Autobatterie "brutzelt"

J

Johannes Bauer

Guest
Hallo NG,

jaja, der Winter trifft jeden. Auch mich, also genauergesagt meine
Autobatterie. Die war nämlich vor ein Paar Tagen ziemlich leer. Nicht tot,
nur leer.

Also hab ich sie ausgebaut und ans Ladegerät gehängt. Anfangs mit 6A, dann
irgendwann nurnoch mit 4A, der Ladestrom nahm schön ab, und ich hab das
Ding einfach mal über nen Tag (und ne Nacht) drangelassen, dann hab ichs
wieder überprüft: Ladestrom auf Null. Ich hab mich schon gefreut, dass die
Batterie wieder voll ist. Aber bei uns im Keller ists sehr ruhig, da merk
ich auf einmal ein komisches Brutzelgeräusch, hört sich an wie sprudelndes
Mineralwasser. Und ich halt mein Ohr an die Batterie, da kam das raus.

Erstmal bin ich natürlich sehr erschrocken, Ladegerät weg und erstmal
Abstand genommen, weil ich die Befürchtung hatte, das Ding könnts zerreißen
und überall Batteriesäure hinspritzen. Als ich mich dann wieder hingetraut
hab hats immernoch ein wenig gebrutzelt, die Batterie war aber nicht
wirklich warm (handwarm vielleicht).

Die hat auch so ein kleines Batteriebullauge, an dem man angeblich ablesen
können soll, wie voll sie ist: grün = Ok, schwarz = Laden und weiß = hin.
Das zeigt mir immernoch schwarz. Sehr merkwürdig.

Muss ich mir ernsthafte Sorgen machen?

Fragt sich,
Johannes
 
Johannes Bauer schrieb:

Also hab ich sie ausgebaut und ans Ladegerät gehängt. Anfangs mit 6A, dann
irgendwann nurnoch mit 4A, der Ladestrom nahm schön ab,
Innerhalb welcher Zeit?


Muss ich mir ernsthafte Sorgen machen?
Nö, das Gasen ist normal, aber du wirst eine neue Batterie kaufen
müssen, die bisherige hat wohl einfach das Lebensende erreicht, R.I.P..


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann wrote:

Johannes Bauer schrieb:

Also hab ich sie ausgebaut und ans Ladegerät gehängt. Anfangs mit 6A,
dann irgendwann nurnoch mit 4A, der Ladestrom nahm schön ab,

Innerhalb welcher Zeit?
Von den 6A auf die 4A werdens so 3h gewesen sein, auf die 2A dann nochmal
3h...

Muss ich mir ernsthafte Sorgen machen?

Nö, das Gasen ist normal, aber du wirst eine neue Batterie kaufen
müssen, die bisherige hat wohl einfach das Lebensende erreicht, R.I.P..
Nicht dein Ernst, oder? Die Batterie ist ja nichtmal ein dreiviertel Jahr
alt! Und ich hab sie immer gut behandelt, immer brav gefahren, damit sie
geladen wird, nicht tiefentladen (ja, ganz sicher: alles ist so
angeschlossen, dass mit der Zündung _alle_ Lichter ausgehen).

Schockiert mich schon etwas... naja also wenn se wirklich hin ist knall ich
sie aber dem Händler aufn Tresen...

Viele Grüße
Johannes
 
Johannes Bauer <dfnsonfsduifb@gmx.de> schrieb im Beitrag <ilrie1-nr3.ln1@laptophost.laptopdomain>...
Erstmal bin ich natürlich sehr erschrocken, Ladegerät weg und erstmal
Abstand genommen, weil ich die Befürchtung hatte, das Ding könnts zerreißen
und überall Batteriesäure hinspritzen.
Muss ich mir ernsthafte Sorgen machen?

Geringes Gasen am Ladeende ist normal,
aber miss mal die Spannung der abgeklemmten Batterie nach einer
Stunde oder laenger:
Mehr als 12V ? Dann sind noch alle Zellen in Ordnung.
Bei weniger als 12V ist eine Zelle kaputt, kurzgeschlossen,
damit wird dann der Akku natuerlich ueberladen (Lasespannung
ist ja fuer 6 und nicht nur 5 Zellen ausgelegt) und es gast
wesentlich staerker und verliert dabei Wasser. Jemals den
Saeurestand kontrolliert ? Jemals destilliertes Wasser aufgefuellt ?

Auch ein Akku mit einer kurzgeschlossenen Zelle ist noch in der Lage
ein Auto zu starten. Allerdings lebt bald die naechste Zelle ab und
dann ist meist Schluss.

Miss mal die Spannung am Ladegeraet ohne Akku.
13.8V ? Dann ist es fuer Dauerladung geeignet, der Akku duerfte
kaum gasen.
14.4V ? Dann muss der Akku, wenn er voll ist, abgeklemmt werden,
sonst vieliert er zu viel Wasser.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Johannes Bauer schrieb:
Dieter Wiedmann wrote:

Von den 6A auf die 4A werdens so 3h gewesen sein, auf die 2A dann nochmal
3h...
Für einen ca. 40Ah Akku und ein Billigladegerät klingt das eigentlich
normal. Weshalb der Säuredichteanzeiger dann 'leer' anzeigt ist doch
merkwürdig.


Die Batterie ist ja nichtmal ein dreiviertel Jahr alt!
Dann prüf sie halt, Manfred hat dir ja schon geschrieben wie mans macht.
Falls das Ding tatsächlich defekt ist, trag sie halt zum Händler zurück,
wird ja wohl noch Garantie drauf sein.


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann wrote:
Johannes Bauer schrieb:
Dieter Wiedmann wrote:
Von den 6A auf die 4A werdens so 3h gewesen sein, auf die 2A dann nochmal
3h...
Für einen ca. 40Ah Akku und ein Billigladegerät klingt das eigentlich
normal. Weshalb der Säuredichteanzeiger dann 'leer' anzeigt ist doch
merkwürdig.

Die Batterie ist ja nichtmal ein dreiviertel Jahr alt!

Dann prüf sie halt, Manfred hat dir ja schon geschrieben wie mans macht.
Falls das Ding tatsächlich defekt ist, trag sie halt zum Händler zurück,
wird ja wohl noch Garantie drauf sein.
Batterie fängt in kurzer zeit an zu gasen?
Säuredichte gering?
Batterie ist hinüber.
Einigemale tiefendladen, ansonsten fleißig überladen, das schafft auch
batterien, die 1/2 jahr alt sind ;-(
--
mfg horst-dieter
 
MaWin wrote:

Mehr als 12V ? Dann sind noch alle Zellen in Ordnung.
Knappe 13V.

Jemals den
Saeurestand kontrolliert ? Jemals destilliertes Wasser aufgefuellt ?
Weder noch. Die Batterie ist komplett "verschweißt", wartungsfrei.

Miss mal die Spannung am Ladegeraet ohne Akku.
13.8V ? Dann ist es fuer Dauerladung geeignet, der Akku duerfte
kaum gasen.
12.7V

Auf der Batterie steht übrigens dass ich drei Jahre Garantie drauf habe...
werde sie mal am Wochenende einbauen und dann schreiben ob sie noch geht.

Viele Grüße
Johannes
 
Johannes Bauer <dfnsonfsduifb@gmx.de> schrieb im Beitrag <nl3je1-v85.ln1@laptophost.laptopdomain>...
Knappe 13V.
Also in Ordnung.
Aber 'wartungsfrei' verschweisste ist natuerlich Scheisse.
Was da beim Laden (vor allem im Auto) ausgast, kannst du nicht wieder
auffuellen, die Batterie ist frueher defekt als 'wartbare'.
Falls du regelmaessig laden musst, schau mal ob das Ladegeraet eine
Spannungseinstellung (Trimmpoti im inneren, mit Schraubendreher) hat
und dreh die weiter runter, man muss ja den Akku nicht 100% voll
laden, 13.5V reichen auch.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Johannes Bauer schrieb:
MaWin wrote:

Mehr als 12V ? Dann sind noch alle Zellen in Ordnung.

Knappe 13V.

Jemals den
Saeurestand kontrolliert ? Jemals destilliertes Wasser aufgefuellt ?

Weder noch. Die Batterie ist komplett "verschweißt", wartungsfrei.

Miss mal die Spannung am Ladegeraet ohne Akku.
13.8V ? Dann ist es fuer Dauerladung geeignet, der Akku duerfte
kaum gasen.

12.7V

Das dürfte der Mittelwert der ungegeglätteten Gleichspannung sein, der
Spitzenwert ist sicher deutlich höher (->Oszi).
Hab mal mit einem ähnlichen (?) Ladegerät für Autobatterien (Trafo +
Selengleichrichter) einen 7Ah Akku (wahrscheinlich AGM) auf kleinster
Stufe geladen, dann über ancht vergessen (1..2A) in der Früh hatte er
dann sofort nach abklemmen des Ladegerätes 14,8V - und deutlich gegast,
was bei dem kleinen, im Gegensatz zu meiner Autobatterie ebenfalls
verschweißten Akku natürlich schlecht ist. Der gemessenen
Gleichspannungswert des Ladegerätes lag in dieser kleinsten Stufe etwa
bei 11V. Ich hoffe der Akku hat keinen schaden genommen und das Gas
wieder rekombinieren können. Das soll ja möglich sein - aber wie viel?
Ob er schaden genommen hat kann ich (noch) nicht sagen.

Martin
 
"MaWin" <me@privacy.net> äußerte sich wie folgt:

Johannes Bauer <dfnsonfsduifb@gmx.de> schrieb im Beitrag <nl3je1-v85.ln1@laptophost.laptopdomain>...

Knappe 13V.

Also in Ordnung.
Aber 'wartungsfrei' verschweisste ist natuerlich Scheisse.
Was da beim Laden (vor allem im Auto) ausgast, kannst du nicht wieder
auffuellen, die Batterie ist frueher defekt als 'wartbare'.
Falls du regelmaessig laden musst, schau mal ob das Ladegeraet eine
Spannungseinstellung (Trimmpoti im inneren, mit Schraubendreher) hat
und dreh die weiter runter, man muss ja den Akku nicht 100% voll
laden, 13.5V reichen auch.

SCNR, aber ich glaube es gibt wohl kaum ein Thema, über das so viele
Mythen existiert wie über Autobatterien und die Art und Weise, wie man
sie laden "sollte".

So gibbet es Leute, die darauf pochen, das eine Autobatterie nur dann
"lange" hält, wenn sie immer _voll_ geladen ist, insbesondere im
Campingbereich ist es üblich, sich "Booster" zu kaufen, um die
Spannungsverluste der Verkabelung zu kompensieren (damit die Batterie
_VOLL_ geladen wird).

Wenn man dann mal im Internet so ein bischen rumliest, so begegnet man
Überzeugungen von "Autobatterie ist äußerst robust und nahezu
unzerstörbar" bis "Autobatterie ist sehr empfindlich und hält nur dann
richtig lange, wenn sie mit _unseren_ Ladegeräten mit IUoU-Kennlinie
geladen werden", von den Überzeugungen, dass Tiefentladungen "äußerst
schädlich seien" und eine Batterie dann schon nahezu "kaputt" sei über
die Überzeugungen, dass eine Tiefentladung (fast) garnicht schadet,
ebenso wie die Überzeugungen, das Überladungen "nix" ausmachen bis
"sehr schädlich" seien.

Ok, eins ist klar, der Verlust an Elektrolyt, der durch das Gasen
verschindet mindert die Kapazität, wenn keine Stopfen zum nachfüllen
hat. Aber auch viele "warungsfreien" Akkus haben meist eine
"Stopfenleiste", die man mit etwas Gewalt zum öffnen bringen kann ;-).

Ansonsten scheinen zu Bleiakkus im Internet mehr wage Vermutungen als
gesicherte Fakten zu existieren.

Ergo glaub ich nur noch den Erfahrungen, die ich mit Autobatterien
gemacht hab.

@Johannes: mach dir um geringfügiges Gasen der Batterie keine
Gedanken, meist ist es garnicht soviel Elektrolyt, welcher sich
verflüchtigt. Sicher, solltest du eine Autobatterie nicht noch
tagelang am Ladegerät belassen, wenn sie gast, aber kurzfristiges
Gasen wird kaum den Elektrolyten in nennenswertem Maße aufbrauchen.

Und ansonsten hab ich die Erfahrung gemacht, das eine kaputtgeglaubte
Batterie meist noch lange nicht kaputt sein muß, und selbst eine
längerfristige Tiefentladung einen Akku noch lange nicht tötet.

Außerdem ist es bei Batterieproblemen ratsam, auch andere Ursachen
abzuchecken, wie z.B. ob es irgendwelche Kriechströme oder sonstige
Verbraucher gibt, die heimlich still und leise die Batterie
leersaugen. Ach ist es sinnvoll, die Leistungsfähigkeit der Lima an
und für sich zu kontrollieren, um möglichen Probs auf die Spur zu
kommen - möglicherweise ist einfach nur ein unzureichend gespannter
Keilriemen Grund für Probs.

BTW: Es gibt auch Testgeräte, mit denen man die Batterie unter Last
(100A) testen kann, um einigermaßen eine Aussage über die
Leistungsfähigkeit und das Durchhaltevermögen der Batterie zu machen.
So ein Test ist aber blos bei einer vollgeladenen Batterie sinnvoll.
Ein "beliebter Trick" von Händlern ist, das Gerät an der
schlechtgeladenen Batterie des Kunden anzuwenden und dann zum Ergebnis
zu kommen, das die Batterie am Ende ihrer Lebnszeit angkommen ist.
Würde die Batterie vorger mal orntlich geladen werden, so käme man
wohl zu einem anderen Ergebnis.

HTH

gruß Ottmar



--
-ACHTUNG- Das Emailpostfach im Header ist für Spam und wird nicht geleert oder
eingesehen. Wer mich per Mail sicher erreichen will, der muß
"yyyyyyy" in der Adresse gegen "emacher" ersetzen. Danke für Verständnis, aber
257 Spam-Mails an einem Tag waren dann doch etwas zu viel. mfG Ottmar
 
(Johannes Bauer) 27.01.04 in /de/sci/electronics:

MaWin wrote:

Mehr als 12V ? Dann sind noch alle Zellen in Ordnung.

Knappe 13V.

Jemals den
Saeurestand kontrolliert ? Jemals destilliertes Wasser aufgefuellt ?

Weder noch. Die Batterie ist komplett "verschweißt", wartungsfrei.
Dann wäre sie schon sehr alt.
Wenn sie nicht alt ist, schau mal ganz GENAU hin, ob man
da nicht doch einen Schieber/Streifen abheben kann.
Die können heute sehr gut passende Kunststoffteile herstellen.

Das "wartungsfrei" verschweissen hat sich m.W. nicht bewährt,
so das man reumütig doch wieder Stöpsel einbaut.


Auf der Batterie steht übrigens dass ich drei Jahre Garantie drauf
habe...
Solange hält auch die billigste mindestens ;-)

werde sie mal am Wochenende einbauen und dann schreiben ob sie
noch geht.

Viele Grüße
Johannes
 
Ottmar Ohlemacher <2ohlyyyyyyy@web.de> schrieb:

So gibbet es Leute, die darauf pochen, das eine Autobatterie nur
dann "lange" hält, wenn sie immer _voll_ geladen ist,
Naja, sie muß nicht ,,voll'' geladen sein. Aber das einzige, was ein
Bleiakku wirklich gar nicht mag ist, entladen herumzustehen, weil er
dann sulfatiert und permanent Kapazität verliert. (Was er auch nicht
mag ist eine Tiefentladung bis zur Umpolung einzelner Zellen, aber das
mag überhaupt kein Akku wirklich. ;-)

... insbesondere im Campingbereich ist es üblich, sich "Booster" zu
kaufen, um die Spannungsverluste der Verkabelung zu kompensieren
(damit die Batterie _VOLL_ geladen wird).
Das ist ziemlicher Quark, zumindest, solange die Verluste im normalen
Rahmen sind. Wenn natürlich statt der 230 V nur noch 190 V ankommen,
kann es beim Billichladegerät (das keine eigene Spannungs-
stabilisierung hat, so daß die Ausgangsspannung direkt von der
Eingangsspannung abhängt) infolge der flachen Lage der Ladekurve eines
Bleiakkus schon eng werden. Der Akku wird dann wirklich nicht mehr
sonderlich viel geladen. Zum Rumstehen lassen reicht das sicher noch,
daß er nicht sulfatiert, aber wenn man ihn dann noch entladen will,
wird's kritisch.

Sinnvoller als irgendwelche ,,Booster'' wäre ein simples geregeltes
Ladegerät.

Wenn man dann mal im Internet so ein bischen rumliest, so begegnet
man Überzeugungen von "Autobatterie ist äußerst robust und nahezu
unzerstörbar" bis "Autobatterie ist sehr empfindlich und hält nur
dann richtig lange, wenn sie mit _unseren_ Ladegeräten mit
IUoU-Kennlinie geladen werden", ...
Großartige Ladekennlinien brauchen Bleiakkus in der Tat nicht. Sie
sind konstantspannungsladefest (beinahe egal, welcher Strom fließt),
wie uns ja das Auto gut beweist. Ein ordentlich entladener Bleiakku
zieht Ströme aus der Lichtmaschine, die man sich mit dem normalen
,,C/10''-Verstand nicht vorstellen mag. ;-) Allerdings zieht er den
Strom eben nur in der Anfangsphase (wo ihn das nicht stört), sowie die
Gasung beginnt, sollte er dann tatsächlich reduziert werden. Bei
Konstantspannungsladung passiert ebendies völlig von allein.
Allerdings kann man auf diese Weise nur so ca. 85 % der Kapazität
reinladen, danach müßte man mit C/10 weiterladen, obwohl die Spannung
nochmal leicht steigt. Im Auto verzichtet man halt auf diesen Anteil
an Kapazität, was ja nicht weiter stört.

Eine Tiefentladung, s. o., schadet auch nur, wenn dabei Zellen bereits
umgepolt werden, oder wenn er danach rumstehen gelassen wird.

Die Gasung bei der Ladung ist an sich nicht schädlich, sofern der Akku
dabei nicht durch die ebenfalls entstehende Wärme totgemacht wird (zu
viel Strom) /und/ sofern das verlustig gegangene Wasser auch
nachgefüllt wird. Trockene Platten mag ein Bleiakku nämlich auch
nicht. ;-) Genau hier ist das Problem der ,,wartungsfreien''
Bleiakkumulatoren: sie sind in dem Moment, wo so viel Gas raus ist
(einen Weg nach draußen findet das schon ;-), daß die Platten trocken
werden, im Gesäß. Könnte man Wasser nachfüllen, würden sie noch
weiterleben... Man riskiert dabei nicht nur einen Kapazitätsverlust,
sondern das herausbröselnde Zeuchs verursacht interne Verluste, die zu
massiver Selbstentladung führen können. Je kleiner die Baugröße (im
Vergleich zur Kapazität), um so größer ist natürlich das Risiko, daß
die Platten schon im Bleischlamm stecken.

Und ansonsten hab ich die Erfahrung gemacht, das eine kaputtgeglaubte
Batterie meist noch lange nicht kaputt sein muß, und selbst eine
längerfristige Tiefentladung einen Akku noch lange nicht tötet.
Das ist gewiß richtig. Die hiesige Wegwerfmentalität und der
allgemeine Kriegsfuß, auf dem viele Auto(mechanik)werkstätten mit
Autoelektrik generell stehen, kostet erschreckende Unsummen an
eigentlich noch funktionierenden Batterien nach dem Prinzip: ,,Ihre
Batterie ist dann wohl kaputt, die müssen wir tauschen.'' Man sollte
sich auch immer vergegenwärtigen, daß die Ladekurve eines Bleiakkus
extrem flach ist, so daß ein paar Zehntelvolt zwischen 25 und 85 %
Ladezustand entscheiden. Es genügt also nicht also Aussage, daß die
Ladespannung ,,irgendwo bei 14 V'' liegt, mit 14,4 V ist sie (außer im
Winter) im Bereich massiven Wasserverlusts, mit 13,5 V wird sie
praktisch nicht mehr nennenswert geladen.

--
Jörg Wunsch

"Verwende Perl. Shell will man können, dann aber nicht verwenden."
Kristian Köhntopp, de.comp.os.unix.misc
 

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