"Blitzschutz" für Microcontroller-Schaltung?

B

Bernd Maier

Guest
Moin!

Ich bastele gerade eine Steuerung für meine Heizungspumpen/-stellantriebe
auf PIC-Basis. Daran sollen auch 2 ca. 15m lange Leitungen für
Temperaturschalter und ein ebenso langer "One-Wire-Bus" zur
Temperaturerfassung in den Räumen.
Ich mache mir jetzt Sorgen, dass die Leitungen beim nächsten Gewitter als
"Antenne" wirken könnten und mir den PIC zerstören. Die Schaltung ist durch
Netztrafo galvanisch vom Netz und durch Relais von den Pumpen getrennt, aber
die Pumpen sind über das Rohrsystem geerdet.

Ich frage mich nun, ob ich die Temperaturschalter/den Bus irgenwie
galvanisch vom PIC trennen sollte/kann?

Das ich gegen einen direkten Einschlag nichts machen kann ist mir klar, aber
beim letzten Gewitter hatten wir in ca. 500m Entfernung einen Einschlag in
einen Baukran, wodurch hier im Keller ein FI geflogen ist. Sowas könnte ja
auch den PIC gefährden (?).

Oder wäre es vom Aufwand her sinnvoller, wenn ich einen Ersatzcontroller
bereitlege und den evtl. eintretenden Schaden in Kauf nehme?

mfg, Bernd
 
Bernd Maier <gagalus@directbox.com> schrieb im Beitrag <bf324o$9rbt3$1@ID-68715.news.uni-berlin.de>...

Ich mache mir jetzt Sorgen, dass die Leitungen beim nächsten Gewitter als
"Antenne" wirken könnten und mir den PIC zerstören.

Leitungen unbedingt verdrillen (bzw. fertig verdrillte kaufen, Klingeldraht).
Das ein 1-Wire Bus in der realen Welt ueber 15 m stoerungsfrei geht,
halte ich fuer unwahrscheinlich. Nimm lieber LM334 (AD590/AD592)
Temperatursensoren, die arbeiten mit STROM (Spannungsabfall also
kein Thema) und fuer die reichen auch 2 verdrillte Leitungen ueber 15 m.
An der Platine ein parallel-Kondensator (47nF) zur Unterdrueckung von
Einstreuungen. Der uC (Eingangsschutzdioden) macht den Rest,
beim LM334 waere eh ein OpAmp (LM6484 oder so) vorgeschaltet.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx.net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
MaWin schrieb:
Leitungen unbedingt verdrillen (bzw. fertig verdrillte kaufen, Klingeldraht).
Das ein 1-Wire Bus in der realen Welt ueber 15 m stoerungsfrei geht,
Hallo,

Dallas schreibt hier:
http://pdfserv.maxim-ic.com/arpdf/AppNotes/app148.pdf
von bis zu 750 m, aber mit Fehlererkennung und Korrektur:
http://pdfserv.maxim-ic.com/arpdf/AppNotes/app159.pdf
Mit dem allereinfachsten Treiber auch nur 3m, mit besseren 40 , 200 oder
500 m, siehe Appendix A bis C.

Bye
 
Dallas schreibt hier:
http://pdfserv.maxim-ic.com/arpdf/AppNotes/app148.pdf
von bis zu 750 m, aber mit Fehlererkennung und Korrektur:
http://pdfserv.maxim-ic.com/arpdf/AppNotes/app159.pdf
Mit dem allereinfachsten Treiber auch nur 3m, mit besseren 40 , 200 oder
500 m, siehe Appendix A bis C.
auch aus AN148:
"Network weight is limited by the ability of the cable to be charged and
discharged quickly enough to satisfy the 1-Wire protocol. A simple resistor
pull-up has a weight limitation of about 200m."

Treiber im eigentlichen Sinne wollte ich auch nicht verwenden sondern direkt
an den PIC gehen. Aber ich hab mich noch nicht ganz durch die Doku gekämpft,
vielleicht geht es ohne doch nicht....

Wenn ich mit den Klausuren durch bin werde ich das mal testen und berichten.
Ein digitaler Temperatursensor ist mir (als Informatiker) jedenfalls lieber
als analoge Lösungen wie von MaWin vorgeschlagen, aber das ist sicher
Geschmackssache.

Mfg, Bernd
 
MaWin schrieb:
Nimm lieber LM334 (AD590/AD592)
Temperatursensoren, die arbeiten mit STROM (Spannungsabfall also
kein Thema) und fuer die reichen auch 2 verdrillte Leitungen ueber 15 m.
An der Platine ein parallel-Kondensator (47nF) zur Unterdrueckung von
Einstreuungen.
Etwas OT: Beim AD590 unbedingt Kondensatoren direkt am IC vom
Gehäuse zu beiden Anschlüssen. Der ist ein hervorragender
HF-Gleichrichter.
Grusz Niko
--
Vergessen Sie nicht, Ihre Antenne zu erden!
 
Bernd Maier schrieb:
Treiber im eigentlichen Sinne wollte ich auch nicht verwenden sondern direkt
an den PIC gehen. Aber ich hab mich noch nicht ganz durch die Doku gekämpft,
vielleicht geht es ohne doch nicht....
Hallo,

Schutzdioden gegen Überspannungen solltest Du auch vorsehen.

Aber wenn die Dinger auch eine digitale Auflösung von 0,5 °C haben, auf
0,5 °C genau sind sie nicht.

Bye
 
Ein digitaler Temperatursensor ist mir (als Informatiker) jedenfalls lieber
als analoge Lösungen wie von MaWin vorgeschlagen, aber das ist sicher
Geschmackssache.
MaWins Lösung funktioniert eben.
Der Dallas-Bus wird selbst bei Punkt zu Punkt Verbindung zu kämpfen
haben. Sollte ja leicht einzusehen sein:
das Protokoll schreibt festes Timing vor und zwar im Bereich von einigen
10usec. Insofern kann man die Flanken nicht beliebig flachschleifen um
Reflexionen zu verhindern ( die in der ApplikationNote dafür gezeigte
Schaltung mit dem Fet ist wegen dessen Bauteilstreuung ohnehin ziemlich
suspekt ).
Andererseits ist Kabelterminierung mit 100 - 120 Ohm weder am Controller
möglich ( der pullup ist >1k ) noch am Sensor ( der ist entweder sehr
ochohmig oder sehr niederohmig ).
Und der Störabstand ist bei highpegel wegen der per pullup recht
hochohmigen Impedanz auch nicht üppig.

MfG JRD
 
Erik Spaenig <erik.spaenigREMOVE@seitzinger-popp.de> wrote in
<bf41oh$p1o$04$1@news.t-online.com>:

Überall Z-Dioden verteilen kann auch was helfen, vor allem an den
Gerätenanschlüssen.
Nimm lieber Uberspannungsschutzdioden. Das sind spezielle "Z-Dioden",
etwas "dicker" und extra fuer solche Ueberspannungsbegrenzungen
konstruiert. Ein Widerstand in Reihe der Leitung (wo moeglich) hilft
auch viel.

http://www.reichelt.de/artikel.html?PhWJx8N87IIAADercX4+A41
(Standarddioden, falls der Link nicht gehen sollte)

Die 1,5KE xx z.B.; die gibt es sowohl unipolar (wie eine ZDiode
wirkend) als auch bipolar (wie zwei antiparallelgeschaltetet ZDioden).

M.
 
Bernd Maier wrote:

Das ich gegen einen direkten Einschlag nichts machen kann ist mir klar, aber
beim letzten Gewitter hatten wir in ca. 500m Entfernung einen Einschlag in
einen Baukran, wodurch hier im Keller ein FI geflogen ist. Sowas könnte ja
auch den PIC gefährden (?).
Wir mußten mal aus ähnlichen Gründen 6,8V Supressor-Dioden an den Port
für eine Sensorleitung setzen, da diese vom Kunden "beliebig" lang
gewählt werden konnte.

Gruß,
Michael
 

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