Akku-Staubsauger

E

Eduard Iten

Guest
Hallo!

Ihr kennt doch sicher diese Akku-Kleinstkrümelsaugerchen. Folgendes
Problem: Ich will einen von denen auf dem Motorboot einsetzen. Nun ist
das Problem das aufladen des Staubsaugers: das Ladegerät ist natürlich
für 230V, und auf dem Schiff gibt's nur 12V (und nicht mal das so stabil
:)) Mein erster Gedanke war nun, ein NiCd-Lader für die entsprechende
Anzahl von Zellen mit speziellem IC etc... aufzubauen. Bin aber wieder
etwas davon abgekommen, denn der Staubsauger wird ja nur jeweils kurz
eingesetzt und dann wieder auf die Ladestation gesetzt. Und der Lader
den ich ins Auge gefasst habe würde immer voll entladen und dann wieder
voll laden. Da aber das Bordnetz nun abgeschaltet werden kann bevor der
Akku voll ist etc. passieren vielleicht komische Dinge.
Ich habe mir dann überlegt mittels kleinem uC jeweils unter Last eine
Spannungsmessung vorzunehmen und wenn die Spannung zu klein ist einen
kurzen 1C Stoss (so 10s oder so) zu geben und dann wieder zu messen etc.
Aber das wäre auch etwas viel Aufwand.
Hab mir dann die Elektronik im Original-Netzteil angeschaut: praktisch
nix. Und auch im Sauger drinn ist *garnix* an Elektronik zu finden.
Weiss nun jemand von euch nach welcher Strategie solche Staubsauger
geladen werden? Was wäre da wohl die beste Idee?

MFG und schönen Abend, Edi
 
Hallo Eduard,

Die meisten werden geladen wie ein Schnurlostelefon oder ein
Batterierasierer: Mit 0.05C bis 0.1C. Wenn also ein 2Ah Akkus drin ist, wird
er wahrscheinlich mit 200mA geladen. Oder weniger, damit das "Ladegeraet"
ein paar Cents billiger kommt. Deshalb sind auch oft Ladezeiten von 12-14
Stunden angegeben.

Regards, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Eduard Iten <news@clawfinger.ch> schrieb im Beitrag <40b64a69$1_2@news.bluewin.ch>...

Hab mir dann die Elektronik im Original-Netzteil angeschaut: praktisch
nix. Und auch im Sauger drinn ist *garnix* an Elektronik zu finden.
Weiss nun jemand von euch nach welcher Strategie solche Staubsauger
geladen werden? Was wäre da wohl die beste Idee?

Du siehst, der ganze Aufwand lohnt nicht.
Schau mal, wie viele Akkuzellen das Ding hat (meiner hatte 5).
Das macht 5 * 1.2V = 6V. Das Boot hat 12V.
Schau auch mal, wie dick die Zellen sind. Meine hatten 2100mAh,
kann man aus der Baugroesse (bei mir SubC) per Vergleich mit
einem Katalog in etwa rausbekommen.
Macht fuer vom Akkuhersteller erlaubte Dauerladung bei C/25
einen Ladestrom vom 84mA.
Also rechnen (12V-6V)/84mA = 60 Ohm Vorwiderstand als einziges
Bauteil des 'Ladekabels'. Nimm 68 Ohm, 2 Watt.
Parallel zum Widerstand darf noch eine LED in Reihe mit einem
470 Ohm Widerstand als Kontakt- und Dauerladekontrolle.
Und damit er nicht umgekehrt den Bootsakku laedt, haeng noch
eine Diode fuer 1A, Typ 1N4004 mit in die Leitung rein.

LED
1N4004 +-|>|-470R-+
Boot --|>|-+ +-- Sauger
+-68Ohm/2W-+

Achte noch auf Schutz vor Verpolung (Stecker die nur in einer
Richtung reinpassen) und fertig ist das Ladegeraet, das dem
Haushaltsladegeraet in nichts nachsteht.

Waehrend der ganzen Bootsfahrt kann der Staubsauger auf dem
Ladegeraet bleiben, ist der Toern vorbei nimmt man es eh wieder
mit nach Hause oder mottet es (abgeklemmt) ein.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Hallo Eduard,

On Thu, 27 May 2004 22:07:05 +0200, Eduard Iten wrote:

Hab mir dann die Elektronik im Original-Netzteil angeschaut: praktisch
nix. Und auch im Sauger drinn ist *garnix* an Elektronik zu finden.
Was erwartest du? Habe gerade bei Aldi so ein Ding für 9,99?
erstanden...

Weiss nun jemand von euch nach welcher Strategie solche Staubsauger
geladen werden? Was wäre da wohl die beste Idee?
Prinzip: Zeit. Akku leer, 10h laden mit C/10. Den Sauger ständig auf
der Ladestation zu halten, ist eine ganz schlechte Idee. Das ruiniert
die Akkus wegen ständiger Überladung und mangelnder Entladung ziemlich
schnell. Wohlwissend, dass es bessere Lösungen gibt, würde ich dir zu
folgendem Verfahren raten:

Bau mit einem L200 z.B. eine Konstantspannungs/stromquelle auf. U =
n*1,43V, I = C/10. Meist haben diese Sauger vier oder fünf NiCd-Zellen
mit 2-3Ah. Das würde max. 7,15V und 0,3A bedeuten. Die gewinnst du
problemlos aus 12V= und der L200 steckt das bei ein wenig Kühlung
locker weg (1,5W). Das garantiert dir, das die Akkus niemals überladen
werden und du kannst den Sauger problemlos ständig in der Ladestation
belassen. Wenn du die Akkus regelmäßig entlädst, wirst du lange Freude
damit haben.

MfG / Regards

Peter Engels

--
This OS/2 system uptime is 01 hours, 20 minutes and 10 seconds.
Das From ist replyfaehig, Mails an diese Adresse werden aber schon
auf dem Server sofort entsorgt!
 
Peter Engels schrieb:

Weiss nun jemand von euch nach welcher Strategie solche Staubsauger
geladen werden? Was wäre da wohl die beste Idee?

Prinzip: Zeit. Akku leer, 10h laden mit C/10. Den Sauger ständig auf
der Ladestation zu halten, ist eine ganz schlechte Idee. Das ruiniert
Aber genau das ist die gängige Methode und in diesem Fall auch völig
ok. Die Dauerladung ist so gering daß sie eben ohne nennenswerte
Schädigung erfolgen darf.

die Akkus wegen ständiger Überladung und mangelnder Entladung ziemlich
schnell.
Eben nicht!

Wohlwissend, dass es bessere Lösungen gibt, würde ich dir zu
folgendem Verfahren raten:

Bau mit einem L200 z.B. eine Konstantspannungs/stromquelle auf. U =
n*1,43V, I = C/10. Meist haben diese Sauger vier oder fünf NiCd-Zellen
mit 2-3Ah. Das würde max. 7,15V und 0,3A bedeuten. Die gewinnst du
problemlos aus 12V= und der L200 steckt das bei ein wenig Kühlung
locker weg (1,5W). Das garantiert dir, das die Akkus niemals überladen
werden und du kannst den Sauger problemlos ständig in der Ladestation
belassen. Wenn du die Akkus regelmäßig entlädst, wirst du lange Freude
damit haben.
Soviel Aufwand sind die ganzen Sauger gar nicht wert.

Dauerladung mit C/10 - bis C/20 und vergessen. Alle 3 Jahre einen
enuen Satz Akkus und gut ist es. Wobei ein neuer Sauger meist billiger
ist als ein Satz Akkus einzeln.

Meine Akkusauger bzw. Akkus haben bisher immer länger als 3 Jahre
gehalten.

Gruss Wolfgang
--
No reply to "From"! - Keine Antworten an das "From"
Keine privaten Mails! Ich lese die NGs, in denen ich schreibe.
Und wenn es doch sein muss, dann muss das Subjekt mit NGANTWORT beginnen.
 
MaWin wrote:

Und damit er nicht umgekehrt den Bootsakku laedt, haeng noch
eine Diode fuer 1A, Typ 1N4004 mit in die Leitung rein.
Achte noch auf Schutz vor Verpolung (Stecker die nur in einer
Richtung reinpassen) und fertig ist das Ladegeraet, das dem
Haushaltsladegeraet in nichts nachsteht
Z.B. gängige NV-Buchse (=verpolungssicher) + Vorwiderstand + Diode in
die Ladehalterung (wenn vorhanden) oder direkt in den Sauger einbauen.
Dann reicht für den Anschluß ein einfaches Kabel mit passenden
Steckern und an Land kann man bei Bedarf ein normales Steckernetzgerät
anstöpseln.

Die Diode ist sinnvoll, weil es Steckernetzgeräte mit
unterschiedlicher Polung trotz gleicher Stecker gibt. Außerdem
verhindert sie, daß sich der Akku bei abgeschaltetem Hauptschalter
über die Bordelektronik entlädt.
Laden des Bordakkus ist wohl kaum ein Problem. Wenn der mal unter 6V
fällt, ist eh alles egal.

MfG Thoralf
 
"MaWin" <me@privacy.net> schrieb im Newsbeitrag
news:01c44433$968f2180$0100007f@amdk6-300...
Eduard Iten <news@clawfinger.ch> schrieb im Beitrag
40b64a69$1_2@news.bluewin.ch>...
Und damit er nicht umgekehrt den Bootsakku laedt, haeng noch
eine Diode fuer 1A, Typ 1N4004 mit in die Leitung rein.
Wenn der Bootsakku unter 6V entladen ist, und das möglichst noch mitten auf
der Ostsee, hat er ein Problem. Dass dann der Staubsauger auch nicht mehr
läuft, dürfte ihn dann weniger interessieren. Die Diode ist also tatsächlich
überflüssig. Wichtig ist, den "Akkulader" so anzuklemmen, dass er nicht
dauernd lädt, wenn der Motor nicht läuft. Solche Boote werden gerne auch
einmal ein paar Wochen oder Monate nicht benutzt. Ein vergessener Akkusauger
sollte dann nicht den Bootsakku mit unnützem Dauerladen leer saugen.

--
Wolfgang Horejsi
 
Vielen Dank für eure Antworten. Ich hab's mal mit nem Vorwiderstand und
ner Diode versucht, das scheint Einwandfrei zu funktionieren :). Zwecks
Übung werde ich aber glaub's trozdem noch die viel zu edle Lösung mit
dem L200 ausprobieren.

Einen schönen Tag und schöne Pfingsten,

Edi
 
Wenn der Bootsakku unter 6V entladen ist, und das möglichst noch mitten auf
der Ostsee, hat er ein Problem. Dass dann der Staubsauger auch nicht mehr
läuft, dürfte ihn dann weniger interessieren. Die Diode ist also tatsächlich
überflüssig. Wichtig ist, den "Akkulader" so anzuklemmen, dass er nicht
dauernd lädt, wenn der Motor nicht läuft. Solche Boote werden gerne auch
einmal ein paar Wochen oder Monate nicht benutzt. Ein vergessener Akkusauger
sollte dann nicht den Bootsakku mit unnützem Dauerladen leer saugen.
Hi Wolfgang

Tja, ich glaube selbst Dauerladen würde hier nicht wirklich viel
ausmachen: bis 2002 war das tatsächlich ein Problem, und mein Vater
blieb mit dem Boot mitten auf dem Bodensee liegen, da er bei der
Ausfahrt aus dem Hafen (geringe Motordrehzahl->Wenig Strom vom Motor)
das Bugstrahlrohr (50A) ziemlich intensiv benutzt hat. Ein paar
Kilometer später Badeplausch (natürlich mit laufendem Kühlschrank) ->
Motor springt nicht mehr an, da der Anlasser zu wenig Saft kriegt.
Gleich im folgenden Winter hab ich dann eine 2. Batterie eingebaut, die
vorrangig geladen wird und nur vom Anlasser benutzt werden kann. So ein
Dieselagregat kann man ja nicht per Notstartleine anwerfen :)

Gruss, Edi
 
Hallo Peter,

Peter Engels schrieb:
Was erwartest du? Habe gerade bei Aldi so ein Ding für 9,99?
erstanden...
_Der_ hat aber Bleiakkus. Da ist die Ladungserhaltung mit
Konstantspannung schon die richtige Lösung.

Gruß Martin
--
Bitte nicht an der E-Mail-Adresse fummeln, die paßt so.
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Softwarepatente? Nein, danke. Hier eintragen:
http://petition.eurolinux.org/index_html
 

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