Bauteile mit I²C-Bus programmieren

H

Holger

Guest
Liebe Leute,

leider schweigen sich die Datenblätter von Schaltkreisen, die I²C-Bus
programmiert werden, Ăźber die Programmierung genau dieser Schaltkreise
aus. Weil da nun nette Sachen dabei sind, zum Beispiel Prozessoren fĂźr
Dolby-Surround, fĂźr Tuner, fĂźr Audio-Umschalter, wĂźrde ich gerne in
Erfahrung bringen, wie man die Bauteile auch in eigenen Anwendungen
einsetzen kann. Also konket: Ein Mikrocontroller produziert Sequenzen
von Befehlen ßber den I²C-Bus und steuert damit eine Stereoanlage, oder
was auch immer. Wo bekomme ich die Informationen Ăźber diese Sequenzen
her? Quasi ein "Programming Reference Manual" ßber die unvollständig
dokumentierten Chips?

Holger
 
Am 10.03.19 um 21:28 schrieb Holger:
Liebe Leute,

leider schweigen sich die Datenblätter von Schaltkreisen, die I²C-Bus
programmiert werden, Ăźber die Programmierung genau dieser Schaltkreise
aus.

In 9 von 10 Fällen tun sie das keineswegs, sondern gehen recht
detailiert auf diesen Aspekt ein. Mitunter stehen elektrische Daten und
Programmierung in getrennten Dokumenten, da muss man dann etwas suchen.

Weil da nun nette Sachen dabei sind, zum Beispiel Prozessoren fĂźr
Dolby-Surround,

In diesem Fall kann es sein, das lizenzrechtliche Vorgaben seitens Dolby
den Hersteller zwingen, sich im Üffentlich zugänglichen Datenblatt auf
grobe Eckdaten zu beschränken und Details nur gegen NDA weiter zu geben.

was auch immer. Wo bekomme ich die Informationen Ăźber diese Sequenzen
her? Quasi ein "Programming Reference Manual" ßber die unvollständig
dokumentierten Chips?

Beim Hersteller. :p

Hergen
 
Hergen Lehmann <hlehmann.expires.5-11@snafu.de>:

Am 10.03.19 um 21:28 schrieb Holger:
Liebe Leute,

leider schweigen sich die Datenblätter von Schaltkreisen, die I²C-Bus
programmiert werden, Ăźber die Programmierung genau dieser Schaltkreise
aus.

In 9 von 10 Fällen tun sie das keineswegs, sondern gehen recht
detailiert auf diesen Aspekt ein. Mitunter stehen elektrische Daten und
Programmierung in getrennten Dokumenten, da muss man dann etwas suchen.

Weil da nun nette Sachen dabei sind, zum Beispiel Prozessoren fĂźr
Dolby-Surround,

In diesem Fall kann es sein, das lizenzrechtliche Vorgaben seitens Dolby
den Hersteller zwingen, sich im Üffentlich zugänglichen Datenblatt auf
grobe Eckdaten zu beschränken und Details nur gegen NDA weiter zu geben.

was auch immer. Wo bekomme ich die Informationen Ăźber diese Sequenzen
her? Quasi ein "Programming Reference Manual" ßber die unvollständig
dokumentierten Chips?

Beim Hersteller. :p

Besonders schlimm ist das ja bei Kamerachips.. ;-)

M.
--
 
Hi Holger,> leider schweigen sich die Datenblätter von Schaltkreisen,
Schreib doch einfach den Chip-Typ auf, dann kann man konkret was sagen
oder die Nase zu halten. Ohne ist das reinees Kaffeesatzlesen.

Marte
 
Holger <me@privacy.org> wrote:

leider schweigen sich die Datenblätter von Schaltkreisen, die I˛C-Bus
programmiert werden, über die Programmierung genau dieser Schaltkreise
aus.

Ach? Ich hab bisher noch kein Bauteil gesehen wo das nicht drin stand.

was auch immer. Wo bekomme ich die Informationen über diese Sequenzen
her? Quasi ein "Programming Reference Manual" über die unvollständig
dokumentierten Chips?

Aus dem Datenblatt des ICs. Sag uns doch mal von welchem IC du meinst
das es nicht vollstaendig dokumentiert ist.

Ansonsten kann ich die noch Empfehlen dir das Datenblatt zum PCF8574
durchzulesen. Das war eines der ersten ICs mit I2C und da ist das noch
Idiotensicher beschrieben.

Olaf
 
Am 11.03.19 um 16:04 schrieb Marte Schwarz:

Hi Holger,> leider schweigen sich die Datenblätter von Schaltkreisen,
Schreib doch einfach den Chip-Typ auf, dann kann man konkret was sagen
oder die Nase zu halten. Ohne ist das reinees Kaffeesatzlesen.

Sag ich dir doch gerne: Es ist der LV1035M von Sanyo.

Holger
 
Holger <me@privacy.org> wrote:

>Sag ich dir doch gerne: Es ist der LV1035M von Sanyo.

Also die Datenblaetter die ich dazu gefunden habe haben nur drei
Seiten. Daher wuerde ich mal denken das es das eigentliche Datenblatt
nur gegen NDA vom Hersteller gab.

Olaf
 
Holger <me@privacy.org> wrote:

>Sag ich dir doch gerne: Es ist der LV1035M von Sanyo.

Wie kommst du eigentlich darauf das dieses Teil ueberhaubt I2C hat?

Wenn ich das Bild auf Seite 3 richtig deute ist das einfach nur ein
I2S-DAC der die ganze dekodierung vollkommen autonom macht. Und jetzt
erzaehl uns nicht das du den Unterschied zwischen I2S und I2C nicht
kennst.

Olaf
 
On 3/11/19 1:56 PM, Matthias Weingart wrote:
Besonders schlimm ist das ja bei Kamerachips.. ;-)

M.

Oh ja, denen muss man jede Kleinigkeit aus der Nase ziehen oder mit
Stueckzahlen von Smartphones kommen. :-(

--
Viele Grüße / Best regards
Tobi

https://www.elpra.de
 
On 3/11/19 7:14 PM, olaf wrote:
Holger <me@privacy.org> wrote:

Sag ich dir doch gerne: Es ist der LV1035M von Sanyo.

Also die Datenblaetter die ich dazu gefunden habe haben nur drei
Seiten. Daher wuerde ich mal denken das es das eigentliche Datenblatt
nur gegen NDA vom Hersteller gab.

Olaf

Sieht exakt so aus, zumindest wuerde ich so den Hinweis auf der ersten
Seite interpretieren:

"Note: Dolby and the double D symbol are registered
trademarks of the Dolby Laboratories Licensing
Corporation. This IC can only be used by Dolby
licensees. Licensing information and corresponding
technical information is available from:
Dolby Licensing Corporation
San Francisco, CA 94103-4813
USA"

Mit Lizenz gibt es die zugehoerigen technischen Informationen.

--
Viele Grüße / Best regards
Tobi

https://www.elpra.de
 
Am 11.03.19 um 19:19 schrieb olaf:
Holger <me@privacy.org> wrote:

Sag ich dir doch gerne: Es ist der LV1035M von Sanyo.

Wie kommst du eigentlich darauf das dieses Teil ueberhaubt I2C hat?

Wenn ich das Bild auf Seite 3 richtig deute ist das einfach nur ein
I2S-DAC der die ganze dekodierung vollkommen autonom macht. Und jetzt
erzaehl uns nicht das du den Unterschied zwischen I2S und I2C nicht
kennst.

Du mußt das Datenblatt mißverstanden haben. Schau mal auf die Pins 38
und 34: CLK. 37 und 35: DATA. Das Ding wird Ăźber eine Zweidrahtleitung
programmiert, wäre demnach I2C. Es gibt keine Leitung fßr den
Word-Select, gerne auch als Frame-Sync bezeichnet. Demzufolge handelt es
sich mitnichten um einen I2S-DAC.

Holger
 
On 12.03.19 23:41, Holger wrote:
Am 11.03.19 um 19:19 schrieb olaf:
Holger <me@privacy.org> wrote:

Sag ich dir doch gerne: Es ist der LV1035M von Sanyo.

Wie kommst du eigentlich darauf das dieses Teil ueberhaubt I2C hat?

Wenn ich das Bild auf Seite 3 richtig deute ist das einfach nur ein
I2S-DAC der die ganze dekodierung vollkommen autonom macht. Und jetzt
erzaehl uns nicht das du den Unterschied zwischen I2S und I2C nicht
kennst.

Du mußt das Datenblatt mißverstanden haben. Schau mal auf die Pins 38
und 34: CLK. 37 und 35: DATA. Das Ding wird Ăźber eine Zweidrahtleitung
programmiert, wäre demnach I2C.

Muß nicht ... die "Select"-Leitung könnte auch auf ein Simplex-SPI
hindeuten! I²C kommt ohne ein "Select" (oder "/CE") aus, weil jeder Chip
eine eigene Adresse hat. SPI braucht den "Select" weil ohne Adresse und
alle Chips parallel am SCK/MOSI/MISO hängen.

Josef
 
Hi Holger,
Wie kommst du eigentlich darauf das dieses Teil ueberhaubt I2C hat?
Du mußt das Datenblatt mißverstanden haben. Schau mal auf die Pins 38
und 34: CLK. 37 und 35: DATA. Das Ding wird Ăźber eine Zweidrahtleitung
programmiert, wäre demnach I2C.

Wie kommst Du denn darauf? Das heisst nur, dass es sich um eine
synchrone serielle Schnittstelle handelt, mehr läßt sich daraus zunächst
nicht ableiten. Bei I²C wßrden die Anschlßsse klassisch auch SDA und SCL
heißen.

Marte
 
Am 13.03.19 um 10:35 schrieb Marte Schwarz:
Hi Holger,
Wie kommst du eigentlich darauf das dieses Teil ueberhaubt I2C hat?
Du mußt das Datenblatt mißverstanden haben. Schau mal auf die Pins 38
und 34: CLK. 37 und 35: DATA. Das Ding wird Ăźber eine Zweidrahtleitung
programmiert, wäre demnach I2C.

Wie kommst Du denn darauf? Das heisst nur, dass es sich um eine
synchrone serielle Schnittstelle handelt, mehr läßt sich daraus zunächst
nicht ableiten. Bei I²C wßrden die Anschlßsse klassisch auch SDA und SCL
heißen.

In dem Ding werkeln auch noch andere Chips mit diesem Verfahren, zum
Beispiel der LC78212, der mit DI und CL ausgerĂźstet ist und dort nach
einem im Datenblatt verĂśffentlichten Protokoll mit Adressen und Daten
versorgt wird. Es ist ein Audio-Umschalter, der sich auf diese Weise
sagen läßt, welcher Audio-Eingang aud den entsprechenden Ausgang
geroutet werden soll. Auch dieser Chip hat einen Select-Eingang, hat
einen CE-Eingang, hat einen Reset-Eingang. Ja, sorry, aber eine
zweidrähtige und synchrone serielle Schnittstelle fßhlte sich doch
zumindest fßr mich sehr nach I²C an, und das auch dann, wenn Sanyo da
offenbar ein ganz eigenes SĂźppchen gekocht hat.

Holger
 
Hi Holger,
In dem Ding werkeln auch noch andere Chips mit diesem Verfahren, zum
Beispiel der LC78212, der mit DI und CL ausgerĂźstet ist und dort nach
einem im Datenblatt verĂśffentlichten Protokoll mit Adressen und Daten
versorgt wird.

Das sieht eher nach einem modifizierten SPI aus. Interessante
Adressierung, wenngleich mir ein Rätsel ist, warum sie dann nicht gleich
eine 8 Bit Adresse nehmen, aber ich muss das ja auch nicht verstehen.

Marte
 
On 13.03.19 14:10, Holger wrote:
Am 13.03.19 um 10:35 schrieb Marte Schwarz:
Hi Holger,
Wie kommst du eigentlich darauf das dieses Teil ueberhaubt I2C hat?
Du mußt das Datenblatt mißverstanden haben. Schau mal auf die Pins 38
und 34: CLK. 37 und 35: DATA. Das Ding wird Ăźber eine Zweidrahtleitung
programmiert, wäre demnach I2C.

Wie kommst Du denn darauf? Das heisst nur, dass es sich um eine
synchrone serielle Schnittstelle handelt, mehr läßt sich daraus zunächst
nicht ableiten. Bei I²C wßrden die Anschlßsse klassisch auch SDA und SCL
heißen.

In dem Ding werkeln auch noch andere Chips mit diesem Verfahren, zum
Beispiel der LC78212, der mit DI und CL ausgerĂźstet ist und dort nach
einem im Datenblatt verĂśffentlichten Protokoll mit Adressen und Daten
versorgt wird. Es ist ein Audio-Umschalter, der sich auf diese Weise
sagen läßt, welcher Audio-Eingang aud den entsprechenden Ausgang
geroutet werden soll. Auch dieser Chip hat einen Select-Eingang, hat
einen CE-Eingang, hat einen Reset-Eingang. Ja, sorry, aber eine
zweidrähtige und synchrone serielle Schnittstelle fßhlte sich doch
zumindest fßr mich sehr nach I²C an, und das auch dann, wenn Sanyo da
offenbar ein ganz eigenes SĂźppchen gekocht hat.

Das ist definitiv kein I²C, auch nicht annähernd oder ähnlich oder was
auch immer!

Alleine die Tatsache, daß CL im Ruhezustand auf LOW liegt spricht
definitiv dagegen: beide, SDA und SCL werden im Ruhezustand von (i.d.R.
externen) Pull-Up-Widerständen auf HIGH gezigen und die aktive Partei
zieht die Leitung auf LOW. DarĂźberhinaus haben die Datenbits hier bei
der steigenden Flanke stabil zu sein, bei I²C bei der fallenden. I²C hat
definitiv (mindestens, in der Regel immer) 7 Bit lange Adressen sowie
ein ACK Bit, welches vom Slave (d.h. in diesem Fall vom LTC78212)
getrieben werden MUß. Dies erfordert, daß der LTC diesen Pin auch
treiben (sprich auf LOW ziehen) kann, was laut Datenblatt nicht mĂśglich
ist. Streng genommen muß auch CL bidirektional sein, Stichwort "clock
stretching", was laut Datenblatt auch nicht mĂśglich ist: CL und DA sind
reine Eingänge mit Schmitt-Trigger-Charakteristik.
I²C ist eine 2-Draht-Schnittstelle (SDA und SCL), ein drittes Signal
(hier CE genannt) gibt es nicht.

Und da die 4 Adreßbits bei CE=0 übertragen werden scheidet auch
(simplex-)SPI aus.

Josef
 

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