
Kann das nur weiter empfehlen. LTspice Update läuft jetzt mit Ludicrous Speed.

Ansonsten eben die kleinstmögliche SSD kaufen, die noch ~50% Reserve
bietet und die selten genutzten Daten auf mehrere externe Platten
und/oder ein NAS mit akzeptablem RAID-Level auslagern.

Logo. Hab ich auch im Rechner, wo die SSHD herkam, so gemacht.
Hatte zu Glück noch eine zwar ältere aber dennoch PRO an Lager, 256G.

Im neuen Rechner hab ich jetzt noch 75% frei trotz vieler Programme.
Daten und Installationsfiles sind auf Dreheisen (mehrfach und auch
extern).

Das Betriebssystem mit der Waschmaschine (ich nehme an, Du meinst
Windows 10) bei der Gelegenheit auch entsorgen, sonst dürfte die
Datenmigration nicht ohne ein wenig Magie mit der \"System Reserved\"
Partition, dem Wiederherstellungsmedium, dem Clonetool Deines
geringsten Mißtrauens und zahlreichen Reboots abgehen.

Migration von eigenen Daten sollte ja kein Problem sein, wars auch
nicht. Aber danke für die Warnung.
....

Panik wäre verfrüht, die Daten sind immer noch lesbar¹. Ich nehme an,
dass alle Daten eh immer auch auf dem HDD-TEil sind. Ich habe danndie
Disk ausser Betrieb genommen. Nach einem halben Jahr (vor wenigen
Wochen also) habe ich die Disk nochmals gestartet. Wartezeit etwa
eine Minute, Daten OK.

*DAS* hingegen täte ich mit einer SSD eher nicht. Die ist aber auch zu
schade, um sie in irgendeiner Schublade zu vergessen.

Die SSHD war Sonderangebot und ist jetzt einigermassen planmässig Schrott.

Die SSDs hab ich jetzt in einem eigenen Rechner, der gelegentlich eingeschaltet
wird. Die hatte ich schon 14 Monate mal ohne Strom und die scheinen das
auch ausgehalten zu haben.

¹und eh gebackupt oder wie auch immer. War sowieso \"nur\" Systemdisk.

Wiewaswo? 2TB für \"System\"? Poweruser? Schellongvirus aufgeschnappt?

Systempartition war 200M oder so. Der Rest war meine übliche prophylaktische
Kopie von Installationsfiles, Datenblättern und mp3. Im wesentlichen musste
ich nur einige Versionen eigener Programme synchronisieren und \"etliche\"
LTspice-Files auch.

Mir gings nur drum, auf das merkwürdige Verhalten von SSHDs hinzuweisen und
die offenbar typische Lebensdauer. Und die merkwürdigen \"End-To-End Errors\".
Das einzige, was mich geringfügig nervös macht, ist, dass ich mich nicht
genau erinnern kann, in welche Rechner ich überall solche SSHDs eingebaut
habe.

--
mfg Rolf Bombach
 
On Mon, 3 Jan 2022 16:11:36 +0100, Rolf Bombach wrote:
Volker Bartheld schrieb:
On Sun, 2 Jan 2022 17:33:49 +0100, Rolf Bombach wrote:
Vorgeschichte: Die Freude am neuen PC hielt nicht lange an. Die kurze
Bootzeit von eigen Sekunden verlängerte sich von Woche zu Woche.
Bemerkenswert war, dass während der Wartezeit das Disk-
active-Lämpchen ununterbrochen leuchtete.
SSHD: ST2000DX001-1CM164.
Die ist dann wohl hinüber. Frage: Brauchst Du die 2TB im täglichen,
dauernden, lokalen Zugriff?
Diese SSHD hatte ich im neuen Rechner nur zum Kopieren der Daten [...]
Ich kann diese Disk jetzt eh ohne jede Konsequenz rausreissen und wegwerfen.

Dann mach genau das. Kein Hahn kräht mehr nach dem Ding, keine Träne ist
es wert daran vergeudet zu werden. Schade um den E-Schrott, aber selbst
in jugendlicher Frische taugt das Teil angesichts der Performance
heutiger SSDs nichts. Marcel hat das überaus treffend und sorgfältig
zusammengefaßt. Außerdem kann man nicht sagen, Du oder ich hätten es
nicht zumindest versucht. Hat eben nicht sollen sein.

Im neuen Rechner habe ich als Systemdisk eine 980 PRO \"500 GB\", also
465 GB echten Platz an NVMe 4, ansonsten wären ja die 4 Sek Bootzeit
nicht möglich. Und wie du schon sagtest, das Leben sieht jetzt anders
aus :) Hatte zu Glück noch eine zwar ältere aber dennoch PRO an
Lager, 256G.

Genau. Damit ist das Ding sinnstiftend eingesetzt, anstatt sich
totzulangweilen.

Das Betriebssystem mit der Waschmaschine (ich nehme an, Du meinst
Windows 10) bei der Gelegenheit auch entsorgen, sonst dürfte die
Datenmigration nicht ohne ein wenig Magie mit der \"System Reserved\"
Partition, dem Wiederherstellungsmedium, dem Clonetool Deines
geringsten Mißtrauens und zahlreichen Reboots abgehen.

Migration von eigenen Daten sollte ja kein Problem sein, wars auch
nicht. Aber danke für die Warnung.

Eigene Daten sind vollkommen problemlos (solange die Userprofile nicht
ebenfalls auf der Platte liegen, dann müßtest Du evtl. irgendein
Instant-Linux, WinPE oder sonstwas vom Stick booten um den Kram aus dem
Netz oder von externem Dreheisen wiederherzustellen).

Die Bootpartition müßte man sich präzise begucken. Referenzen:
https://kb.terabyteunlimited.com/kb-articles/how-to-remove-the-windows-system-reserved-partition/
https://support.microsoft.com/en-us/windows/create-a-recovery-drive-abb4691b-5324-6d4a-8766-73fab304c246#WindowsVersion=Windows_10
https://docs.microsoft.com/en-us/windows-server/administration/windows-commands/diskpart
https://www.runtime.org/driveimage-xml.htm
https://www.runtime.org/data-recovery-live-cd.htm

Mir gings nur drum, auf das merkwürdige Verhalten von SSHDs hinzuweisen und
die offenbar typische Lebensdauer. Und die merkwürdigen \"End-To-End Errors\".

Jup. Da hat es wohl den Flash-Anteil des Laufwerks irgendwie gebraten.
Aber wie weiter oben im Thread schon diskutiert, kann Dir das bei
reinen SSDs auch passieren, weit bevor SMART oder sonstein Tool End of
Life anzeigt. Wenn nicht wirklich ein ¤¤¤-Gerät, dann meist müßig da
einen Garantiefall aufzumachen. Samsung steht hier ein wenig im Ruf,
bei Kratzern im Gehäuse, Abnutzung am Sata-Port oder anderen
Marginalien die Garantie abzulehnen. Das ist halt das mit der Garantie:
Nicht den Wisch wert, auf dem sie versprochen wird.

Das einzige, was mich geringfügig nervös macht, ist, dass ich mich
nicht genau erinnern kann, in welche Rechner ich überall solche SSHDs
eingebaut habe.

Sagen wir so: Kaputtstehen kann sich eine SSD (ohne \'H\') schon auch.
Stichwort: \"Data Retention Time\". Haben wir schon durchgekaut. Falls
ein Boot zumutbar: https://www.hwinfo.com/. Läuft auch als portable
Version. Damit kriegst Du *garantiert* raus, was in der Kiste drin ist.
Ohne Aufschrauben. Zumindest bei Windows-OSen. Für *UX gibts sicher
Vergleichbares.

Volker
 
On 2022-01-02, Volker Bartheld <news2022@bartheld.net> wrote:
War bei meiner Nur-SSD nicht der Fall. Zumindest nicht für meine
Vorstellungen von \"unauffällig\", d. h. mit der nominalen, vor einigen
Monaten selbst gemessenen Datenrate.

Das ist wohl bisher (bei uns) nur bei SSHD, IIRC 2.5\" Seagate, aufgetreten,
nicht bei SSD.

cu
Michael
 
Volker Bartheld schrieb:
On Mon, 3 Jan 2022 16:11:36 +0100, Rolf Bombach wrote:

Eigene Daten sind vollkommen problemlos (solange die Userprofile nicht
ebenfalls auf der Platte liegen, dann müßtest Du evtl. irgendein
Instant-Linux, WinPE oder sonstwas vom Stick booten um den Kram aus dem
Netz oder von externem Dreheisen wiederherzustellen).

Die Bootpartition müßte man sich präzise begucken. Referenzen:
https://kb.terabyteunlimited.com/kb-articles/how-to-remove-the-windows-system-reserved-partition/
https://support.microsoft.com/en-us/windows/create-a-recovery-drive-abb4691b-5324-6d4a-8766-73fab304c246#WindowsVersion=Windows_10
https://docs.microsoft.com/en-us/windows-server/administration/windows-commands/diskpart
https://www.runtime.org/driveimage-xml.htm
https://www.runtime.org/data-recovery-live-cd.htm

THX. Gespeichert.

Das einzige, was mich geringfügig nervös macht, ist, dass ich mich
nicht genau erinnern kann, in welche Rechner ich überall solche SSHDs
eingebaut habe.

Sagen wir so: Kaputtstehen kann sich eine SSD (ohne \'H\') schon auch.
Stichwort: \"Data Retention Time\". Haben wir schon durchgekaut.

Ja. Allerdings neige ich dazu, alle Rechner schon alleine wegen der Updates
gelegentlich mal einige Stunden laufen zu lassen. Dafür hatten etliche
Kollegen kein Verständnis. Das ungeschriebene Motto des PSI ist ja:
An irgend was mangelts immer, bei andern an Geld, bei uns an Leuten.
Damit stehen manchmal Prüfstände ein halbes Jahr rum. Dann, Panik,
Montag morgens Messbeginn. Boot, .... 34 mandatory updates....

Datenverlust nach \"nur\" einem halben Jahr hatte ich bei PRO noch nie.

Falls
ein Boot zumutbar: https://www.hwinfo.com/. Läuft auch als portable
Version. Damit kriegst Du *garantiert* raus, was in der Kiste drin ist.
Ohne Aufschrauben. Zumindest bei Windows-OSen. Für *UX gibts sicher
Vergleichbares.

Staun. Hatte das Tool vor Jahrzehnten rausgeschmissen. Und Heute:
Liest alles aus, weitgehend übersichtlich dargestellt. Cool.
Klar, irgendwelche schlecht definierten MoBo-Parameter gehen eher
nicht, Spannungen und Sensoren usw., dafür kann das Tool aber nichts.

--
mfg Rolf Bombach
 

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