AVR und Datenübertragung per Funk

S

Stefan Krohmer

Guest
Hallo,

ich habe vor einiger Zeit ein Messgerät gebaut, das analoge Messwerte über
einen am Kabel angeschlossenen Sensor erhält und über einen A/D-Wandler
verarbeitet. Kernstück ist ein ATmega32. Nun würde ich gerne am Sensor das
Kabel einsparen, mit einem kleinen AVR die Messwerte direkt am Sensor
wandeln und "irgendwie" kabellos an das Messgerät senden. Wie stell ich das
am besten/einfachsten/kostengünstigsten an?

Randbedingungen:

- Sender muss mindestens einen Winkel von 180 Grad abdecken können
- Entfernung: 10 - 50 cm
- Datenübertragungsrate: 50 - 100 Baud reichen aus, mehr ist egal ;-)
- Richtung unidirektional, Sensor soll nur Messwerte senden, kein Handshake

Erste Ideen:

- Infrarot mit mehreren LEDs im Sensorgehäuse (für "Rundumsenden")
- Funk (wahrscheinlich zu aufwändig, obwohl Entfernung ja lächerlich ;-))

Hat schonmal jemand etwas ähnliches realisiert? Danke für eure Tipps!


Gruß, Stefan
--
Trinke nie, ohne zu essen, und esse nie, ohne zu trinken.
(Andalusisches Sprichwort)
 
Es gibt fertige IrDA Bausteine, die Signale von RS232 direkt in Infrarot senden
und empfangen.


Ich wollte auch sowas machen, aber nach 4 Wochen Wartezeit, hat mir Conrad
vorgestern mitgeteilt, dass sie das "IRDA-MODUL TFDS 4500" nicht mehr im
Sortiment hätten...


Gruss
Philip
 
Stefan Krohmer wrote:

Erste Ideen:

- Infrarot mit mehreren LEDs im Sensorgehäuse (für
"Rundumsenden") - Funk (wahrscheinlich zu aufwändig, obwohl
Entfernung ja lächerlich ;-))

Hat schonmal jemand etwas ähnliches realisiert? Danke für eure
Tipps!
Beim Conrad gibt's AFAIK immer noch so ein billiges (10EUR)
433MHz Sender/Empfängerpärchen. Die Qualität von denen ist zwar
miserabel, aber für 50m bei 100Baud und freier Sicht
funktionieren die ganz gut.

Einfach den Sender am TxD vom AVR anschliessen und den Empänger
am am RxD vom Gegenstück. Fehlererkennung musst Du dann in
deinem Protokoll einbauen. Ich schlage vor, jedes Datenpaket 3
mal zu senden und mit einer Prüfsumme zu versehen. Die Dinger
können angeblich 1200Baud, sollte also für 100 Baud mit
Redundanz reichen.

Ich such noch schnell den Link auf das Funker-Pärchen. Poste ich
dann hier.

Wolfgang
 
Wolfgang Draxinger wrote:

Ich such noch schnell den Link auf das Funker-Pärchen. Poste
ich dann hier.
Nahdem Conrad mal wieder seinen Server down hatte, hat das jetzt
ein wenig gedauert:

Hier der Link:

http://makeashorterlink.com/?Y25831C78

Wolfgang
 
Hallo Stefan,

Texas Instruments hat ein ganzes Sortiment von TX/RX Chips fuer WLAN und
Bluetooth. Man muss nur vorher fragen, ob der Betrieb des jeweiligen
Chips in Deutschland zugelassen ist. Die Chips sind billig. Ich glaube,
es gibt dort sogar Module wenn man es ganz schluesselfertig haben moechte.

Ansonsten bliebe, wenn es ganz billig sein soll, noch der ISM Betrieb
etwa auf 13.56MHz. Dafuer gibt es Quarze im Pfennigbereich. Ach ja,
Pfennige gibt's ja nicht mehr :-(.

Bei 50cm Entfernung braucht man ja keine aufwendige Empfaengerschaltung,
da taete es eventuell gar ein einfacher Detektor.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Wolfgang Draxinger wrote:


Einfach den Sender am TxD vom AVR anschliessen und den Empänger
am am RxD vom Gegenstück. Fehlererkennung musst Du dann in
deinem Protokoll einbauen. Ich schlage vor, jedes Datenpaket 3
mal zu senden und mit einer Prüfsumme zu versehen. Die Dinger
können angeblich 1200Baud, sollte also für 100 Baud mit
Redundanz reichen.
Hi,

wie man Funk-Datenpakete am besten aufbaut ist bei Radiometrix klasse
erklaert.
Insbesondere die Idee der "FEC-Codierung" im Gegensatz zu der sonst meist
verwendeten Manchester-Codierung finde ich nett.

Codierung der Daten:
http://www.radiometrix.co.uk/products/bimsheet.htm#app-note

Aufbau der Datenpakete:
http://www.radiometrix.co.uk/apps/apnt101.htm

Bye Daniel

--
.~. Daniel Schramm Phone: +49 231 6108112 Mail:daniel.schramm@gmx.de
/V\ Bruehlweg 36 Mobile:+49 178 8839848 ICQ: 35816985
// \\ 44379 Dortmund Fax: +49 231 96989961 WWW: pinguin.sauerland.de
/( )\ Germany
^`~'^
 
Hallo,

Wolfgang Draxinger schrieb:

http://makeashorterlink.com/?Y25831C78
hat leider nicht hingehauen, die Adresse, auf die ich weitergeleitet werde,
ist für mich wegen fehlender Cookies nicht gültig. Vermutlich, weil du
eingeloggt warst, als du den Link kopiert hast. Hast du mir die
Produktbezeichnung? Dann suche ich auf den Conrad Seiten mal nach. Danke!


Gruß, Stefan
--
Trinke nie, ohne zu essen, und esse nie, ohne zu trinken.
(Andalusisches Sprichwort)
 
Hallo,

Wolfgang Draxinger schrieb:

Hier der Link:
http://makeashorterlink.com/?Y25831C78
Du musst Links zu Conrad schon von den Session-Daten bereinigen, sonst
funktionieren sie bei anderen Leuten nicht.
Ich denke Du meinst folgendes:
http://tinyurl.com/2q6tc

CU Christian
--
Christian Zietz - CHZ-Soft - czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.com.ar/
PGP-Key auf Anfrage oder ueber http://www.keyserver.net/
 
Hallo,

das sieht sehr gut aus, werd ich mal näher anschauen. Danke!


Gruß, Stefan
--
Trinke nie, ohne zu essen, und esse nie, ohne zu trinken.
(Andalusisches Sprichwort)
 
Stefan Krohmer wrote:
- Sender muss mindestens einen Winkel von 180 Grad abdecken können
- Entfernung: 10 - 50 cm
- Datenübertragungsrate: 50 - 100 Baud reichen aus, mehr ist egal ;-)
- Richtung unidirektional, Sensor soll nur Messwerte senden, kein Handshake
ELV hat eine ganze Reihe Funk-Sender/Empfaenger auf 433 und 868(?) MHz
Basis. Vielleicht solltest du dir die auch mal ansehen, die bei Conrad
sehen irgendwie einfach nur billig aus (probiert habe ich aber bisher
keins von beiden).
Hier hat jemand die ELV-Module verwendet:
http://www.hubersoft.net/elektronik/projects/chat/chat.html

Gruss,
Arne
 
wie man Funk-Datenpakete am besten aufbaut
ist bei Radiometrix klasse erklaert.
Naja.

die Idee der "FEC-Codierung" im Gegensatz zu der sonst meist
verwendeten Manchester-Codierung finde ich nett.
"FEC" heißt eigentlich Forward Error Correction. Was dort aber
beschrieben wird: nach einem Byte das invertierte Byte
nochmal zu senden. Das eignet sich bestenfalls zur Fehler-
erkennung. Erst ab 3 Bytes kann man so Korrektur machen. Echte
FEC ist aber effizienter.
Manchester ist nur eine Linecode, hat direkt nichts mit FEC zu
tun.
Genauere Angaben zu fehlerkorrigierenden Codes und Manchester
finden sich u.a. auf http://www.embeddedFORTH.de

MfG JRD
 
Rafael Deliano wrote:

wie man Funk-Datenpakete am besten aufbaut
ist bei Radiometrix klasse erklaert.
Naja.
Wir wissen, ueber Geschmack laesst sich streiten....

die Idee der "FEC-Codierung" im Gegensatz zu der sonst meist
verwendeten Manchester-Codierung finde ich nett.
"FEC" heißt eigentlich Forward Error Correction.
Das ist klar.

Was dort aber
beschrieben wird: nach einem Byte das invertierte Byte
nochmal zu senden. Das eignet sich bestenfalls zur Fehler-
erkennung. Erst ab 3 Bytes kann man so Korrektur machen. Echte
FEC ist aber effizienter.
Schon mal ueberlegt, was das bringt, wenn man die so gegeneinander inversen
Bytes mit je einen Parity-Bit absichert, dann kann man immerhin manche
Bitfehler erkennen und sich fuer das "richtige" von beiden Bytes
entscheiden.
Bei Manchester hat man nahezu den gleichen Overhead, aber verliert diese
Option.

Natuerlich ist diese Art von FEC fuer wirklich stoeranfaellige
Uebertragungskanaele ungeeignet, dafuer gibt es bessere Alternativen, die
allerdings auch wieder leistungsfaehigere Controller benoetigen.

Bye Daniel

--
.~. Daniel Schramm Phone: +49 231 6108112 Mail:daniel.schramm@gmx.de
/V\ Bruehlweg 36 Mobile:+49 178 8839848 ICQ: 35816985
// \\ 44379 Dortmund Fax: +49 231 96989961 WWW: pinguin.sauerland.de
/( )\ Germany
^`~'^
 
Hallo,

Arne Rossius schrieb:

ELV hat eine ganze Reihe Funk-Sender/Empfaenger auf 433 und 868(?) MHz
Basis. Vielleicht solltest du dir die auch mal ansehen, die bei Conrad
sehen irgendwie einfach nur billig aus (probiert habe ich aber bisher
keins von beiden).
Hab ich grad mal angesehen. Danke für den Tipp! Die Module kosten etwas
mehr, machen dafür einen stabileren Eindruck und brauchen deutlich weniger
Strom. Und mit ca. 13 Euro liegt man ja recht günstig. Das klingt doch
recht vernünftig. Ich denke, das kommt in die engere Auswahl.


Gruß, Stefan
--
Trinke nie, ohne zu essen, und esse nie, ohne zu trinken.
(Andalusisches Sprichwort)
 
Hallo Stefan,

Kurz noch ein Nachtrag. In Amerika werden Module von Laipac oft
vertrieben. Ich habe schon welche gesehen, wo Sender und Empfaenger je
sechs Dollars kosten. Billiger kann ich es mir kaum noch vorstellen. Die
haben auch einen Vertrieb in Europa:

http://www.laipac.com/

Man muss nur sehen, dass auch alles schoen zugelassen ist.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Stefan Krohmer <usenet@skrohmer.de> wrote in message news:<Xns94FF88A0C2B70SOYESTEFAN@130.133.1.4>...
Hallo,

ich habe vor einiger Zeit ein Messgerät gebaut, das analoge Messwerte über
einen am Kabel angeschlossenen Sensor erhält und über einen A/D-Wandler
verarbeitet. Kernstück ist ein ATmega32. Nun würde ich gerne am Sensor das
Kabel einsparen, mit einem kleinen AVR die Messwerte direkt am Sensor
wandeln und "irgendwie" kabellos an das Messgerät senden. Wie stell ich das
am besten/einfachsten/kostengünstigsten an?

Randbedingungen:

- Sender muss mindestens einen Winkel von 180 Grad abdecken können
- Entfernung: 10 - 50 cm
- Datenübertragungsrate: 50 - 100 Baud reichen aus, mehr ist egal ;-)
- Richtung unidirektional, Sensor soll nur Messwerte senden, kein Handshake

Erste Ideen:

- Infrarot mit mehreren LEDs im Sensorgehäuse (für "Rundumsenden")
- Funk (wahrscheinlich zu aufwändig, obwohl Entfernung ja lächerlich ;-))

Hat schonmal jemand etwas ähnliches realisiert? Danke für eure Tipps!


Gruß, Stefan
Hallo Stefan,

von Atmel gibts den AT86RF401. Das ist ein AVR-Controller mit
eingebautem RF-Sender (264-456MHz)

MfG Thoralf
 
ich habe vor einiger Zeit ein Messgerät gebaut, das analoge Messwerte über
einen am Kabel angeschlossenen Sensor erhält und über einen A/D-Wandler
verarbeitet. Kernstück ist ein ATmega32. Nun würde ich gerne am Sensor das
Kabel einsparen, mit einem kleinen AVR die Messwerte direkt am Sensor
wandeln und "irgendwie" kabellos an das Messgerät senden. Wie stell ich das
am besten/einfachsten/kostengünstigsten an?

Randbedingungen:

- Sender muss mindestens einen Winkel von 180 Grad abdecken können
- Entfernung: 10 - 50 cm
- Datenübertragungsrate: 50 - 100 Baud reichen aus, mehr ist egal ;-)
- Richtung unidirektional, Sensor soll nur Messwerte senden, kein Handshake

Erste Ideen:

- Infrarot mit mehreren LEDs im Sensorgehäuse (für "Rundumsenden")
- Funk (wahrscheinlich zu aufwändig, obwohl Entfernung ja lächerlich ;-))

Es gibt integrierte Empfänger für IR-Fernbedienungen. Die reagieren
auf modulierte Infrarot-Bursts in der Gegend 33-56kHz. Die Empfänger
haben Bias, Filter, Demodulation schon drin und liefern die
Einhüllende der Bursts wieder zurück. Schau mal nach TSOP17xx und
TSOP18xx (letzte nicht bei Reichelt, nur bei Conrad, haben ein
kleineres Gehäuse).
Sender ist auch einfach gebaut, ein 555 oder Schmitt-Trigger RC-
Oszillator sollte die Frequenz locker genau genug einhalten
können. Oder der Controller hat noch einen Timer frei und erzeugt
die 33kHz selber.
Das Datenblatt zu den Empfängern sollte eigentlich alle Fragen
beantworten.

Georg
 
Philip wrote:


Ich wollte auch sowas machen, aber nach 4 Wochen Wartezeit, hat mir
Conrad vorgestern mitgeteilt, dass sie das "IRDA-MODUL TFDS 4500" nicht
mehr im Sortiment hätten...

Nicht verwunderlich, denn das Teil wird seit fast einem Jahr nicht mehr
hergestellt.

Aber ich habe davon noch auf Lager. Zu beziehen über meine Seite
<http://www.infrarotport.de> (sogar etwas billiger als Conrad).

Ciao Dschen

--
Dschen Reinecke

=== der mit dem Namen aus China ==
http://WWW.DSCHEN.DE mailto:usenet@dschen.de
 
Joerg schrieb:

http://www.laipac.com/
Von denen hab ich schon welche verwendet, das Preis/Leistungsverhältnis
ist o.k..


Man muss nur sehen, dass auch alles schoen zugelassen ist.
Du bist schon zu lange aus D/EUR verschwunden, Zulassung gibts nicht
mehr. Frequenzbereich und Grenzwerte einhalten und gut ists, für
Serienfertigung muss man das durch entspechende Messprotokolle
dokumentieren, darf man aber auch selber machen.


Gruß Dieter
 
Hallo Dieter

Man muss nur sehen, dass auch alles schoen zugelassen ist.



Du bist schon zu lange aus D/EUR verschwunden, Zulassung gibts nicht
mehr. Frequenzbereich und Grenzwerte einhalten und gut ists, für
Serienfertigung muss man das durch entspechende Messprotokolle
dokumentieren, darf man aber auch selber machen.


Danke fuer diese Erlaeuterung. Dann scheint es dort ja wie in Amerika zu
sein.

Hier kann man sogar Funkgeraete kaufen, die ohne Lizenz benutzt werden
duerfen. Nicht CB, sondern 14 Kanaele im VHF Bereich, auf dem Lande
meist still. Wir benutzen das beim Einkaufen. Damit brauche ich meine
Frau nicht nerven, sondern kann mich in den Baumarkt (Men's Toy Shop)
verkruemeln. Wenn sie alles eingekauft hat, sagt sie es kurz durch und
dann treffen wir uns im Restaurant oder Coffee Shop. Funktioniert auch
gut, wenn man mit mehreren Autos eine ganze Delegation kutschiert und
sich manche der Fahrer nicht auskennen.

Die Self Declaration fuer das CE Zeichen verbluefft Kunden hier immer
wieder. "Und das ist echt legal?" fragen sie oft. Man muss halt nur
verflixt sicher sein, dass alles eingehalten ist. Wir gehen trotzdem
immer zum TUEV oder zur UL Messtelle. Schreibt man das nun in
"Neudeutsch" mit zwei oder drei "s"?

Regards, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Joerg schrieb:

Hier kann man sogar Funkgeraete kaufen, die ohne Lizenz benutzt werden
duerfen. Nicht CB, sondern 14 Kanaele im VHF Bereich, auf dem Lande
meist still.
Vergleichbares gibts hier auch, 446-446,1MHz, 12,5kHz Kanalraster, FM,
1W ERP.


Die Self Declaration fuer das CE Zeichen verbluefft Kunden hier immer
wieder. "Und das ist echt legal?" fragen sie oft.
Das ist hier auch den wenigsten bekannt, man erlebt immer wieder die
Meinung, dass 'CE' ein besonderes Gütesiegel sei.


Man muss halt nur
verflixt sicher sein, dass alles eingehalten ist. Wir gehen trotzdem
immer zum TUEV oder zur UL Messtelle. Schreibt man das nun in
"Neudeutsch" mit zwei oder drei "s"?
Letzteres, beim Zusammensetzen von Worten werden keine Buchstaben mehr
verschluckt.


Gruß Dieter
 

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