chem. Zinn, Isel vs. Bungard

B

Bertolt Mildner

Guest
Hat hier jemand Erfahrung mit dem chem. Zinn von Isel (jetzt Proma)?
Taugt das was?

Chemisch schint es ja dem SUR-TIN von Bungard sehr ähnlich zu sein,
allerdings ist das nur begrenzt haltbar wenn es mal angerührt ist.

Ist das Zeug von Isel stabiler oder "darf" man den nicht verbrauchten Rest
nach n Monaten entsorgen?

Servus,
Bertolt
 
Bertolt Mildner schrieb:
Hat hier jemand Erfahrung mit dem chem. Zinn von Isel (jetzt Proma)?
Taugt das was?

Chemisch schint es ja dem SUR-TIN von Bungard sehr ähnlich zu sein,
allerdings ist das nur begrenzt haltbar wenn es mal angerührt ist.

Ist das Zeug von Isel stabiler oder "darf" man den nicht verbrauchten Rest
nach n Monaten entsorgen?
Alle stromlosen Verzinnungsbäder basieren auf Sn(II), das wird aber vom
Luftsauerstoff langsam zu Sn(IV) oxidiert. Wenn man die angesetzte
Lösung in einer Glasflasche mit ordentlichem Deckel lagert ist die sogar
recht lange haltbar.


Gruß Dieter

BTW: Das Zeug kann man sich erheblich preiswerter selbst mischen.
 
Dieter Wiedmann schrieb:

BTW: Das Zeug kann man sich erheblich preiswerter selbst mischen.
Hast Du da ein Rezept?


Gruß
Patrick
 
Bertolt Mildner <Bertolt.Mildner@gmx.at> schrieb im Beitrag <c1qjti$rjb$1@newsreader1.utanet.at>...
Ist das Zeug von Isel stabiler oder "darf" man den nicht verbrauchten Rest
nach n Monaten entsorgen?

Das ist alles ziemlich dasselbe (bis auf Seno)
(siehe de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/)
und funktioniert nicht besonders gut, schon gar nicht nach Monaten.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Patrick Schaefer schrieb:

BTW: Das Zeug kann man sich erheblich preiswerter selbst mischen.

Hast Du da ein Rezept?
Konkrete Mengenangaben muss ich erst nachschlagen.

Die eine Möglichkeit ist eine (auch in den FAQ erwähnt)
SnCl_2/Thioharnstoff/H_2SO_4-Mischung, die geht schon bei
Raumtemperatur, aber die Beschaffung von Thioharnstoff kann Probleme
geben (ChemVerbotsV), und die Haltbarkeit ist auch ehr mäßig.

Einfacher ist es Sn_Cl2/NaOH zu verwenden, da muss allerdings auf ca.
60°C erhitzt werden.

Die Zinnschicht ist aber *sehr* dünn, taugt gerade als Korrosionsschutz
fürs Kupfer, die Lötfähigkeit wird nicht besser.


Gruß Dieter
 
"Dieter Wiedmann" <Dieter.Wiedmann@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:4040F07C.11E30C8E@t-online.de...
Bertolt Mildner schrieb:

Hat hier jemand Erfahrung mit dem chem. Zinn von Isel (jetzt Proma)?
Taugt das was?

Chemisch schint es ja dem SUR-TIN von Bungard sehr ähnlich zu sein,
allerdings ist das nur begrenzt haltbar wenn es mal angerührt ist.

Ist das Zeug von Isel stabiler oder "darf" man den nicht verbrauchten
Rest
nach n Monaten entsorgen?

Alle stromlosen Verzinnungsbäder basieren auf Sn(II), das wird aber vom
Luftsauerstoff langsam zu Sn(IV) oxidiert. Wenn man die angesetzte
Lösung in einer Glasflasche mit ordentlichem Deckel lagert ist die sogar
recht lange haltbar.
Also das liest sich hier http://tinyuri.com/2ebm etwas anders!?
Es ist die Rede davon dass sich der Thioharnstoff zersetzt bzw. etwas
weiter oben dass das ganze lichtempfindlich ist. Immerhin schreibt das
einer der beiden Bungard Brüder ...

Ausserdem ist im SUR-TIN kein Sn(II) sondern Zinnchlorid.

Ich hab mir eben gedacht dass ich lieber das SUR-TIN hätte da ich dann
kleine Mengen anführen kann und sich der reine Thioharnstoff (Pulver) nicht
(so schnell) zersetzt.

BTW: Das Zeug kann man sich erheblich preiswerter selbst mischen.
Wenn man an den Thioharnstoff und die Schwefelsäure ran kommt ...

Bertolt
 
Bertolt Mildner schrieb:

Also das liest sich hier http://tinyuri.com/2ebm etwas anders!?
Es ist die Rede davon dass sich der Thioharnstoff zersetzt bzw. etwas
weiter oben dass das ganze lichtempfindlich ist. Immerhin schreibt das
einer der beiden Bungard Brüder ...
Das kommt hinzu, wird aber überschätzt, dass man die fertige Lösung
lichtgeschützt aufbewahren sollte ist dennoch richtig.


Ausserdem ist im SUR-TIN kein Sn(II) sondern Zinnchlorid.
Klar, aber eben Zinn(II)chlorid. Mit Zinn(II)sulfat geht das übrigens
genauso, das ist nur im EK teurer und wird deshalb nicht verwendet.


Ich hab mir eben gedacht dass ich lieber das SUR-TIN hätte da ich dann
kleine Mengen anführen kann und sich der reine Thioharnstoff (Pulver) nicht
(so schnell) zersetzt.
Kleine Mengen anzusetzen ist genau der richtige Gedanke.


BTW: Das Zeug kann man sich erheblich preiswerter selbst mischen.

Wenn man an den Thioharnstoff und die Schwefelsäure ran kommt ...
Wenn du min. 18 Jahre alt bist und den Verwendungszweck glaubhaft machen
kannst ist das kein Problem, Schwefelsäure gibts eh bei nächsten
Autoteilehändler für Appel&Ei.


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann <Dieter.Wiedmann@t-online.de> schrieb im Beitrag <4041211E.63632C96@t-online.de>...

aber die Beschaffung von Thioharnstoff kann Probleme
geben (ChemVerbotsV), und die Haltbarkeit ist auch ehr mäßig.

Da der Harnstoff im wesentlichen fuer den Glanz vom Glanzzinn
zustaendig ist, kann man ihn auch durch ganz ganz wenig Tensid
(Spueli) ersetzen, aber da muss man die Dosierung ausprobieren,
und das kann langwierig/weilig sein.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
MaWin schrieb:

Da der Harnstoff im wesentlichen fuer den Glanz vom Glanzzinn
zustaendig ist,
Aber nein, der Harnstoff senkt das Potential des Kupfers durch
Komplexierung, ohne den gehts (in saurer Lösung) nicht.


Gruß Dieter
 
MaWin schrieb:

Da der Harnstoff im wesentlichen fuer den Glanz vom Glanzzinn
zustaendig ist,
Aber nein, der Thioharnstoff senkt das Potential des Kupfers durch
Komplexierung, ohne den gehts (in saurer Lösung) nicht. Man könnte zwar
durchaus andere Komplexbildner verwenden, aber die sind entweder
wesentlich giftiger oder teurer.
Prima wäre übrigens Ethandithiol, aber das stinkt ungeheuer.


Gruß Dieter
 
BTW: Das Zeug kann man sich erheblich preiswerter selbst mischen.

Hast Du da ein Rezept?

Konkrete Mengenangaben muss ich erst nachschlagen.

Die eine Möglichkeit ist eine (auch in den FAQ erwähnt)
SnCl_2/Thioharnstoff/H_2SO_4-Mischung, die geht schon bei
Raumtemperatur, aber die Beschaffung von Thioharnstoff kann Probleme
geben (ChemVerbotsV), und die Haltbarkeit ist auch ehr mäßig.
Die Mengenangaben würden mich auch sehr ineressieren!


Servus,
Bertolt
 
Dieter Wiedmann schrieb:

Konkrete Mengenangaben muss ich erst nachschlagen.
So, das hab ich jetzt. Wir haben damals folgende Rezeptur verwendet:

5g/l Zinn(II)chlorid-Dihydrat (SnCl_2*2H_2O)
50g/l Thioharnstoff (SC(NH_2)_2)
20g/l Schwefelsäure 96% (H_2SO_4) (nehmt besser 50g/l Batteriesäure, ist
besser handhabbar)

Die einelnen Komponenten in je 250ml demin. Wasser lösen, dann
vermischen und auf 1000ml auffüllen.

Optimale Ergebnisse erzielt man bei 35-40°C, es geht aber auch schon bei
20°C.


Gruß Dieter
 
So, das hab ich jetzt. Wir haben damals folgende Rezeptur verwendet:

5g/l Zinn(II)chlorid-Dihydrat (SnCl_2*2H_2O)
50g/l Thioharnstoff (SC(NH_2)_2)
20g/l Schwefelsäure 96% (H_2SO_4) (nehmt besser 50g/l Batteriesäure, ist
besser handhabbar)
Batteriesäure = Schwefelsäure 30% ?

Müsste man dann nicht mehr von der Bateriesäure nehmen?

Die einelnen Komponenten in je 250ml demin. Wasser lösen, dann
vermischen und auf 1000ml auffüllen.
Was ist "demin. Wasser"?

Vielen Danke,
Bertolt
 
Bertolt Mildner schrieb:

Batteriesäure = Schwefelsäure 30% ?
Üblicherweise 35%ig.


Müsste man dann nicht mehr von der Bateriesäure nehmen?
Die Konzentration ist nicht besonders kritisch.


Was ist "demin. Wasser"?
Demineralisiert, eben das was man zum Nachfüllen der Autobatterie
verwendet.


Gruß Dieter
 

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