Defekt am Fernsehr ICE TV55SVT

T

Thomas

Guest
Hallo.

Vorgestern hat mein Fernsehr mal wieder mal den Geist aufgegeben.
Was die Ursache war kann ich nicht genau sagen. Letzte Zeit ist öfters
die Reglung der 106V abgefackelt. Ausgetauscht mit etwas unpassenden
Ersatzkomponenten. Nun hat er bis vor kurzem oft den Effekt gezeigt
das er beim einschalten dunkel blieb - nur ein schwach leuchtender
Punkt in der Mitte. Nach wiederholtem einschalten ging er.

Nun hat es wieder das Netzteil erwischt. Ausserdem die
Zeilen-Endstufe. Was nun wem zugesetzt hat ist nicht ganz klar - aber
sicher die Endstufe dem Regler. Dann haben wir einen äquivalenten DDR
Endstufen-Transistor (TO-3) (werte Passten). Es spratzte "anscheinend"
unter dem Glimmerplättchen (konnt man nicht genau erkennen). Beim
zweiten Einschaltversuch hats (wieder) den 106V Regler weggefackelt.
Also: Original Komponenten gekauft - eingebaut. Geht...

.... mit Fehlern. Nun sind oben horizontale weiße Streifen (max. 10cm
vom Bild). Wenn ich die Helligkeit am ZT aufdrehe gehen sie übers
ganze Bild. Wir haben uns anhand der Messpunkte (aus der Schltung)
diverse Signale angeschaut - sah alles OK aus.

Einige Spannungen sind nach unten abgewichen (16V und ein paar einzeln
stabilisierte [ZD] was davon kommen dürfte).

Mit wir sind mein Vater und ich gemeint - er hat früher im "WF"
gearbeitet und kennt sich daher mit Fernsehtechnik ein bisschen aus.


Kennt jemand dieses Problem oder hat Ideen dazu was Ursache sein
könnte?


Vielen Dank fürs lesen.

Mit freundlichen Grüßen, Thomas Lehmann.

Ergänzung: Das OSD scheint nicht zu gehen (falls hilft).

Rechtfertigung: Ich weiß der Fernsehr ist schon alt (fast 14 Jahre
genau) - aber er hat ein spitze Bild und hat immer treue dienste
geleistet. :) Und das Geld für einen neuen habe ich nicht.
 
Thomas schrieb:
[snip]

Ihr solltet als erstes den Chassistyp identifizieren. und dann.
www.repdata.de -> Forum.


Mit wir sind mein Vater und ich gemeint - er hat früher im "WF"
gearbeitet und kennt sich daher mit Fernsehtechnik ein bisschen aus.
Hat er vielleicht noch ne A63NCQ08X im Keller? :cool:

GG
 
Hallo Thomas,

... mit Fehlern. Nun sind oben horizontale weiße Streifen (max. 10cm
vom Bild).
Ansonsten ist das Bild "normal" (d.h.nicht milchig o.ä.)? Es muß auch nicht
gegenüber früher die Helligkeit weiter aufgedreht werden?
Dann sollte das Problem in der Nähe der vertikalen Rücklaufaustastung
liegen. Wenn die nicht sauber dunkelsteuert, dann entstehen diese Streifen.
Ein Schaltplan erleichtert die Fehlersuche in diesem Falle ungemein...

Tom


--

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Hallo!

ThomasL.home@web.de (Thomas) wrote in message news:<9f9bd496.0407011451.207eb27d@posting.google.com>...

Es spratzte "anscheinend" unter dem Glimmerplättchen (konnt man nicht genau
erkennen).
Nur mal so am Rande: Glimmerplättchen in diesem Bereich sind seit
mind. 20 Jahren out! Sowas findet man heute allenfalls noch in
wirklich historischen Geräten. Heute verwendet man z. B.
Kapton-Folien, die gibt es bereits beidseitig mit Wärmeleitpaste
beschichtet, damit spart man sich das Rumbatzen mit Wärmeleitpaste.

Nun sind oben horizontale weiße Streifen (max. 10cm
vom Bild).
Sind das Rücklaufzeilen, oder sind das Reste vom Teletext? Falls
Rücklaufzeilen, dann stimmt möglicherweise die fallende Flanke der
Vertikalansteuerung nicht (zu flach), oder die Dunkeltastung des
Zeilenrücklaufs mag nicht mehr.

Wenn ich die Helligkeit am ZT aufdrehe gehen sie übers
ganze Bild.
Der Fehler kann sich überall verstecken... da muß man ganz penibel die
Signale am Bildende anschauen, am besten mit einer Zeilenlupe
triggern. Irgendwo zwischen ZF-Ausgang und RGB-Endstufe ist ein
Kondensator (Elko) matschig oder sowas.

Einige Spannungen sind nach unten abgewichen (16V und ein paar einzeln
stabilisierte [ZD] was davon kommen dürfte).
Wie viel abgewichen? Ein paar Prozent machen nix, aber wenn aus 16 V
dann 13 V werden, stimmt natürlich nix mehr. Die Spannungsangaben im
Netzteil beziehen sich meist auf eine bestimmte Betriebsart, z. B.
synchronisiert mit Weißbild und einem bestimmten Strahlstrom. Hast Du
das bedacht?

Also erst mal die Spannungen nachsehen, wenn sie zu sehr abweichen (5
%), dann den Fehler im Netzteil suchen. Dann kann man die Signale
zwischen ZF und RGB-Endstufenausgang abklappern.



CU Peter
 
Peter Weiss schrieb:

Nur mal so am Rande: Glimmerplättchen in diesem Bereich sind seit
mind. 20 Jahren out! Sowas findet man heute allenfalls noch in
wirklich historischen Geräten.
Bei den wirklich billigen Geräten gabs die vor 10 Jahren locker auch
noch! Und 1990 waren diese Glimmerplättchen sogar noch recht verbreitet!

GG
 
Hallo!

Guido Grohmann <guido.grohmann@gmx.de> wrote in message news:<2l2k2jF812l8U2@uni-berlin.de>...
Bei den wirklich billigen Ger ten gabs die vor 10 Jahren locker auch
noch!
Soso... aber diese wirklich billigen Geräte landen eh sofort im
Elektronikrecycling, das repariert niemand mehr.

Außerdem hat Glimmer den Nachteil, daß er - wie in diesem Falle - an
der Horizontalendstufe problematisch sein kann. Außerdem sind
Glimmerplättchen teurer als Kunststoffisolierung.

Und 1990 waren diese Glimmerpl ttchen sogar noch recht verbreitet
Im Bastelbereich vielleicht noch... in Fernsehern von Grundig,
Blaupunkt, Loewe usw. kaum mehr. Ich kenne diese Glimmerplättchen noch
von den alten Kisten aus den 70ern, wo die Horizontalendstufe mit BU
208 (D) im TO-3 Gehäuse aufgebaut war. Bei unsachgemäßer Montage
(kleine Grate oder Dreck dazwischen) brizzelte es irgendwann (oder
recht bald). Bei den absolut unverwüstlichen Endstufen von Grundig und
Blaupunkt (und anderen) mit den Hin- und Rücklaufthyristoren waren
auch Glimmerplatten drin, und wenn sowas ausfiel (wenn überhaupt),
dann war irgendwo die Glimmerplatte durch. Die Thyristoren an sich
sind kaum kaputt gegangen, wohl auch deswegen kamen die Hersteller von
diesem Schaltungskonzept ab. Ein Bipolar-Transistor hat halt doch eine
größere Ausfallwahrscheinlichkeit.

Und Sony hat schon in den alten Kisten aus den 70ern
Kunststoffisolierungen eingesetzt, kaum mehr Glimmer, zumindest nicht
in belasteten Bereichen, vornehmlich wohl aus Kostengründen. Glimmer
ist teurer, in der Fertigungsverarbeitung aufwendiger und führt
bereits in der Fertigung zu höherer Ausfallwahrscheinlichkeit als
Kunststoffisolierungen. Bessere und günstigere Alternativprodukte sind
seit vielen Jahren am Markt und werden auch genutzt.



CU Peter
 
Peter Weiss <playfield-bbs@gmx.net> schrieb im Beitrag <1cc849ed.0407150044.33ef6a47@posting.google.com>...
Außerdem hat Glimmer den Nachteil, daß er - wie in diesem Falle - an
der Horizontalendstufe problematisch sein kann. Außerdem sind
Glimmerplättchen teurer als Kunststoffisolierung.

Beide Varianten sind akzeptabel.
Bei Graten an Bohrungen scheitern beide, die Beschaffungskosten
sind vergleichbar, lediglich die Montage ist bei Silikonpads
billiger, weswegen wir die heute fast ausschliesslich sehen.

Wenn man qualitativ besonders gute Glimmerplaettchen nimmt und
korrekt mit Waermeleitpaste arbeitet, ist der Waermewiderstand
etwas geringer als bei den ueblichen glasfaserverstaerkten
Silikonpads, aber das spielt in der praktischen Anwendung kaum
eine Rolle.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Am 15 Jul 2004 01:44:29 -0700 hat Peter Weiss <playfield-bbs@gmx.net>
geschrieben:

recht bald). Bei den absolut unverwüstlichen Endstufen von Grundig und
Blaupunkt (und anderen) mit den Hin- und Rücklaufthyristoren waren
auch Glimmerplatten drin, und wenn sowas ausfiel (wenn überhaupt),
dann war irgendwo die Glimmerplatte durch. Die Thyristoren an sich
sind kaum kaputt gegangen, wohl auch deswegen kamen die Hersteller von
diesem Schaltungskonzept ab. Ein Bipolar-Transistor hat halt doch eine
größere Ausfallwahrscheinlichkeit.
mWn ist aber die Schaltungstechnik mit den Thyristoren deutlich
aufwendiger, das beginnt schon damit, daß man 2 Leitstungshalbleiter
braucht und einige RLC.
Und gerade bei ein paar alten Sony Kisten (aus den 70ern mit ca. 45..50cm
Diagonale, hat es die Leistungshalbleiter gar nicht einzeln gegeben
sondern nur den kompletten Satz von Ablenk und Netzteil (!) Thyristoren
+ einigen dicken RCs. Grund: Wenn im Bereich NT oder Ablenkung etwas
abgeraucht ist, dann hat das immer die ganze "Umgebung" mitgerissen.
Möglicherweise war in dem Teilesatz aber auch eine Modifikation enthalten,
die die Schaltung etwas robuster machte.

Und Sony hat schon in den alten Kisten aus den 70ern
Kunststoffisolierungen eingesetzt, kaum mehr Glimmer, zumindest nicht

--
Martin
 
Hallo!

Martin Lenz <m.lenz@kreuzgruber.com> wrote in message news:<opsa6aa5qee382vs@news.inode.com>...
mWn ist aber die Schaltungstechnik mit den Thyristoren deutlich
aufwendiger, das beginnt schon damit, daß man 2 Leitstungshalbleiter
braucht und einige RLC.
Natürlich, die Schaltungen sind aufwendiger, dafür ist - trotz höherer
Bauteilezahl - die Ausfallwahrscheinlichkeit niedriger.

Bei der heute üblichen Schaltung in der Zeilenendstufe mit einem
Bipolartransistor kann man aufgrund der hohen Elektromigration im
Halbleiter den Ausfall gezielt herbeiführen. Bei den Billiggeräten
verreckt aber meistens ein Elko im Netzteil (oder was anderes im
Netzteil), bevor die Horizontalendstufe aufgibt.

Und gerade bei ein paar alten Sony Kisten (aus den 70ern mit ca. 45..50cm
Diagonale, hat es die Leistungshalbleiter gar nicht einzeln gegeben
Mag sein, ich habe die Sony-Sachen nie repariert. Dafür hat man einen
Lenor! :))



CU Peter
 
Peter Weiss wrote:


Bei der heute üblichen Schaltung in der Zeilenendstufe mit einem
Bipolartransistor kann man aufgrund der hohen Elektromigration im
Halbleiter den Ausfall gezielt herbeiführen.
Wieso ist das Problem bei Bipolar-Transistoren grösser als bei Thyristoren?

Liegt es nicht eher daran, dass heute die Bauteile sehr knapp bemessen
werden, während man früher fast für die Ewigkeit gebaut hat, mit besserer
Kühlung und Bauteilen mit viel Reserve?

Stefan
 
Peter Weiss wrote:
mWn ist aber die Schaltungstechnik mit den Thyristoren deutlich
aufwendiger, das beginnt schon damit, daß man 2 Leitstungshalbleiter
braucht und einige RLC.

Natürlich, die Schaltungen sind aufwendiger, dafür ist - trotz höherer
Bauteilezahl - die Ausfallwahrscheinlichkeit niedriger.
Hmm, hab ich anders in Erinnerung. Ich dachte, gerade wegen
der hohen Ausfälle sei die Thyristorablenkung wieder verschwunden.
Auch wird kolportiert, dass selbst Fachleuten die Funktionsweise
oft undurchsichtig erschien.
Mir ist auch als wären viele andere Anwendungen von
"Frequenzthyristoren" wie die damals hiessen, verschwunden.
Liegt aber auch daran, dass neue MOSFETs und bei nicht
allzuhohen Frequenzen IGBTs zur Verfügung stehen.

--
mfg Rolf Bombach
 
Peter Weiss schrieb:

Bei der heute üblichen Schaltung in der Zeilenendstufe mit einem
Bipolartransistor kann man aufgrund der hohen Elektromigration im
Halbleiter den Ausfall gezielt herbeiführen. Bei den Billiggeräten
verreckt aber meistens ein Elko im Netzteil (oder was anderes im
Netzteil), bevor die Horizontalendstufe aufgibt.
Nöö, eher der Eldor Trafo und nicht selten platzen Kondis (Scheibe,
Folie) in der Zeile. Meist noch durch Wackler provoziert ...

> CU Peter
 
Stefan Heimers wrote:
Bei der heute üblichen Schaltung in der Zeilenendstufe mit einem
Bipolartransistor kann man aufgrund der hohen Elektromigration im
Halbleiter den Ausfall gezielt herbeiführen.

Wieso ist das Problem bei Bipolar-Transistoren grösser als bei Thyristoren?

Liegt es nicht eher daran, dass heute die Bauteile sehr knapp bemessen
werden, während man früher fast für die Ewigkeit gebaut hat, mit besserer
Kühlung und Bauteilen mit viel Reserve?
IMHO ist Elektromigration ein Problem hoher Stromdichten. Also
etwa bei CPUs oder UHF-Leistungstransis, wo nicht zuletzt wegen
der angepeilten Geschwindigkeit die Strukturen winzig sind. So
ein Transi sieht dann aus wie eine Bienenstichtorte, auf die
man draufgelatscht ist ;-). Bei massiv-NF-Halbleitern kann
ich mir das kaum vorstellen. Dort eher Ausfall durch thermische
Überlastung, beim Thyristor etwa durch Ausnutzen dieses "non
repetitive peak current", bei dem der Kristall durchaus lokal
anschmelzen kann. Hält er dann nur so 100x aus.

--
mfg Rolf Bombach
 

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