Analog Devices AD9850

A

Andreas Weller

Guest
Hallo!
Hat jemand schon einmal ein AD9850 DDS IC "verarbeitet"? Jedenfalls habe ich
jetzt damit experimentiert.
Ich musste dabei feststellen, daß das IC im Betrieb recht warm wird. Es ist
bis 125 MHz Takt spezifiziert und wird von mir mit einem 100 MHz Oszillator
betrieben. Trotzdem ist die Wärmeentwicklung noch sehr beachtlich.
Funktionieren tut es jedenfalls perfekt. Mit 20 Zeilen C++ Code kann man
jede Frequenz bis 50 MHz synthetisieren - das ist echt faszinierend :)

Dazu habe ich zwei Fragen:
- Ist die Wärmeentwicklung normal
- Wie funktioniert der Chip eigentlich intern? Wie kann er die Frequenzen
aus dem anliegenden Taktsignal erzeugen?

Für Interessierte gibt's das Datasheet zu dem Teil hier:
http://www.analog.com/UploadedFiles/Data_Sheets/36025577105617AD9850_g.pdf


Gruß,
Andreas Weller
 
Andreas Weller wrote:
Hallo!
Hat jemand schon einmal ein AD9850 DDS IC "verarbeitet"? Jedenfalls habe ich
jetzt damit experimentiert.
Ich musste dabei feststellen, daß das IC im Betrieb recht warm wird. Es ist
bis 125 MHz Takt spezifiziert und wird von mir mit einem 100 MHz Oszillator
betrieben. Trotzdem ist die Wärmeentwicklung noch sehr beachtlich.
Funktionieren tut es jedenfalls perfekt. Mit 20 Zeilen C++ Code kann man
jede Frequenz bis 50 MHz synthetisieren - das ist echt faszinierend :)

Dazu habe ich zwei Fragen:
- Ist die Wärmeentwicklung normal
- Wie funktioniert der Chip eigentlich intern? Wie kann er die Frequenzen
aus dem anliegenden Taktsignal erzeugen?

Für Interessierte gibt's das Datasheet zu dem Teil hier:
http://www.analog.com/UploadedFiles/Data_Sheets/36025577105617AD9850_g.pdf
da solltest Du selbst auch 'mal einen Blick reinwerfen, Deine Fragen
werden dort beantwortet:
Auf Seite 8/9 steht, wie der Chip funktioniert, und auf der ersten Seite
steht auch, daß man bei 100 MHz mit etwa 0,35 W Verlustleistung zu
rechnen hat; die Wärmeentwicklung ist daher normal.

73 de Ulrich, DF4KV
 
On Wed, 21 Jan 2004 00:52:25 +0100, "Andreas Weller"
<weller@andreas-weller.de> wrote:
Hat jemand schon einmal ein AD9850 DDS IC "verarbeitet"?
Ja, unser Bestücker u.a. für meine Firma ;-)

Dazu habe ich zwei Fragen:
- Ist die Wärmeentwicklung normal
Im Prinzip ja, der IC ist für Multilayerplatinen mit kurzer
thermischer Distanz der Masse-Vias zur Masselage gebaut.
Wenn er aufgrund dieser fehlenden Massnahmen zu warm wird,
kann dies natürlich dessen Lebensdauer verkürzen.
Generell wird schon auf wenigen mm^2 viel gerechnet und
auch noch ein D/A mit vielen Stromquellen betrieben, das
darf schon ein bisserl warm werden.

- Wie funktioniert der Chip eigentlich intern? Wie kann er die Frequenzen
aus dem anliegenden Taktsignal erzeugen?
Stichwort Phasenakku und Sinustabelle, es wird pro Takt ein
definierter Phasenwert zur aktuellen Phase hinzuaddiert und aus
der so berechneten neuen Phase mittels einer Sinus-"Tabelle"
(schaltungstechnisch ist das keine vollständige Tabelle, da wird
trickreich interpoliert) der Ausgabewert für den D/A Wandler
berechnet. Dadurch wird die Wellenform synthetisiert.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
On Wed, 21 Jan 2004 10:25:48 +0100, Oliver Bartels
<spamtrap@bartels.de> wrote:


Stichwort Phasenakku und Sinustabelle, es wird pro Takt ein
definierter Phasenwert zur aktuellen Phase hinzuaddiert und aus
der so berechneten neuen Phase mittels einer Sinus-"Tabelle"
(schaltungstechnisch ist das keine vollständige Tabelle, da wird
trickreich interpoliert) der Ausgabewert für den D/A Wandler
berechnet. Dadurch wird die Wellenform synthetisiert.
Hallo allerseits!

Ich hänge mich mal hier mit an, obwohl es bei mir um den AD9851 geht.
Wie schafft man es, eine Frequenz von 173,xx MHz zu erzeugen, wenn das
Teil doch offiziell nur ~70MHz auswirft?.

Gegeben ist ein zigarettenschachtelgroßes Testgerät für Pager, mit
einem PIC16C54, einem SX28 ľC (50MHz, RISC) und besagtem AD9851.
Am Ausgang des AD 9851 gibt es weder besonders aufwendige Filter noch
irgendeinen anderen Zinnober. Ein 2R4 Widerstand, ein C und eine
Print"Spule" mit Trimmerkondensator als Antenne. Ausgangsleistung
einige pW.
Das Teil hat nur eine Folientastatur, der Bedienkomfort ist daher sehr
eingeschränkt und ich würde sowas gerne als Black-Box mit Ansteuerung
über ľC oder PC re-engineeren.
Jedoch mir fehlt der Weg zu den ~175MHz.
Im Datenblatt von AD ist alles auf Fmax von 70MHz festgelegt.
Der integrierte Komparator kann ja auch nur aus den 71MHz Sinus ein
70MHz Rechteck machen, oder übersehe ich da gerade was?

Hat jemand von euch Erfahrung mit diesem Teil?


MfG

Frank
 
Frank Scheffski schrieb:

Im Datenblatt von AD ist alles auf Fmax von 70MHz festgelegt.
Der integrierte Komparator kann ja auch nur aus den 71MHz Sinus ein
70MHz Rechteck machen, oder übersehe ich da gerade was?
3. oder sogar 5. Oberwelle, muss ja nicht viel Leistung bringen.


Gruß Dieter
 
Frank Scheffski <fscheffski@t-online.de> schrieb im Beitrag <ojis00lv203fiopia3qhildtp2mp63iv9k@4ax.com>...
Ich hänge mich mal hier mit an, obwohl es bei mir um den AD9851 geht.
Wie schafft man es, eine Frequenz von 173,xx MHz zu erzeugen, wenn das
Teil doch offiziell nur ~70MHz auswirft?.

Filter fuer 3te Oberwelle dranhaengen.
Dein L-C wirkt DOCH als Filter.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
On Wed, 21 Jan 2004 11:26:20 +0100, Dieter Wiedmann
<Dieter.Wiedmann@t-online.de> wrote:

Im Datenblatt von AD ist alles auf Fmax von 70MHz festgelegt.
Der integrierte Komparator kann ja auch nur aus den 71MHz Sinus ein
70MHz Rechteck machen, oder übersehe ich da gerade was?

3. oder sogar 5. Oberwelle, muss ja nicht viel Leistung bringen.
Das ist ein Ansatz, aber ich hätte dann ein Tiefpaßfilter am Ausgang
erwartet.


MfG

Frank
 
Frank Scheffski wrote:

Ich hänge mich mal hier mit an, obwohl es bei mir um den AD9851 geht.
Wie schafft man es, eine Frequenz von 173,xx MHz zu erzeugen, wenn das
Teil doch offiziell nur ~70MHz auswirft?.
Beim AD9851 wird die steuerfrequenz (30MHz) mit einem faktor 6x auf
180MHz verfielfacht.
Die ausgangsamplitude folgt dabei einer sinx/x funktion.
Deine 173,xx frequenz ist deshalb auch dabei.
Die erste nullstelle liegt hier bei 100MHz. Die zweite bei 200MHz usw.

Ein 2R4 Widerstand, ein C und eine
Print"Spule" mit Trimmerkondensator als Antenne. Ausgangsleistung
einige pW.
Schaut man sich die ausgangsanplitude für 173,xxMHz mal an, dürfte eine
selektive antenne für prüfzwecke ausreichen.
--
mfg horst-dieter
 
Ich musste dabei feststellen, daß das IC im Betrieb recht warm wird. Es ist
bis 125 MHz Takt spezifiziert und wird von mir mit einem 100 MHz Oszillator
betrieben. Trotzdem ist die Wärmeentwicklung noch sehr beachtlich.
"Beachtlich" ist ein sehr subjektiver Wert. Laut Datenblatt solltest
Du bei 100MHz und 3.3V etwa 145mW Leistungsaufnahme erwarten, knapp
320mW bei 100MHz und 5V. Theta(JA) ist mit 82°C/W angegeben, so daß Du
ohne weitere Kühlung bei 320mW eine Temperaturerhöhung von 25°C
erwarten solltest. Im normal geheizten Zimmer wären das dann 50°C.
Hast Du denn mal die Stromaufnahme gemessen und mit dem Datenblatt
verglichen?

- Wie funktioniert der Chip eigentlich intern? Wie kann er die Frequenzen
aus dem anliegenden Taktsignal erzeugen?
Er hat eine (Co)sinustabelle abgelegt, aus der er jeweils den
passenden Analogwert abliest und auf einen schnellen DAC gibt.
Zwischenwerte werden interpoliert und zwar numerisch im Chip für
Werte, die nicht in der Tabelle stehen und extern per Anti-Aliasing
Filter. Ich hab sowas mal mit einem FPGA aufgebaut, das zwar "nur" bis
80MHz getaktet werden kann, aber dafür mit 14-bit Ausgabewerten und
14-bit DAC arbeitet. Damit wird das SNR besser als bei dem AD-Chip.
Preislich ist das z.Zt. keine Alternative, aber das FPGA war von einem
anderen Projekt übrig. Eine halbgare Beschreibung findest Du unter
http://www.qsl.net/dk8pp/electronics/dds/dds_main.html.
 
Dazu habe ich zwei Fragen:
- Ist die Wärmeentwicklung normal
.... meiner ist nicht besonders heiß bei 100Mhz!

Mit meinem Reichelt -100MHz-Ostzillator auch ein sehr stabiles Signal!

73
Steffen
DJ5AM
 
"Horst-D. Winzler" <horst.d.winzler@web.de> wrote in
news:bullef$qog$06$1@news.t-online.com:

Frank Scheffski wrote:

Ich hänge mich mal hier mit an, obwohl es bei mir um den AD9851 geht.
Wie schafft man es, eine Frequenz von 173,xx MHz zu erzeugen, wenn das
Teil doch offiziell nur ~70MHz auswirft?.

Beim AD9851 wird die steuerfrequenz (30MHz) mit einem faktor 6x auf
180MHz verfielfacht.
Die ausgangsamplitude folgt dabei einer sinx/x funktion.
Deine 173,xx frequenz ist deshalb auch dabei.
Nein, das ist doch nur die Betriebsfrequenz, da kann dann also höchstens
90MHz erzeugen. Besser man hat noch mehr als nur 2 Abtastpunkte auf der
Schwingung, daher 70Mhz. Es wird wohl die 3. Oberwelle verwendet.

Guß
Martin
 
"Frank Scheffski" <fscheffski@t-online.de> wrote in message
news:eek:jis00lv203fiopia3qhildtp2mp63iv9k@4ax.com...
On Wed, 21 Jan 2004 10:25:48 +0100, Oliver Bartels
spamtrap@bartels.de> wrote:


Stichwort Phasenakku und Sinustabelle, es wird pro Takt ein
definierter Phasenwert zur aktuellen Phase hinzuaddiert und aus
der so berechneten neuen Phase mittels einer Sinus-"Tabelle"
(schaltungstechnisch ist das keine vollständige Tabelle, da wird
trickreich interpoliert) der Ausgabewert für den D/A Wandler
berechnet. Dadurch wird die Wellenform synthetisiert.

Hallo allerseits!

Ich hänge mich mal hier mit an, obwohl es bei mir um den AD9851 geht.
Wie schafft man es, eine Frequenz von 173,xx MHz zu erzeugen, wenn das
Teil doch offiziell nur ~70MHz auswirft?.
Hallo Franz,
ein mit 100Mhz abgetasteter Sinus hat neben der gewünschten Frequenz
f0 auch Anteile von fc-f0, fc+f0, 2*fc-f0, .... . Und genau diese
Frequenz (2*fc-f0) sind die 173,xx MHz.
Einstellung: fc = 100Mhz, f0=26,5Mhz(Sinus)
Ausgangsfrequenzen: 26,5Mhz, 73,5Mhz, 126,5Mhz, 173,5Mhz .....

Normalerweise hat man einen Tiefpass am Ausgang um nur die
eingestellte Frequenz(26,5Mhz) zu erhalten.

Das steht auch im Datenblatt Seite 9, Bild 5
http://www.analog.com/UploadedFiles/Data_Sheets/36025577105617AD9850_g.pdf

Gegeben ist ein zigarettenschachtelgroßes Testgerät für Pager, mit
einem PIC16C54, einem SX28 ľC (50MHz, RISC) und besagtem AD9851.
Am Ausgang des AD 9851 gibt es weder besonders aufwendige Filter noch
irgendeinen anderen Zinnober. Ein 2R4 Widerstand, ein C und eine
Print"Spule" mit Trimmerkondensator als Antenne. Ausgangsleistung
einige pW.
Das Teil hat nur eine Folientastatur, der Bedienkomfort ist daher sehr
eingeschränkt und ich würde sowas gerne als Black-Box mit Ansteuerung
über ľC oder PC re-engineeren.
Jedoch mir fehlt der Weg zu den ~175MHz.
Im Datenblatt von AD ist alles auf Fmax von 70MHz festgelegt.
Der integrierte Komparator kann ja auch nur aus den 71MHz Sinus ein
70MHz Rechteck machen, oder übersehe ich da gerade was?
Ja, siehe oben.

Gruß
Helmut
 
In <bumgdn$jdacu$1@ID-141896.news.uni-berlin.de> "Steffen Braun" <mail2@braun-dresden.de> writes:


... meiner ist nicht besonders heiß bei 100Mhz!
Mit meinem Reichelt -100MHz-Ostzillator auch ein sehr stabiles Signal!
Und wenn Du alternativ einen 100MHz-Westzillator benutzt?

SCNR es 73, Eddi ._._.
--
e-mail: dk3uz AT darc DOT de | AMPRNET: dk3uz@db0hht.ampr.org
If replying to a Usenet article, please use above e-mail address.
Linux/m68k, the best U**x ever to hit an Atari!
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top