Überspannungsschutz - Schaltung?

M

Michael Hofmann

Guest
Hallo,

ein Netz-Überspannungsschutz lässt sich ja relativ einfach per
Varistoren und Sicherungen bauen, soweit klar. Nur - wenn ich ein wenig
im Netz grabe, finde ich nur Schaltungen wie z.B. diese:
http://www.dokumente.instec.de/Phoenix_Maintrab_MNT.pdf
(Schaltplan auf der 3. Seite des PDF's)
Das bedeutet sobald die Sicherung(en) durch Überlast durch sind, ist
kein Schutz mehr für das angeschlossene Gerät vorhanden, die
Schutzschaltung ist somit nutzlos.
Meiner Ansicht nach müssen die Sicherungen definitiv in den Signalweg,
so daß nach Ansprechen derselben die Last mit getrennt wird.
Anderenfalls schützen die Sicherungen ausschließlich die Varistoren,
nicht aber die Last!?
Kann das wirklich so Sinn machen? Habe ich etwas Wesentliches übersehen?

Gruß,
Michael
 
http://www.dokumente.instec.de/Phoenix_Maintrab_MNT.pdf
(Schaltplan auf der 3. Seite des PDF's)
Das bedeutet sobald die Sicherung(en) durch Überlast durch sind, ist
kein Schutz mehr für das angeschlossene Gerät vorhanden, die
Schutzschaltung ist somit nutzlos.
Meiner Ansicht nach müssen die Sicherungen definitiv in den Signalweg,
so daß nach Ansprechen derselben die Last mit getrennt wird.
Anderenfalls schützen die Sicherungen ausschließlich die Varistoren,
nicht aber die Last!?
Kann das wirklich so Sinn machen? Habe ich etwas Wesentliches übersehen?
Hallo,

die Schaltung ist schon so in Ordnung. Die Sicherungen in diesem Fall
dürften
rückstellend sein, so daß der Schutz nach Abkühlung wieder hergestellt
wird.
Außerdem sollen die Sicherungen nicht das angeschlossene Gerät schützen,
sondern
deine Wohnung vor kokelden Varistoren. Wenn die Sicherungen im
"Signalweg" liegen
ergibt sich die Frage nach der maximal anschließbaren Last. Angenommen
Du
dimensionierst die Sicherunegn auf 10A, so können defekte Varistoren
locker über
2000 W verbraten und deine Wohnung in Brand setzen, was bei billigen
Spannungs-Schutzsteckdosen gelegentlich auch passiert.

MfG
Michael


--
Michael Schlegel
Faculty of Electrical Engineering and Information Technology
Chemnitz University of Technology, Germany
http://www.tu-chemnitz.de/~micsch
 
Michael Hofmann schrieb:

Anderenfalls schützen die Sicherungen ausschließlich die Varistoren,
nicht aber die Last!?
Kann das wirklich so Sinn machen? Habe ich etwas Wesentliches übersehen?
Hallo,

in der Beschreibung steht das dann die grüne Betriebsanzeige erlischt,
akustische Signalisierung gibts auch.

Wenn Du die Sicherungen so auslegst das auch der Strom für das
angeschlossene Gerät darüber fliessen soll, dann kann die Sicherung
nicht trennen wenn der Varistor nach einer Überspannung bleibend zu
niederohmig geworden ist und sich dadurch zu überhitzen droht, denn es
sollen Geräte bis 16 A angeschlossen werden. Um den Varistor zum Glühen
zu bringen reicht aber erheblich weniger Strom und auf diesen Strom
müssen die Sicherungen abgestimmt werden.

Das muss man also wirklich so machen um Brandgefahr zu vermeiden.

Bye
 
Uwe Hercksen wrote:

Michael Hofmann schrieb:

Anderenfalls schützen die Sicherungen ausschließlich die Varistoren,
nicht aber die Last!?
Kann das wirklich so Sinn machen? Habe ich etwas Wesentliches übersehen?
Danke Michael & Uwe für die Antworten.

Das muss man also wirklich so machen um Brandgefahr zu vermeiden.
Oft sind dort nicht rücksetzbare Thermosicherungen (im vorliegenden
Muster 90°, keine Angabe des max. Stromes) verbaut, welche in
thermischen Kontakt mit den Varistoren stehen. Ein Schutz vor
abbrennenden Varistoren wäre also auch gegeben, wenn die Sicherungen im
Laststromweg liegen.
Ich habe zwar keine praktische Erfahrung mit Blitz-/Überspannungsschutz,
kann mir aber gut vorstellen daß Surges mehrfach auftreten. Damit würde
der erste die Sicherung killen, der zweite dann zuverlässig mein
angeschlossenes Gerät...
Ich sehe somit noch immer nicht den Sinn solch einer Schaltung.

Gruß,
Michael
 
Oft sind dort nicht rücksetzbare Thermosicherungen (im vorliegenden
Muster 90°, keine Angabe des max. Stromes) verbaut, welche in
thermischen Kontakt mit den Varistoren stehen. Ein Schutz vor
abbrennenden Varistoren wäre also auch gegeben, wenn die Sicherungen im
Laststromweg liegen.
Ich habe zwar keine praktische Erfahrung mit Blitz-/Überspannungsschutz,
kann mir aber gut vorstellen daß Surges mehrfach auftreten. Damit würde
der erste die Sicherung killen, der zweite dann zuverlässig mein
angeschlossenes Gerät...
Ich sehe somit noch immer nicht den Sinn solch einer Schaltung.
Im normalen Betrieb werden die Sicherungen kaum ansprechen, auch wenn
viele
Spitzen hintereinander kommen. D.h. Dein Gerät ist normalerweise
geschützt.
Die Sicherung dient allein dem Brandschutz, da die Varistoren altern und
irgendwann leitend werden könnten. Und hier kannst Du jetzt wählen, ob
dein Gerät
irgendwann durch die nächste Spannungsspitze oder durch einen
Wohnungsbrand
stirbt. (ich glaube im ARD Ratgeber Technik gabs da mal ein paar nette
Bilder von sich gerade entzündenen Billig-Geräten)

Wobei ich am Ende nicht ausschließen will, daß man auch
Überspannungsschutz-
Stecker konstruieren kann, die bei ausgefallenem Schutz vom Netz
trennen.
Wenn so ein Teil dann aber gerade während eines Spitze anspricht,
verschlimmert
man dann aber unter Umständen den Schaden.

MfG
Michael

--
Michael Schlegel
Faculty of Electrical Engineering and Information Technology
Chemnitz University of Technology, Germany
http://www.tu-chemnitz.de/~micsch
 
Michael Hofmann schrieb:

Ich sehe somit noch immer nicht den Sinn solch einer Schaltung.
Hallo,

Du könntest so einen Schutz mit akustischer Warnung kaufen, wenn die
Warnung ertönt musst Du das angeschlossene Gerät runterfahren,
ausschalten und den Stecker rausziehen. Dann kaufst Du einen neuen
Überspannungsschutz und kannst das Gerät wieder in Betrieb nehmen.
Ist es Dir lieber das dem angeschlossenen PC der Saft ohne Runterfahren
entzogen wird wenn der Varistor schlecht geworden ist, aber das Gewitter
zuende ist?
Du könntest auch zwei oder drei solcher Überspannungsschutz
hintereinanderschalten damit noch ein Varistor in Reserve ist falls
einer ausfällt.

Oder man modifiziert so das keine Warnlampe angeht bzw. ein akustischer
Alarm erzeugt wird sondern ein Schütz das Gerät allpolig vom Netz
trennt. Mit Sicherungen bekommst Du ja keine allpolige Trennung hin,
aber wenn der PC nicht allpolig vom Netz getrennt ist kann der nächste
Blitz doch noch Schäden bewirken. Ausserdem müssten auch die Kriech und
Luftstrecken der Trennung genügend gross sein, was bei einer Sicherung
nicht gewährleistet wäre.

Wie würdest Du es denn besser machen wollen?

Bye
 
Michael Hofmann wrote:

ein Netz-Überspannungsschutz lässt sich ja relativ einfach per
Varistoren und Sicherungen bauen, soweit klar. Nur - wenn ich ein wenig
im Netz grabe, finde ich nur Schaltungen wie z.B. diese:
http://www.dokumente.instec.de/Phoenix_Maintrab_MNT.pdf
(Schaltplan auf der 3. Seite des PDF's)
Da kann ich gerade nicht drauf zugreifen, aber es gibt wohl auch eine
DIN-Norm zu dem Thema (war mal in dem Testbericht der c´t von solchen
Adaptern erwähnt).

Das bedeutet sobald die Sicherung(en) durch Überlast durch sind, ist
kein Schutz mehr für das angeschlossene Gerät vorhanden, die
Schutzschaltung ist somit nutzlos.
Meiner Ansicht nach müssen die Sicherungen definitiv in den Signalweg,
so daß nach Ansprechen derselben die Last mit getrennt wird.
Schau mal bei

http://www.epcos.de

vorbei. Die haben einige App.notes zu dem Thema Varistoren.

Wo die Sicherung ist, hängt sicherlich von der Anwendungen ab: muß
das Gerät unbedingt weiterlaufen usw.

Anderenfalls schützen die Sicherungen ausschließlich die Varistoren,
nicht aber die Last!?
Kann das wirklich so Sinn machen? Habe ich etwas Wesentliches übersehen?
Bei Epcos ist in der Zuleitung in Serie eine Sicherung und dahinter
parallel der Varistor. Eine Sicherung sollte man auf jeden Fall
vorsehen,
sonst zerlegt es irgendwann den Varistor oder andere Bauelemente
(uns hat neulich eine Diode in Paralleschaltung in der
Versorgungsspannung
die Zuleitung verdampft, irgendwie nicht so lustig).

Teilweise werden wohl zusätzlich am Varistor auch noch Thermosicherungen
vorgesehen.

Das alles fehlt bei den 230V-Geräten aus dem Baumarkt natürlich :(.

cu, Marco

--
S: Minolta: Winkelsucher (VN), VC-9

E-Mail: mb-news-b<ät>linuxhaven.de
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